Manuels Buchtipp: Der große Sommer von Ewald Arenz

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Es gibt diese Zeitpunkte im Leben, die prägend für Vieles sind, was danach kommt. Ewald Arenz erzählt in seinem Roman Der großer Sommer von genau so einem Moment: Rückblickend erzählt der mittlerweile Erwachsene Friedrich Büchner von seinem Sommer, als er 16 war. Es ist ein starkes Jugendbuch, welches die eigenen Erinnerungen an die Jugend weckt.

In dieser Artikelreihe gibt es regelmäßig einen Tipp: Meist eine Leseempfehlung oder die Empfehlung eines Filmes oder einer Serie. Es kann aber auch mal etwas anderes sein. Hier geht’s zu allen unserer persönlichen Tipps.

Für Friedrich, oder Frieder, wie er meistens genannt wird, stehen die Vorzeichen für den Sommer nicht besonders gut: Beim Familienurlaub darf er nicht mit, da die Nachprüfungen in Mathe und Latein anstehen. Die Nachprüfungen sind seine einzige Chance, die nächste Klassenstufe zu erreichen, und aus diesem Grund muss er bei seinem Großvater lernen, ein Mann, den Frieder bis vor wenigen Jahren siezen musste.

Doch der Sommer entwickelte sich anders, als es sich Frieder jemals vorgestellt hat: Die Härte des Großvaters scheint nur am Anfang undurchdringlich, Frieder lernt neue Freunde kennen, entdeckt die Liebe, macht Dummheiten, verursacht Ärger, fürchtet sich vor dem Gefängnis…

Am Ende des Buches ist es fast ein bisschen verwunderlich, dass dies alles in sechs Wochen Sommerferien passiert ist, doch genau darum geht es ja. Der Erwachsene Friedrich erinnert sich an diese Ferien, weil sie sein restliches Leben geprägt haben und er mit vielen Dingen das erste Mal in Berührung kam. Und was waren vermutlich auch die Ferien, in denen er wirklich erwachsen geworden ist.

Den Erzählstil von Der große Sommer* finde ich ganz großartig, das Buch liest sich genauso, als ob sich ein erwachsener Mann an seine Zeit als Jugendlicher erinnert und sich auch noch des Wortschatzes bedienen kann. Ewald Arenz ist sprachlich ein großartiger Roman gelungen.

Im Buch werden u.a. auch Alkohol, Rauchen und andere Drogen, Sexualität und psychische Gesundheitsprobleme thematisiert, aber alle auf eine sehr reflektierte Weise, durch die man im besten Fall noch etwas lernt. Auch das hat mir sehr gut gefallen.

Ich werde Frieders großen Sommer auch nicht so schnell vergessen und habe möglicherweise einen weiteren deutschen Autoren für mich entdeckt. Als eins der nächsten Bücher steht Alte Sorten von Ewald Arenz auf meiner Leseliste.

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Manuel Eichhorn
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