Medion Erazer Cloud Gaming – Erste Erfahrungen der Beta

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Für neue Dienste im Streamingbereich bin ich zu haben und freue mich darauf, neue Dienste zu sehen und auch zu erfahren, wie sich bestehende Dienste weiterentwickeln. Medion möchte im ersten Quartal 2020 mit Medion Cloud Gaming auf den Markt gehen – ein Dienst, der sich vor allem durch den günstigen Preis abheben soll und auch von der Marke Erazer zehrt. Ich habe die Beta genutzt, um mir einen Eindruck zu verschaffen.

Aktuell: Der Leistungsmodus

Bei manchen Konsolenspielen kann man mittlerweile wählen, ob man lieber bessere Grafik, d.h. eine höhere Auflösung, oder lieber mehr Bilder pro Sekunde hätte. PC-Spieler kennen das natürlich schön. Medion Cloud Gaming hat in der Beta definitiv die Leistung in den Fokus gerückt: Gestreamt wurden die Spiele lediglich in 720p Auflösung. Von 4K ist bei Medion Cloud Gaming ohnehin keine Rede, nach dem Launch soll aber Full HD unterstützt werden.

Warum man die Beta nicht gleich genutzt hat, um die Architektur komplett zu testen, verstehe ich nicht ganz. Aktuell läuft die Beta immer noch – und schon gut einen Monat – und gestreamt wird immer noch mit der „niedrigen“ Auflösung. Daher ist auch die Qualität insgesamt nicht umwerfend: Vor allem grafisch gute Spiele wie Gravel sehen über Medion Cloud Gaming so aus, als sehe man ein komprimiertes Video an, also zum Beispiel so, als sehe man YouTube in mittelprächtiger Qualität.

An der Stabilität dagegen gibt es wirklich nichts auszusetzen: Sowohl der Medion Cloud Gaming Client als auch die einzelnen Spiele darin sind sehr schnell einsatzbereit und bei mir liefen alle Sitzungen völlig problemfrei, unabhängig vom Spiel. Insgesamt sehe ich da bei Shadow und Stadia doch mehr kurze Aussetzer, allerdings ist dort die gebotene Bildqualität auch wesentlich besser! Gespielt habe ich wie immer auf einer 200 Mbit Leitung im Vodafone Kabelnetz.

In den Spielen selbst, es handelt sich jeweils um die PC Versionen, blockiert Medion Cloud Gaming einfach die Grafikeinstellungen. Mit welchen Einstellungen die Spiele auf den Servern laufen, kann man so nicht sehen, man kann die Einstellungen aber auch nicht verändern, obwohl das Optionsmenü komplett vorhanden ist und sich die anderen Einstellungen auch nutzen lassen.

Ein Screenshot aus Gravel auf Medion Cloud Gaming.

Eine Frage der Spieleauswahl

Mit 9,99€ pro Monat wird Medion Cloud Gaming recht erschwinglich sein, wenn es dann offiziell startet. Während das Gaming in Full HD, wenn dann die Qualität passt, durchaus ausreichen wird, wird es sich vor allem anhand der Spieleauswahl zeigen, ob sich der Preis lohnt.

Anhand der Beta lässt sich das schwer beurteilen, die gebotene Auswahl macht aber schon deutlich, was Medion bieten möchte: Eine Auswahl für die ganze Familie. So gibt es schon während der Beta eine ausgewogene Mischung von Spielen verschiedener Genre.

Folgende Spiele waren in der Beta im Dienst enthalten:

  • LEGO Star Wars – The Complete Saga
  • Pankapu
  • Toybox Turbos
  • Yono and the Celestial Elephants
  • Anarcute
  • Disney Epic Mickey 2: The Power of Two
  • Disney Universe
  • Disney Pixars Cars 2
  • Bombslinger Mode4
  • Agatha Christie – The ABC Murders
  • Syberia 3
  • MXGP – The Official Motocross Videogame
  • Furi
  • GRID Autosport
  • Outcast Second Contact
  • The Flame in the Flood
  • Among The Sleep
  • BlazBlue: Calamity Trigger
  • STEREDENN Binary Stars
  • Striker’s Edge Dear Villagers

Man sieht also – es für jeden was dabei. Man sieht jedoch auch: Aktuell handelt es sich in erster Linie um ältere Spiele und für mich war kaum etwas dabei, was mich wirklich dauerhaft gereizt hat. Ausprobiert habe ich im Laufe des Tests Cars 2, GRID Autosport, Furi und Gravel.

Ein Screenshot aus GRID Autosport.

Die Marke Erazer

Was mich bisher wundert: Werbung gibt es für Medion Cloud Gaming kaum, was vor dem Start wohl auch gar nicht unbedingt braucht, doch weitere Ankündigungen nach dem Betastart gab es nicht, und bisher auch nicht mal eine Umfrage für die Tester, wobei diese nach dem Test kommen soll.

Spannend wird aber sein, wie man den Dienst genau vermarkten möchte, denn im Client wird ja schon das Erazer Branding ausgepackt, während man den Dienst bisher offiziell Medion Cloud Gaming genannt hat. In der Beta Einladung spricht man aber von Medion Erazer Cloud Gaming. Man wird dabei von der Erazer Marke durchaus profitieren, denn diese ist in Deutschland relativ bekannt, vor allem eben für günstige Gaming-PCs und Laptops. Daher denke ich, dass man noch etwas zielsicherer auftreten muss.

Fazit: Potential zum Soliden Angebot

Ich denke nicht, dass es in Zukunft einen Hype um Medion Cloud Gaming geben wird. Was Medion aber gut schaffen könnte: Eine recht günstige Variante des Streamings für Einsteiger und Familien werden. Für 9,99€ im Monat bei monatlicher Kündbarkeit und mit einem Angebot, das für die ganze Familie ausgerichtet ist, wird Medion Cloud Gaming sicherlich seine Kunden finden, zumal dann, wenn es Prepaid-Karten für den Dienst im Einzelhandel oder gar bei Aldi und Co. geben wird. Technisch funktioniert Medion Cloud Gaming bisher stabil und zuverlässig, haut aber durch das momentan pixelige Streaming keine Core-Gamer vom Hocker. Während sich das zum Marktstart durchaus ändern dürfte, könnte das Lineup aus älteren Spielen hier weiterhin ein Hindernis bleiben, denn aktuell sind viele Spiele schon mehrere Jahre alt. Vor allem, wenn man die Marke Erazer noch sinnvoll nutzt, dürfte sich Medion Cloud Gaming allerdings als „Mitläufer“ auf dem Markt etablieren, der zwar vermutlich nicht für technische Innovationen, aber für ein sinnvolles Angebot für Familien bekannt wird, die nicht mehr unbedingt extra Gaminghardware braucht.

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Manuel Eichhorn
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