Einfach mal die Großstadt hinter sich lassen und statt einer normalen Farm einen Apfelhain bewirtschaften, das ist jetzt zwar nicht der Standardplott für Indiespiele dieses Genres, aber doch mal was Erfrischendes. Bit Orchard: Animal Valley ist nun auch auf der Nintendo Switch erschienen und inspirierte mich durch die besondere Game Boy Grafik. Wie sich der Titel auf der Switch spielt und wie das so ist, einen Apfelhain zu haben, kannst du in meiner Review nachlesen. !B
Einfach mal die Großstadt hinter sich lassen
Bit Orchard: Animal Valley beginnt damit, dass ich die große Stadt hinter mir lasse. Ich habe kürzlich nämlich einen Apfelhain mitten im Nirgendwo gekauft. Das ist erfrischend, schließlich habe ich nicht plötzlich eine Farm irgendwo geerbt, sondern mal aus eigenem Antrieb heraus, versucht einen eigenen Rückzugsort zu finden. Also steige ich in den nächsten Bus und fahre zu meinem neuen Grundstück, auf dem sich gerade nur ein Apfelbaum befindet. Zeit, das zu ändern.
Bit Orchard: Animal Valley klingt übrigens nur namentlich so, als würde es irgendwas mit Animal Crossing zu tun haben. Tiere gibt es nämlich gar nicht so viele: Auf dem Grundstück gibt es einen Hasen, mit dem man sich anfreunden kann, der aber sonst wenig Bedeutung hat. Andernfalls gibt es noch Krähen, die gerne mal an den Äpfeln naschen, und Fische, die ich fangen kann. Ansonsten gibt es noch Nachbarn, die man später im Spielverlauf findet, die sind aber ganz normale Menschen. Und die wiederum haben verschiedene Aufgaben für dich, für die sich dich am Ende auch belohnen. Immerhin etwas.
Mein Leben auf dem Apfelhain ist jedoch sehr entspannend, auch wenn die Zeit manchmal ganz schön schnell rumgehen kann. Mein Tag sieht ähnlich aus wie in anderen Spielen des Genre, ich stehe also morgens auf, gucke nach meinen Äpfeln und habe dann an sich nichts mehr zu tun. Ich habe keine Hühner, um die ich mich kümmern muss und auch der Hase braucht keine weitere Aufmerksamkeit. Das ist auf der einen Seite entspannend, auf der anderen fühle ich mich jedoch so nach einigen Spieltagen nutzlos. Immerhin kommt das Spiel zu Beginn mit kleinen To-Do-Listen daher, sodass ich wenigstens Ziele habe. So was wie Verkaufe 20 goldene Äpfel, was dann schon mal seine Zeit braucht, denn gerade diese Äpfel wachsen nun mal nicht auf Bäumen – höhöhö, sorry für den Wortwitz.
Später, wenn du auch die Aufgaben des Geistes erledigt hast, kannst du deinen Apfelhain in Bit Orchard: Animal Valley auch verlassen und findest nach einigen Tagen auch das Dorf, was wieder ein bisschen Abwechslung mit sich bringt. An sich klingt das nun jedoch so, als wäre Bit Orchard: Animal Valley ein langweiliges Spiel, doch wie die meisten Farmingspiele ist es das nicht wirklich, da jeder Tag dazu anstachelt, nochmal zu gucken, welche Äpfel nun gewachsen sind. So baut sich schon eine kleine Sucht auf – lediglich später wird es ein bisschen arg langweilig, wenn man schon alles gekauft hat, was man kaufen kann und alle Quests erledigt hat. Bei mir hat das rund drei Spielstunden gedauert, doch das lohnt sich mit einem Angebotspreis sehr: Ich habe 1,19 € bezahlt, über den Normalpreis von rund 7 € lässt sich sicherlich streiten. !B
Ein bisschen Nostalgie
Bevor ich Bit Orchard: Animal Valley auf der Switch kaufte, wurde ich auf Twitter auf den Titel aufmerksam, fand da jedoch noch die Retrografik irgendwie abschreckend. Da dann der Titel jedoch nicht so viel kostetet und ich auf der Suche nach ein wenig digitaler Entspannung war, schlug ich doch zu – und war dann doch entzückt von der einfachen, grünlichen Game Boy Grafik. Es ist eine einfache Pixelgeschichte, bei denen es nun keine besonderen Details oder so gibt, aber es ist für das Konzept vom Spiel absolut ausreichend. Einzige Farbkleckse sind übrigens die roten und goldenen Äpfel. Und das ist alles aber gar nicht so dramatisch. Doch auch der Soundtrack, den du übrigens dauerhaft über das Radio in deiner Hütte ändern kannst, ist gut abgestimmt.
