Final Fantasy X/X-2 HD Remaster (PS4) im Test – Zurück nach Spira und Zanarkand?

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Im Jahr 2002 erschien auf Sonys PlayStation 2 ein Titel, bei dem heute viele Spieler noch feuchte Augen bekommen, wenn sie nur daran denken: Final Fantasy X gab sich die Ehre und präsentierte eine Geschichte, die schöner und trauriger nicht sein konnte. Wir begaben uns mit Tidus und Yuna auf eine Reise voller Schicksale und Bestimmungen. Knapp ein Jahr später erschien mit Final Fantasy X-2 die direkte Fortsetzung, die sich allerdings Einiges an Kritik anhören musste. 2014 brachte Square Enix dann eine überarbeitete Version beider Spiele für die PlayStation 3 und die PlayStation Vita. Und nun liegt uns die PlayStation 4 Fassung vor, doch ob sich das grafische Update auch für Veteranen und nicht nur für Neulinge eignet, verraten wir euch in unserem Test.

Da es sich hierbei um eine HD-Collection handelt, die insgesamt zwei Titeln und zwei erweiterte Inhalte bietet, unterteilt sich dieser Test in je zwei kleinere Tests. Die Gesamtwertung der Collection ergibt sich aus beiden Wertungen. Das Fazit der gesamten Collection und auch die Wertung findet ihr wie immer am Schluss.

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Final Fantasy X HD Remaster

Final Fantasy X war und ist noch immer eines der schönsten Spiele, die die PlayStation 2 zu ihrer Zeit zu bieten hatte. Dass Square Enix das Ganze nun auch noch auf die PlayStation 4 in einer überarbeiteten Fassung bringt, war bereits im Vorfeld abzusehen. Wir werden in unserem Test nur bedingt auf das Spiel selbst eingehen, dafür aber auf die Überarbeitungen. Aus diesem Grund reißen wir die Story und auch das Gameplay nur kurz an.

Ein alter Klassiker

Final Fantasy X erzählt eine Geschichte, die nicht nur zum ersten Release 2002 begeisterte, sondern die auch bei heutigen Spielern wahre Erinnerungen hervorruft. Erinnerungen, die mit schönen und zugleich auch traurigen Momenten versetzt sind. Final Fantasy X erzählt die Geschichte des berühmten Blitzballspielers Tidus, dessen Heimatstadt Zanarkand – eine mächtige und fortschrittliche Stadt – von einem riesigen Monster namens Sin angegriffen und zerstört wird. Tidus selbst überlebt jedoch diesen Angriff und beginnt somit das größte Abenteuer seines Lebens: Als er nach dem Angriff erwacht, findet er sich in einer Welt wieder, in der das Monster Sin die Einwohner für ihren Wohlstand bestraft. In dieser Welt existierte Zanarkand auch, doch findet man heute nur noch Ruinen, wo einst Luxus herrschte. Man erzählt Tidus, dass vor mehr als 1.000 Jahren Sin Zanarkand zerstörte.

So viel zum Setting und zur Einführung. Schon recht früh im Spiel trefft ihr auf Yuna und ihr Gefolge. Yuna ist ein Medium in Ausbildung, zumindest wenn ihr sie kennenlernt, doch ihre Aufgabe besteht darin, ein Hohes Medium zu werden und Sin zu vernichten. Doch so vollkommen gefahrlos ist das nicht, weswegen sich Tidus der Truppe anschließt, um Yuna als Leibgarde zu beschützen. Bei beiden bleibt es jedoch nicht bei Freundschaft. Auf ihrer Reise werden die Figuren so derart viele schöne und auch tragische Momente erleben, die einem bei dem bloßen Gedanken daran die Tränen in die Augen treiben. Wer auf der Suche nach einer dramatischen, tragischen, romantischen und schönen Geschichte zugleich ist, sollte unbedingt einen Blick auf Final Fantasy X HD Remaster werfen, es lohnt sich auf jeden Fall.

