Gravity Rush Remastered (PS4) im Test – Schwerkraft-Spielchen im großen Stil

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Gravity Rush wagt den Sprung in andere Dimensionen: Der Nachfolger wird gleich nur für die PS4 erscheinen, und da ist es irgendwo nur logisch, dass Sony auch ein PS4-Remaster des Erstlings, der exklusiv für die PS Vita erschien, in Auftrag gab. Für die PS4-Umsetzung sind die uns schon bekannten Experten von Bluepoint Games verantwortlich, die sich mit anderen Portierungen (Titanfall für Xbox 360) und Remasters (Uncharted: The Nathan Drake Collection) schon einen Namen gemacht haben. Wie sehr uns die Schwerkraft-Manipulationen auf PS4 gefallen haben, verrät der Test.

Die Geschichte von Hekseville

Ihr schlüpft in Gravity Rush Remastered in die Rolle von Kat, die nicht nur dauerhaft von der schwarzen Katze Dusty begleitet wird, die ihr die Fertigkeiten verleiht, die Schwerkraft zu verändern, sondern die zunächst ohne Erinnerungen an bisherige Ereignisse in einer mysteriösen Stadt aufwacht. Es handelt sich um die schwebende Stadt Hekseville, die durch eine dunkle Bedrohung durch die Wesen namens Nevi heimgesucht wird, die sogar einzelne Stadtteile von Hekseville abgetrennt haben.

In Sachen Inszenierung merkt man Gravity Rush Remastered seine Handheld-Herkunft deutlich an, denn auf großartige Cinematics oder Synchronisierung wird verzichtet, stattdessen wird die Geschichte in Comicszenen zum Durchklicken erzählt – Ganz wie im Original. Dennoch hat Gravity Rush Remastered eine insgesamt sehr schöne Geschichte zu erzählen, die mehr fesseln und beeindruckend kann als so manches anderes Spiel. Es geht nicht nur um Kat und die anderen Figuren, die sie im Laufe des Abenteuers trifft, sondern die Entwickler haben beim Geschichtenerzählen auch nicht die vielen Bewohner von Hekseville vergessen – Und somit ist auch nachvollziehbar, warum sich Kats Ruf mit jeder erfolgreichen Mission immer weiter steigert, kommt sie doch eigentlich als geschasster ‚Shifter‘ in die Stadt.

Die Atmosphäre, unterstützt durch den einzigartigen, gezeichneten Grafikstil und den sehr gelungenen Soundtrack, vermittelt dauerhaft ein tolles Spielgefühl. Wenn man Hekseville nach und nach wieder zusammenfügt, spürt man die Effekte und man hat den Eindruck, als Heldin wirklich etwas zu erreichen. Gravity Rush erzählte schon auf der Vita außerordentlich gut, und Gravity Rush Remastered bringt dieses Erlebnis nun im großen Rahmen auf die PS4.

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Die eigentlich unspektakuläre Inszenierung der Story überzeugt.

Von Handheld-Titeln auf Konsolen

Abstreiten kann Gravity Rush Remastered seine Vita-Herkunft natürlich trotzdem nicht. Dabei hat Bluepoint Games im Bereich der Portierung eine etwas zwiegespaltene Arbeit geleistet. Zunächst zur Grafik: Hier gibt es rein gar nichts auszusetzen. Während rein technisch für PS4-Verhältnisse natürlich hier und da mehr drin wäre, beeindruckt Gravity Rush Remastered in erster Linie mit seinem Stil und sieht vor allem dadurch an einigen Stellen dennoch beeindruckend aus. Außerdem läuft das Spiel durchgehend komplett flüssig – Immerhin!

Mehr Verbesserungen hätte wir uns im Bereich der Steuerung gewünscht, die leider an alten Mängeln krankt, die wir auf der PS4 gerne verbessert gesehen hätten. Wir haben trotz DualShock 4 nämlich nicht immer den Eindruck, volle Kontrolle über alles zu haben. Teilweise bleiben wir bei Gravitationsflügen an winzigen Objekten oder Kanten hängen, obwohl wir dort eigentlich vorbeifliegen wollten. Zum anderen nervt uns der Gravitationskick regelmäßig, denn eigentlich zielt Kat netterweise mehr oder weniger automatisch auf den nächsten Gegner. Das klappt aber nur manchmal, dann auch, wenn sie sich dabei drehen muss, beim anderen Mal fliegen wir meterweit neben dem Gegner vorbei, der sich eigentlich genau neben uns befand. Auch die gewöhnlichen Kämpfe am Boden neigen dazu, hin und wieder unpräzise zu sein, da wir manchmal Gegner einfach nicht richtig treffen können.

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Die Kulissen sind beeindruckend und atmosphärisch.

