Wir alle kennen die Geschichte von Asterix & Obelix, die wohl mit berühmtesten Comichelden der Welt. Und nun haben wir den dritten Teil einer Reihe und prügeln den Römern die Rüstung zurecht. Wie ich mit den Römern auf der PS4 zurechtkam, verrate ich euch in der Review zu Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein.
Wir sind nett zu den Römern!
Eine kurze Zusammenfassung, falls jemand von euch die letzten Jahre hinter einem Felsen gelebt und noch nie etwas von Asterix und Obelix gehört haben sollte: Asterix und Obelix sind zwei tapfere Gallier, die ihr Dorf regelmäßig in spannenden und schrägen Abenteurern vor den ollen Römern beschützen, die natürlich nichts anderes wollen, als das Dorf einzunehmen. Hierbei treffen sie regelmäßig auf bekannte Persönlichkeiten aus der Geschichte, wie beispielsweise Cäsar oder Kleopatra, um ihren Mann zu stehen und den Römern zu zeigen, dass sie doch eigentlich ganz nett sind. Während Asterix dabei der flinke, kleine Draufgänger ist, der Unterstützung vom Zaubertrank – einem magischen Gebräu, das phänomenale Kräfte verleiht (und hinter dem die Römer auch her sind) – benötigt, ist Obelix als Kind in einen Kessel voll Zaubertrank gefallen und somit von Natur aus übermächtig, und ein wenig langsam im Denken.
In Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein nun sehen wir die beiden in einem ganz neuen Abenteuer. Denn nun geht es darum, dass Edda verschwunden ist. Sie ist die Hüterin des Kristall-Hinkelsteins, der besondere Fähigkeiten hat und der passenderweise bei Miraculix im Hinterzimmer steht. Doch der Hinkelstein, den Miraculix da so hat, dem fehlen leider alle Fragmente, sodass es nur ein Stein ist, mit dem man auch Römer verprügeln kann. Das bedeutet, dass sich Asterix und Obelix in Asterix & Obelix XXL 3 auf die Suche nach den Fragmenten des Hinkelsteins machen und anschließend Edda selbst suchen, die natürlich von den Römern in Gewahrsam genommen wurde.
Während sich der Anfang jedoch als relativ einfach entpuppt, entwickelt sich der Titel mit jedem weiteren Gebiet zu einem schier anstrengenden Monster, das besonders im Einzelspielermodus für jede Menge Frust sorgt. Es ist also vollkommen in Ordnung, wenn ihr spätestens nach dem Minotaurus euch die Frage stellt, was die Entwickler eigentlich genommen haben… Dennoch bringt Asterix & Obelix XXL 3 den typischen Humor mit, den ihr vermutlich aus den Filmen kennt, und spielt sich im Grunde wie ein ganz normaler Film mit Asterix und Obelix.
Mein mächtiger Hinkelstein
Der magische Hinkelstein dient mir in Asterix & Obelix XXL 3 als Waffe. Obelix trägt ihn das gesamte Spiel über durch, kann aber nebenbei noch ordentliche Ohrfeigen verteilen, er ist also nicht vollkommen unbrauchbar. Und dann hat er ja noch den Hinkelstein, für den ihr im Laufe des Spiels verschiedene Fragmente sammelt, auf diese Weise kommt ihr in den Genuss von Eis, Feuer und Magnet, die alle auch unterschiedliche Auswirkungen auf die Römer haben. Ich persönlich liebe Magnet besonders, denn hiermit könnt ihr den Römern die Schilde wegnehmen und sie zu euch ziehen, das macht jede Menge Spaß und ermöglicht mir einen leichteren Kampfstil.
Je nach Funktion, kann der Hinkelstein auch unterschiedliche Dinge tun. Mit dem normalen Stein könnt ihr zum Beispiel spröde Dinge wie Bäume oder marode Mauern einreißen. Der Eis Hinkelstein hat eigentlich nur im Kampf eine leichte Verbesserung, denn er kann die Gegner einfrieren, sodass sie ein bisschen langsamer sind. Finde ich jetzt aber nicht sonderlich sinnvoll. Mit Feuer wird es feurig! Ihr könnt eure Gegner in Flammen stecken, sodass sie wirr durch die Gegend laufen oder Pflanzen, die euch Schaden zu fügen verbrennen. Und der Magnethinkelstein lässt euch magnetische Dinge tun, so könnt ihr zum Beispiel schwer erreichbare Helme einsammeln oder Gegner zu euch ziehen oder Schalter umlegen, an die ihr nicht dran kommt. An sich eine richtig coole Sache. Schade nur, dass die Fähigkeiten meistens so sehr auf die Gebiete beschränkt sind und erst zum Ende doch mal Feuer gebraucht wird.
