Für mich war seit Anfang des Jahres klar, dass ich zu WEtell wechseln würde, wenn der offizielle Marktstart erfolgt ist – schon seit ich das erste Mal darüber berichtet habe, war ich gespannt auf die weitere Entwicklung des Start-Ups. Der Marktstart ist am 15. Juli 2020 erfolgt und am gleichen Tag habe ich auch den Wechsel zu WEtell angestoßen, seit dem 24. Juli telefoniere ich schließlich über den neuen Anbieter. Wie der Wechsel ablief, was das grüne Start-Up verspricht und was schon dran ist, verrät mein Erfahrungsbericht.
WEtell – Das Angebot
WEtell verspricht, als erster wirklich grüner Mobilfunkanbieter den Markt aufzumischen und Datenschutz, Fairness und Transparenz sowie Umweltschutz großzuschreiben. Erst zum Marktstart hat man dabei seinen Partner für die eigentliche Netzanbindung bekanntgegeben: Zuvor hatte man mit newsim zusammengearbeitet, was aber auf Dauer nicht erfolgreich war. Nun ist es Tele2.
Diese Ankündigung hat nicht nur Begeisterung ausgelöst, doch ich glaube, dass viele negative Erfahrungen mit dem Anbieter Jahre zurückliegen. Das ist ein wenig ironisch: Vor einigen Jahren gab es viel Kritik an Tele2 wegen aggressivem Telefonmarketing. Nun betreibt das Unternehmen aus Schweden dieses gar nicht mehr und WEtell verspricht ja gerade, dass es keine Werbung geben wird – ich vertraute da auch darauf. Das Angebot von Tele2 an sich macht mir dabei einen sehr soliden Eindruck.
Eine kleine Sache noch und dann zurück zu WEtell: Da der eigentliche Vertragspartner Tele2 ist, von da auch die SIM Karte kommt und alle Daten verarbeitet werden, sollte man sich am besten Mal die dortigen Datenschutzbestimmungen durchlesen. Dazu, wie man besondere Bedingungen für WEtell Kunden umsetzen möchte und ob überhaupt, äußerte sich WEtell auf den sozialen Netzwerken nur sehr kryptisch. Doch natürlich kann man sich auch bei WEtell belesen.
WEtell bietet nun also vier verschiedene Tarife an, die meines Erachtens preislich durchaus attraktiv sind, wenn das Unternehmen sein Versprechen dann auch umsetzt. Sicherlich können sie nicht mit Angeboten von Tele2 direkt oder von Drillisch und Co. mithalten – aber darum geht es ja auch gar nicht.
Grundsätzlich gilt: Man ist im Vodafone Netz unterwegs und EU Roaming ist bei den Tarifen inbegriffen, ebenso sind sie monatlich kündbar. Die folgende Grafik kommt direkt von der Webseite.
Der Wechsel – Beinahe unkompliziert
Vor meinem Wechsel zu WEtell war ich bei Deutschlandsim, also einer Marke von Drillisch. Soweit lief dort auch immer alles gut: Keine Werbung, keine Überraschungen auf den Rechnungen, doch mittlerweile hat Drillisch selbst viel attraktivere Tarife im Angebot, Roaming gibt’s bei Deutschlandsim nicht, wobei ein Wechsel zu einer anderen Drillisch Marke mit derselben Nummer mit unverschämten 27,95€ berechnet wird – die Rufnummermitnahme in ein anderes Netz bzw. zu einem anderen Anbieter darf dabei aber maximal 6,82€ kosten.
Auf eine traditionelle Kündigung bei Deutschlandsim habe ich verzichtet, stattdessen habe ich die Rufnummer zur sofortigen Mitnahme vor dem Vertragsende freigeben lassen. Das geht schnell und unkompliziert in der Servicewelt – Daumen hoch dafür an Drillisch.
