Dragon Caffi (Switch) im Test – Der hilfreiche Zauber des Backens

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Bevor ich mir Dragon Caffi auf der Nintendo Switch geholt habe, vergingen einige Monate. Es sah für mich zwar wholesome aus, doch allein der Backprozess anhand der Screenshots hatte mich abgeschreckt. Bis der kleine Titel nun im Sale war und ich mir dachte „Ach, was soll’s, so schlimm kann es gar nicht werden“, und es wurde auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Dragon Caffi hat mich beim Spielen überrascht. !B

Auf dem Bild ist eine grüne Wiese zu sehen, auf der drei kleine Feen mit bunten Flügeln eine rot karierte Picknickdecke ausgebreitet haben. Daneben steht eine Lampe mit grünem Licht.

Schön, dass du gelandet bist

Ich schlüpfe in die Rolle eines kleinen Fuchsgeistes namens Margo, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die weltbeste Bäckerin zu werden. Kein Thema, bekomme ich hin, backen kann ich schließlich, doch hier versteckt sich noch ein bisschen mehr, denn Dragon Caffi ist ein herzliches kleines Spiel mit niedlichem Grafikstil. Ich lande mit meiner fliegenden Backstube, das auf Hühnerfüßen läuft, in einem kleinen Ort, an dem ich auch meine ersten Rezepte erhalte. Alle sind super lieb zu mir, niemand bewertet mich, dass ich noch ganz am Anfang meiner Karriere in dieser neuen Welt stehe. Das ist schön und lässt mich lächeln.

Generell verspüre ich immer ein leichtes Lächeln, wenn ich mich in die Welt von Dragon Caffi stürze. Das liegt zum einen daran, dass alle so lieb zu mir sind und mich alle immerzu um alles Mögliche bitten, als wäre ich die einzige, die zum Beispiel in der Lage ist, im Laden etwas zu kaufen oder mit einer bestimmten Person zu sprechen. Zum anderen liegt das aber auch daran, dass es nichts Kompliziertes gibt, weil fast alle Aufgaben relativ einfach gestrickt und leicht verständlich sind. Wenn sie denn nur noch auf Englisch wären. An sich denke ich, ist Dragon Caffi vor allem für jüngere Menschen gedacht, aber da es nur auf Englisch verfügbar ist auf der Nintendo Switch, gehen da ein bisschen die Möglichkeiten im Publikum verloren.

Für mich ist das Englisch voll ausreichend und ich finde die kleinen Geschichten, die da erzählt werden, zuckersüß. Mal soll ich beispielsweise einen Schuh finden, mal hat jemand sein ganzes Zeug fürs Picknick verstreut, mal möchte jemand aber auch nur, dass ich eine Sendung in einen anderen Ort liefere – und am Ende belohnen mich alle mit einem köstlichen Rezept, das ich dann in meiner Backstube backe. Schade, dass ich nur sehe, wie es aussieht und es nicht riechen oder schmecken kann. !B

Dargestellt ist ein altes Backbuch mit verschiedenen Rezepten, unter anderem blauen Keksen, die wie Drachenköpfe aussehen.
Das ist mein Backbuch!

Ein bisschen repetitiv

So schön und erholsam das ist, so wunderbar es auch ist, dass ich schnell belohnt werde, so schnell stellt sich aber auch das Gefühl der Wiederholung ein. Manche Quests kommen vom Prinzip her einfach zu häufig vor und wirken so, als hätte Dragon Caffi gerade einen Narren an dieser Struktur gefressen. Andererseits ist das in Ordnung, dann weiß ich wenigstens schon genau, was ich tun soll. Dennoch wäre hier noch ein bisschen mehr Abwechslung gut gewesen, vielleicht dafür nicht über 100 Quests, dafür ein bisschen komplexer und abwechslungsreicher.

Generell funktioniert das Prinzip meistens so: Ich spreche jemanden an. Dieser jemand gibt mir entweder eine Quest oder gleich ein Rezept. Habe ich das Rezept, gehe in meine Backstube (sofern ich alle Zutaten habe) und backe in einem simplen Spiel, bei dem ich den richtigen Knopf bei den richtigen Zutaten drücken muss, die Köstlichkeiten. Diese Köstlichkeit muss drei Sterne erhalten, ich darf also keine der schlechten Zutaten reinwerfen. Anschließend bringe ich das Gericht zur Person, die mir die Quest gegeben hat und erhalte einen Sky Train Token als Gegenleistung. Das Ganze 112 mal, wenn ich alles abschließen möchte.