Diese verdammten Speerwerfer!
Die Römer in Asterix & Obelix XXL 3 sind eigentlich gar nicht so schwierig. Bis dieses Spiel die verdammten Speerwerfer einführt und ich am liebsten den Controller gegen die Wand geschmissen hätte. Die Speerwerfer sind richtig bescheuerte Gegner, die alle paar Sekunden einen Speer auf dich werfen, wenn du nicht rechtzeitig ausweichst, wirst du betäubt und bekommst dann jeden einzelnen Speer ab. Und das ist verdammt nervig! Vor allem, wenn du mit Obelix spielst, der prinzipiell langsamer ist als Asterix und dann eben nicht so schnell ausweichen kannst. Und wenn ich einmal beim nervigen Teil des Spiels bin, komme ich doch gleich mal noch zum Rest dazu.
Prinzipiell spielt ihr in Asterix & Obelix XXL 3 alleine, das geht am Anfang, doch je weiter ihr im Spiel voranschreitet, desto mehr fällt auf, dass euer KI Partner ein passives Stück KI ist, das nur hin und wieder auch mal eine Ohrfeige verteilt, im Allgemeinen aber eher an der Seitenleiste steht und sich hübsch fühlt. Doch nicht nur der zweite Charakter ist passiv, sondern die KI der Gegner ist auch eher stumpf und unsinnig. Und genau hier kommt euer Kooppartner ins Spiel, denn nur mit einem Partner macht Asterix & Obelix XXL 3 wirklich Spaß: Alleine seid ihr eben tot, wenn ihr tot seid und müsst an den schlecht gesetzten Checkpoints wieder anfangen. Ja, das bedeutet auch mal, dass ihr eben ein Römerlager immer und immer wieder machen müsst, wenn ihr sterbt. Der Schwierigkeitsgrad nimmt im Laufe des Spiels relativ fix zu und eine wirkliche Charakterentwicklung gibt es auch nicht, sodass ihr eure Charaktere zum Beispiel nicht überpowern könnt. Demnach ist der Einzelspielermodus ziemlich frustrierend und ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder damit wirklich ihre Freude haben. Am Anfang ja, doch spätestens ab dem Minotaurus-Labyrinth eher nicht.
In besagtem Labyrinth braucht ihr im Grunde einen zweiten Spieler, da es hier Sprungeinlagen gibt, bei denen Obelix einen Schalter auslöst, der nur für wenige Sekunden etwas tut, und Asterix dann irgendwo anders genau über die Strecke sprinten muss, die Obelix mit dem Schalter gerade freigelegt hat. Ja, in diesem Labyrinth habe ich mich wirklich gefragt, wie viel und was die Entwickler bei den Osome Studios wirklich genommen haben. Es ist ein frustrierendes und nerviges Level, das wirklich erst ganz schnell ging, als ich Manuel von Lost Ember wegbekommen habe und er mit mir das Level gemacht hat. Es ist zwar schön, dass hier auf spielerische Abwechslung geachtet wird, wenn es jedoch zur reinen Frusttortur wird, macht es am Ende auch keinen Spaß mehr. Dafür ist der Koopmodus in Asterix & Obelix XXL 3 ziemlich cool, denn im Grunde ist es ein Hop on/Hop Off Koop, das bedeutet, dass der zweite Spieler jederzeit dem Spiel beitreten und es auch wieder verlassen kann. Allerdings kommt hinzu, dass die Übersichtlichkeit vor allem im Koopmodus schnell verlorengeht. Man sieht nicht unbedingt immer, wo man gerade ist oder wer man ist. Hier hätten die Charaktere etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden müssen.
Die Technik im Zaubertrank
Ja, die Technik. Zur Erinnerung: Ich spiele auf einer weißen Standard PlayStation 4, das bedeutet, dass ich mit einem gewissen Maß bereits herangehe und zum Beispiel Einbrüche der Framerate anders betrachte. Doch Asterix & Obelix XXL 3 bietet leider verschiedene Dinge, sodass ich es nicht auf meine Konsole schieben kann. Sobald man den Feuerhinkelstein bekommt, lässt das Feuer die Framerate einbrechen, sodass es für einen kurzen Moment ruckelt. Später in Rom dann scheint das ganze Level überfordert zu sein, sodass hier ein generelles Ruckeln an der Tagesordnung ist. Etwas, das nicht sein sollte und das mir beim Testen vor der Veröffentlichung auffallen sollte.
