Im April 2025 erschien eines der vielfältigen Desktop Games bei Steam, die aktuell dort für Aufsehen sorgen, nachdem Rusty’s Retirement den großen Durchbruch erzielte. Mini Cozy Room: Lo-Fi ist dabei halb Spiel, halb Tool, um nebenbei der eigenen Spielfigur zuzuschauen und sich mit Lo-Fi-Klängen berieseln zu lassen. Ich habe mir den Titel einige Stunden angesehen und verrate, ob es ein brauchbares Tool für nebenbei ist oder wo es noch Potential gibt.
Lo-Fi-Klänge und Dekorationen
Mini Cozy Room: Lo-Fi ist ein sogenanntes Desktop Game, das am Rande deines Bildschirms liegt, während du nebenbei am Computer arbeitest oder anderen Tätigkeiten nachgehst. Ein Spiel ist es in dem Sinne eher nicht, sondern ich würde es tatsächlich mehr in die Kategorie „Effizienz-Tool“ werfen, doch ich bin mir aktuell noch nicht sicher, wie effizient es wirklich ist. In den folgenden Abschnitten gehe ich mehr auf die Funktionen ein, die Mini Cozy Room: Lo-Fi mitsichbringt. Doch zunächst einmal der Videogameaspekt.
In diesem kleinen Idle Game erstellst du dir einen eigenen Charakter, den du für Ingamewährung auch nach deinen Vorlieben anpassen kannst. Die Währung gibt es dabei übrigens, in dem du einfach nichts tust: Lass das Spiel einfach offen, lausche der klangvollen Lo-Fi-Musik und lass dich treiben. Alle 10 Sekunden erhältst du Erfahrungspunkte für das Hören der Musik (oder einfach nur dafür, dass du das Programm geöffnet hast). Hast du eine bestimmte Menge an Erfahrungspunkten zusammen, steigst du im Level auf, wofür du mit einer Kiste überrascht wirst. Diese Kiste beinhaltet in der Regel Ingame-Währung in unterschiedlicher Höhe.
Hast du genug Geld zusammen, kannst du dein Zimmer dekorieren: Suche dir einen Boden und Wände aus, wähle ein Bett, einen Schreibtisch und einen entsprechenden Stuhl und alles, was du sonst noch so im Dekorationsmenü findest. Für genügend Geld kannst du dir jedes Zimmer so gestalten, wie du möchtest. Das finde ich ziemlich cool, denn so kann ich die Räume so anlegen, damit ich mich damit auch wirklich wohl und entspannt fühle. Zusätzlich kannst du auch noch die Umgebung deines Zimmers farblich anpassen. Du siehst: Anpassungsmöglichkeiten gibt es genug.
Du beginnst in Mini Cozy Room: Lo-Fi mit einem kleinen Dachbodenzimmer, während du später – wenn du weiter im Level aufgestiegen bist – auch andere Zimmer bewohnen und einrichten kannst: So zum Beispiel ein magisches Turmzimmer, das sogar eine Decke aus Sternen haben kann, oder ein klassisches Büro, oder sogar ein Zugabteil. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig und angenehm. Einziges Manko: Du brauchst relativ viel Ingamewährung, wenn du alles nach deinen Vorlieben gestalten möchtest, doch einen großen Pluspunkt gibt es auch, denn jede Option kannst du dir im Vorfeld in einer Vorschau anschauen.
Der Timer – So funktioniert er, oder nicht?
Mini Cozy Room: Lo-Fi kommt mit einigen Effizienz-Tools daher, weswegen ich mir überlegt habe, diese auch mal ausführlicher zu testen. Eine dieser Funktionen ist ein Timer, der nach ganz klassischer Pomodoro-Manier funktioniert. Das bedeutet, dass du dir zuvor einen Zeitraum überlegst, in dem du fokussiert arbeiten möchtest, anschließend definierst du einen Zeitraum, in dem du Pause machst. So ist das auch hier. Wenn du festgelegt hast, wie viel Zeit du wofür aufwenden möchtest, klickst auf Play und es geht los.