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Final Fantasy X ist im Kampfsystem sehr klassisch gehalten: Die Kämpfe laufen immer in Runden ab, sodass ihr auch genügend Zeit habt, euren Zug zu planen und zu überlegen, welchen Angriff oder welches Item ihr einsetzen möchtet. Das ist ziemlich praktisch, da so kein Zeitdruck entsteht. Zudem ist es relevant, dass ihr wisst, welches Element euer Gegner besitzt, da die Elemente eine wichtige Rolle spielen. Welche Elemente gegen was gut sind, verrät euch Lulu die Schwarzmagierin im Spiel. Zusätzlich kommt es noch darauf an, ob der Gegner fliegt oder nicht. Ihr seht, das Kampfsystem ist unheimlich komplex und bedarf einer kleinen Eingewöhnungsphase, um es zu verstehen.

Und weil wir jetzt alles so ein bisschen angerissen haben, werfen wir auch noch einen kleinen Blick aufs Sphärobrett. Mit diesem Brett ist es euch möglich, eure Figuren zu leveln und zu verbessern. Dabei benötigt ihr sogenannte Sphäroiden, die ihr entweder findet oder die verschiedene Gegner fallen lassen. Selbstverständlich hat sich Square Enix hier nicht lumpen lassen und punktet so mit einer ganzen Palette verschiedener Sphäroiden, mit denen ihr beispielsweise Fähigkeiten erlernen oder eure MP oder HP steigern könnt. Es lohnt sich zudem sich gut mit dem Sphärobrett zu beschäftigen, um so das Beste aus den Charakteren herauszuholen.

Final Fantasy X bietet jedoch noch so viel mehr, sodass wir allein mit diesem kurzen Abriss mitunter viele A4-Seiten brauchen würden. Aus diesem Grund wenden wir uns jetzt auch der Technik zu, die leider immer noch nicht ganz so der Burner ist.

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Ich bin Bauchredner!

Es gibt zwei Dinge, die einem als deutschsprachiger Spieler sofort auffallen sollten. Zum einen sind einige Abschnitte unheimlich asynchron, sodass das Gesprochene absolut nicht zu den Lippenbewegungen passt – obwohl das damals die Aufgabe des englischen Synchronstudios war! Zum anderen passen die Untertitel noch immer nicht zu dem Gesprochenen. Das hätte in der ganzen Zeit schon einmal mindestens überarbeitet werden können, wurde aber wieder einmal nicht getan. Das ist sehr schade und stört vermutlich all jene, die aus Sicherheitsgründen auch nochmal den Text mitlesen. An der Geschichte selbst ändert sich da allerdings nichts, also keine Panik.

Der Grund dafür liegt übrigens in unterschiedlichen Studios damals. So waren mehrere Studios beteiligt. Das eine kümmerte sich um die korrekte Übersetzung aus dem Japanischen ins Deutsche, das andere sollte dafür sorgen, dass die englische Synchronisation auch zu den Lippenbewegungen passte. Beides ist nicht ganz geglückt, auch wenn beides selbstverständlich für sich genommen ziemlich gut ist. Ärgerlich ist es allemal, weil doch irgendwo in der ganzen Zeit die Möglichkeit bestünden hätte, die Untertitel ans Gesprochene anzupassen.

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Ist das PS4 – 3 – 2?!

Grafisch ist Final Fantasy X auf der PlayStation 4 … interessant. Sagen wir es so: Es scheint sich nicht entscheiden zu können, welchen grafischen Stil es nun verwenden möchte. Zum einen hat man die immer noch hammermäßig gerenderten Szenen, bei denen man die Haare der Figuren zählen kann, zum anderen hat man Szenen, bei denen man sich fragt, was damit eigentlich angestellt wurde. Vieles sieht trotzdem sehr gut aus, zum Beispiel beim Kampfsystem merkt man schon deutlich, dass hier nochmal an den Modellen der Figuren gearbeitet wurde – aber eben nur bei den Protagonisten. Auf die normalen NPCs hatte man wohl keinen Bock, weswegen es zu schrägen Momenten kommen kann, bei denen NPCs aussehen, als ob sie immer noch auf der PlayStation 2 laufen würden.