Insgesamt hätten wir uns also gewünscht, dass man an noch mehr Aspekten von Gravity Rush für die Remastered-Version angesetzt hätte. Denn insbesondere die Steuerungs-Mängel sind auf der PS4 gleich noch viel ärgerlicher als auf der Vita und fühlen sich 2016 einfach nicht mehr zeitgemäß an, vor allem dieses Gefühl, manchmal einfach nicht die Kontrolle zu haben. Da ist es beruhigend, dass ab und zu auch die KI-Kontrahenten ein bisschen unbeholfen in der Gegend rumspasten. Auch daran hat sich gegenüber des Originals nichts verändert.

Inhaltlich ist Gravity Rush Remastered ein sehr zufriedenstellendes Spielerlebnis, denn neben den Hauptmissionen, die vor allem zu Beginn in recht kurzer Zeit zu absolvieren sind (hier wurde eben an Handheld-Spieler gedacht), gibt es auch die Herausforderungen, die ganz schön fordernd sind. Manchmal ist auch hier der größte Feind die Steuerung, doch da man Kats Fertigkeiten und vor allem ihre Schnelligkeit nach und nach mittels gesammelter Diamanten ausbauen kann, fällt das Meistern bald leichter. Für gute Leistungen wird man belohnt – Mit weiteren Diamanten, mit denen man Fähigkeiten wieder ausbauen kann, und letztlich natürlich auch mit Trophäen. Gravity Rush Remastered winkt mit einer gut machbaren Platintrophäe.

Für einen ehemaligen Handheld-Titel geht der Umfang von Gravity Rush Remasteredmehr als in Ordnung, von den Spielelementen her hat man natürlich den Eindruck, dass man noch viel mehr aus der Basis hätte herausholen können. Aber dafür dürfte dann wohl das native PS4-Spiel Gravity Rush 2 sorgen.

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Die Kämpfe sind manchmal sehr unpräzise.

Fazit: Gelungenes Remaster mit Luft nach oben

Gravity Rush Remastered sorgt dafür, dass einer der gelungensten PS-Vita-Exklusivtitel nun auch der wesentlich größeren Gruppe von PS4-Spielern zur Verfügung steht. Und tatsächlich überzeugt das Spiel auch hier mit prinzipiell gelungenem Gameplay, einer trotz Handheld-Inszenierung gut erzählten Geschichte, einer tollen Atmosphäre und einem sehr motivierenden Charakter. Bluepoint Games hat bei der PS4-Umsetzung sehr gute Arbeit im Hinblick auf die Grafik geleistet, denn Gravity Rush Remastered sieht gerade durch den Grafikstil auch auf PS4 teilweise beeindruckend aus. Spielerisch dagegen hätten wir uns mehr Verbesserungen gewünscht – Steuerungsmängel der Vita-Version blieben unangetastet, sodass wir uns teilweise machtlos fühlen. Das ist etwas, was eigentlich auf der PS4 nicht mehr vorkommen sollte und nun noch viel ärgerlicher ist als in der Ursprungsfassung. Dennoch kann man mit Gravity Rush Remastered sehr viel Spaß haben und gerade stilistisch ist der Titel eine nette Abwechslung vom Mainstream.

Pro Contra
+ Grafisch sehr ansehnlich – Steuerung teilweise suboptimal
+ Flüssiges Gameplay – Probleme mit dem automatischen Zielen
+ Trotz fehlender Synchro gut inszenierte Geschichte! – Teilweise übergenau beim Hängenbleiben an ganz kleinen Objekten
+ Anspruchsvolle Herausforderungen, recht belohnend – KI schwächelt manchmal
+ Tolle Atmosphäre

Technik: 73

  • Grafik: 85
  • Sound: 81
  • Umfang: 72
  • Gameplay: 61
  • KI: 67

Spielspaß: 74

Singleplayer:

  • Story: Die Inszenierung lässt deutlich auf die Handheld-Herkunft schließen, aber Gravity Rush Remastered erzählt trotzdem eine gelungene und atmosphärische Geschichte.
  • Frustfaktor: Stellenweise sehr hoch, da die Steuerung manchmal nicht so funktioniert, wie sie sollte.
  • Wiederspielwert: Die Spielwelt zieht auf alle Fälle in ihren Bann. Die Herausforderungen zu meistern dürfte für einige Spieler eine länger motivierende Herausforderung sein.
  • Design/Stil: Top – Vor allem sehr atmosphärisch.
  • Musik: Der Soundtrack überzeugt, eine Synchro fehlt, die Tonqualität könnte für PS4-Verhältnisse ein klein wenig besser sein.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 4 500GB
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 2 Jahre, 2 Monate (PS4 Launchkonsole)

Wir bedanken uns bei PlayStation DE für die Bereitstellung des Pressemusters zu Gravity Rush Remastered!

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Manuel Eichhorn
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