In der Regel sollten solche Timer auch klare Alarmtöne haben, um zu hören, wann die Zeit rum ist und du dich auf was anderes konzentrieren kannst. Mini Cozy Room: Lo-Fi hat zwar viele verschiedene und sehr schöne Alarmtöne dabei, jedoch sind diese sehr leise. Um sie aktiv hören zu können, muss man die Musik deutlich leiser stellen. Doch, ich bin ehrlich: Ich habe jetzt mehrere Timerphasen mitgemacht und leider nicht ein einziges Mal akustisch wahrgenommen, dass die Zeit rum war – obwohl ich schon entsprechend die Lautstärke angepasst habe. So ist das für mich leider kein nützliches Tool – auch wenn die Töne wirklich sehr, sehr hübsch sind und viele an verschiedene Glöckchen erinnern.
Ein To-Do-Liste gibt es auch
Neben dem Timer kannst du dir in Mini Cozy Room: Lo-Fi auch eine To-Do-Liste anlegen für die Dinge, die du erledigen möchtest, während das Spiel offen ist. Das ist eine ganz nette Sache, da du händisch die Aufgaben so schreiben kannst, wie es für dich verständlich ist. Du kannst dabei sehr viele Elemente auf die Liste setzen und wenn du eines zu viel aktiviert hast, kannst du es einfach hinten über den Mülleimer wieder löschen. Relativ intuitiv, und zudem auch farblich anpassbar, wie alle der einzelnen Funktionen.
Hast du ein Ziel erreicht, kannst du es ganz klassisch abhaken, jedoch bleibt die Aufgabe dann weiter sichtbar, nur durchgestrichen. Das kann ganz nützlich sein, wenn du am Ende deiner Sitzung wirklich schauen möchtest, was du alles erreicht hast. Dann solltest du nur dran denken, die abgehakten Aufgaben zu löschen, sie bleiben sonst nämlich so lange bestehen, bis du sie löschst. Mich irritiert das, weil ich gerne alle Aufgaben abschließe und sie nicht erst löschen möchte. Aber vielleicht ist es ja auch genau die Methode, die du suchst.
Und dann ist da noch das Memo
Wenn wir schon beim Thema Effizienz sind, darf natürlich eine nützliche Notizfunktion unter keinen Umständen fehlen, damit du deine Gedanken auch schnell notieren kannst, ohne sie zu verlieren. Hierzu lässt sich nicht sonderlich viel sagen, außer dass du es auch farblich anpassen kannst und das deine Notizen bestehen bleiben, bis du sie löschst. Es gibt nicht die Möglichkeit, mehrere oder verschiedene Notizen anzulegen, sondern nur den einen Zettel. Was an sich fein ist, wenn man sich eine Kleinigkeit notieren möchte. Ich selbst mag es, wenn ich mehrere Zettel und somit auch Notizen anlegen kann, um meinen Arbeitsplatz zu sortieren.
Fazit: Mischung aus Effizenz und Entspannung

Mini Cozy Room: Lo-Fi ist eine charmante Mischung aus Idle Game und Desktop-Tool, das mich besonders durch seine umfangreichen Dekorationsmöglichkeiten und die beruhigenden Lo-Fi-Klänge überzeugt. Wer ein entspannendes Element für den Bildschirmrand sucht, das sich flexibel anpassen lässt und eine gemütliche Atmosphäre schafft, wird hier fündig. Die Effizienz-Tools wie der Timer und die Notizfunktion haben jedoch noch Ausbaupotenzial, da die Alarmtöne zu leise sind und die Notizfunktion auf einen Zettel beschränkt bleibt. Es ist eher ein visueller und akustischer Begleiter als ein vollwertiges Produktivitätstool.
Pro | Contra |
---|---|
+ Einfaches Verdienen von Ingamewährung (ich muss nichts tun, um belohnt zu werden) | – Hoher Bedarf an Ingamewährung für alle Dekorationen |
+ Vorschaufunktion für Dekorationen | – Abgehakte Aufgaben bleiben sichtbar |
+ Bietet viele Optionen, um das eigene Wohlfühlzimmer zu kreieren | – Notizfunktion limitiert |
+ Charmantes Design & Lo-Fi-Musik | – Timer-Alarme zu leise |
+ Kann auch als Effizienztool verwendet werden |
Offenlegung
Ich habe Mini Cozy Room: Lo-Fi im Zuge einer Releasekampagne gewonnen. Vielen lieben Dank für den Key vom entwickelnden Studio.