Tiny Aquarium (PC) im Test – Zwischen Kampffischen und Schwertträgern

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Wer ein wenig meine Artikel auf dem Palace verfolgt, hat sicherlich mitbekommen, dass ich aktuell ein Faible für Fischspiele habe, egal, ob es sich dabei um Angel- oder Aquarienspiele handelt. Irgendwie schlägt mein Herz für diese ruhigen Spiele. Kürzlich erschien für den PC das Game Tiny Aquarium, das auch als Desktop-Begleiter beworben wird. Ich habe mich in die Tiefen meines neuen Aquariums gewagt und verrate mehr in meiner Review.

Gleich vorweg: Tiny Aquarium nutzt einen wunderbaren Pixelartstil, der die vielen verschiedenen Fische in einem ganz besonderen Bild darstellt. Diese Darstellung für mein Aquarium gefällt mir sehr gut und passt auch hervorragend zur ruhigen Art des Spiels. Während ich diese Review schreibe, sitzt das Game im Tiny Modus an meiner rechten unteren Bildschirmecke.

„Das Game“ bedeutet in dem Fall, dass mein eigens erstelltes Aquarium in einer Miniaturversion am Bildschirmrand sitzt und ich mich vom Klang unterstützen kann. Besonders die Soundkulisse gefällt mir neben dem Pixelartstil ganz besonders, doch komme ich erstmal zum Kern von Tiny Aquarium. Es ist ein Aquariumsspiel, das heißt, ich habe ein Aquarium, das ich dekorieren und mit Fischen versehen kann. Viele Fische bekomme ich aus Eiern, die ich mit der Ingamewährung im Ingameshop kaufen kann.

Am Anfang ist es unheimlich teuer, solche Eier zu kaufen – weswegen ich ziemlich schnell die eine oder andere Runde am See gedreht habe, um Fische zu fangen. Unglücklicherweise habe ich war jetzt ein paar Fische aus dem See, jedoch auch jede Menge Holz, das ich in mein Aquarium stecken kann, um es zu dekorieren. Es ist schon ziemlich cool, auf diese Weise neue Fische oder Dekogegenstände zu finden. Wenn du übrigens nicht angeln möchtest, kannst du deine vorhandenen Fische auch paaren lassen, dann schlüpft immer exakt ein neuer Fisch, dessen Art variieren kann. So kannst du deine verschiedensten Fische – und davon gibt es wirklich viele – auch miteinander kombinieren. Ein spannender Aspekt, der mir jedoch immer nur Fische beschert hat, die ich schon hatte, also eine Art Züchtung oder Forschung brauchst du hier nicht zu erwarten.

Du kannst in Tiny Aquarium dein Becken auch dekorieren. Entweder mit den Dingen, die du irgendwo findest, oder du gehst im Shop ein wenig einkaufen. Das ist schon ziemlich cool, bietet mir jedoch doch ein paar Momente des Stirnrunzelns: Du kannst im Shop für unterschiedlich viel Geld Deko-Artikel kaufen, jedoch gibt es immer nur etwa 6 verschiedene zur Auswahl. Diese Auswahl aktualisiert sich alle paar Stunden, sodass neue Dinge verfügbar sind, ganz ähnlich zu manchen Shops in Onlinegames. Das finde ich schade, ich würde gerne wissen, was alles gibt und dann entscheiden, wie ich mein Aquarium dekorieren möchte. So bin ich auf die Willkür des Shops angewiesen. Was ich zudem schade finde: Die Deko ist nur für mich da, die Fische selbst nutzen diese nicht, dabei gibt es auch Pflanzen und kleinere Häuschen und so, aber das ist den Fischen egal.

Tiny Aquarium kommt mit zwei zusätzlichen Modi daher, die das Ganze etwas auflockern. Zum einen gibt es einen Bildschirmschoner-Modus, sodass das User Interface verschwindet und nur das Aquarium mit deinen Fischen sichtbar ist. Und dann gibt es noch den Mini-Modus, der als Desktop-Begleiter verkauft wird, doch leider stimmt das nur halb. Wenn du schon andere Desktop-Games gespielt hast, wirst du schnell merken, dass dieser Modus nur zum dekorativen Zweck für eine Bildschirmecke dient. Du kannst weder im Bildschirmschoner-Modus, noch im Minimodus etwas machen, außer das Aquarium zu beobachten und den Klängen zu lauschen. Eine direkte Interaktion – zum Beispiel mit den kleinen Boxen, die nach oben steigen und die Geld beinhalten – kannst du nicht ausführen. Das ist richtig schade und auch ein kleines bisschen False Marketing – zumals das Spiel mit Rusty’s Retirement verglichen wird.

Aaaber wenn ich schonmal beim Meckern bin: Tiny Aquarium geht bei mir ungemein auf die Leistung meines Geräts. Die Eingaben an der Tastatur werden deutlich verzögert angezeigt, mein Laptop pustet ohne Ende und Programme, die ich parallel öffne, sind deutlich langsamer. Bei anderen Spielen, die als Desktop-Begleiter gekennzeichnet sind, kenne ich das so nicht. Hier sollte unbedingt nochmal nachgeschraubt werden. Zusätzlich ruckelt das Game selbst in manchen Momenten.

Was ich ganz cool finde, ist dass das Aquarium auch mal dreckig wird. Meistens dann, wenn du das Spiel für einige Stunden ausgeschaltet hast. Was du nicht vergessen darfst, Tiny Aquarium läuft in Echtzeit, was ziemlich nett ist, um so die Motivation hochzuhalten und regelmäßig vorbeizuschauen. Das bedeutet aber auch, dass dein Aquarium immer dreckig ist, wenn du zurückkommst, und ein bisschen Pflege mit dem Schwamm benötigt. Das geht zum Glück recht fix und der Schwamm kann im Laufe des Spielens auch geupgradet werden, sodass er irgendwann effizienter ist. Ein bisschen traurig bin ich allerdings schon, dass nur das Reinigen des Glases zur Pflege dazu gehört. Was ist denn mit Wasserwechsel oder dergleichen?

Ich schrieb etwas früher, dass man auch angeln kann, um weitere Fische oder Dekorationenzu finden. Angeln ist eine der Aktionen im Spiel, die ich wirklich nicht leiden kann: An sich ist das Angeln recht einfach, du wirft deine Rute aus und wartest, bis ein Fisch oder etwas anbeißt. Bis hierhin ist es auch noch sehr schön, aber der Angelmodus selbst ist so gar nicht meins. Man muss mit der Maus drücken, um den Haken nach hinten zu bewegen, immer so, dass das grüne Feld möglichst lange beim Fisch bleibt, bis dessen Leiste gefüllt ist er und gefangen ist. Das macht mir überhaupt keinen Spaß.

Umso mehr Spaß macht es mir jedoch, mich mit meinen neuen Fischen zu beschäftigen. Jeder Fisch bekommt einen Eintrag im Fischdex, dort gibt es einige Informationen zum Tier und auch, ob es sich um einen bedrohten Fisch handelt oder nicht. Das finde ich ein ziemlich cooles und fantastisches Feature. Gerne mehr davon. Ebenfalls ganz cool sind die verschiedenen Quests und Aufgaben, die täglich oder wöchentlich zur Verfügung stehen, altuell gibt es sogar ein Event, das läuft.

Tiny Aquarium lockt mit einem charmanten Pixelartstil und einer entspannenden Soundkulisse, die das Herz von Liebhabern ruhiger Fisch- und Aquarienspiele höher schlagen lässt. Die Möglichkeit, das Aquarium in Echtzeit zu pflegen und in einem Mini-Modus am Bildschirmrand zu platzieren, ist reizvoll. Allerdings trüben einige Designentscheidungen das Erlebnis: Der Shop für Dekorationen ist zufallsbasiert, Fische interagieren nicht mit der Deko, und die beworbenen „Desktop-Begleiter“-Funktionen des Mini-Modus sind stark eingeschränkt – man kann lediglich passiv zuschauen. Zudem ist die technische Performance unzureichend, was zu Rucklern und einer spürbaren Systembelastung führt. Während der Fischdex und die Angel-Minispiele für Abwechslung sorgen, bleibt die Aquarienpflege oberflächlich. Tiny Aquarium ist ein nettes Konzept, das in der Umsetzung noch deutlich Luft nach oben hat.

ProContra
+ Optisch ansprechender Pixelartstil– Eingeschränkte „Desktop-Begleiter“-Funktion im Tiny Mode
+ Entspannende Soundkulisse mit Blubbern und ruhiger Musik– Schlechte technische Performance
+ Echtzeit-Entwicklung des Aquariums– Die begrenzte und zufällige Auswahl an Dekorationen ist frustrierend
+ Informativer Fischdex– Keine Fischinteraktion mit Deko
+ Vielfältige Fischsammlung aus diversen Gewässern– Frustrierendes Angel-Minispiel
+ Tägliche Quests und Herausforderungen– Zucht-/Paarungsmechanik begrenzt / Oberflächliche Aquarienpflege

Ich habe einen Key für Tiny Aquarium vom Publisher Future Friends erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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