Knockout Home Fitness (Switch) im Test – Ein bisschen Sport hier und da

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Hin und wieder versuche ich, durch Fitnessspiele meine Fitness irgendwie hochzuhalten, weil ich niemand bin, die gerne öffentlich in sichtbare Sportbereiche geht. Also war ich ziemlich froh als XSEED mit Knockout Home Fitness für die Nintendo Switch um die Ecke kam. Wieder ein Fitnessspiel für zu Hause, das verspricht, dass man sich mit einfachen Übungen fithalten kann, einfache Übungen, die so ein bisschen Boxen und so beinhalten. Schwer kann das ja nicht sein. Wie es mir mit Knockout Home Fitness erging, verrate ich in der Review. !B

Auf dem Bild sind Sicherheitshinweise für Knockout Home Fitness. Man solle viel trinken und es nicht übertreiben. Wenn du Schmerzen oder Schwindel verspürst, sollst du den Arzt aufrufen.

Ein bisschen schwitzen

Ich kenne den Einstieg von solchen Fitnessspielen: Erstmal warm werden, erstmal das Profil einrichten. Größe und Gewicht braucht Knockout Home Fitness auch von mir, mehr Einstellungen gibt es dann jedoch zu Beginn nicht, sondern ich fange direkt mit einer Übung an. Ich mag diese Tutorials immer ganz gerne, denn sie nehmen mich an die Hand und erklären mir die einfachsten Übungen.

Später ist davon leider nichts mehr zu sehen und schon in der zweiten und dritten Übung kommen Bewegungsabläufe dran, bei denen ich nur erahnen kann, was ich tun muss. Die meisten davon mache ich erstmal aus Reflex falsch. Theoretisch gibt es im Menü, also da wo man auswählt, ob man diese Übungen machen möchte, eine Übersicht aller Aktionen. Das bedeutet, wenn du nicht überrascht werden möchtest, schaust du dir zuvor alle Übungen an, die Teil deines Programms sind. Ich zweifle daran, dass das jemand tut.

Doch komme ich auf die eigentlichen Übungen zu sprechen: Knockout Home Fitness hat verschiedene Möglichkeiten, wie du dich fit halten kannst. So gibt es immer ein empfohlenes Tagesprogramm, bei denen du in den Einstellungen bestimmen kannst, was du machen möchtest. Du kannst zwischen den drei Zielen „Gewichtsverlust“, „Muskelaufbau“ und „Aktiv bleiben“ wählen. Zusätzlich kannst du noch bestimmen, welche Körperregion trainiert werden soll und wie lange eine Übung so in der Regel gehen darf. An sich ziemlich cool. Wenn du eher nur kurze Einheiten machen möchtest, gibt es dann noch die „3-Minuten-Fitness“, bei der du mehr Übungen freischaltest, je öfter du dein persönliches Trainingsprogramm absolviert hast.

Ehrlich gesagt hatte ich nach dem ersten Tag, bei dem ich alles ausführlich ausprobiert hatte, ziemlich krassen Muskelkater, vor allem im oberen Rückenbereich. Im Laufe der Testphase über die Woche hinweg wurde es deutlich besser. Von Gewichtsverlust habe ich zwar die Woche über nichts mitbekommen, aber das irgendwas mit meinem oberen Rückenbereich geschah, auf jeden Fall. Der ist bei mir immer ein bisschen am Popöchen, weswegen die Übungen dort am sinnvollsten platziert sind.

An sich finde ich das unpassend: Wenn ich nebenbei ein paar Übungen machen möchte, um mich fit zu halten, möchte ich nicht noch vorher erst fünf Lehrbücher lesen, was ich wirklich tun muss. Dann kann ich mir auch einfach ein Buch kaufen, und das lesen. Generell fehlt mir ein bisschen die Motivation. Bei anderen Spielen aus dem Bereich wie beispielsweise Ring Fit Adventure oder Fitness Boxing kann man unterwegs Kleidungsstücke für die Figuren sammeln/kaufen/finden, um sie anzupassen, was mich persönlich ein bisschen mehr motiviert, das Ganze auch wirklich über einen längeren Zeitraum durchzuziehen. !B

Auf dem Bild ist eine junge Frau mit einem pinken Oberteil. Rechts ist die Leistung meiner Übung. Ich habe 72 Punkte erreicht. Sie kommentiert das mit "Du machst jetzt viel weniger Fehler! Aber das geht noch besser!"

„Du machst das großartig!“

Knockout Home Fitness wird nicht müde dabei, dich auf Deutsch zu unterstützen. Sogar die Stimmen wurden hierbei übersetzt und zwar ziemlich gut. Es soll ja auch andere Spiele geben, die dir sagen „umfasse den Foss“, aber gut. Das ist bei Knockout Home Fitness nicht der Fall, was ich sehr gut und passend finde. Auch die ausgewählten Stimmen passen sehr gut zu den vier verschiedenen Personen, die dich trainieren. Sehr schade ist, dass Takumi der einzige Mann im verfügbaren Kader ist.