Irgendwie fühlt es sich mit Bit Orchard: Animal Valley wirklich so an, als würde einfach nur das Gameplay in den Vordergrund gestellt werden. Kein Schnickschnack. Nichts, was wirklich schön ist und auch mal zum Verweilen anregt. Das ist in Ordnung, denn es passt irgendwie. Der Titel wirkt zu keiner Stelle überlagert oder überfordernd. Er ist einfach nur einfach und das finde ich erfrischend. Was mich nur manchmal ein bisschen stört, ist die Tatsache, dass ein Tag manchmal ziemlich schnell vorbei ist und das, obwohl ich vielleicht noch eine weitere Runde angeln wollte oder nach Schallplatten suchte, die eine der NPC verloren hat. Das ist manchmal frustrierend.
Ebenso wie die Tatsache, dass sich die Ladezeiten von Tag zu Tag komplett unterscheiden können: Manchmal geht die Ladezeit sehr schnell vorbei, manchmal dauert es schon rund 30 Sekunden, bis der nächste Tag startet – und das unabhängig davon, wie viele Apfelbäume ich habe. Das finde ich irritierend. Ansonsten hatte ich einmal den Fehler, dass ich irgendwie an einem Pixel festhing und mich nicht mehr bewegen konnte. Hier hatte ich dann großes Glück, dass der Tag fast vorbei war und ich um Mitternacht automatisch in mein Bett verfrachtet wurde. !B
Fazit: Zum Abschalten gut geeignet
Bit Orchard: Animal Valley ist ein klitzekleines Farmingspiel, bei dem du deinen eigenen Apfelhain haben kannst. Ganz entspannt kannst du hier deine Apfelbäume pflanzen, Äpfel ernten, dich mit einem Hasen anfreunden und leichte Aufgaben der Dorfbewohner/-innen erledigen, ohne dabei wirklich unter Druck zu stehen. Dieser kleine Titel ist nicht überladen und überfordert auch nicht, sondern er stellt einfach das Gameplay in den Vordergrund, sodass du dich voll und ganz auf deine Äpfel konzentrieren kannst. Nach gut 3 Spielstunden hatte ich jedoch im Spiel alles erledigt, sodass es für mich nichts mehr zu tun gab. Das finde ich ein bisschen schade und hier hätte ich mir doch noch ein bisschen mehr gewünscht. Ich kann dir Bit Orchard: Animal Valley empfehlen, wenn du auf der Suche nach einem kleinen Farmingspiel mit klassisches Game Boy Grafik bist und einfach mal entspannen möchtest.
Pro | Contra |
---|---|
+ Einfacher Grafikstil | – Zeit vergeht manchmal zu schnell |
+ Eingängiger Soundtrack, den du selbst wählen kannst | – Teilweise buggy |
+ Kein überforderndes Gameplay | – Ladezeiten zwischen den Tagen unterschiedlich lang |
+ Entspannend und zum Abschalten gut geeignet |
Technik: 76
- Grafik: 76
- Sound: 87
- Umfang: 67
- Gameplay: 75
Spielspaß: 84
- Story: Lass die Großstadt hinter dir und verbringe deine Tage auf einem entspannenden Apfelhain, den du mit Bäumen zupflastern kannst.
- Wiederspielwert: Relativ niedrig, da man nach gut drei Spielstunden schon alles erledigt hat. Dann kann man nur noch jeden Tag genießen, hat aber schon alles erreicht.
- Frustfaktor: Hmm, hin und wieder steckte ich irgendwo fest und auch die Dauer, bis es goldene Äpfel gibt, hat mich manchmal genervt, weil sie nicht nachvollziehbar ist.
- Design/Stil: Bit Orchard: Animal Valley punktet mit einem ganz besonderen Game Boy Look, der mich doch an früher erinnerte und der hervorragend zum Spiel passt.
- Musik/Sound: Der Soundtrack ist sehr eingängig und kann stets zum eigenen Gusto geändert werden.
Offenlegung
Ich habe mir Bit Orchard: Animal Valley auf der Nintendo Switch selbst gekauft.
Das Spiel Bit Orchard: Animal Valley gibt es aktuell bei Steam, Nintendo Switch und auf der Xbox.