Das ist wirklich schade und schmälert das tolle Erlebnis, auch wenn es sich dabei nur um NPCs handelt. Wenn man jedoch ein tolles HD-Erlebnis verspricht, muss man eben auch alles wirklich in HD bringen und nicht nur Tidus und Co. Das ist frustrierend, dass offensichtlich in so ein tolles Spiel doch noch so wenig Zeit gesteckt wurde – bitte nur im übertragenen Sinne auf diesen einen Punkt sehen. Und da bei den Charakteren oft dann doch nicht so gearbeitet wurde, wie gearbeitet werden sollte, kommen auch viele Clippingfehler mit Haaren und dergleichen zustande. 2002 auf der PlayStation 2 war das noch zu verzeihen, mit der Technik der PlayStation 4 geht das allerdings weitaus besser. Ja, es heißt “Remaster”, hingestellt wurde es jedoch mehr oder weniger als Remake, gerade wenn alles auf der Engine läuft, auf der auch Final Fantasy XIII läuft.

Aber natürlich sind nicht alle Elemente schlecht, einige wie das Kampfsystem, was wir bereits erwähnten, sieht wirklich auf PS4-Niveau aus, da wurde gute Arbeit geleistet. Auch die ohnehin schon gerenderten Szenen wirken noch besser, aber es gibt auch Szenen, da wusste Square Enix nicht so recht, ob man nun das Ganze in HD oder PS2 rendern möchte, weswegen in einigen Szenen einfach hin und her gesprungen wird. Um euch das Ganze einmal zu zeigen, haben wir eine entsprechende Szene aufgenommen, bei der Sin das Schiff angreift, mit dem Yuna und Co. eigentlich gerade nach Kilika unterwegs sind.

Musik für die Ohren

Final Fantasy X hatte schon immer einen wunderbaren Soundtrack, der einem noch heute ganz gern mal einen Ohrwurm beschert. Die HD-Version nun bietet euch mehr oder weniger zwei Soundtracks. Zum einen den ursprünglichen, den ihr alle noch vom Original-Spiel kennen solltet, zum anderen eine überarbeitete Fassung, bei der noch einmal alle alten Stücke ein wenig überarbeitet wurden. Beide Versionen sind immer noch sehr schön und passen auch sehr gut zur Atmosphäre. Auch als Veteran lässt sich sagen, dass die überarbeiteten Stücke nicht zerstört, sondern noch schöner gemacht wurden. Musikalisch weiß Nobuo Uematsu eben genau, was er tut. Und die Ohrwurmgefahr besteht auch heute noch immer, schon wenn wir beim Schreiben dieses Tests an bestimmte Lieder denken, geht uns das Herz auf. Final Fantasy X lohnt sich definitiv auch schon nur wegen der fantastischen Musik, mit der Spieler von früher noch immer tragisch-schöne Momente verknüpfen.

Auf nach Zanarkand mit der PS4?

Die Antwort ist einfach zu finden: Ja, sofern man Final Fantasy X HD noch nicht im letzten Jahr für die PlayStation 3 oder PlayStation Vita erworben hat. Es gibt keinen technischen Fortschritt im Vergleich zu den Versionen aus dem letzten Jahr, sondern eher einige technische Verschlimmbesserungen. So wirkt die HD-Auflage nicht so wie sie wirken sollte, da die wichtigsten Charaktermodelle erneut überarbeitet wurden, nicht aber die NPCs. Aus diesem Grund hat man eine ständig schwankende Grafik, die sich zwischen PlayStation 2 und PlayStation 4 abwechselt. Besonders gut kommt die überarbeitete Fassung von Final Fantasy X nur im Kampf und in den ohnehin schon schön gerenderten Szenen zur Geltung. Auch in die Synchronisation oder die Untertitel wurde wieder einmal keine Zeit investiert, wo doch das Ganze überarbeitet wurde. Leider ist Final Fantasy X HD auf der PlayStation 4 nur bedingt das HD-Remaster, was es hätte werden können. Schade, aber Square Enix ist nicht zum ersten Mal nicht mit vollem Herzblut bei der Sache.

