Dynasty Warriors 8 Empires (PS4) im Test – Wieder einmal ins alte China

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Das alte China lässt uns nicht los, vor allem die Zeit der Drei Reiche steht bei einer bestimmten Videospielreihe im Vordergrund: Die Rede ist zweifelsfrei von Dynasty Warriors, das uns immer wieder in eine historische Zeit voll epischer Schlachten entführt. Doch es geht auch mit ein bisschen Abwechslung, denn in Dynasty Warriors 8 Empires geht es nicht nur um Schlachten, sondern auch um politisches Geschick und mehr. Und genau in dieses etwas andere System haben wir einen Blick geworfen und verraten euch in unserem Test zur Fassung der PlayStation 4, warum ihr gerade Dynasty Warriors 8 Empires etwas mehr Aufmerksamkeit schenken solltet.

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Stratege oder Kämpfer?

Anders als in den normalen Spielen zu Dynasty Warriors habt ihr keine richtige Geschichte, der ihr folgen könnt. Zu Beginn eines Spiels könnt ihr euch die Zeit raussuchen, in der ihr spielen wollt. Beispielsweise steht der Aufstand der Gelben Turbane oder auch die Schlacht um Chibi zur Verfügung. Die Zeit, die ihr wählt, bestimmt auch die Offiziere und Figuren, die ihr spielen könnt. Allerdings seid ihr nicht gezwungen, bereits bestehende Figuren zu wählen, doch dazu später mehr.

Mit dem Charakter, den ihr wählt, bestimmt ihr auch eure Situation zu Beginn. Wählt ihr beispielsweise einen Freien Offizier, so gehört ihr keinem Land an und könnt im Prinzip machen, was ihr wollt, entscheidet ihr euch aber für einen Herrscher (Ruler), so lenkt ihr die Geschicke eures Reiches und müsst dafür Sorge tragen, dass ihr weder eingenommen werdet, noch pleite geht. Euer eigentliches Ziel ist aber jedes Mal, ganz China unter einem Banner zu einen. Das kann euer eigener sein, das kann aber auch ein bereits bestehender sein.

Was uns an diesem Konzept erst einmal richtig gut gefällt ist, dass es ein Ziel gibt. Man schreibt seine ganz eigene Geschichte Chinas und folgt dem Ziel, China zu einen. Das motiviert uns ungemein. Zudem sorgt das System in Dynasty Warriors 8 Empires auch dazu, dass man sich mit verschiedenen Dingen auseinandersetzen muss und somit ein ziemlich komplexes Konstrukt präsentiert bekommt. Selbstverständlich muss man sich damit nicht auseinandersetzen, denn die epischen Schlachten gibt es natürlich trotzdem.

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Die Geschichte beginnt…

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Wer sich nicht mit vorgegebenen Charakteren anfreunden kann, der kann sich im sehr umfangreichen Editor seinen ganz eigenen Charakter erstellen. Hierbei habt ihr auf ziemlich viele Elemente Einfluss und könnt wie immer auch die Waffe und die verschiedenen Musou-Angriffe (Spezial Attacken) wählen. Das erfordert viel Zeit, sorgt aber auch für genügend Individualität. Habt ihr euren Charakter erstellt, könnt ihr mit ihm direkt in den Empire Modus gehen und versuchen, China zu einen.

Mit einer eigenen Figur beginnt ihr immer als Freier Offizier, das bedeutet, das ihr verschiedene Quests erfüllen könnt, um euer Freundschaftslevel zu anderen Offizieren zu erhöhen. Oder ihr versucht das Land, in dem ihr sitzt, zu beherrschen und euren Banner zu erheben. Oder ihr schließt euch einem größeren Lord an und kämpft fortan unter seinem Banner. Ihr habt ziemlich viele Möglichkeiten, euch zu entwickeln. Wenn ihr euch einem anderen Land angeschlossen habt, könnt ihr zum Beispiel versuchen, Zwietracht zu säen oder den Herrscher zu hintergehen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die euch geboten werden.

Selbstverständlich könnt ihr in dieser Zeit auch heiraten und Kinder bekommen. Ihr könnt automatisch jemanden heiraten, wenn euer Freundschaftslevel die Höchststufe (A) erreicht hat. Kinder werden dann relativ unabhängig geboren. Dafür können eure Kinder später auch mit in die Schlacht ziehen und das sogar schon sehr zeitig nachdem sie geboren wurden. Unsere Tochter wollte bereits im zarten Alter von drei Jahren, in denen sie erstaunlicherweise bereits ausgewachsen war, ebenfalls kämpfen. So ulkig dieses Element auch ist, so erfrischend ist es im Gameplay.

