Kao the Kangaroo (PS4) im Test – Sympathisches Platforming

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Kao the Kangaroo ist eins der Maskottchen der Dreamcast und später PS2, Xbox und Gamecube Ära. Siebzehn Jahre nach dem letzten Ableger schickt das Originalstudio Tate Multimedia einen neuen Titel rund um Kao ins Rennen – und möchte dabei nicht nur den Klassikern Tribut zollen, sondern das Maskottchen auf fit für die aktuelle Zeit machen. Ich habe mit Kao die Level auf der PS5 gemeistert und verrate dir im Test, ob es dem Studio gelungen ist.

Ein bekanntes Gefühl

Kao the Kangaroo fühlte für sich beinahe seltsam vertraut an. Erinnerungen an die PS2 Ära wurden bei mir gekitzelt, wo ich durchaus einige 3D Platformer gespielt habe, die mir bis heute als die besten in Erinnerung sind. Jak & Daxter zum Beispiel. Im Vergleich zu manchen heutigen Spielen ist Kao the Kangaroo herrlich unkompliziert und bringt dennoch einen gewissen Anspruch mit.

Statt auf eine offene Spielwelt setzt Kao the Kangaroo auf traditionelle Level mit einem Hauptpfad und einigen versteckten Elementen – verbunden werden diese durch mehrere offene, übersichtliche Gebiete, die wiederum ihre eigenen Geheimnisse mitbringen. Jedes Level kann für sich komplett abgeschlossen werden – beim ersten oder vielleicht auch erst beim zweiten oder dritten Versuch.

Mit einer einfachen, aber sympathischen Geschichte hüpft und kämpft man so mit Kao durch die verschiedenen Gebiete. Es tut wirklich gut, auch mal ein solches Spiel zu spielen, welches den Anspruch im Spielerlebnis und in den Sprungpassagen an sich sieht und nicht in komplexen Menüs oder sonstigen Spielsystemen außen herum. Es ist wirklich beinahe erfrischend, das so zu spielen. !B

Kao auf einer Plattform, vor ihm schwingt ein schnappender kugeliger Fisch hin und her.
In den Levels warten vielfältige Herausforderungen.

(K)ein alter Meister

Anders als früher fühlt sich aber der Schwierigkeitsgrad von Kao the Kangaroo an. Vor allem auch, weil die Schwierigkeit nicht mit der Zeit steigt, sondern eher etwas unausgeglichen ist. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Level, die beinahe unspektakulär sind und so gut wie keine Herausforderung mit sich bringen. Durchaus gibt es aber auch Stellen im Spiel, die leicht frustrierend sein können, aber keine, die einem wirklich unzählige Versuche abverlangen würden, wie man das vielleicht von früher gewohnt ist.

Doch auch die Level passen nicht so richtig stimmig zusammen, denn warum ein erster Boss irgendwie noch so mitten im ersten Gebiet präsentiert wird, erschließt sich nicht so ganz – fast schon ungewohnt schnell nimmt das Spiel hier an Fahrt auf, bevor man dann schon weitergeschickt wird.

Die Mischung aus Springen und Kämpfen ist relativ ausgewogen, wobei die Kämpfe dann doch meistens recht gleich ablaufen. Es ist einfach prügeln, ausweichen mit ein paar Sonderaktionen. Solide und gut funktionierend, aber auch nicht super aufregend. Nur, wenn mehr Gegner an Bord sind, wird es schon mal fordernd, aber mit einfachem Button-Smashing kommt man weiter, als man am Anfang denkt. !B

Kao vor einer funkelnden Schatzkiste in einer Höhle.
Immer wieder gibt es auch versteckte Schätze.

Das schnelle Känguru

Immer wieder wurde Kao the Kangaroo für PS4, PS5 und Xbox One sowie Xbox Series angekündigt – auch bei der Veröffentlichung wurden diese Versionen bestätigt. Eine native PS5 Version gibt es aber nicht, es ist lediglich – wie gewohnt – die PS4 Version auf der PS5 spielbar. Das irreführende Marketing finde ich hier immer wieder schade.