Dennoch war der Wechsel nicht ganz ohne Herausforderung: Als Anbieterkürzel wurde mir VICT mitgeteilt, doch in Verbindung mit Deutschlandsim oder Drillisch gibt es diese Auswahl gar nicht beim Bestellen eines neuen Vertrags woanders. Und ratet mal: Natürlich möchte sich auch der Deutschlandsim Kundenservice dazu nicht äußern. Die Lösung: Man muss als alten Anbieter „Victorvox (VICT)“ angeben. Hat bei mir geklappt und bei vielen anderen anscheinend auch.
Sofort geklappt hat es dennoch nicht: Am 15. Juli 2020 um ca. 21 Uhr bestellte ich meinen WEtell Tarif, am 16. Juli um 23:43 erreichte mich dann eine E-Mail vom Tele2 Kundenservice, dass die Mitnahme der Rufnummer nicht erfolgreich war. Die Voraussetzung sei nicht erfüllt, dass der alte Vertrag gekündigt war. Man hatte also eine gewöhnliche Rufnummermitnahme nach Kündigung/Vertragsende beantragt und keine sofortige. Am 17. Juli um 8 Uhr antwortete ich und schilderte den Sachverhalt und gab an, dass die Rufnummer sofort zur Mitnahme freigegeben war.
Die E-Mail schickte ich an den Tele2 Kundenservice und packte den WEtell Kundenservice mit ins CC – bei der Ausführung merkt man, dass der eigentliche Vertragspartner eben Tele2 ist. Schade fand ich: Eine weitere Antwort auf die E-Mail kam nicht mehr. Am 21. Juli wurde ich langsam ungeduldig, doch just an diesem Tag lag sie im Briefkasten: Meine WEtell SIM Karte.
Im Begrüßungsschreiben die Info, dass ich ab dem 24. Juli 2020 mit der neuen Karte und mit dem neuen Tarif telefonieren könne. Das hat auch problemlos geklappt.
Und sonst?
Ich funke nun also im Vodafone Netz statt dem O2 Netz – soweit funktioniert das Ganze hier in Leipzig bisher weitestgehend gleich, mein Smartphone (Realme X2 Pro) zeigt zwar einen besseren Empfang an, aber große Unterschiede konnte ich nicht feststellen oder sie halten sich am Ende die Waage: Das Internet scheint etwas besser zu sein, dafür war die Gesprächsqualität nun einige Male schwächer. Wie auch immer. Ich bin gespannt, wie sich das Vodafone Netz bei der nächsten Zugfahrt und im Urlaub schlägt. 5G gibt es bei WEtell übrigens (noch?) nicht, ich brauche es aber auch kein Stück.
Zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht verfügbar ist das Kundenportal https://mein.wetell.de/, wo man seine Daten und Rechnungen einsehen kann und ggf. auch Änderungen durchführen kann. Ich hoffe natürlich, dass dieses bald verfügbar ist.
Ansonsten kann ich bisher sagen, dass ich mit dem Wechsel zufrieden bin – und gespannt bin, was WEtell in den nächsten Monaten und Jahren wirklich umsetzt. Solaranlagen sollen gebaut werden – ich bin gespannt, die Ergebnisse zu sehen. Und auch, wie dann der Kundenservice ist, wenn ich ihn mal brauchen sollte. Bisher war das selten der Fall, doch ich habe gemerkt, dass der Drillisch Kundenservice auch wieder nicht besonders gut war – vielleicht kann WEtell hier ja auch in Zukunft seinem Versprechen gerecht werden und Kundenservice „von Mensch zu Mensch“ umsetzen.
Schade fand ich diesbezüglich wirklich nur, dass auf meine E-Mail weder von Tele2 noch von WEtell reagiert wurde – klar, es war auch nicht unbedingt nötig, doch hätte es mit der SIM Karte noch einen Tag länger gedauert, hätte man so eine weitere Rückfrage vom Kunden generiert.
Das folgende Video fasst die Vision von WEtell schön zusammen – und ich freue mich, das Unternehmen nun ziemlich von der ersten Stunde an unterstützen zu können und hoffe, dass die Vision dann auch Früchte trägt.
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Mehr InformationenWEtell Erklärvideo from WEtell on Vimeo.
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