Gestern Abend lief das Xbox Showcase 2025 und ich habe mich im Vorfeld sehr darauf gefreut, denn seit einiger Zeit ist die Xbox Series S meine Hauptkonsole geworden. Ich liebe das Design und das unkomplizierte Anschalten der Konsole. Ja, ich weiß, dass sich die PlayStation auch mit einem Druck auf dem Controller anschalten lässt, dennoch fühlt sie sich für mich schwerfällig an.
Meine Xbox Series S läuft aktuell im Grunde jeden Tag mehr oder weniger lang, aber ich nehme mir die Zeit, mich mit ihr zu beschäftigen. Sie ist da, sie ist an, sie spielt meine Spiele ab und das Xbox Game Hub verrät mir sogar, was ich zuletzt im Spiel gemacht habe, wie viel Zeit ich dort verbracht habe und was ich für Screenshots gemacht habe. Ich hab alles, was ich wissen möchte auf einem Display. Umso mehr freue ich mich also immer auf Xbox Events. Und jedes Mal läuft es gleich ab.
Eigentlich passen die Xbox und ich nicht zusammen. Die Xbox Game Studios machen Spiele, die nicht für mich gemacht sind. Die eine Designsprache sprechen, die ich nicht mag: Shooter (mal first, mal third-person) und möglichst realistisch aussehende Settings, alles irgendwie futuristisch angehaucht. Wenige der gezeigten Games wirken auf mich besonders, wenige haben ein eigenes Design, einen eigenen Mehrwert. Alles wirkt wie aus einem Guss. Sicherlich, manche ein bisschen humorvoller als andere, manche aber auch blutiger als andere, manchmal auf keine Shooter, doch die Grundidee ist immer dieselbe: Hauptsache töten.
Genauso war es auch auf dem gestrigen Xbox Showcase. The Outer Worlds 2, High on Life 2, The Blood of Dawnwalker (Ich weiß, kein Shooter, aber unnötig blutig), Super Meat Boy 3D (auch kein Shooter, aber erst recht unnötig blutig), Clockwork Revolution, Ninja Gaiden 4 (ihr wisst schon, blutig). Und das sind nur einige der Titel, die gestern eine Rolle spielten.
Und wenn die Games mal nicht blutig oder schießlastig sind, dann haben sie einen gewissen Horroraspekt dabei, wie beispielsweise Grounded 2 (Rieseninsekten, hallo?) oder Planet of Lana II (mit Stealth und gefährlichen Robotern). Doch der Großteil war irgendwo bei „Ich schieße mich durch die Welt“ angesiedelt und das finde ich schade. Lediglich zwei der gezeigten Titel sprachen mich an, eines davon ist ein Remake eines PS2-Klassikers, das andere ein süßes Game, bei dem ich jeden Moment davon ausging, dass die niedlichen Kreaturen gleich Waffen ziehen und sich abmetzeln. Der Rest war einfach nicht mein Geschmack und zwar so gar nicht.
Das genau bringt mich zu der Frage, warum ich eigentlich meine Xbox so gerne mag, wenn doch die Spiele, die aus „derselben Feder“ kommen so gar nicht meinen Geschmack treffen. Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Ich habe keine Erklärung dafür, ich weiß nur, dass es wenige Spiele gibt, die mich ansprechen. Ganz im Gegensatz zum Beispiel bei der diesjährigen Wholesome Direct – bei der im Übrigen viele Studios die Xbox gänzlich gemieden haben. Und vielleicht ist genau das der Grund: Es wird kein Call of Duty: Wholesome Unicorns geben, nur eines, in dem geschossen und getötet wird. Xbox steht einfach nicht für niedliche Spiele, bei denen ich abschalten kann. Für manche ist Call of Duty vielleicht auch wholesome, doch für mich nicht.
Und damit bleibt für mich nur der Schluss, dass ich einfach die leichte, kleine Series S mag, dass sie mich mag, dass sie schnell startet, dass sie einfach da ist. Vielleicht ist das genau der Punkt, warum ich die Konsole mag, nicht jedoch die Spiele. Doch kurzum: Das Xbox Showcase hat mich wieder einmal nicht abgeholt, da ich viel zu viel virtuelles Blut und viel zu viele virtuelle Waffen gesehen habe. Das brauch ich nicht, weder in der aktuellen Weltlage, noch in irgendeiner anderen Lage.
Dennoch: Meine Xbox Series S möchte ich nicht missen, und vielleicht wird auch irgendwann der Xbox ROG Ally einziehen, wer weiß. Nur auf die Spiele, die blutrünstigen, gewaltvollen Metzelspiele, auf die kann ich gerne verzichten.
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