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Zu zweit? WTF?!

Dynasty Warriors 8 Empires besitzt einen Offline-Koop, den ihr zusammen mit einem Freund direkt an der Konsole ausführen könnt. Soweit, so gut. Doch so sinnvoll wie sich das Ganze anbieten würde, so schlecht wurde das Ganze umgesetzt. Man hätte einen so coolen 2-Spieler-Modus einflechten können, bei dem jeder Spieler seinen eigenen Weg geht und dann vielleicht gegen den anderen kämpft oder sich ihm anschließt. Aber nein. Man kann lediglich in Quests und Schlachten miteinander spielen. Wenn ihr also eine gemütliche Runde zu zweit absolvieren wollt, muss Spieler 2 immer warten, bis Spieler 1 seine strategischen Züge gemacht hat und nun eine Schlacht auswählt.

Wir hätten uns hier über eine ähnliche Umsetzung wie bei Dynasty Warriors 7 gefreut, bei dem man im Eroberungsmodus auch problemlos zu zweit spielen konnte und der zweite Spieler dauerhaft seine Figur behalten konnte. Aber Koei Tecmo scheint nun einen anderen Weg einzuschlagen, denn beispielsweise bei Warriors Orochi 3 Ultimate schaute der zweite Spieler bereits in die Röhre und beim kommenden Dragon Quest Heroes wird er gleich gar keine Rolle mehr spielen. Das ist wirklich sehr schade.

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Schlachten, Quests und mehr

Wenn man sich einmal nicht unbedingt nur auf Strategien konzentrieren will, kann man sein Glück auch in der Schlacht versuchen. Diese sind im Grunde wieder typisch für die Reihe: Ihr gehört einer Armee an und müsst versuchen, bestimmte Offiziere zu eliminieren oder Camps einzunehmen. Je nachdem, was ihr wählt, müsst ihr eine Invasion durchführen und ein weiteres Land einnehmen oder aber ihr müsst euer Land verteidigen, beides spielt sich etwas unterschiedlichen.

Bei der Verteidigung müsst ihr im Prinzip euren Hauptsitz so lange verteidigen, bis die Zeit abgelaufen ist oder ihr euch bis zum feindlichen Hauptsitz durchgekämpft habt, um dieses einzunehmen. Um ein Lager einzunehmen, müsst ihr die Zahl, die am oberen Bildschirmrand erscheint, auf 0 senken. Bei einer Invasion müsst ihr eigentlich immer das gegnerische Hauptlager einnehmen. So viel Abwechslung gibt es dann doch nicht.

Für Zwischendurch gibt es verschiedene Quests, die ihr absolvieren könnt, allerdings gibt es hier nur eine Handvoll unterschiedlicher Missionen: Mal müsst ihr eine Karawane verteidigen, mal müsst ihr sie irgendwohin eskortieren. Mal wird ein Land von Wölfen oder Tigern angegriffen und mal müsst ihr euch irgendwo reinschleichen und Offiziere töten oder bestimmte Waren vernichten. Das einzig coole daran sind die Schleichmissionen, bei denen ihr nicht entdeckt werden solltet. Werdet ihr entdeckt, ist das allerdings auch nicht weiter schlimm, da ihr dann eben einfach gegen ein paar Gegner kämpft, bevor ihr euer Ziel ausschalten könnt.

Was zunächst nach viel Abwechslung klingt, erschöpft sich bald ziemlich, da alle Missionen ungefähr gleich ablaufen. Ein bisschen mehr Abwechslung, vielleicht sogar in einer Art offenen Welt wäre schon schön gewesen – aber vielleicht kommt das ja noch. In irgendeinem späteren Dynasty Warriors bestimmt.

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Technik aus dem alten China

Auch wenn uns das Gameplay in Dynasty Warriors 8 Empires vor die Konsole fesselt, so merkt man dem Spiel doch an, dass es auch noch für die Last Gen erschien. Schade, schade, schade. Nennen wir es mal die typischen “Dynasty Warriors” Fehler. Das sind so ähnliche Fehler wie die Ubisoft-Fehler, nur eben in Warriors-Spielen. Diese Fehler bedeuten, dass Gegner plötzlich aus dem Nichts auftauchen (ist im 2-Spieler-Koop noch schlimmer) und Bäume, Häuser oder ganze Texturen aufploppen. Das ist ärgerlich, aber noch immer der alten Spielmechanik zuzuschreiben. Wir sind auf den ersten Warriors-Titel gespannt, der nur für die PlayStation 4 und die Xbox One erscheint.Dafür wurden aber einige grafische Elemente verbessert: Metall beispielsweise wird nun glänzend dargestellt, was manchmal schon ganz schön übertrieben wirkt. Leider wurde die Musik nicht geändert, viele Stücke sind bereits aus den Vorgängern bekannt.

