Ich habe lange Zeit mitgefiebert, als die Jungs von Abbey Games ihre große Idee der genialen Göttersimulation auf Kickstarter vorstellten, weswegen ich auch freudig den Titel unterstützt habe. Seit zehn Tagen ist Godhood nun als Early Access verfügbar und das kann ich bisher über den Titel sagen.
Spiele, die zunächst als Early Access Version auf den Markt kommen, sind häufig doch eher mit Vorsicht zu genießen, vor allem, wenn sie bereits zu dem Preis verfügbar sind, den sie später einmal erhalten werden. Das halte ich zu Beginn einer Kampagne doch eher für ungünstig. Bei Godhood hatte ich bisher sehr große Hoffnungen, da ich sowohl Reus als auch Renowned Explorers liebe und mich die Idee dieser etwas anderen Göttersimulation doch inspiriert hat. Leider ist Godhood aktuell kein sonderliches Meisterwerk.
Die ersten paar Minuten…
… von Godhood waren richtig gut. Ich habe viel gelernt, Vieles war neu und generell sind die Einstiege in Spiele von Abbey Games für mich immer etwas Besonderes, weil ich einen Einblick in eine ganz andere Art von Spiel erhalte, was mir bei vielen anderen Games oft einfach fehlt. Leider verflogen diese ersten Minuten viel zu schnell und nach spätestens der dritten oder vierten Runde war mir klar: Hier gibt es nicht viel zu tun. Jede Runde läuft genau gleich ab und bringt mich nicht weiter.
Jede Runde ist eine Entscheidung: Ich kann Rituale durchführen, benötige hierfür jedoch Rohstoffe, die ich wiederum sammeln muss. Also entscheide ich mich dafür, zunächst die Rohstoffe zu sammeln. Ich setze drei meiner Anhänger also an drei verschiedene Dinge, damit ich in der nächste Runde meine Rituale durchführen kann, bei denen ich hoffentlich mehr Möglichkeiten bei den Kämpfen erhalte und möglicherweise noch mehr Anhänger. Anschließend bleibt mir nicht mehr viel zu tun, als einen Blick auf die Weltkarte zu werfen und irgendein Dorf in der Umgebung anzugreifen, das noch nicht an mich glaubt. In vielen Fällen läuft das Dorf dann zu mir über, es gibt aber auch Dörfer, die kann ich angreifen wie ich will und die bleiben irgendwie nicht bei mir, sondern huldigen ihren Nicht-Göttern. Keine Ahnung, was bei denen eigentlich falsch läuft.
Einmal Lotto spielen
Generell finde ich das Kampfsystem in Spielen von Abbey Games immer etwas ganz Besonderes. In Renowned Explorers zum Beispiel konnte man auch viel mit „Reden“ gewinnen, wenn die Charaktere gut ausgebildet waren. In Reus hatte ich nur bedingt einen Einfluss darauf, was aber auch zum Spiel gepasst hat. Nun spiele ich mit jedem Kampf Lotto, denn ich habe keinerlei Einfluss darauf. Ich entscheide, welche drei Anhänger in den Kampf ziehen und bestimme, welche Klasse sie haben, doch den Rest machen die Anhänger alleine. Manchmal gewinnen sie dabei, manchmal verlieren sie. Es fühlt sich jedoch falsch an, dass ich bei einem so detaillierten Kampfsystem keinen Einfluss üben darf. Ich fühle mich als Gottheit fast schon machtlos deswegen, was sich nicht gut anfühlt.
Ja, ich bin eine Gottheit, aber ich möchte dennoch einen gewissen Einfluss darauf haben, was meine Anhänger tun, immerhin arbeiten sie in meinem Auftrag. Zudem wird diese Lotterie wirklich eher so abgehalten, dass meine Anhänger aus der Möglichkeiten der Angriffe „würfeln“ und dann angreifen. Finde ich an sich in Ordnung, aber dennoch würde ich einen Blick drüber werfen wollen und vielleicht mit Items oder dergleichen einschreiten wollen, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das ist wirklich schade und bietet mir aktuell auch nicht den Spaß, den ich wirklich gerne hätte.
Die Zukunft?
Glücklicherweise ist die Entwicklung von Godhood nicht abgeschlossen. Das Spiel befindet sich noch immer im Early Acccess und es ist bereits ein großes Update für Anfang August angekündigt, bei dem sich die Entwickler zu Herzen nehmen wollen, was sich die Spieler wünschen. In erster Linie geht es vielen Spielern hierbei nämlich genau wie mir: Sie wünschen sich mehr Gameplay. Mehr Möglichkeiten. Mehr alles. Ich werde euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten.
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