Dealer’s Life (Steam) im Test – Zwischen Verhandlungen und Popkultur

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Ein Pfandhaus zu betreiben, ist nicht immer eine leichte Angelegenheit, schließlich braucht man zum einen Ware, die man verkaufen kann, und natürlich Kunden, die das Ganze dann auch wieder mit nach Hause nehmen möchten. Wer schon immer einmal einen Blick in ein Pfandhaus werfen wollte, sollte unbedingt einen Blick auf Dealer’s Life werfen, das auf Steam verfügbar ist. Doch man bekommt nicht nur einen kleinen Einblick in eine Pfandleihe, sondern auch einen in unsere aktuelle Popkultur. Ob sich Dealer’s Life lohnt, verrate ich euch in unserem Test zum Spiel.

Das tägliche Geschäft…

In Dealer’s Life beginnt und endet jeder Tag genau gleich: Morgens könnt ihr die Zeitung lesen und euch zum Beispiel neue Geschäftsräume anschauen, an Auktionen teilnehmen oder neue Mitarbeiter einstellen. Das ist ziemlich cool, denn das Spannendste ist witzigerweise die Zeitung, die euch jeden Morgen erwartet, doch dazu erfahrt ihr im nächsten Abschnitt mehr. Erst einmal geht es mir um das simple Geschäft. Eure Aufgabe besteht in Dealer’s Life darin, von Leuten Dinge abzukaufen, sie wieder herzustellen und dann an andere Kunden zu verkaufen, was an sich ein ziemlich einfaches Konzept ist. Passend dazu ist Dealer’s Life auch noch eine ziemlich seichte Wirtschaftssimulation, da am Ende jeder Woche die Mitarbeiter und die Geschäftsräume bezahlt werden wollen. Da das Kaufen und Verkaufen der Gegenstände für mich recht einfach war und sich auch kaum Tücken offenbarten, gab es für mich so gut wie keine Schwierigkeiten.

Hin und wieder gibt es sogar Events, bei denen ihr Geld gewinnen oder verlieren könnt. Und dann gibt es da noch den Rivalen, der natürlich immer mal wieder Wetten mit euch abschließt und am Ende doch verliert – wenn ihr euch nicht allzu dämlich anstellt. An sich ist Dealer’s Life im Vergleich zu anderen Simulationen sehr einfach und sollte spielerisch keine großen Herausforderungen stellen. Für einen Preis von rund 7 € ist das jedoch vollkommen angemessen. Ich erwarte hier keine megagroße, gut durchdachte Simulation, dennoch wäre mir ein kleines bisschen Biss noch ein bisschen lieber gewesen.

„Ey, Mann, wo ist mein Auto?“

Das Herzstück von Dealer’s Life ist für mich witzigerweise nicht das Handeln mit den Kunden, sondern das Lesen der Zeitung, die mich jeden Morgen erwartet. Hier findet man nicht nur neue Stellenausschreibungen, sondern auch jede Menge richtig cooler Anspielungen auf unsere heutige Popkultur. Und dabei haben sich die Entwickler wirklich ziemlich viele interessante Nachrichten ausgedacht, die sogar den Nerdbereich verlassen und sich ein bisschen politisch engagieren. So gibt es zum Beispiel die News über den Präsidenten, der nun in seinen Cricket Club gezogen ist, damit die Wirtschaft angekurbelt und das Weiße Haus verkauft werden kann. All das ist wirklich originell, doch ich persönlich finde die Anspielungen auf Papers, Please am gelungensten – übrigens auch ein Spiel, das ich euch sehr empfehlen kann.

