Habt ihr Bock, mal wieder eine alte Konsole rauszukramen? Einiges kam zwar als Remake, aber grundsätzlich abwärtskompatibel sind neuere PlayStation Generationen zur PS2 ja nicht. Sind wir mal ehrlich: Das war einfach eine tolle Konsole mit vielen Erinnerungen. Wir wollen keinen absoluten Gewinner aus dieser Liste kühren – Aber mit den folgenden zehn Spielen hatten wir damals unheimlich viel Spaß.
Jak & Daxter: The Precursor Legacy (Naughty Dog, Sony Computer Entertainment, 2001)
Wer braucht schon Crash Bandicoot, wenn er auch Jak & Daxter haben kann? Während eine Rückkehr von Naughty Dogs Beuteldachs, der seine Hochzeiten auf der PS1 feierte, mittlerweile so etwas wie ein Running Gag in der PlayStation-Gemeinschaft geworden ist, würden wir uns ebenso freuen, wenn Jak und/oder Daxter noch einmal in einem neuen Abenteuer zurückkehren würde(n). Am besten gefallen in der dreiteiligen Reihe hat uns definitiv der Erstling, Jak & Daxter: The Precursor Legacy.
2001 für die PS1 erschienen, war Jak & Daxter in fast allen Bereichen wegweisend: Grafisch umwerfend, spielerisch abwechslungsreich und anspruchsvoll, begeisterte der Titel mit viel Humor, ordentlichem Umfang und vor allem den wunderschönen Spielwelten. Wir legen noch heute gerne eine Runde mit Jak & Daxter auf der PS3 ein, denn die gesamte Trilogie wurde als HD Classic für die neuere Konsole umgesetzt. Mit den beiden Nachfolgern, die Daxter aus den Titel strichen und als Jak 2: Renegade und Jak 3 erschienen sind, wandelte Naughty Dog die Formel der Reihe stark und setzt bereits auf deutlich wahrnehmbare Shooter-Einlagen, die schon klar in Richtung Uncharted deuteten. Das waren immer noch tolle Spiele, konnten aber nicht mehr ganz den Hype des Erstlings für uns einfangen.
Final Fantasy X (Square Enix, 2002)
Wer mit einer PlayStation 2 aufgewachsen ist, wird sich vermutlich an die Geschichte von Yuna und Tidus erinnern. Auch wenn Final Fantasy X wie eine schlichte Liebesgeschichte klingt, so bietet sie doch immer wieder auch eine ganze Ecke mehr: Einen jungen Tidus, der zum Mann wird und sich seinen Ängsten stellt. Ein junges Mädchen namens Yuna, das einen schrecklichen Preis zahlen muss, um die Welt zu retten. Final Fantasy X ist für uns mit sehr viel Emotionen verknüpft, da wir mit den Figuren mitfieberten, mit ihnen weinten und uns mit ihnen freuten. Kaum ein anderes Spiel bringt gestandene Männer dazu, am Ende zu weinen und zu fragen: „Warum?“
Final Fantasy X ist eine Reise. Eine Reise, die nicht nur den Figuren dabei hilft, erwachsen zu werden, sondern auch den Spielern die Möglichkeit bietet, über gesehenes nachzudenken und Erfahrungen zu überdenken. Aber selbst wenn man Final Fantasy X nicht bloß aufgrund der Philosophie spielt, sondern wegen des Gameplays kann man hier eigentlich kaum etwas falsch machen. Square Enix sah das Ganze übrigens genauso und brachte Final Fantasy X mitsamt Nachfolger in überarbeiteter Fassung auch noch für die PlayStation 3, PlayStation Vita und PlayStation 4 auf den Markt.
Need for Speed Hot Pursuit 2 (EA, 2002)
Kaum zu glauben, aber wahr: Bevor die Need for Speed Reihe 2002 ihren PS2-Einstand feierte, nahmen sich die Entwickler tatsächlich ein Jahr Auszeit. Danach ging man (wieder) zu jährlichen Releases über, deren Reihe man erst 2014 erstmals unterbrach. Need for Speed Hot Pursuit 2 kam die zusätzliche Entwicklungszeit viel mehr zu Gute als dem in diesem Jahr erschienenen und nur soliden Need for Speed.
In Need for Speed Hot Pursuit 2 war von einer offenen Welt noch keine Rede, aber erstaunlicherweise begeisterte gerade dieses Rennspiel mit weitläufigen Arealen. Anders als in den Vorgängern gab es nicht mehr einzelne Strecken, sondern mehrere verschiedene Strecken im gleichen Gebiet, sodass man viele Orte wiedererkannt hat, sich jedoch trotzdem zahlreiche verschiedene Routen einprägen musste, die zudem mit unzähligen Abkürzungen gespickt waren, die einem große Vorteile verschaffen konnten. Die Karrierevents hat man noch über Menüs gestartet, die Rennen waren ebenso gelungen wie optische Präsentation des Titels und die Polizeiverfolgungsjagden, nicht zu vergleichen mit den hirnlosen Donutfressern im 2015er Ableger. Übrigens war die Spielwelt in Need for Speed Hot Pursuit 2 für Entwickler und Spieler so beeindruckend, dass sie – beispielsweise der Wald mit den übergroßen Bäumen – als Inspiration für die Open World in Need for Speed Rivals gedient hat.
