Hyperdimension Neptunia Re;Birth 3: V Generation (PS Vita) im Test – Ein gelungenes JRPG für unterwegs

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Wieder einmal ist es für uns an der Zeit nach Gamindustri zu reisen und den Protagonisten der Neptunia-Reihe über die Schulter zu schauen: Dieses Mal jedoch ist alles ein bisschen anders und Compile Heart und Idea Factory schicken uns in eine ganz andere Dimension. Wir haben einen Blick auf Hyperdimension Neptunia Re;Birth 3: V Generation, das auf der PlayStation Vita verfügbar ist, geworfen und verraten euch, warum ihr unbedingt einen Blick riskieren solltet – Und nein, das hat nicht nur etwas mit dem urkomischen Gamer-Humor zu tun, der uns in jedem Satz ins Gesicht springt.

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Es geht um Shares!

Hyperdimension Neptunia Re;Birth: V Generation, das wir nachfolgend übrigens nur Re;Birth 3 nennen werden, beginnt ziemlich ulkig. Wieder einmal spielen die vier CPU von Gamindustri Neptune (SEGA), Vert (Xbox), Noire (PlayStation) und Blanc (Nintendo) ein Beat’em Up gegeneinander, das jedoch plötzlich nicht mehr funktioniert und von einem fiesen Virus befallen ist. Zeit also für Nepgear, Neptunes kleinere Schwester, ihr Nepulus Grift auszupacken und Neptune in die Spielwelt zu schicken. Allerdings geht es dieses Mal nicht darum, irgendwelche Viren zu besiegen, sondern… Nun, die Geschichte hat eine weitaus größere Tragweite.

Im weiteren Verlauf des Spiels wird deutlich, worum es eigentlich gehen könnte, nämlich um eine Gruppierung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die CPU, also die Herrscherinnen der vier großen Reiche in Gamindustri Leanbox, Lowee, Lastation und Planeptune, abzusetzen. Und genau diese Gruppierung macht es möglich, das Neptune, die CPU von Planeptune, in eine fremde Dimension geschickt wird. In dieser Dimension trifft sie zwar auch auf Noire, Blanc und Vert, allerdings kennen diese unsere Neptune nicht. Planeptune selbst wird von Plutia, einer sanften, seichten und verspielten Person, regiert, die irgendwie mehr wie eine verschlafene Neptune wirkt.

Um nun jedoch wieder in die eigene Dimension zu kommen, muss Neptune gemeinsam mit ihren neuen Freunden versuchen, die Shares – also die Follower – von Planeptune zu steigern, sodass Histoire in der Lage ist, ein Dimensionstor zu öffnen und Neptune wieder in die richtige Dimension zu verfrachten. Im Laufe dieser Reise werdet ihr auf viele tiefere Verwurzlungen der Story stoßen und Teil einer miesen Intrige werden – und selbstverständlich werden wir an dieser Stelle nicht mehr verraten. Wir können euch nur noch so viel verraten, dass euch die Story viele Stunden an die PlayStation Vita fesseln wird.

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Ein typisches JRPG für Gamer?

Re;Birth 3 ist zwar ein JRPG, verzichtet jedoch auf die übermäßige Darstellung von Brüsten oder anderen “halbnackten” Tatsachen, was wirklich gut zur Atmosphäre an sich beiträgt, dennoch kommen besonders Gamer und Otakus auf ihre Kosten, denn Re;Birth 3 hat derart viele verschiedene Anspielungen auf andere Spiele. Da gibt es beispielsweise Solid Hayter, der in einer Pappkiste umherkriecht, oder auch Maryo, der ziemlich müde ist, Peach immer wieder zu retten. Aber nicht nur solche Anspielungen lassen sich finden.

Re;Birth 3 parodiert nämlich nicht nur die Videospiele an sich ziemlich gut, sondern auch die Spieler. Beispielsweise überlegen Plutia und Neptune während einer Sequenz, in der Noire die Welt erklärt, welche Methode zum Skippen der Sequenz sinnvoller wäre: X zum Durchdrücken oder doch lieber Quadrat, das den Text einfach nur durchscrollt. So lassen sich ziemlich viele Szenen finden, die gleichzeitig Videospiele als auch Spieler ein bisschen auf die Schippe nehmen, was uns sehr gut gefällt und uns auch immer wieder zum Lachen brachte.