Selbstverständlich ist Final Fantasy X HD dennoch ein wunderschönes Spiel mit einer faszinierenden und tragischen Story zugleich, die für unheimlich schön-traurige Momente sorgen kann. Wer auf der Suche nach einem JRPG der alten Schule mit interessanter und romantischer Story ist, der ist dennoch mit Final Fantasy X HD sehr gut beraten, nur erwarten darf man nun einmal nicht ganz so viel, da es trotz geänderter Engine nicht ganz das ist, was es hätte sein können.

Pro Contra
+ Traurig-schöne Geschichte – Asynchron
+ Überarbeiteter Soundtrack – Untertitel stimmen immer noch nicht überein
+ Überarbeitete Charaktermodelle von Hauptfiguren – Einige Charaktermodelle wohnen noch auf der PS2
+ Sphärobrett – Absolut schwankendes Grafikniveau
+ Viele Spielstunden garantiert – Nicht das erhoffte HD-Remaster
+ Komplexes Kampfsystem

Technik: 77

  • Grafik: 45
  • Sound: 80
  • Umfang: 95
  • Gameplay: 85
  • KI: 80

Spielspaß: 87

  • Story: Die Story von Final Fantasy X ist und bleibt eine der besten, die je geschrieben wurden. Durch ihren Tiefgang, ihre Charaktere und die Geschichte rund um Spira und Sin kann sie an jedem Punkt überzeugen.
  • Frustfaktor: Der kann bei entsprechenden Bossgegnern wie Sins Schuppen oder höheren Gegnern sehr wohl auftreten.
  • Wiederspielwert: Dank der unheimlich guten Story bietet Final Fantasy X einen hohen Wiederspielwert.
  • Design/Stil: Vom Stil her bleibt man im realistisch-japanischen Stil des Jahres 2002, sodass Tidus stellenweise doch sehr weiblich wirkt.
  • Musik: Der Soundtrack wurde nochmals überarbeitet und kann überzeugen, die asynchronen Tonspuren der Figuren allerdings weniger.

 

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Final Fantasy X-2 HD

Final Fantasy X-2 spielt zwei Jahre nach dem Ende von Final Fantasy X und zeigt uns eine andere Welt, zu der Spira geworden ist. Auch bei der HD-Version zu Final Fantasy X-2werden wir uns im Vordergrund auf die technische Überarbeitung konzentrieren, da das Spiel selbst bereits einige Jahre auf dem Buckel hat und sich eine Wertung zum Gameplay nicht mehr rechtfertigen lässt. Wie auch schon bei Final Fantasy X werden wir die Story und das Gameplay nur grob anreißen.

Die zweite Geschichte

Wem das Ende von Final Fantasy X nicht ausreicht und wer sich fragt, wie die Geschichte rund um Yuna und Tidus eigentlich trotz allem weitergeht, der sollte einen Blick auf Final Fantasy X-2 werfen, das ganze zwei Jahre nach den Ereignissen des Erstlings spielt. Doch es ist nichts mehr so wie ihr es aus dem ersten Abenteuer kennt. Yuna hat sich dem Möwenpack angeschlossen, das sind sogenannte Sphäro-Hunter, die sich auf die Suche nach kostbaren Sphäroiden machen. Aus dem ersten Teil wissen wir, dass es sich dabei zum einen um eine Möglichkeit handelt, um im Level aufzusteigen, doch ebenso kann man mit ihnen Nachrichten speichern. Und genau so einen Sphäroiden hat Yuna gefunden, doch ihr Sphäroid beinhaltete einen Hinweis auf SEINEN Verbleib. Um wen es sich dabei handelt, verraten wir euch natürlich nicht, wir können euch nur verraten, dass Final Fantasy X-2 den Großteil der Zeit darauf verwendet, IHN zu finden.