Need for Speed Most Wanted (EA, 2005)
Drei Jahre später sah die Need for Speed Reihe schon ganz anders aus: Die beiden Underground-Ableger lagen dazwischen, wobei Need for Speed Underground 2 nicht nur die offene Spielwelt, sondern auch die Story inklusive Zwischensequenzen eingeführt hatte. Need for Speed Most Wanted baute diese Qualitäten weiter aus und ist uns bis heute überaus positiv in Erinnerung geblieben.
Während der Titel insbesondere in der zweiten Spielhälfte durchaus mit einigen technischen Macken zu kämpfen hatte, bot er eine für Rennspielverhältnisse ordentliche Story, eine beachtlich große und detailreiche Spielwelt, in der es nicht nur viele verschiedene Rennevents zu absolvieren gab, sondern in der man sich auch spannende Verfolgungsjagden mit der später übermächtigen Polizei liefern konnte. In Most Wanted gab es die Möglichkeit, sich in Parkhäusern oder auf Baustellen zu verstecken und auch ungewöhnlichere Orte zu befahren, wie zum Beispiel einen Golfplatz außerhalb von Rockport City.
Burnout 3 Takedown (EA, 2004)
Dass seit Jahren so viele Spieler nach einem neuen Burnout lechzen, dürfte insbesondere dem letzten Ableger Burnout Paradise zu verdanken sein. Davor war definitiv Burnout 3 Takedown aus unserer Sicht das größte Highlight der Reihe. Wie es der Name des Titels verrät, wurden die Takedowns, also die Möglichkeit, Kontrahenten elegant von der Strecke zu schubsen, erst mit diesem Ableger eingeführt. Aus dem recht zivilisierten Rennspiel, welches Criterion noch mit den beiden Vorgängern präsentierte, war nun ein knallhartes Action-Rennspiel geworden.
Wir haben uns damals mit Burnout 3 Takedown auf der PlayStation 2 auch erstmals ins Gefilde des Online-Gamings gewagt. Ja, richtig: Der Titel verfügte über einen waschechten Onlinemodus, in dem man gegen Spieler aus aller Welt antreten konnte! Das lief nicht immer sonderlich stabil und funktionierte hin und wieder auch mal gar nicht, aber jede Menge Spaß konnte man hier dennoch haben. Hach ja, die Erinnerungen…
Portal Runner (3DO, 2001)
Aus unserer Liste dürfte dieses Spiel mit Abstand am unbekanntesten sein. Und doch hatten wir mit Portal Runner wirklich sehr, sehr viel Spaß. Der Titel kommt aus dem Hause 3DO und ist ein Spin-Off zur Army Men Reihe – Jenes Franchise, das Spielzeugsoldaten auf dem Bildschirm zum Leben erweckte. Portal Runner ist ein in diesem Universum angesiedelter Platformer, der sich vom Gameplay her recht weit von der Hauptreihe entfernt.
In der Rolle von Vicky sucht ihr in Portal Runner den verschwundenen Sarge und werdet über Portale in verschiedene Spielzeugwelten katapultiert. Diese sind äußerst vielfältig – Von der mittelalterlichen Dinosaurierwelt über einen Süßwarenladen bis hin zum fiesen Schachbrett ist alles an Leveln im Spiel vertreten. Die primäre Waffe von Vicky ist unterdessen Ein Bogen, der mit Pfeilen verschiedener Art bestückt werden darf. Zur Seite steht euch ebenfalls Leo, ein Löwe, der nicht nur mit euch kämpft, sondern an manchen Stellen auch beritten werden darf. Das Spielerlebnis in Portal Runner wird durch einige Geschicklichkeits- und Rätseleinlagen abgerundet.
Soul Reaver 2 (Crystal Dynamics, Eidos, 2001)
The Legacy of Kain ist so eine Reihe, von der wir Spieler schon viel zu lange nichts mehr gehört haben… Doch Crystal Dynamics hat sich mittlerweile einfach voll und ganz der Tomb Raider Reihe gewidmet. Legacy of Kain: Soul Reaver 2 würden wir auch im Nachhinein als das Highlight der Reihe bezeichnen, die nur zwei Jahre später mit Legacy of Kain Defiance ihr (vorläufiges?) Ende fand.
Legacy of Kain: Soul Reaver 2 begeisterte mit vielfältigem Gamelay, großem Umfang, einer für damalige Verhältnisse riesigen und offenen Spielwelt und einer großartigen und fesselnden Story. Insbesondere die Hauptfigur Raziel ist ebenso beängstigend wie gut gelungen. Stellenweise merkte man dem Spiel sogar an, dass es die PS2-Hardware überforderte, denn es ist einer der ältesten Titel, bei dem man das Phänomen „Tearing“, also die Bildzeilenverschiebung, beobachten kann. Doch das lenkt nicht davon ab, dass Soul Reaver 2 ein für PS2-Verhältnisse absolut beeindruckendes Spiel war.
.hack// (Bandai Namco, 2002-2004)
.hack// ist eine durchaus bekannte Reihe für Japanofans, um das mal so auszudrücken. Während wir uns nur mit einigen Titeln zufrieden geben konnten, wurden japanische Fans mit dieser abstrusen und dennoch genialen sowie verschreckenden Geschichte weiterhin beehrt: Im Grunde geht es in der Videospielreihe .hack// um das MMORPG „The World“, das den Spieler in eine virtuelle Welt versetzt – keine Sorge, um The World betreten zu können, braucht ihr keine Internetverbindung. Doch was idyllisch klingt, wird sehr bald zu einer gefährlichen Sache. Ein bösartiges System ist in der Lage, Spieler in The World zu besiegen, was jedoch dazu führt, dass die Spieler in der richtigen Welt ins Koma fallen. Unsere Aufgabe besteht nun darin, die Welt zu reinigen und die komatösen Patienten zu retten.
Uns gefällt besonders an der Reihe, dass sie wie ein richtiges MMORPG aufgebaut ist und man neben der Hauptquest auch ziemlich viele Dinge nebenbei machen kann. Die Figuren, die man in The World trifft, können einem sogar virtuelle Nachrichten verschicken, man kann mit ihnen Freundschaften eingehen. Und dann gibt es da noch dieses supercoole System, um Dungeons zu kreieren – einmal die falsche Kombination und schon sitzt man in einem Dungeon einer verdammt hohen Stufe fest. Hier reicht es fast aus, wenn einen die Gegner ansehen und schon war’s das. So ein Spiel würden wir ganz gern auf der PlayStation 4 sehen, vielleicht sogar mit der Möglichkeit mit anderen Spielern zu spielen.
Persona 4 (Atlus, 2009)
Nicht nur wir finden Shin Megami Tensei: Persona 4 ziemlich gut, sondern auch Atlus selbst. Der Publisher hat den Titel nämlich nicht nur auf der PlayStation 2 erscheinen lassen, sondern in einer überarbeiteten Form auch noch auf der PlayStation Vita. Zusätzlich gibt es zwei Prügelspiele, die die Geschichte rund um Persona 4 weiterführen, und ein Tanzspiel, das eine weitere Geschichte rund um Yu und seinen Freunden offeriert – selbstverständlich mit rhythmischen Tanzbewegungen. Aber warum uns Persona 4 gefällt?
Es liegt an der Idee hinter dem Ganzen: Ein Mitternachtskanal, der eine Person zeigt, die man kennt? Schaurig genug – plötzlich auftretende Todesfälle sind jedoch noch eine ganze Ecke schauriger. Hinzu kommen dann jedoch auch noch die genialen Charaktere. Yu ist einfach zu cool – außerdem hat er weiße Haare Aber auch Chie und Yusuke können sich sehen lassen und wer sich nicht sofort in Yukiko verliebt, scheint nicht normal zu sein. Dieses Setting und eine Brise ganz normaler Schulalltag machen Persona 4 einfach zu etwas ganz Besonderem, das in unserer Liste einfach nicht fehlen darf. Schade, dass es wohl keine Auflage für die PlayStation 4 geben wird – dafür steht ja aber Persona 5 in den Startlöchern.
Suikoden IV (Konami, 2005)
Wer schon einmal auf der PlayStation 2 erleben wollte, welche Auswirkungen Entscheidungen auf ein Spiel haben, der sollte einen Blick auf Suikoden IV werfen. Auch wenn der Titel mit einer relativ simplen Ritter-Weltrettungs-Geschichte daherkommt, hatten wir doch ziemlich viel Spaß mit dem Spiel. Vor allem waren wir von den Möglichkeiten begeistert, dass unsere Entscheidungen die Geschichte ändern konnten. Wir hatten die Macht darüber, mit welchen Freunden wir unterwegs sind, konnten bestimmen wer welche Aufgaben übernimmt – das war damals schon unheimlich cool. Und es ist schon unheimlich schade, dass Konami die Hauptreihe nicht fortsetzt. Ein solches Abenteuer dürfte die Spielerlebnisse auf den neuen Konsolen zu wahren Höhepunkten wachsen lassen.
Welche waren eure Spielehighlights der PlayStation 2 Ära?
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