Neben diesen ganzen Dingen ist Re;Birth 3 ein ordentliches JRPG, das rundenbasiert daherkommt. Das bedeutet, dass eure Figuren Waffen haben, die über einen bestimmten Angriffsradius verfügen. Klugerweise solltet ihr eure Charaktere immer so platzieren, dass möglichst viele Gegner erwischt werden können. Mit X bestätigt ihr einen Angriff, dann kommt es darauf an, was genau ihr erreichen wollt: Wollt ihr euren Hit-Zähle nach oben treiben, wählt ihr den oberen Angriff, wenn ihr lieber viel Schaden machen wollt, den mittleren und wenn ihr erst einmal den Schutz des Gegners vernichten wollt, entscheidet ihr euch für den unteren Angriff. Später könnt ihr euch dann auch noch in die HDD-Formen der einzelnen Charaktere verwandeln, um so noch mehr Schaden machen zu können. Leider braucht das Kampfsystem eine ganze Weile, um sein vollkommenes Potential zu entfalten, sodass man bis zur Hälfte des Spiels ungefähr noch nicht in der Lage ist, den EXE Angriff aufzuführen.

Dafür macht das Kampfsystem jedoch viel Spaß, da man mit einigen Stufenanstiegen auch ein feines Arsenal an verschiedenen Angriffen und Skills parat hat, mit denen man den Gegnern ordentlich einheizen kann.

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Stella’s Dungeon

Wer sich ein wenig ablenken möchte und erst einmal eine kleine Pause von der Hauptstory braucht, der kann sich ab Kapitel 3 auch mit Stella in einen Dungeon begeben. Hierbei schickt ihr die Abenteurerin Stella den Neptral Tower hinauf, wo sie verschiedene Schätze findet und sich diversen Gegnern stellen muss. Unterstützt wird sie dabei von den sogenannten Fellis, die unterschiedliche Fähigkeiten mit sich bringen. Stella’s Dungeon, wie das Ganze ingame heißt, läuft übrigens in Echtzeit ab und läuft somit auch, wenn ihr die PlayStation Vita eine Weile aus habt, was ziemlich praktisch ist.

Übrigens findet Stella nicht nur Dinge, mit denen ihr sie ausrüsten könnt, sondern auch verschiedene andere Dinge, die ihr für verschiedene Quests außerhalb des Neptral Towers benötigt. Ihr habt somit also eine gelungene Win/Win-Situation – und zu einer Trophäe verhilft euch das Ganze auch noch, sofern ihr den Neptral Tower auch meistert.

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Irgendwann wird’s blöd -.- 

Wie für die Spiele der Neptunia-Reihe üblich, bietet euch auch Re;Birth 3 jede Menge Quests, die ihr zum Teil für die Hauptstory braucht, zum anderen bekommt ihr so Geld und auch verschiedene Items. Wieder einmal wird man damit auch ziemlich überhäuft, das Blöde an der ganzen Sache ist nur, dass es ziemlich schnell nicht mehr weiter geht, ohne dass ihr allein Stunden mit einer einzigen Quest zubringen müsst. Häufig geht es dabei um bestimmte Monster oder Gegenstände, die ihr finden müsst. Das Problem an der Sache ist häufig das, dass man die verschiedenen Dungeons noch erweitern kann, sodass sie entweder größer sind oder andere Monster aufweisen. Klingt an sich nicht schwierig, jedoch braucht man für viele dieser Dinge wiederum Items, die man nicht sehr einfach finden kann und somit ist man schon Stunden damit beschäftigt, etwas in der Art zu suchen.

Das ist an sich kein schlechtes System und sorgt für ein bisschen Motivierung, allerdings ist so ein System auf der PlayStation Vita eher ungeeignet. Die PlayStation Vita wird von den meisten Spielern unterwegs genutzt, man möchte ein schnelles Erfolgserlebnis haben, wenn man jedoch eine gefühlte Ewigkeit für eine kleine Quest braucht, bleibt dieses Erlebnis ziemlich aus. Was schade ist. Übrigens solltet ihr darauf achten, dass euer Akku voll ist, ihr erhaltet nämlich keine Information, wenn sich der Akku dem Ende entgegen neigt – Die PlayStation Vita geht dann einfach aus. Glücklicherweise bleibt Re;Birth 3 an, sodass ihr dann einfach fortsetzen könnt, sobald ihr wieder Strom habt.

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Die Technik und die liebe Vita

Besonders beim Soundtrack und den verschiedenen Synchronstimmen macht Re;Birth 3 so gut wie nichts falsch, außer dass einige Szenen wieder einmal nicht synchronisiert sind und diejenigen, die synchronisiert sind, ein wenig asynchron sind. Ansonsten passt alles jedoch wie die Faust aufs Auge, immerhin konzentriert man sich auf bekannte Sprecher, die auch schon bei den anderen Titeln der Reihe zu hören sind, ebenso wie auf bekannte Musikstücke, die man ebenfalls aus den Vorgängern kennt.