Doch man findet auch allerhand andere Anspielungen, so beispielsweise die Nachricht, dass zwei Jungs durch die Stadt ziehen und mit „Ey, Mann, wo ist mein Auto?“ nach ihrem Fahrzeug suchen. Aus dem gleichnamigen Film ist zudem die Story drin, wo beide ein Tattoo bekommen und sich gegenseitig vorlesen, was auf ihren Rücken steht. Und natürlich ist auch der Klassiker vorhanden, denn Wissenschaftler sind sich nun einig, dass der Kuchen wirklich eine Lüge war. Ich habe einige dieser Nachrichten für euch untenstehend in die Galerie gesetzt, sodass ihr einen guten Überblick bekommen könnt. Und das ist nur die Zeitung, auch die Kunden und die Angestellten, ebenso wie die Gegenstände selbst, bringen einige spannende Anspielungen mit sich, sodass man wahrscheinlich eine ganze Liste machen könnte, möchte man jede einzelne Anspielung in Dealer’s Life finden. Hervorragend!

Und sonst so?

Dealer’s Life ist ein kleines Spiel, über das spieltechnisch nicht ganz so viel zu erzählen gibt. Tatsächlich sind mir keine Bugs aufgefallen und die deutsche Übersetzung ist auch so gut wie fehlerfrei. Hin und wieder schleichen sich grammatikalische Fehlerchen wie falsche Kommasetzung oder ein falscher Begriff, doch das ist nicht weiter dramatisch, da man das meiste dennoch ohne weitere Umschweife versteht. Ich hätte mir jedoch wirklich mehr vom Gameplay erhofft – doch bei dem Preis ist das Dargebotene ganz in Ordnung. Auch soundtechnisch ist Dealer’s Life kein wirklicher Burner, dennoch bleibt die Musik im Hintergrund wird nicht nervig.

Im Grunde wird das ganze Spiel nicht sonderlich nervig, jedoch nach einiger Zeit doch recht eintönig, da es relativ einfach ist und auf diese Weise kaum Herausforderungen bietet, sodass man doch jeden Tag dasselbe macht und es keine wirklichen Highlights gibt. Das ist ein bisschen sehr schade, da sich Dealer’s Life nicht nur mit den Anspielungen über Wasser halten kann.

Fazit: Ganz nett, doch nichts für länger

Dealer’s Life ist eine seichte Wirtschaftssimulation, in der ihr eine Art Pfandleihe leitet und versucht, möglichst viele und gute Gegenstände im Angebot zu haben, während ihr nebenbei guckt, dass diese in einem guten Zustand sind. Vom Anspruch her ist Dealer’s Life jedoch wirklich seicht, denn es gibt keine wirklichen Herausforderungen, die euch fordern. Jeder Tag spielt sich mehr oder weniger gleich, das einzige Highlight für mich waren all die Anspielungen, die  mich jeden Morgen in der Zeitung erwarteten. Das ist ziemlich cool und eine kleine, aber feine Eigenart von Indietiteln. Für 7 € kann man jedoch mit Dealer’s Life nichts falsch machen, wenn man einen Einstieg in die Welt der Simulationen sucht und nicht gleich überfordert werden möchte.

Pro Contra
+ Unheimlich viele Anspielungen auf Popkultur und aktuelles Zeitgeschehen – Viel zu einfaches Gameplay
+ Spannender Grafikstil – Sehr eintönig, da man jeden Tag dasselbe macht
+ Einfaches Gameplay – Seichte Wirtschaftssimulation
– Keine wirklichen Herausforderungen oder Highlights

Technik: 78
Grafik: 80
Sound: 76
Umfang: 90
Gameplay: 67

Spielspaß: 73

  • Story: Kleine, seichte Wirtschaftssimulation, bei der ihr ein eigenes Pfandhaus leitet und Gegenstände an- und verkauft.
  • Frustfaktor: Aufgrund des recht einfachen Gameplays so gut wie gar nicht vorhanden. Zumindest habe ich keinen Frustfaktor bemerkt.
  • Wiederspielwert: Eher gering.
  • Design/Stil: Der Stil ist ganz eigenwillig, passt jedoch gut.
  • Musik: Ganz in Ordnung im Hintergrund, keine Highlights vorhanden.

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Beatrice Eichhorn
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