Zudem hat sich auch Yuna verändert und ist nicht mehr das ruhige Medium aus dem ersten Teil, ebenso haben wir es nun auch mit einem anderen Gameplay zu tun. Square Enix hat sich in Final Fantasy X-2 vom ruhigen rundenbasierten Kampf verabschiedet und präsentiert nun ein Kampfsystem, bei dem ihr erst handeln könnt, wenn euer Balken gefüllt ist. Das Kampfsystem funktioniert ähnlich zu dem aus Final Fantasy VIII oder Final Fantasy XIII. Eine weitere Ähnlichkeit zum Kampfsystem aus dem dreizehnten Teil gibt es zudem auch: Ihr könnt die drei Protagonistinnen Yuna, Rikku und Paine mit der Hilfe von Kostümpaletten in unterschiedliche Rollen bringen. Im Laufe des Spiels könnt ihr weitere Kostüme finden, die ihr dann sinnvoll im Kampf einsetzen könnt und auch müsst. Jedes Kostüm verfügt dabei über eine unterschiedliche Rolle und verschiedene Fähigkeiten sowie Statuswerte. So ist es ratsam in einer kniffligen Situation zum Weißmagier zu wechseln oder wenn es drauf ankommt, alle drei in Kriegerinnen zu verwandeln. Zudem könnt ihr euer Team mit verschiedenen Monstern aufstocken, die ihr in ganz Spira einfangen könnt. Aufgrund dieser ganzen Dinge ist das Kampfsystem noch einmal eine ganze Ecke komplexer als in Final Fantasy X.

Auch in Final Fantasy X-2 könnt ihr viele verschiedene Dinge abseits der Story machen, so beispielsweise am Blitzball teilnehmen oder verschiedene Monster fangen und diese trainieren, um deren Geschichte zu hören. Square Enix hat mit Final Fantasy X-2 jedoch einen sinnvollen und wandelbaren Nachfolger geschaffen, der jedoch bei den meisten Fans nicht sonderlich gut ankam. Das Spiel ist auch anders als der Vorgänger, hat jedoch eine Chance verdient, wie wir finden, vor allem weil hier die HD-Version weitaus besser aussieht als der Erstling.

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Das nennen wir HD!

Während Final Fantasy X auf der PlayStation 4 leider nur mittelmäßig wirkt und sich nicht entscheiden kann, welchen Grafikstil man nun zeigen möchte, macht Final Fantasy X-2auf der PlayStation 4 allerdings alles richtig. Es scheint, als hätte sich das chinesische Studio, das den Port getätigt hat, hier weitaus mehr Mühe gegeben als beim eigentliche Hype-Spiel. Es scheint, als habe man hier noch einmal alles aus dem ursprünglichen PS2-Spiel herausgeholt, was irgend möglich war. Die Texturen sind sehr schön und auch die einzelnen Figuren wurden erneut überarbeitet, sodass sie in fast jeder Hinsicht eher wie ein heutiges JRPG auf der neuen Konsole wirken. Das ist wirklich sehr gut gelungen.

Lediglich an den einzelnen Gebieten merkt man manchmal, dass man es mit einem ursprünglichen PS2-Spiel zu tun hat, meistens genau dann, wenn Yuna nicht auf die Eingaben reagiert und irgendwo hinspringt – oder eben gar nicht reagiert. Oder man gegen unsichtbare Mauern läuft, weil das Spiel nicht möchte, dass man dort nun bereits langgeht.