Etwas schlechter gelungen ist da schon die grafische Umsetzung, die zwar in einem ähnlichen Rahmen daherkommt wie schon die Vorgänger, leider jedoch mit zunehmenden Spielstunden etwas unrunder wird. So führen besonders die Finishermoves im Kampf dazu, dass die Framerate in den Keller rutscht und das Spiel für ein paar wenige Sekunden ziemlich stark ruckt. Außerdem neigen die Gebiete zu recht heftigem Kantenflimmern, vor allem wenn die Gebiete an Häuser oder ähnliche Motive erinnern – Bei den Waldgebieten tritt dieses Phänomen nicht auf. Im Übrigen sind die einzelnen Gebiete sehr schön gestaltet, auch wenn sich hier Recycling stark in den Vordergrund stellt, da viele Gebiete einen ähnlichen Aufbau aufweisen und sich häufig nur durch die unterschiedlichen Monster unterscheiden. Beispielsweise gleichen sich die beiden Höhlen in Lastation ziemlich stark. Das ist schade, da das restliche Leveldesign wirklich sehr gelungen ist.

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Empfehlen wir Re;Birth 3?

Hyperdimension Neptunia Re;Birth 3: V Generation für die PlayStation Vita entführt euch nicht nur in ein neues Abenteuer, sondern auch in eine neue Dimension, in der ihr alte und neue Freunde treffen werdet. Wer bisher noch keinen Teil der Reihe gespielt hat, wird so gut wie keine Probleme haben, sich in der Geschichte zurechtzufinden. Dabei wird vor allem der Gamer-Humor sehr strapaziert, sodass man an bestimmten Stellen aus dem Lachen fast nicht mehr herauskommt, zumal hier nicht nur die Spiele an sich, sondern auch die Spieler parodiert werden. Re;Birth 3wird euch auf der PlayStation Vita viele Stunden beschäftigen, doch irgendwann kommt der Punkt, an dem ihr nicht mehr sonderlich vorankommen werdet. Dann heißt es, dass ihr euer Glück weiter versuchen müsst und euch ein paar Stunden zusätzlich hinsetzen müsst. Dennoch macht Re;Birth 3 viel Spaß und wird euch viele Stunden beschäftigen.

Ein wenig schade ist dabei lediglich die grafische Erscheinung, die ihre Schwächen aufweist. Vor allem bei den Kämpfen kann es hin und wieder zu starken Rucklern kommen, während einige Gebiete an starkem Kantenflimmern leiden. An sich sind die Gebiete jedoch sehr schön und detailreich designt, was schon einmal eine Verbesserung zu den Vorgängern ist. Wir können Re;Birth 3 vor allem Fans von JRPGs ans Herz legen, aber auch all jenen, die behaupten, dass es für die PlayStation Vita keine Spiele geben würden. Zudem sollte jeder Spieler einmal einen Blick auf die Neptunia-Reihe geworfen haben, da vor allem der Humor seinesgleichen sucht.

Pro Contra
+ Sehr interessante Story – Stellenweise heftiges Kantenflimmern
+ Gelungener Humor – Ruckler im Kampf
+ Umfangreiches Kampfsystem – Einige Quests verdammt zeitintensiv
+ Sehr guter und passender Soundtrack – Nur auf Englisch verfügbar
+ Wiederspielwert recht hoch – Dungeonaufbau bei einigen fast identisch
+ Passende Synchronisation
+ Stella’s Dungeon bringt Abwechslung

Technik: 82

  • Grafik: 72
  • Sound: 87
  • Umfang: 97
  • Gameplay: 84
  • KI: 70

Spielspaß: 90

  • Story: Ein neues Neptune-Abenteuer, das uns gleichermaßen in eine neue Dimension bringt. Sehr guter Story-Flow, untermalt mit sehr passendem Humor.
  • Frustfaktor: Typisch für JRPGs steigt auch hier manchmal der Schwierigkeitsgrad rapide an, sodass ihr manchmal Gegner habt, an denen ihr euch die Zähne ausbeißen könnt. Genau so was passiert auch mit den Quests, wodurch ihr regelmäßig sehr viel Zeit in verschiedene Quests stecken müsst.
  • Wiederspielwert: Da das Spiel über drei verschiedene Enden verfügt, wird man es wohl nochmal wagen – immerhin ist die Geschichte und auch der Humor gut.
  • Design/Stil: Vom Stil her orientiert man sich an vorherigen Neptunia-Spielen, hat sich jedoch ein bisschen mehr Mühe im Leveldesign gegeben.
  • Musik: Die Soundkulisse passt unheimlich gut ins Bild und bringt neue als auch bekannte Musikstücke der Reihe zum Vorschein.

Information: Das Review Muster zu Hyperdimension Neptunia Re;Birth 3: V Generation wurde von idea Factory zur Verfügung gestellt.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation Vita
Version: PCH-1004
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 2,5 Jahre

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Beatrice Eichhorn
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