Xbox Series S – Gut, ausreichend & nicht besonders aufregend

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Microsoft hat in der vergangenen Woche seine neue Konsolengeneration vom Stapel gelassen. Ähnlich wie bei der Xbox 360 bringt man dabei eine günstigere und eine teurere Version an den Start, die zwei unterschiedliche Ansätze verfolgen. Ich habe mich diesmal für die Xbox Series S entschieden – warum die Entscheidung richtig war und warum Microsofts neue Generation nicht ganz die Euphorie anderer neuer Geräte wecken kann, erfahrt ihr hier.

Eine Xbox für die Zukunft

Der erste richtige Satz in diesem Text könnte auch mein Fazit sein, doch er stellt klar, was die neue Xbox Generation derzeit für mich ist: Die Xbox Series S ist eine Xbox, wie ich sie im Jahr 2020 – und darüber hinaus – haben möchte. Sie baut auf einer guten Basis auf und modernisiert diese, aber sie bringt auch nichts herausragend Neues mit ins Spiel.

Das Xbox Team hat gute Arbeit geleistet: Als die Xbox One 2013 erschien, wurde im letzten halben Jahr die komplette Strategie umkrempelt, inklusive der Software. Viele Features, die heute selbstverständlich scheinen, hatte die Xbox One zum Start nicht: Automatische Updates für Spiele, eine Screenshot-Funktion … das alles hat gefehlt oder war nicht komfortabel nutzbar. Der Share Button fehlt der Xbox One ja bis heute.

Die ganze Xbox One Generation fühlte sich daher auch so an, als ob man die Fehler ausbügeln musste, die Software wurde regelmäßig überarbeitet, meistens zum Guten, und insgesamt hat sich die Plattform gut weiterentwickelt. Und jetzt aktuell lässt sich die Software der Xbox Series und der Xbox One nicht unterscheiden – das ist gut für die Xbox One, aber lässt hier und da vielleicht das Besondere und den Wow-Effekt für die Series Generation vermissen.

Xbox Series S, Xbox One X, Xbox One.

Die Hardware: Unheimlich kompakt

Die Hardware der Xbox Series S ist unglaublich kompakt: Für eine Next-Gen Konsole der heutigen Zeit ist es bemerkenswert, wie klein die Konsole geraten ist. Bea hat meine Xbox One X geerbt und dadurch haben wir die erste Xbox One Generation aus 2014 nun wieder eingepackt – das Netzteil von damals macht schon ein gutes Drittel der Xbox Series S aus.

Das Hardware Team bei Microsoft hat unheimlich viel gelernt und eine gute Hardware geschaffen – auch die Xbox Series X finde ich vor allem von der internen Hardware her eine gelungene Konsole. Die Xbox Series S gefällt mir besser.

Was noch besser ist: Sie ist nicht nur klein, sondern auch leise. Um ehrlich zu sein ist sie beim Spielen unhörbar. Mein AVerMedia Live Gamer Ultra macht mehr Radau als die Xbox Series S, ich höre sie nur, wenn ich ganz nah an die Konsole gehe. Die Hitzeentwicklung der Xbox Series S spürt man dagegen durchaus – es kommt gut Abwärme aus der Konsole, aber keine besorgniserregende. zum Beispiel die PS4 Pro pustet wesentlich wärmere Abluft hinaus. Die Xbox Series S macht mir jedenfalls den Eindruck, dass sie ihre ganze Lebenszeit über einen leisen Betrieb sicherstellen wird.

Das Regal ist plötzlich ganz leer – vorher stand hier die PS4 Pro.

Die Leistung der Xbox Series S: Alles, was du brauchst

Ich will es kurz machen: Ich glaube, dass man nicht mehr Leistung braucht, als in der Xbox Series S steckt. Der Schlüssel würde eher in der Optimierung der Spiele liegen, und ja, das ist ein Aspekt, der mir für die Zukunft etwas Sorge bereitet. Doch dazu mache ich nochmal einen extra Artikel.

Forza Horizon 4 zeigt in der von Panic Button entwickelten Xbox Series S Version, was die kleine Konsole kann: Optisch sieht es auf meinem Fernseher (Panasonic LCD) genauso wunderschön aus wie auf der Xbox One X, profitiert aber von der gesteigerten Leistung der SSD und es läuft flüssiger.

Das automatische HDR für alle Spieler ist ein nettes Feature und teilweise eine Bereicherung, in manchem Spiel, wie Drake Hollow, sorgt es aber für kleiner flimmernde oder flackernde Elemente. Dennoch: Die Xbox Series S holt auch aus alten Spielen viel heraus und dass sie eigentlich „nur“ die Xbox One S Versionen abspielt, fällt so gut wie nie auf.

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Die Software: Alles beim Alten

Wie schon erwähnt: Die Software hat sich bisher nicht nennenswert verändert. Der Umstieg von der Xbox One (X) fällt leicht. Das beinhaltet auch den guten Store und ein mittlerweile insgesamt sehr übersichtliches Design und eine gute Handhabung.

Was wesentlich besser ist: Die Startzeit der Konsole. In ca. 20 Sekunden ist sie einsatzbereit. Bei meiner Xbox One X gingen gut und gerne knapp 2 Minuten rum, jeweils mit dem stromsparenden kompletten Ausschalten. Hier punktet eindeutig die Xbox Series S.

Wo sie nicht punktet: Beim Hochladen der Screenshots. Erst, wenn man ein Spiel verlässt, werden Screenshots schnell hochgeladen. Vorher dauert es gefühlt Ewigkeiten, bis ein Screenshot auf Xbox Live und somit auch in der Xbox App zur Verfügung steht. Das Teilen von Aufnahmen direkt über die Xbox ist immer noch unhandlich, da die Aufnahmen nur aus dem Xbox Guide heraus zur Verfügung stehen. Ich wünsche mir eine übersichtliche Aufnahmengalerie.

Der Controller: Fast alles beim Alten

Und der Controller? Wo Sony diesmal wirklich die Next-Gen ausruft, setzt man bei Microsoft größtenteils auf Bewährtes. Auch der Xbox Series Controller ist eine Modernisierung des vorherigen Controllers auf das Jahr 2020, nicht mehr, nicht weniger. Das neue Steuerkreuz ist gut, USB-C begrüßenswert, der Controller funktional und gut in der Hand liegend. Nicht mehr, nicht weniger. Umso kompatibler sind bisherige Controller. Ach ja – der Button zum Anfertigen von Screenshots und Videos ist natürlich eine Bereicherung.

Fazit: Die kleine Xbox: Ausreichend, aber nicht aufregend

Ich bin zufrieden mit meiner Konsolenwahl: Die Xbox Series S ist ein performantes und äußerst kleines Gerät, das nicht nur mit seinem Design, sondern auch seinem nahezu lautlosen Betrieb überzeugt. Es ist eine konsequente Weiterentwicklung der vorherigen Geräte, die zeigt, dass das Xbox Team dazugelernt hat. Und es ist eine Konsole, die mit gut optimierten Spielen für die nächsten Jahre völlig ausreicht. Insgesamt ist es samt Controller eine solide, gut funktionierende und völlig zufriedenstellende Hardware. Aber: Sie ist kein besonders aufregendes Gerät. Sie ist so, wie eine Xbox 2020 und darüber hinaus eben sein sollte. Das Potential für Überraschungen liegt in Zukunft da, wo Microsoft es auch haben möchte: Im Game Pass. Und im Streaming.

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Manuel Eichhorn
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