Doch auch nicht ganz alle Szenen wurden sinnvoll und schön überarbeitet. Wie auch schon im Vorgänger gibt es im Prinzip zwei verschiedene Cutscene-Versionen: Zum einen diejenigen, die vollständig bereits schon vor mehr als 10 Jahren perfekt gerendert war und die nun noch einmal einen Zacken besser aussehen. Zum anderen gibt es diejenigen Szenen, die auf gerenderter Ingamegrafik basieren. Und genau bei diesen gibt es ein paar technische Probleme, vor allem dann, wenn sich die gezeigten Charaktere auch noch bewegen. Genau dann wirken die Bewegungen sehr ruckelig und holprig, als ob hier nicht ganz nachgeprüft wurde.

Doch neben diesen beiden Dingen, die einem ins Auge springen, ist Final Fantasy X-2 unheimlich gut geworden, sodass es wie gesagt mit heutigen JRPGs auf der PlayStation 4 wie Akiba’s Trip Undead & Undressed oder Omega Quintet mithalten kann. Besonderes Augenmerk wurde schon damals, aber jetzt noch einmal auf die Mimik der Figuren gelegt, sodass gerade Rikku stellenweise wirkt als wäre sie direkt einem Anime entsprungen. Somit werden alle Gespräche und Szenen noch einmal eine Ecke tiefer und glaubwürdiger, auch wenn sich die Figuren selbstverständlich noch immer wie zu PS2-Zeiten bewegen, aber dazu hätte man schon ein richtiges Remake machen müssen, wenn man dies ausmerzen hätte wollen.

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Meine Lippen bewegen sich zu oft!

Wie auch schon Final Fantasy X hat man bei Final Fantasy X-2 nicht unbedingt auf eine sehr gute Lippensynchronität beim Reden geachtet, sodass die Figuren ganz oft noch ihre Lippen bewegen, auch wenn sie bereits fertig mit Sprechen sind. An einigen Stellen kommt es jedoch auch vor, dass die Synchronisation komplett fehlt. So könnt ihr zwar das Gesprch im Untertitel verfolgen, aber eine Synchronisation hat dann diese Figur nicht. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn der Rest des Gesprächs nicht eben doch synchronisiert wäre und es dann schon auffällig ist, wenn Rikku beispielsweise spricht, aber nichts sagt. Das ist ärgerlich, da hier noch einmal drüber geschaut hätte werden müssen. Ansonsten ist mit den meisten Synchronsprechern sehr gut gearbeitet worden, auch die Abmischung ist sehr gut geworden.

Auch der Soundtrack kann sich sehen lassen, auch wenn er nun – passend zu Yuna – etwas poppiger geworden ist, doch viele Musikstücke aus dem Vorgänger werdet ihr dennoch wiedererkennen können. Ganz so beeindruckend ist der Soundtrack allerdings nicht, wie wir finden, was aber auch daran liegen kann, dass wir den Soundtrack vom Vorgänger einfach lieber mögen.

Mit Yuna nach Sphäroiden jagen!

Final Fantasy X-2 ist in HD fast schon eine Offenbarung, weil sich hier offensichtlich sehr viel mehr Mühe gegeben wurde. Die Charaktere wurden noch einmal überarbeitet und können in den meisten Fällen hervorragend überzeugen. Der Titel kann auf der PlayStation 4 grafisch problemlos mit anderen JRPGs mithalten und wer im letzten Jahr die überarbeitete Fassung noch nicht für die PlayStation 3 oder die PlayStation Vita erworben hat, sollte nun bedenkenlos zuschlagen. Fast schon würden wir uns aus dem Fenster lehnen und sagen, dass sich die Collection schon allein aufgrund der Überarbeitung von Final Fantasy X-2 lohnt.