Ebenso gibt es Dinge, die den aktuell gespielten Charakter beeinflussen, nicht jedoch den passiven anderen. Zum Beispiel reagieren Gegner nur auf den aktiv gespielten Charakter, ebenso der Wind, der in der Eiswelt weht. Er weht nur mich von der Klippe, nicht aber den anderen Charakter, wenn dieser nicht aktiv gespielt wird. Ein bisschen wie in The Last of Us, bei dem auch die Wachen von Ellie jedes Mal unbeeindruckt waren. Ist nur leider jetzt kein so guter Vergleich, wie ich finde. Schade finde ich auch, dass immer mal wieder Texturen an den Bildrändern verschwinden, sodass dann einfach nur gähnende Leere gezeigt wird. Das hängt sicherlich generell mit der Framerate zusammen, verwundert mich dennoch jedes Mal aufs Neue.
Fazit: Ganz nett, aber…
Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein ist ein ganz typisches Hack & Slay mit Rätseleinlagen. Es lässt uns in die Haut von Asterix und Obelix in einem ganz neuen Abenteuer schlüpfen, greift dabei auf den typischen Humor der Reihe und der Comics zurück und lässt mich „nett“ zu Römern sein. Das ist schon ziemlich cool, wenn ich nicht das Ganze auch aus der Sicht eines Kindes betrachtet hätte, bzw. nicht selbst ein zu hohes Frustpotential erfahren habe. Gespielt habe ich auf Leicht, dennoch wollte ich den Controller mehrfach gegen die Wand werfen, denn besonders wenn man alleine spielt, ist es sehr nervig. Der andere Charakter ist sehr passiv und unterstützt nur alle Jubeljahre mal mit einer Ohrfeige, andernfalls landet man an unschön gesetzten Checkpoints und darf immer wieder Dinge erneut spielen. Asterix & Obelix XXL 3 hat ein sehr hohes Frustpotential, was es leider doch nicht zu einem guten Hack & Slay macht, sondern eher zu einem mauen Aufguss. Dafür punktet es mit einer netten Geschichte und einem Hinkelstein, der ziemlich praktisch ist. Schade nur, dass die Fragmente des Hinkelsteins keine wahre Meisterleistung sind und mir keinen wirklichen Vorteil verschaffen. Asterix & Obelix XXL 3 ist ein solides Spiel, dem der Feinschliff und eine passende Übersicht fehlt. Kann man mal spielen, muss man aber nicht unbedingt.
Pro | Contra |
+ Ganz neues Abenteuer mit Asterix und Obelix | – Framerate bricht immer wieder ein |
+ Typischer Humor | – Übersicht geht im Koop Modus sehr schnell verloren |
+ Koop ist Hop On / Hop Off | – SPEERWERFER!!!! |
+ Deutsche Synchro | – Frustpotential im Einzelspieler sehr hoch |
+ Viele Anspielungen auf Filme/Comicreihe | – Nicht aktiver Charakter sehr, sehr, sehr passiv und wird von Spiel mehr oder weniger ignoriert |
+ Kreta sehr hübsch | – Für manche Level benötigt man einen zweiten Spieler, sonst sehr frustreich |
– Checkpoints nicht fair gesetzt | |
– Fragmente des Hinkelsteins könnten nützlicher sein | |
– Elemente ploppen auf, seltsame Schatten |
Technik: 61
Grafik: 63
Sound: 72
Umfang: 75
Gameplay: 61
KI: 34
Spielspaß: 61
- Story: Ihr müsst Edda suchen, und habt dabei einen magischen Hinkelstein dabei, der verschiedene Fähigkeiten hat. An sich ganz cool.
- Frustfaktor: Sehr hoch, vor allem, wenn ihr alleine spielt und euch mit den schrecklichen Checkpoints abfinden müsst.
- Nachhaltigkeitswert: Asterix & Obelix XXL 3 ist zwar ganz nett, jedoch als Lizenztitel leider nichts Herausragendes und mit etwa 7 Stunden Spielzeit auch eher nichts, was im Gedächtnis bleibt.
- Design/Stil: An die typischen Comics angelehnt, nur eben in 3D und ohne wirklichen Comicstil.
- Musik und Sound: Deutsche Synchro!
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Für knapp 50 € etwas sehr hoch angesetzt, da man wirklich relativ schnell durch ist und es dann vermutlich nicht mehr spielt, weil es zwar viele Nebenquests hat, die jedoch fast immer gleich sind.
Offenlegung
Wir haben Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein für die PlayStation 4 von Astragon erhalten.