Spilled! (PC) im Test – Meere reinigen, Boote versenken

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Das erste Mal bin ich auf Spilled! auf Twitter (X) aufmerksam geworden: Ich fand die Idee nett, mit einem kleinen Boot über die Gewässer zu fahren, diese von Unrat zu befreien und der Natur zu helfen. Nach der Demo war ich ein wenig zwiegespalten, doch dazu später mehr. Mittlerweile ist der Titel auf Steam erschienen und ich habe die kleine Geschichte über die Reinigung der Umwelt getestet. Und auch nach dem Hauptspiel bin ich ein wenig zwiegespalten, doch dazu gleich mehr in meiner Review zum PC-Spiel Spilled!.

Spilled! beginnt in einer schwarz-weißen Umgebung: Ich bin ein kleines Boot, das an seinem Pier schläft und von einem größeren Schiff, das Öl geladen hat, geweckt wird. Doch das ist gar nicht mal das schlimmste, denn das große Schiff verliert seine Fracht und verdreckt somit die Gewässer. Grund genug für das kleine Boot und mich, dass wir dem Ganzen ein Ende setzen und den Übeltätet verfolgen.

Auf unserem Weg dem bösen Boot hinterher, sorgen wir natürlich wieder für Ordnung und sammeln somit Öl und Flaschen ein, die auf der Wasseroberfläche treiben, und bringen es zum großen Pfandautomatenschiff, dass uns wiederum Geld gibt, sodass wir unser Bötchen erweitern und ausbauen können. So kann mein Boot dann zum Beispiel mehr Öl gleichzeitig aufbewahren oder ist ein bisschen schneller, obwohl ich bei der Geschwindigkeit so gut wie kaum einen Unterschied bewusst feststellen konnte.

Je sauberer ich jedoch die Gewässer mache, desto lebendiger wird die Meereswelt wieder, denn Tiere und Pflanzen kehren zurück und drehen ihre Runden. Das ist sehr schön anzusehen und zudem ist der Pixelart-Stil auch sehr passend gewählt, so erhalten die Lebewesen in Spilled! einen wunderbar eigenen Stil. Doch auf dem Weg mach ich nicht nur sauber, ich lösche auch Brände und erfülle die eine oder andere kleinere Quest, in der ich einen gesuchten Gegenstand zu einem bestimmten Ziel bringe. Das ist alles nicht sonderlich schwierig und die Botschaft von Spilled! ist auch sehr logisch: Nicht umsonst sorgt jede verkaufte Einheit des Indiespiels für eine Spende für die Rettung der Ozeane.

Ein wenig unverständlich war für mich jedoch das Ende. Natürlich finde ich am Ende das böse Schiff und es kommt zum „Kampf“. Keine Sorge, das ist jetzt keine große Schlacht mit Kanonen oder so, sondern ganz simpel: Das böse Schiff fährt im letzten Gebiet im Kreis und ich muss es so lange mit Wasser bespritzen, bis es untergeht. Ich verstehe, dass ich das Boot, das vermutlich für große Konzerne steht, irgendwie in seine Schranken weisen muss, aber es im Lebensumfeld der Wale zu versenken, wo es nicht herausgeholt werden kann und am Grund des Meeres weiterhin böse Dinge austreten lässt, empfinde ich nicht als kluge Entscheidung.

Davon abgesehen, habe ich Spilled! allein schon durch die Optik sehr genossen und manchmal hab ich auch nur angehalten, um einen Blick auf die Tiere im Wasser zu werfen. Das ist sehr beruhigend, untermalt auch noch durch einen entspannenden Soundtrack. An sich geht der Titel auch nicht lang, ich habe gut etwas mehr als eine Stunde gespielt und habe mich dabei auch sehr aufgehoben und wohlgefühlt. Für etwa 5 € finde ich die Spielzeit angemessen. Mit der Steuerung hadere ich jedoch noch.

Ich hatte schon irgendwann im letzten Jahr die Demo zu Spilled! ausprobiert, damals noch an der Laptoptastatur, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Da dachte ich, dass es sich ein wenig schwammig steuert. Ich hatte wirklich Herausforderungen, mein Boot nur mit der Tastatur dahin zu lenken, wohin es auch wirklich sollte. Gerade, um dann die letzten Reste Öl auf der Meeresoberfläche zu erwischen, hat das wirklich sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert. Also dachte ich, Spilled! funktioniert entweder nur auf einer Konsole gut oder eben wenn ich einen Controller anschließe.

Nachdem ich den Indietitel mit dem Herz für den Ozean gekauft hatte, habe ich als erstes einen Controller angeschlossen, in der Hoffnung, es würde besser funktionieren. Doch ein wenig wurde ich schon enttäuscht, denn das Schiff ließ sich weiterhin recht unschön lenken. Glücklicherweise ist die Spielzeit nicht sonderlich lang, denn mit der Steuerung des Bootes hätte ich nicht viel länger spielen können.

Ich weiß, dass sich Boote außerhalb von Videospielen auch nicht immer einfach lenken lassen und vermutlich hat Lente, die Entwicklerin, da auch ihre Erfahrungen einfließen lassen – aber ich als Endkundin habe wenig mit Schiffen zu tun und hatte auf eine sehr schöne Erfahrung ohne Frust gehofft. So bleibt für mich nur ein sehr hübscher Indietitel mit Booten, einem wunderbaren Pixelart-Stil und einem entspannenden Soundtrack, ebenso wie einer wunderschönen Spielwelt. Nach der guten Spielstunde hat man im Grunde auch alle Errungenschaften, sodass direkt kein Widerspielwert vorhanden ist, jedoch kann ich mir durch die angenehme Spielwelt und das an sich sehr ruhige und entspannende Gameplay vorstellen, irgendwann nochmal eine Runde mit dem Boot zu drehen.

Der Gamer's Palace Score zeigt eine 75 an.

Spilled! ist ein Indie-Titel mit einem wichtigen Anliegen – rettet die Meere! – und einer charmanten Präsentation. Die entspannende Atmosphäre und die wunderschöne, lebendige Spielwelt laden zum Verweilen ein, besonders um einfach auch mal dem Alltag zu entfliehen und eine entspannte Runde zu spielen. Jedoch wird das positive Gesamtbild durch das etwas fragwürdige Ende des Spiels und die schwammige und frustrierende Steuerung getrübt, die das Spielerlebnis unnötig erschwert. Trotz dieser Mängel ist Spilled! für den kleinen Preis und die kurze Spielzeit (ca. eine Stunde) ein durchaus empfehlenswertes Erlebnis, besonders wenn dir die Umwelt genauso am Herzen liegt wie mir und du auf der Suche nach einem Spiel mit ruhiger Atmosphäre bist und bereit bist, mit der Steuerung zu kämpfen. Ich werde gerne wieder in die Welt von Spilled! zurückkehren und mich von der Ruhe des Spiels treiben lassen.

ProContra
+ Wunderschöne Spielwelt im Pixelart-Stil– Schwammige und frustrierende Steuerung
+ Entspannende Atmosphäre lädt zum Verweilen ein – Ende ergibt wenig Sinn hinsichtlich der Umweltthematik
+ Einfaches, verständliches Gameplay– Nachdem Durchspielen alles erledigt
+ Natur verwandelt sich, je sauberer man die Gewässer macht

Ich habe mir Spilled! bei Steam für den PC selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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