Nochmal, das ist zwar gut, weil es zu schnellen Erfolgen führt, weil es einfach ist. Andererseits fühle ich mich manchmal nicht gefordert. Ich bin hin und hergerissen, denn ich mag die Einfachheit, aber mir fehlt die Abwechslung an manchen Stellen. Das ist, denke ich, die Crux an Dragon Caffi. Und da auch viele Charaktere in den verschiedenen Orten gleich aussehen und sich vieles wiederholt, fühlt es sich manchmal wie eine Zeitschleife an, in der ich gefangen bin, lediglich der Mantel ist ein anderer. !B

Auf dem Bild ist eine grüne Wiese zu sehen auf der ein kleines Haus mit weißem Anstrich und blaugrünem Dach steht. Das Haus wird von metallenen Krähenfüßen getragen.

Und dann ist da noch die Musik

Ich mag Dragon Caffi sehr, unter anderem wegen seines niedlichen Grafikstils und – schlagt mich dafür – aber er erinnert mich irgendwie an Studio Ghibli. Mag sein, dass dieser Vergleich hinkt, aber für mich trifft er sehr zu. Es ist so eine charmant märchenhafte Welt, in der ich in einem laufend-fliegenden Haus lebe, das eine Backstube ist. Wenn mein Vergleich also nicht passt, fress ich einen Besen.

Zum anderen mag ich den Soundtrack sehr gerne. Die Klänge passen so wunderbar zu jeder Stadt, zu jedem Haus und zu jeder Szene. Das einzige, was ich daran wirklich sehr schade finde, ist dass es jedes Mal unterbrochen wird, wenn ich beispielsweise die Backstube betrete. Dann beginnt die Melodie von vorne und wenn ich dann direkt in meiner Backstube zu meinem backenden Kessel gehe, wir die Musik erneut unterbrochen. Das macht mich teilweise sehr wahnsinnig in Dragon Caffi. Ebenfalls wie die Möglichkeit, nicht überall hin zu kommen: Manche Gegenstände und Charaktere haben sehr seltsame Grenzen erhalten, sodass ich manchmal zwar links um sie herum gehen kann, aber nicht rechts rum, obwohl dort Platz wäre. Auch das finde ich schade.

Außerdem scheitere ich manchmal dann doch an den Quests, obwohl sie an sich einfach sind: Die meisten Hinweise für eine Aufgabe erhalte ich direkt im ersten Gespräch mit der Person. Danach landet die Quest in meinem Journal und ich kann teilweise später nur noch raten, worum es wirklich ging, es sei denn, ich habe mir das notiert. Was ich in den meisten Fällen nicht habe. Doch unabhängig davon ist es wirklich eines der schönsten und sanftesten Spiele, die ich dieses Jahr so gespielt habe, die mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben. !B

Dargestellt ist der Backprozess von Dragon Caffi, bei dem man den richtigen Knopf im richtigen Moment drücken muss, um die richtigen Zutaten verwenden zu können.

Fazit: Ich lächle so gerne

Gamer's Palace Score 83 von 100.

Dragon Caffi ist ein kleines Spiel, in dem ich mit meinen Backwaren alle glücklich mache, um mein Ziel zu erreichen, die weltbeste Bäckerin zu werden. Mit den 112 Quests und Backrezepten im Spiel kann es leicht überfordernd wirken, doch eigentlich dient das nur dazu, mir ein gutes Gefühl und schnellen, einfachen Erfolg zu garantieren, sodass ich nach jeder Geschichte und jeder Spielsitzung mit einem Lächeln aus dieser magischen Traumwelt erwache. Schade nur, dass es doch viele Kleinigkeiten geben, die das Erlebnis in Dragon Caffi ein bisschen trüben und das Lächeln manchmal leicht verwaschen. Doch schieben wir das alles mal bei Seite: Hier haben wir es mit einem zauberhaften kleinen Spiel mit Ghibli-Vibes und jeder Menge positiven Gedanken zu tun, das sich ein Besuch immer wieder lohnen mag.

ProContra
+ Wunderbarer, verzaubernder Soundtrack…– … der leider zu oft unterbrochen wird
+ Niedlicher Grafikstil mit Ghibli-Vibes– Charaktermodelle seltsam abgegrenzt
+ Leicht zu lösende Aufgaben– Konstrukt teilweise sehr repetitiv
+ Backen leicht verständlich und nicht schwierig– Nicht immer sind alle Aufgaben klar
+ Glücklichmachendes Konzept– Nur auf Englisch verfügbar

Offenlegung

Ich habe mir Dragon Caffi für die Nintendo Switch selbst im Sale gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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