Eine Rückkehr nach Eorzea

()

„Die Welt ist auch neu für diesen Abenteurer“. So begrüßte uns damals vor dem Launch Final Fantasy XIV. Das war im August 2013 auf der PlayStation 3. Wir hatten vorbestellt und konnten deswegen fünf Tage eher auf die Server. „Die Welt ist auch neu für diesen Abenteurer“. So begrüßte uns Final Fantasy XIV auch heute noch, während wir zur Login Kampagne auf der PlayStation 5 vorbeischauen.

Eine Welt so bekannt

Zunächst einmal war es gar nicht so leicht, wieder an unsere Square Enix IDs heranzukommen, gerade bei mir hatte ich damals die Herausforderung, dass ich gefühlt ständig mein Passwort ändern musste. Die Emailadresse, auf die ich registriert war, habe ich schon viele Jahre nicht mehr. Glücklicherweise kamen wir jedoch beide drauf und ich machte die ersten Schritte mit meinem alten Avatar. Meykota Florage auf Shiva. Ich war irgendwo im Vergnügungsviertel und konnte mich nicht mal mehr daran erinnern, wie man sich teleportiert oder wie ich die großen Kristalle verwenden kann. Also erschuf ich spontan ein neues Ich, dieses mal jedoch nicht als Heilerin, sondern als Hermetikerin. Hermetiker/-innen bilden die Vorstufe zu Beschwörer/-innen oder Gelehrten und können somit Wesen beschwören.

Die frischgebackene Hermetikerin Kadde Dern begann also ihre Reise in Limsa Lominsa, einer Küstenstadt. Es ist eine schöne Stadt, mitten am Meer umgeben von Lavendelfeldern und Windmühlen, die zum Verweilen und Erkunden einladen. Die ersten paar Level sind schnell gemacht, denn ich werde zugebombt mit Quests, die mich durch halb La Noscea, das Gebiet rund um Limsa Lominsa, schicken. Und schon kommt mir die Welt gar nicht mehr so fremd vor, sondern doch vertraut. Plötzlich gehen mir Kommandos wieder leicht von der Hand und ich erwische mich im ersten Dungeon dabei, dass ich aus Versehen in die Heilerposition verfalle und neben den Tank heile, während mein Karfunkel Gegner angreift.

Der Anfang von Final Fantasy XIV hat sich in all den Jahren seit dem Launch nicht verändert, immer noch darf ich in Sastasha gegen die ollen Piraten kämpfen – dass die immer noch da sind, ist klar dem Spielinhalt geschuldet, aber nach acht Jahren möchte man meinen, dass die endlich mal vollends ausgerottet sind. Und doch gibt es neue Dinge, die mir nebenbei auffallen – unter anderem das zugemüllte HUD zum Login. Da ich mit Kadde erst neu angefangen habe, konnte ich alle weiteren neuen Inhalte aus den Add Ons noch nicht ausprobieren, aber ich bin gut dabei.

Kenne deine Rolle, Bea

Als Hermetikerin bin ich eigentlich eine Damage Dealerin. Da ich jedoch schon immer Heilerin war – erst bei Final Fantasy XI und später auch bei Final Fantasy XIV – komme ich einfach nicht aus meiner Rolle heraus. In den meisten Dungeons unterstütze ich dien Heiler/-in bei der Aufgabe, die Mitspielenden zu heilen – manchmal bekomme ich dafür auf den Sack, weil ich mich aufs Angreifen konzentrieren soll. Oft laufe ich auch in kleineren Gebieten herum und greife den anderen unter die Arme, in dem ich hier und da mit Heilzaubern helfe. In einem FATE – das sind zeitlich begrenzte Events, in denen man meistens verschiedene Gegner besiegen soll – habe ich kürzlich den einen anwesenden Tank die gesamte Zeit unterstützt.

Das Gute ist, dass ich nicht einmal mit den anderen in einer Gruppe sein muss. Ich kann einfach so herumlaufen und Leute heilen. Ja, dann nehme ich ihnen mitunter den Gegner weg, aber immerhin unterstütze ich sie. Sobald ich mich entscheiden kann, welchen Weg ich einschlage, werde ich mich für die Rolle der Gelehrten entscheiden – ich komm einfach nicht raus aus meiner Haut und möchte so viele Mitspielende wie möglich unterstützen können.