Sicherlich ist Final Fantasy X-2 nicht perfekt und so hat es einige kleinere Probleme wie beispielsweise die Synchronisation, aber dennoch wurde hier ein sehr guter Job abgeliefert, sodass ihr nur noch über euren eigenen Schatten springen und Final Fantasy X-2 einmal eine echte Chance geben müsstet. Einte interessante Geschichte mit verschiedenen Enden erwartet euch zu dem auch noch, genauso wie viele Stunden Spielspaß und ein verdammt komplexes Kampfsystem, mit dem man sich erst einmal auseinandersetzen muss, bevor man es gänzlich verstanden hat. Wir können euch die HD-Version von Final Fantasy X-2 auf der PlayStation 4 wirklich ans Herz legen.

Pro Contra
+ Interessante Geschichte – Asynchron
+ Hervorragende grafische Überarbeitung – Untertitel stimmen nicht immer überein
+ Überarbeitete Charaktermodelle von Hauptfiguren – In einigen Szenen ruckeln die Figuren ziemlich schlimm
+ Perfekte Darstellung von Mimiken der Figuren – Eingaben werden oft ignoriert
+ Viele Spielstunden garantiert
+ Komplexes Kampfsystem

Technik: 83

  • Grafik: 82
  • Sound: 77
  • Umfang: 95
  • Gameplay: 80
  • KI: 80

Spielspaß: 87

  • Story: Final Fantasy X-2 spielt zwei Jahre nach dem Erstling. Die Geschichte ist nicht ganz sooo dramatisch, hat aber dennoch seine guten Momente.
  • Frustfaktor: Der kann bei entsprechenden Bossgegnern auftreten, aber auch wenn ihr am Anfang noch Probleme habt, das Kampfsystem zu verstehen.
  • Wiederspielwert: Final Fantasy X-2 verfügt über verschiedene Enden, weswegen ihr dem Spiel nach dem ersten Durchspielen einfach noch eine Chance geben solltet.
  • Design/Stil: Stilistisch wirken die Figuren fast schon wie aus einem realistischeren Anime entnommen.
  • Musik: Die Musik ist etwas poppiger als der Vorgänger.

Gesamtfazit und Wertung

Square Enix brachte im Jahr 2002 ein japanisches Rollenspiel auf den Markt, dessen Spieler heute immer noch gern in den Erinnerungen daran schwelgen. Bereits im Jahr 2014 machte es Square Enix auch heutigen Spielern möglich und brachte das Ganze als Collection in einer überarbeiteten Fassung sowohl auf die PlayStation 3 als auch auf die PlayStation Vita: Final Fantasy X / X-2 HD Remaster konnte auch da bereits überzeugen. Nun steht uns das Ganze ach auf der PlayStation 4 zur Verfügung und wir sind ein bisschen hin und hergerissen. Final Fantasy X weist eher eine mittelmäßige Portierung auf, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun auf der PlayStation 4 liegt oder nicht, während Final Fantasy X-2 unheimlich gut aussieht, dafür dass es mehr als zehn Jahre alt ist.

Dennoch scheint sich das Ganze nun lediglich an hartgesottene Fans zu richten, die ohnehin alles zum Spiel erwerben oder aber direkt an Neueinsteiger, die damals noch kleine Kinder waren, als Square Enix eines der schönsten Rollenspiele unserer Zeit auf den Markt brachte. Wir sind der Meinung, dass hier ein guter Job abgeliefert wurde, wenn man mal die hässlichen grafischen Ausfälle vom ersten Teil außen vor lässt. Es ist schade, dass Square Enix gerade den wichtigsten Teil dieser Collection so auf die leichte Schulter genommen hat, bzw. dem chinesischen Portierungsstudio keine genaueren Anweisungen gegeben hat.

Da es sich hier um eine HD-Collection mit zwei Titeln handelt, setzt sich die Gesamtwertungen aus den unterschiedlichen Teilwerten von Final Fantasy X und Final Fantasy X-2 zusammen. Für die einzelnen Wertungen, Pro & Contras und die Tests, solltet ihr zu den jeweiligen Spielen springen, um euch zu informieren.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 4
Version: Standard
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 10 Monate

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Beatrice Eichhorn
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