Nötig ist eine PS5 Version aber auch keineswegs. Aus meiner Sicht macht die PS4 Version (gespielt auf der PS5) eine technisch solide Figur: Kao the Kangaroo sieht hübsch aus und bietet mir optisch alles, was ich mir wünsche, richtig beeindruckend sieht es teilweise aus. Kleine Bugs, ärgerliche Bugs gibt es aber zwischendrin: So gibt es in manchen Leveln kleine Stellen, in denen sich Kao verhaken kann, die Kollisionsabfrage funktioniert nicht hundertprozentig korrekt (vor allem beim Klettern) oder aber Aufgabentexte sind nicht vorhanden oder nicht korrekt auf Deutsch übersetzt. Etwas schade für ein Spiel, welches im Vergleich zu anderen für heutige Verhältnisse dann doch so einfach gehalten ist.

Etwas verwirrend ist das Verhalten bei bestimmten Untergründen, denn beim Sprung in Gift oder Lava bekommt man allzu oft den ersten Fehlsprung verziehen und kann sich noch retten. Wasser dagegen ist nur bei seichtem Wasser ungefährlich – tiefes Wasser dagegen ist tödlich. Doch das ist teilweise schwer zu unterscheiden und immer wieder gibt es Situationen, in denen man im flachen Wasser unterwegs sein sollte, um dort versteckte Münzen zu finden, das tiefe Wasser aber nicht weit ist. Ganz eindeutig, wo nun was gefährlich ist oder nicht ist das in Kao the Kangaroo irgendwie nicht. !B

Ende eines Levels mit Zusammenfassungsbildschirm, es wurden 1046 Münzen gesammelt, zwei von zwei Runen, zwei von zwei Schriftrollen, elf von 12 Diamanten.
Am Ende jedes Levels gibt es eine Zusammenfassung.

Fazit: Schöner Platformer mit eigenem Charme

Kao the Kangaroo ist ein schöner, flüssiger Platformer geworden, der einige gute Erinnerungen an Spielehighlights von früher weckt und dennoch seinen eigenen Charme mitbringt. Ungewöhnlich unkompliziert ist der Titel für ein heutiges Spiel, was einfach guttut und schon fast erfrischend ist. Dabei sieht Kao the Kangaroo gut aus und bietet ein ausgewogenes Spielerlebnis. Frei von Bugs und Ärgernissen ist das Spiel aber nicht, was angesichts seiner Überschaubarkeit eher ärgerlich ist. Auch beim Aufbau und Ablauf der Level ist nicht alles ganz rund und die Schwierigkeit nicht so richtig ausgewogen. Ganz so ausgefeilt wie einige meiner Spielehighlights von früher ist Kao the Kangaroo daher nicht – aber für jüngere wie ältere Spieler:innen als moderner Titel dennoch eine Empfehlung wert.

ProContra
+ Sympathische Geschichte– Schwierigkeitsgrad nicht ganz stimmig
+ Unkompliziertes Spielerlebnis– Einige technische Schwächen
+ Ausgewogene Elemente– Probleme mit den Texten
+ Abwechslungsreiche Level– Ein paar frustrierende Stellen
+ Sehr hübsche Optik

Technik: 81

  • Grafik: 82
  • Sound: 82
  • Umfang: 80
  • Gameplay: 80
  • KI: 80

Spielspaß: 78

Einzelspieler:

  • Story: Eine einfache, aber sympathische und teilweise auch witzige Geschichte.
  • Wiederspielwert: Durchaus vorhanden, um jedes Geheimnis zu finden und jede Herausforderung zu meistern.
  • Frustfaktor: An manchen Stellen vorhanden, aber das gehört ja beim Genre fast dazu.
  • Design/Stil: Sehr gelungen und stimmig und Kao the Kangaroo sieht auch sehr hübsch us.
  • Musik/Sound: Passend.
  • Preis-/Leistung: Der Preis von 29,99€ ist angemessen.

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Manuel Eichhorn
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