Alle Trainer/-innen loben dich durch die verschiedenen Übungen und auch, wenn du am Ende eigentlich ziemlich schlecht abgeschlossen hast, haben sie noch ein lobendes Wort für dich parat. Auch das ist sehr nett und motiviert dazu, doch noch eine Runde zu probieren. Allerdings fehlt mir hierbei auf Dauer der „Druck“? Ich muss nicht dafür gelobt werden, wenn ich schlecht bin. Manchmal brauche ich dann auch ein „Du kannst das doch besser, oder?“

In den einzelnen Übungen selbst wird auch nur bedingt darauf eingegangen, ob ich gut oder schlecht bin – also, ob ich rechtzeitig gut schlage oder nicht. Wenn ich gar nichts mache, werde ich immerhin zwischendrin gefragt, ob ich keine Lust habe heute. Und dann kommt am Ende ein „Nimm’s locker! Aller Anfang ist eben schwer!“

Allerdings merke ich, dass sich bei Knockout Home Fitness Mühe gegeben wurde. Die einzelnen Modelle der Trainer/-innen sind ganz gut, niemand macht Übungen, bei denen man sich die Arme auskugeln muss. Das ist ganz gut. Auch die musikalische Untermalung ist sehr passend und motivierend.

Die einzelnen Übungen werden übrigens mit den Joy-Cons ausgeführt. Stell sicher, dass du genügend Platz für alles hast und das nichts in deiner Nähe ist, dass du „verletzen“ kannst. Hast du die Joy-Cons in den Händen, kann es direkt mit den einzelnen Übungen losgehen. Hast du eine Nintendo Switch Lite wirst du Knockout Home Fitness nicht spielen können. !B

Auf dem Bild ist ein junger Mann mit einem roten Tanktop zu sehen. Neben ihm steht, dass ich 4 kcal bei der Übung verbraucht habe. Er sagt: "Nimm's locker! Aller Anfang ist eben schwer!"

Fazit: Als Unterstützung ganz nützlich

Ich bin ehrlich: Ich mag Bewegung nicht, dennoch versuche ich mich immer wieder an Sportspielen, um mich irgendwie doch fit zu halten. Dabei müssen die Spiele motivierend sein und mich mit Gamifications bei Laune halten, außerdem müssen sie mich generell an die Hand nehmen. Ich habe keine Ahnung von Jabs und Crosses oder wie andere Übungen heißen. Gleichzeitig habe ich aber auch keine Zeit und Lust, mich selbst mit den Übungen zu beschäftigen. Knockout Home Fitness nimmt mich jedoch weder an die Hand, noch motiviert es mich durch kleine Aufgaben oder Sammelobjekte, dass ich dauerhaft dran bleibe. In einem Tutorial wird mir gezeigt, wie die ersten Übungen funktionieren, doch danach muss ich mich selbst mit den Aufgaben beschäftigen. Da helfen mir auch die guten 3D-Modelle und die tolle Synchronarbeit nicht bei, was ich schade finde. Einen netten Übungsmodus, wo man die neuen Übungen nochmal gezeigt bekommt, finde ich sinnvoll und auch gesünder *hust*. Ich finde, du kannst Knockout Home Fitness ganz gut als Unterstützung nehmen, wenn du dich sowieso mit Boxen beschäftigst oder wenn du ohnehin Sport machst. Für Sportmuffel wie mich fehlt es jedoch definitiv an Motivation und Unterstützung.

ProContra
+ Sehr gute deutsche Synchronarbeit– Zu viele Übungen, mit denen man sich selbst beschäftigen muss
+ Gute, gesunde 3D Modelle– Fehlende Motivation durch Gamification
+ Kurze Übungen für zwischendurch– Fehlender Übungsmodus für neue Übungen

Technik: 73
Grafik: 85
Sound: 86
Umfang: 70
Gameplay: 53

Spielspaß: 56

  • Story: Knockout Home Fitness hat keine Story, bietet dir jedoch verschiedene Übungen, um zu Hause fit zu bleiben.
  • Frustfaktor: Da viele Übungen nicht erklärt werden und ich auf diese Weise viele Fehler gemacht habe, relativ hoch.
  • Nachhaltigkeitswert: Ich glaube nicht, dass hier ein großer Wurf gelungen ist, der dauerhaft viele Menschen motiviert.
  • Design/Stil: Knockout Home Fitness hat einen ganz guten grafischen Stil, vor allem bei den Charaktermodellen wurde sich viel Mühe gegeben.
  • Musik und Sound: Musikalisch passt alles zusammen, vor allem finde ich die deutsche Sprachausgabe sehr gut und gelungen.
  • Preis- und Leistungsverhältnis: Für 39,99 € bekommst du eine ganz passable Unterstützung für Zuhause, wenn du ohnehin schon Sport machst.

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Beatrice Eichhorn
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