Einen kleinen eigenen Markt führen, anderen Tieren die Möglichkeit, einen Stand zu öffnen und nebenbei sowohl die Wünsche der Gäste zu erfüllen als auch böse Geister fernzuhalten, klingt auf den ersten Blick schon ein wenig anstrengend, dennoch dachte ich, dass mich mit Dino Market bei Steam ein ruhiges Idle Game erwartet, so wie es viele der aktuellen Desktop Games tun. Doch ich wurde überrascht – und dann mit dem einen oder anderen grauen Haar konfrontiert.
Mach mir Kaffee, Honig und Popcorn
Dino Market bildet einen Markt am Rand deines Bildschirms. Du startest dabei mit dem Stand des Dinos, der mitten im Nirgendwo auf einer grünen Wiese einen Kaffeestand eröffnet, und der Rest ist irgendwie klar: Tagsüber kommen Gäste zum Stand, kaufen entsprechend Kaffee und geben sogar einen kleinen Bonus, wenn du die Bestellungen innerhalb kürzester Zeit erledigst. Am Anfang ist es noch ein wenig stressig, denn du hast noch nicht genügend Münzen zusammen, um deinen Dinostand aufzubessern, sodass er selbstständig Kaffee macht. Doch ein paar Runden und somit auch einige Tage später, sieht das ganz anders aus und es schließt sich auch noch ein weiteres Tier deinem Markt an.
Das passiert alle fünf Tage, also Runden, dass sich ein weiteres Tier dem Markt anschließt. Dieses startet dann zunächst immer bei Level 0 und müsste von Hand gesteuert werden – es sei denn, du bist schon einige Tage im Spiel, dann hast du vermutlich direkt genügend Geld zur Verfügung, um den neuen Marktstand direkt aufzurüsten, sodass du wenig Stress mit ihm hast. Und im Grunde ist es das auch schon.
Alle fünf Tage schließt sich ein Tier an, du spielst wieder eine Runde von morgens bis abends und wartest, dass du genügend Geld zusammenbekommst, um die Marktstände weiter auszubauen. Das Ausbauen bezieht sich jedoch in der Regel auf die Geschwindigkeit, wie schnell das Produkt hergestellt wird, wie viele gleichzeitig auf Lager sein können und wie hoch der Preis ist. Sonderlich andere Möglichkeiten gibt es nicht – und dadurch werden auch die einzelnen Tage jedes Mal sehr schnell vorbei gehen. Dino Market ist definitiv kein entspannendes Idle Game, das du am Rand deines Bildschirms laufen lassen kannst und nebenbei in Ruhe arbeitest, um dann alle paar Minuten mal vorbei zu schauen. Auch die einzelnen Tage sind nicht sonderlich entspannend, sondern vergehen meistens innerhalb weniger Zeit, sodass du gerade geklickt hast, dass ein neuer Tag beginnt – und schon ist er wieder vorbei. Das ist ein bisschen gegen die Natur der Idle Games – oder zumindest möchte dieses Idle Game nicht diesem Muster folgen.
Einfacher Stil, einfach zu verstehen
Immerhin, und das ist wirklich gut und simpel, ist Dino Market recht einfach zu verstehen. Da gibt es keine geheimen Gameplay-Kniffe oder etwas anderes. Es ist ein sehr einfaches Konzept, was wiederum sehr gut macht. Auch das Ausbauen der einzelnen Marktstände ist nicht schwierig und das Beste daran ist, dass man im Grunde auch nichts falsch machen kann. Es gibt keine falschen Entscheidungen, sondern nur Verbesserungen der einzelnen Figuren. Auch vom Stil her verlangt Dino Market nicht viel ab: Die Figuren sind alle recht einfach und simpel gestaltet, die Musik bleibt im Ohr.
Doch ein wenig Abwechslung hätte ich mir schon gewünscht. Die einzige Abwechslung, die es noch gibt, sind verschiedene Herausforderungen, die man mit den einzelnen Figuren bewältigen kann, die jedoch alle gleich ablaufen: Die gewählte Figur muss in einer bestimmten Zeit eine vorgegebene Menge an Produkten herstellen. Je nachdem wie weit die Figur bereits gelevelt ist, ist auch das eine Sache von wenig Sekunden und dann ist die Herausforderung bereits erledigt. Sonderlich herausfordernd ist das ganze Spiel irgendwie nicht und das finde ich sehr schade. Für mich besteht somit die Herausforderung lediglich damit, dass ich nichts parallel machen kann, weil Dino Market am PC sofort wieder meine Aufmerksamkeit fordert, anders als beispielsweise Cozy Desktop Konbini, das gerade parallel läuft, während ich diese Review hier schreibe. Mit Dino Market hätte ich gar nicht die Ruhe, es nebenbei laufen zu lassen, denn dann würde ich drei Wörter schreiben und wäre wieder abgelenkt.
Gewünscht hätte ich mir mehr Möglichkeiten. Vielleicht weniger einzelne Marktstände, dafür jedoch mehr Produkte, die die einzelnen Stände anbieten können, um eine größere Vielfalt zu haben. Oder auch farbliche Anpassungen, doch so ist das Konzept für mich recht schnell erschöpft, was ich wirklich schade finde.
Fazit: Mehr Dino-Hektik als Markt-Idylle

Dino Market ist ein kleiner, schneller Happen für zwischendurch, der seine Idle-Versprechen nicht wirklich einlöst. Für eine kurze Ablenkung ist es ganz angenehm und auch kurzweilig, aber wer ein gemütliches Spiel für den Desktop-Hintergrund sucht, das einfach nebenbei läuft, während man etwas anderes macht, oder sich langfristig motivieren lassen möchte, wird hier eher enttäuscht. Da hab ich mich wohl im Vorfeld ein wenig zu sehr vom niedlichen Dino-Look täuschen lassen, denn ruhig oder Idle sind hier eher Fremdwörter. Stattdessen präsentiert sich Dino Market als ein überraschend aufmerksamkeitsforderndes Erlebnis, das zwar mit simplen Mechaniken lockt, aber den erhofften entspannten Nebenbei-Betrieb vermissen lässt.
Pro | Contra |
---|---|
+ Ohrwurm-verdächtige und unaufdringliche Musik | – Schnell erschöpfendes Spielkonzept |
+ Unkompliziertes Ausbauen der Marktstände ohne Fehlentscheidungen | – Begrenzte Ausbaumöglichkeiten der Marktstände |
+ Simples und leicht verständliches Spielkonzept | – Wenig Abwechslung im Gameplay und bei den Herausforderungen |
– Hoher Aufmerksamkeitsbedarf, verhindert paralleles Arbeiten |
Offenlegung
Ich habe mir Dino Market bei Steam selbst gekauft.
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