Haven Park (Switch) im Test – Ein schöner Ort für alle

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Mit der Ankündigung von Haven Park hat Mooneye Studios den Start als Indie-Publisher bekanntgegeben. Nun steht das Spiel bereits in den Startlöchern und verspricht entspanntes Parkmanagement in einem „tiny exploration game“. Warum dieses vor allem ein wachsames Auge erfordert, verrät der Test.

Camper willkommen!

In Haven Park hast du die Aufgabe, einen Erholungspark wiederherzurichten. Der Park ist ganz schön mitgenommen, überall gibt es Reparaturen zu erledigen und auch die Camps für die Reisenden an sich müssen aufgebaut werden: Mit Lagerfeuer, Entspannung, Essensmöglichkeiten und natürlich Schlafplätzen.

Dazu bietet Haven Park eine offene Welt, die im Vergleich zu vielen anderen Open Worlds zwar ziemlich klein ist, dafür aber umso mehr mit Details gefüllt ist und dich dazu einlädt, jeden Winkel zu erkunden. Auf der Karte markiert ist hier fast nichts, auf eine Schnellreiseoption musst du verzichten und auch die Rohstoffe musst du wirklich aufmerksam erkennen können. Münzen, Holz, Metall und Pilze gibt es da, die man, die notwendige Fähigkeit vorausgesetzt, zum einen handeln kann, zum anderen aber primär fürs Bauen und Renovieren einsetzt.

Die Camper finden dann automatisch ihren Weg an die einzelnen Plätze, sie geben durchaus Feedback zum Park (meistens gutes), doch ihre Meinung beeinflussen kann man nicht wirklich. Was sie sagen, passt auch nicht unbedingt zusammen, manchmal schimpfen sie über fehlende Einrichtungen, doch wenn man sie anspricht, ist plötzlich alles super. Na ja, typische Kund*innen halt. Pro Camp gibt es 2-3 Reisende, die sich dort aufhalten, wenn sie alle da sind, kann man das Camp dann anhand der angezeigten Wunschkategorien vollends ausbauen. Was du aus den Kategorien genau dort hinstellst, bleibt dir überlassen.

Dieses Camp wurde vollständig ausgebaut.

Dein wachsames Auge ist gefragt

Haven Park läuft etwas anders ab als viele andere Spiele. Zum einen gibt es dir sämtliche Freiheiten, die Welt zu erkunden und ihre Aufgaben zu erledigen – doch dabei musst du wirklich mitdenken und mit den Hinweisen arbeiten, die dir NPCs oder die Questtexte verraten, und noch dazu aufmerksam sein, was du so siehst. Beides sind Dinge, die ich in anderen Spielen oft vermisse.

An manchen Stellen in der Welt von Haven Park kommt man auch nicht weiter, ohne etwas anderes gelöst zu haben. Das gibt es das Rätsel des Schwarzen Turms, ohne dessen Lösung man am Schloss in einem ganz anderen Teil der Welt nicht weiterkommt – mitunter kann das verglichen mit anderen Spielen etwas frustrierend sein, da man auf der Suche nach den richtigen Lösungen doch sehr oft an den gleichen Dingen vorbeiläuft.

Letztlich liegt der Entwickler mit der Beschreibung „a tiny exploration game“ ganz richtig: Zunächst ist die Spielwelt nicht wirklich klein und hält erstaunlich viele Details bereit. Doch Haven Park wirkt zunächst etwas größer, als es letztlich ist, die größten Dinge im Park hat man nach gut zwei oder drei Stunden erledigt. Danach bleiben noch die Details übrig, um wirklich alles im Park zu reparieren, doch ich muss auch sagen, dass die Welt dann doch recht schnell ihren Reiz verloren hat, was etwas schade ist.

Der beste Parkmanager

Nebenbei darfst du auch noch Flint als Hauptfigur entwickeln und dir Fertigkeiten aussuchen – mehr Rohstoffe zu finden, einen größeren Kartenausschnitt sehen, höher springen oder auch die Fähigkeit, zu handeln. Es ist fast alles ganz nützlich und auf Level 10, dem Maximallevel, kannst du dann alles freischalten.

Die Quests hast du bis dahin sicher noch nicht erledigt: Die Aufgaben, die die NPCs dabei haben, sind wohl das spannendste an Haven Park und auch die Elemente, mit denen man die meiste Zeit verbringt: Glühwürmchen und Eisblumen zu finden sind zum Beispiel zwei umfangreiche Sammelaufgaben, die dich wieder in viele Winkel der Spielwelt verschlagen.

Trotz einiger kleiner Ruckler und einploppender Elemente gefällt mir die technische Umsetzung auf der Nintendo Switch und Haven Park spielt sich gut. Etwas mehr Leben in der Spielwelt hätte ich mir aber noch gewünscht – und wenn auch nur in der der Form einer atmosphärischen Musikuntermalung. Bei Tag wie auch in der sehr stimmungsvollen Nacht hätte das Haven Park aus meiner Sicht sehr gutgetan.

Auch das Feedback der Besucher:innen hätte ich mir noch etwas detaillierter gewünscht. Dass die Parkmanagementelemente insgesamt so einfach sind, ist völlig in Ordnung – das Geldverdienen mit den Essensständen funktioniert fast automatisch, man muss das Geld nur noch einsammeln. Doch die Entwicklung des Parks irgendwo repräsentiert zu sehen, zum Beispiel mit steigenden Besucher:innenzahlen oder besserem Feedback, wäre nett gewesen und hätte vor allem noch dahingehend motiviert, wirklich 100% des Parks auf Topzustand zu bringen.

Fazit: Erkunden und Bauen

Haven Park ist das versprochene entspannte Parkmanagement geworden und handhabt einige Dinge erfrischend anders im Vergleich zu anderen spielen: Achtsame Erkundung spielt hier die Schlüsselrolle und auch du musst die Wege der Spielwelt nutzen. In dieser verstecken sich viele Geheimnisse und diese sowie die zugehörigen Aufgaben sind spannend miteinander verknüpft, während dir fast nichts auf der Karte angezeigt wird und du selbst auf die Lösungen kommen musst. Doch genau dafür verliert Haven Park auch etwas zu schnell seinen Reiz und das meiste in der Spielwelt hat man in recht kurzer Zeit gesehen – und um den Rest zu erledigen, fehlt es der Welt etwas an Leben und Entwicklung. Meine Stunden in Haven Park habe ich wirklich genossen, doch der Park wird mich nicht so oft wiedersehen wie ich das erwartet hatte.

ProContra
+ Entspanntes Parkmanagement– Spielwelt verliert recht schnell an Reiz
+ Achtsamkeit nötig– Musikuntermalung fehlt
+ Schon verknüpfte Aufgaben– Einige Ruckler und aufploppende Elemente
+ Spielwelt gefällt

Technik: 75
Grafik: 81
Sound: 57
Umfang: 68
Gameplay: 85
KI: 85

Spielspaß: 75

  • Story: Haven Park erzählt einige kleine Geschichten, die stimmig in die Welt passen.
  • Frustfaktor: Nur moderat vorhanden, wenn man nicht das findet, was man sucht.
  • Design/Stil: Gelungen, die Spielwelt überzeugt mit ihrer Gestaltung.
  • Musik und Sound: Die Soundkulisse ist okay – die Natur überzeugt, doch es fehlt eine gewisse Musikuntermalung.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: 8,49€ auf der Nintendo Switch sind für Haven Park angemessen.

Offenlegung

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Manuel Eichhorn
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