Vielleicht erhaltet ihr aktuell auch viel Werbung für smol – das Unternehmen aus England stößt nun auch auf den deutschen Markt vor und wirbt aktuell recht intensiv mit einem „kostenlosen“ Testpaket seines Waschmittels. Der Fokus liegt dabei auf dem Umweltverträglichkeitsaspekt des Produkts. Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich auch ohne Produkttest heraus, dass das smol Waschmittel gar nicht mal so gut für die Umwelt ist.
Ja, dieser Artikel passt nicht ganz zu uns – doch während wir in unserer Kategorie Gamers for Future normalerweise über Produkte berichten, die versuchen, etwas zu besser zu machen, und vielleicht schon wirklich gut sind, möchte ich heute auch mal von einem Produkt berichten, auf das meines Erachtens der Begriff „Greenwashing“ ganz gut passt.
Dazu sagen muss man: Auch smol macht vielleicht Einiges besser als etablierte Waschmittelmarken. Doch längst nicht alles ist gut. Was macht smol überhaupt: Sie bieten Waschmittel, aber auch Geschirrspülmittel als Tabs im Abo an. Grundsätzlich so revolutionär ist das gar nicht – doch eigentlich verspricht smol, dabei etwas für die Umwelt zu tun und besonders nachhaltige Waschmittel anzubieten.
Man wirbt damit, komplett plastikfrei zu sein und mit der recycelbaren Verpackung aus FSC zertifizierter Pappe. Das ist soweit auch gut. Im FAQ des smol Waschmittels geht man zudem auf einige Inhaltsstoffe ein, die im Waschmittel definitiv nicht vorhanden sind: Methylisothiazolinon und Isothiazolinone sind schon mal nicht vorhanden, das ist lobenswert, beides sind problematische Stoffe, die Allergien begünstigen können – und in vielen, mitunter auch „nachhaltigeren“ Waschmitteln vorhanden sind.
Bis dahin war ich daran interessiert, smol auszuprobieren, doch es gibt auch eine ausführlichere Liste aller Inhaltsstoffe. Ihr findet sie hier. Mit dabei: Styrene/Acrylates Copolymer. Es handelt sich hierbei um einen Kunststoff, der allerdings nicht einheitlich als Mikroplastik gewertet wird – doch um ein künstliches Polymer handelt es sich allemal. Es ist davon auszugehen, dass vor allem durch Kosmetik, in der Styrene/Acrylates Copolymer häufig eingesetzt wird oder wurde jede Menge Mikroplastik in die Gewässer gelangt. Nur, weil der Stoff noch nicht von allen berücksichtigt wird, ist er nicht weniger problematisch. Hier kann man mehr darüber nachlesen.
Doch es sind – weniger für die Umwelt als vielleicht für euch – noch mehr problematische Inhaltsstoffe im smol Waschmittel vorhanden: C14-15 Pareth-7 und C12-18 Pareth-7, nur um zwei zu nennen, stehen in Verdacht, die Barrierefunktion der Haut zu schwächen.
Ich möchte gar nicht mehr dazu schreiben: Allein ein Kosmetikum oder Waschmittel mit dem Inhaltsstoff Styrene/Acrylates Copolymer hat das Siegel nachhaltig oder umweltfreundlich nicht verdient – aus meiner Sicht sollte smol daher dringend die Rezeptur überarbeiten, um dem Versprechen gerecht zu werden. Zumindest ich werde auf jeden Fall die Finger von dem Waschmittel lassen.
Wenn ihr nachhaltig waschen wollt, empfehle ich euch aktuell Waschmittel von Ecover*, welches man auch bei dm und Co. kaufen kann, oder noch besser sodasan, was aber schwieriger zu bekommen ist, aber sogar online bestellt kann. Die Inhaltsstoffe dieser beiden Marken sind auf jeden Fall sauberer, bei Ecover insbesondere seit der neuen Reihe, die seit diesem Jahr auf dem Markt ist. Beide kommen zwar in Plastikbehältnissen, die aber immerhin recycelt sind.
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