Eigentlich brauche ich keine Gruppe

Als wir 2013 Final Fantasy XIV begonnen haben, hatten wir eine recht große Gruppe. Viele von der Seite, bei der wir vorher waren, waren mit uns zusammen. Das hat schon Spaß gemacht, manchmal war es auch ein bisschen anstrengend, wenn ich beispielsweise nur gärtnern wollte. Nun spiele ich größtenteils alleine und setze nur in Dungeons auf andere, weil ich es muss. Ansonsten farme ich alleine, ich queste alleine, ich fate alleine, ich habe bewusst keine Gruppe. Immer mal bekomme ich Einladungen zu Freien Gesellschaften – also Linkshells, wer FFXI kennt, bzw. Gilden, wer eben aus anderen MMORPGs kommt – die ignoriere ich jedoch in den meisten Fällen.

An sich ist es über die PlayStation 5 recht schwierig zu kommunizieren, wenn man keine Tastatur angeschlossen hat. Immer wieder navigiere ich über das Touchpad, um überhaupt zum Chatfenster zu gelangen, und dann öffnet sich die virtuelle Tastatur, wenn sie denn dazu Lust hat, und ich kann schreiben. In den meisten Fällen versuche ich deswegen, nur per Emotes mit den Mitspielenden zu kommunizieren, schlecht fühle ich mich dabei dennoch, denn ich kommuniziere gern und erinnere mich sehr gerne an die stundenlangen Gespräche, die ich in Final Fantasy XI am PC geführt habe, wenn wir bis weit in die Nacht hinein Scherben gefarmt haben, um sie dann zu verkaufen.

Dennoch sind viele Mitspielenden in Final Fantasy XIV nett, das soll keineswegs was anderes bedeuten. Viele unterstützen sich gegenseitig, ohne viel zu reden. Wenn ich in Not bin, springt mir oft mal ein Paladin zur Hilfe. Und auf meinem Server, Zodiark, habe ich etwas ganz Besonderes in Ul’dah festgestellt. Ich habe mich auch dieses Mal wieder für die Webergilde entschieden und immer, wenn ich direkt in der Gilde webe, kommen anderen Spielenden vorbei und heißen jede/-n einzelnen Willkommen. Das ist ein schöner Brauch und ich weiß nicht, ob das nur auf Zodiark so ist, aber es fühlt sich schön an.

Was die Zukunft wohl bringt?

Eigentlich versuche ich schon seit Wochen, immer mal wieder mein Glück, um mich wieder in Final Fantasy XIV einloggen zu können, doch Geld ausgeben wollte ich nicht, da ich eigentlich immer mal zum Entspannen gärtnern möchte. Ein Monatsabo war deswegen für mich außer Frage. Glücklicherweise hat Square Enix die aktuelle Login Kampagne gestartet, in der ich mich vierzehn Tage einfach einloggen und spielen kann. Und passenderweise kommt im November eine neue Erweiterung heraus, die ich mir mit großer Wahrscheinlichkeit holen werde. Vermutlich. Vielleicht. Vielleicht auch nicht, wenn es mir bis dahin mit den Gruppeninhalten zu viel wird. Wer weiß das schon so genau?

Ich weiß auf jeden Fall eins: Ich werde dann eine Viera und eine Heilerin, denn das ist genau meine Rolle. Die Rasse ist dabei zweitrangig, aber ich wollte schon mal ein Häschen spielen, nachdem ich lange Zeit eine Katze war. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird und ob die Welt endlich mal nicht mehr neu für diese Abenteuerin sein wird.

Wie gut hat dir der Beitrag gefallen?

Durchschnittsdaumen: / 5. Bisher abgegebene Daumen:

Bis jetzt gibt es noch keine Daumen! Sei dier erste, der einen abgibt.

Du findest uns nützlich?

Dann folge uns doch in den sozialen Netzwerken!

Erzähl anderen von diesem Beitrag
Beatrice Eichhorn
Neugierig?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
älteste
neueste meiste Bewertungen
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen