Stell dir vor, du bist der niegelneue Botschafter der Erde. Du besuchst die Intergalaktische Förderation, um dich und dein Ego vorzustellen, doch mitten bei deiner Vorstellung kommt heraus, dass die „Örde“ verschwunden ist. Es ist deine Aufgabe, sie zu finden. Herzlich willkommen bei Citizens of Space, das ich mir auf dem PC über Steam etwas genauer angeschaut habe.
Dieser Test behandelt die PC Version und wird somit nicht auf alle Aspekte eingehen, die bereits im Haupttest für die PlayStation 4 besprochen wurden.
Und auf dem PC so?
Im Zuge des Tests für die PlayStation 4 haben wir bereits ein wenig was angekreidet und waren innerhalb der ersten paar Minuten auf dem PC ganz angetan, weil es sich vom Gefühl her einfach flüssiger anfühlte. Die ersten paar Minuten lang. So lange, bis mir die Steuerung erklärt wurde. Ganz kurz für Neulinge: Ich spiele PC Spiele fast immer ohne Controller, sondern nur mit Maus und Tastatur. Deswegen gestaltete sich das Ganze für mich mehr als kreativ. Die Tastenbelegungen, die im Menü stehen, stimmen nicht ganz oder manchmal auch gar nicht mit der Tastenbelegung überein, die mir das Spiel in den entsprechenden Tutorials erzählt. Das ist in Ordnung, so lange ich nicht im Kampf bin. Dort hatte ich, vor allem bei der Erklärung des Kampfes das Problem, dass angezeigt wurde, dass ich K drücken soll, während mir jedoch im Tutorialtext dazu X angezeigt wurde. Das ist nicht nur super verwirrend, sondern einfach dumm, weil X in dem Fall auch keineswegs funktioniert.
Das Kampfsystem von Citizens of Space hatte ich bereits auf der PlayStation 4 als Segen oder Fluch bezeichnet, auf dem PC ist es definitiv ein Fluch, wenn man über die Tastatur spielt. Die meisten Angriffe und Verteidigungen funktionieren ganz gut mit J, K, V und C, manchmal schleichen sich noch E und Q mit ein, was das Ganze wiederum noch verwirrender gestaltet. Generell erklärt einem das Spiel ganz oft, dass man mit Z etwas bestätigen kann, bei mir hat das jedoch nicht reagiert, sodass hier ganz normal Enter funktionierte, während es oft auch sagt, dass man Dinge mit X tun kann, das sich aber recht häufig als K entpuppt. Während wiederum auch ganz oft der Knopf zum Abbrechen ist, manchmal aber auch X. Keine Ahnung, ob das jemand vorher mal getestet hat bei Eden Industries und keine Ahnung, wie betrunken dieser potentielle Tester war, wenn er diese Steuerung durchgewunken hat.
Doch, keine Sorge, es gibt auch positive Dinge in Citizens of Space auf dem PC, so ist zum Beispiel der Sound unheimlich gut und klar. Ich habe Dinge gehört, die ich vor auf der PlayStation 4 gar nicht wahr genommen habe, zum Beispiel das Wehen der Ventilatoren. Sehr, sehr cool! Und die Framerate passt auch. Sogar in den Gebieten, die auf der PS4 etwas mau sind, hat der PC keine Schwierigkeiten damit. Das ist richtig cool und macht ein bisschen mehr Spaß beim Spielen, auch die Spielfigur selbst lässt sich etwas smoother steuern, auch wenn ich trotzdem recht häufig irgendwo hängen bleibe. Dafür hat aber der Ladebildschirm ein Problem und flimmert sich nur so durch die Wartezeit, das es fast schon schmerzt, ebenso hat Citizens of Space auf dem PC Schwierigkeiten damit, alles korrekt zu laden, wenn es draußen regnet und man aus einem Gebäude tritt, dann taucht zwar das User Interface zuerst auf, doch der Rest der Welt erscheint erst wenige Sekunden später. Na ja, und die Steuerung des Raumschiffs im Weltall ist auch nicht das Gelbe vom Ei, viel zu schnell bewegt es sich und zu häufig verpasse ich dadurch Planeten.
Fazit: Citizens of Space lieber doch auf den Konsolen
Citizens of Space erzählt auch auf dem PC eine hervorragende und sehr amüsante Story, bei der die Erde verschwunden ist und man sie als deren Botschafter finden muss, doch leider, leider, leider bleibt es nur bei einer guten Story auf dem PC. Ich habe es mit der Tastatur getestet und keinen Controller angeschlossen, weil ich es einfach nicht mag am PC mit einem Controller zu spielen. Die Steuerung mit der Tastatur von Citizens of Space scheint direkt aus irgendeiner uralten Schublade zu kommen, die seit jeher aus einem ganz guten Grund vergraben war: Sie ist grottig. Die Tasten sind nicht so belegt, wie es im Tutorial erzählt wird, sie sind wirr, stimmen nicht überein und sind dadurch noch verwirrender. Dadurch geht der Spielspaß so ungemein verloren, weil es einfach keinen Spaß macht, sich mit der Tastatursteuerung zu beschäftigen. Das ist ärgerlich und hätte definitiv nicht sein müssen. Vor allem, weil es auf der PS4 damit keine Schwierigkeiten gibt.
Dafür ist die Framerate auf dem PC deutlich besser und die Musik, bzw. die Soundeffekte sind so klar und super verständlich. Das rettet jedoch leider nicht und lässt auch nicht von der miserablen Steuerung Abstand nehmen. Ich weiß nicht, wer das bei Eden Industries so durchgewunken hat. Wer die Möglichkeit hat, soll entweder auf eine Konsolenfassung zurückgreifen oder mit einem Controller am PC spielen, vielleicht ist es dann klarer.
Pro | Contra |
+ Verschiedene Charaktere und abwechslungsreiche Quests zum Rekrutieren | – Steuerung zum Teil hakelig, vor allem im Weltall |
+ Unheimlich schräger Humor | – Musik sehr looplastig und immer gleich |
+ Spannendes Kampfsystem… | – … das auf dem PC zur Tortur wird |
+ Bekannte Charaktere aus dem Vorgänger | – Kleinere Rechtschreibfehler |
+ Inspirierendes Setting | – Starkes Flimmern im Ladebildschirm |
+ Passender Grafikstil | – Leichtes Kantenflimmern |
+ Sehr treffende Synchronsprecher | – Hauptstory wirkt nebensächlich |
+ Hammermäßiger Sound | – Sehr nervige und schlecht belegte Steuerung, die sich nicht an das hält, was einem im Text gesagt wird |
Technik: 73
Grafik: 72
Sound: 87
Umfang: 86
Gameplay: 46
Spielspaß: 63
- Story: Die Erde ist verschwunden und es ist deine Aufgabe als Botschafter, diese wiederzufinden, um etwas zu haben, wofür man Botschafter sein kann.
- Frustfaktor: Besonders im Kampf sehr hoch aufgrund des Kampfsystems, das mit vielen Quick Time Events verbunden ist. Am PC kommt noch die generell bockige und verwirrende Steuerung hinzu.
- Wiederspielwert: Am PC leider sehr gering aufgrund der Steuerung.
- Design/Stil: Eine gelungene Weiterentwicklung von Citizens of Earth, weiterhin eher so in Richtung Comic.
- Musik: Auf dem PC um Längen besser, weil viel klarer.