Was uns aber irgendwie doch sauer aufstößt ist die japanische Sprachausgabe. Wir haben nichts gegen Spiele, die auf Japanisch sind und englische Untertitel aufweisen. Aber wir sind uns ziemlich sicher, dass man im alten China nicht unbedingt Japanisch gesprochen hat. Hier wäre uns eine englische Synchronisation sehr viel lieber gewesen – zumal uns der DUALSHOCK-4-Controller regelmäßig auf Japanisch anbrüllt und wir keine Ahnung haben, was da eigentlich gesagt wird. Gerade in Schlachten verliert man da ziemlich schnell den Überblick. Generell sorgt die englische Übersetzung häufig für Stirnrunzeln, da man sich relativ gut mit englischer Militärsprache auskennen sollte, bevor man sich so wirklich an den Titel setzt. Uns hat das schon viele virtuelle Köpfe gekostet.

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Als Stratege ins alte China!

Wir finden das Konzept von Dynasty Warriors 8 Empires keineswegs langweilig, sondern finden sogar, dass der Empires-Aspekt dem Spiel endlich mal ein richtiges Zielt gibt. Wie wir an das Ziel gelangen, entscheiden wir dabei selbst – auch wenn es natürlich immer irgendwie darauf hinauslaufen wird, dass wir uns in den Warriors-typischen Schlachten wiederfinden. Wenn wir uns nicht auf Schlachten konzentrieren wollen, können wir uns der strategischen Einung Chinas widmen und beispielsweise Bündnisse eingehen. Ein wenig schade ist hier nur, dass weder die Quests noch die Schlachten an sich sonderlich überarbeitet wurden und so wenig Abwechslung bieten.

Was uns jedoch richtig auf den Magen schlägt, ist der mehr oder weniger verkorkste Multiplayer. Es hätte sich so schön angeboten, einen anständigen Mehrspielermodus zu machen, aber so guckt der zweite Spieler ziemlich häufig in die Röhre. Mehr Mehrspielermodus, bitte! Ansonsten gibt es noch zu sagen, dass die Musikstücke und die Figuren allesamt bereits bekannt waren und zu den Vorgängern hin wenig überarbeitet wurden. Auch Grafisch hat sich nicht viel getan, man merkt Dynasty Warriors 8 Empires an, dass es noch immer auch für die Last-Gen kam, was wiederum viele technische Abstriche mitsichbringt. Wer ein Fan der Warriors-Spiele ist, wird auf jeden Fall auf seine Kosten kommen, gerade weil das Spiel selbst endlich auch mal ein eigenes Ziel bietet.

Pro Contra
+ Motivierendes Gameplay – Aufploppende Gegner, Texturen und Bäume
+ Eigene Geschichte – Chinesen sprechen Japanisch
+ Komplexer Charaktereditor – Leider nur mit englischen Untertiteln
+ Komplexes Gameplay… – … das allerdings nicht auf die Schlachten umgemünzt wurde
+ Questsystem… – … das allerdings ein bisschen mehr Abwechslung verdient
– Verdammt verkorkster 2-Spieler-Modus

Technik: 71

  • Grafik: 62
  • Sound: 57
  • Umfang: 90
  • Gameplay: 68
  • KI: 76

Spielspaß: 83

  • Story: Eine vorgeschriebene Story gibt es nicht, dafür könnt ihr selbst eure Story mit Ziel, China zu einen, schreiben.
  • Frustfaktor: Der besteht eigentlich nicht.
  • Wiederspielwert: Da es verschiedene Enden, 80 verschiedene Figuren und unterschiedliche Vorgehensweisen gibt, ist dieser relativ hoch.
  • Design/Stil: Vom Stil her orientiert man sich an anderen Dynasty Warriors Spielen.
  • Musik: Die Musik wurde resycelt und ist deswegen bereits aus Dynasty Warriors 8 bekannt.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 4
Version: Standard
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 6 Monate

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Beatrice Eichhorn
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