Dakar Desert Rally (Xbox) im Test – Ein echtes Rallyeerlebnis

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Saber Porto hat sich mit Dakar Desert Rally Einiges vorgenommen: Mit der offiziellen Lizenz für die Rally Dakar möchte man das größte Open-World-Rennspiel aller Zeiten liefern. Tatsächlich liefert man mit dieser Spielwelt – und ganz nebenbei ist Dakar Desert Rally das aufregendste Rallye-Spiel, das ich bisher gespielt habe. Mehr verrät unsere Review, gespielt habe ich Dakar Desert Rally auf Xbox Series S.

Wähle dein Team, wähle dein Engagement

Ein eigenes Team erstellen und verwalten darfst du in Dakar Desert Rally nicht, denn das Spiel arbeitet mit den offiziell lizenzierten Teams und Sponsoren. Am Anfang entscheidest du dich frei, später gewinnst du entweder über den „Sponsorenreifen“ nach einem Podiumsplatz neue Sponsoren und kaufst mittels verdienter Credits weitere Fahrzeuge mit Teams.

Den Drang nach einem möglichst umfassenden Karrieremodus mit Teamentwicklung und -moral geht Dakar Desert Rally daher nicht mit, das habe ich aber auch kein Stück vermisst. Dakar Desert Rally ist ein fokussiertes Rennspiel: Hier geht es um dein Können auf der Strecke, und gar nicht so viel mehr als das. Doch das ist das, was Dakar Desert Rally so gut macht.

Es gibt drei Schwierigkeitsmodi in Dakar Desert Rally, und es ist richtig gut, dass es diese gibt: Der Sportmodus gibt ein Spielgefühl zwischen Arcade und Simulation, vor allem, da hier alle Fahrzeuge gleichzeitig starten und die KI recht viele Fehler macht und eigene Fehler gut vergibt. Die Navigation über die Strecken in der offenen Welt ist durchaus auch im Sportmodus schon nicht ganz ohne, aber mit etwas Konzentration gut machbar. Wer echtes Können unter Beweis stellen will, kann sich aber auch in Profi- oder Simulations-Modus stürzen. !B

Katalog der Fahrzeuge, die mit Credits gekauft werden können, aufgeteilt in Dakar 20 bis Dakar 22.
Mit genügend Credits kannst du neue Fahrzeuge (und Teams) kaufen.

Beweise wahres Können

Alle drei Spielmodi laufen mehr oder wenige getrennt voneinander: Die Fahrzeuge teilen sich alle drei Modi, doch Spielfortschritte nimmt man nicht mit. Veranstaltungen wollen bei einem neuen Modus wieder neu gewonnen werden, doch das finde ich sogar ziemlich cool, denn so kann man vielleicht auch schon etwas üben, um in Dakar Desert Rally* nicht ganz zu versagen.

Ab dem Profi-Modus gibt es keine Leuchtfeuer auf der Strecke mehr und keine extra eingeblendete Navigation am oberen Bildschirmrand. Stattdessen musst du dich auf die Ansagen deines Beifahrers (sofern du einen hast) und auf das Roadbook verlassen: Dieses gibt dir jeweils den groben Streckenverlauf, eine Richtungsangabe und weist auf vorhandene Gefahren hin.

Dieser Modus ist wirklich schon etwas für Rennspiel-Profis, der Simulationsmodus treibt das Ganze noch etwas weiter: Hier werden die Widersacher noch herausfordernder, Reparaturen teurer, und es gibt keine Rücksetzoptionen mehr. In den anderen beiden Modi kannst du jeweils zum letzten Wegpunkt zurückkehren, diese Option fällt dann weg. Machst du einen Fehler, musst du dann die Etappe neustarten. Und diese Etappen sind manchmal sehr lang. Frust ist spätestens hier quasi vorprogrammiert, zumal auch die KI wirklich Einiges auszuteilen hat, und manches Mal wirst du auch mit ihnen kollidieren. Dennoch empfand ich das Verhalten der KI insgesamt als realistisch und dabei fordernd, da sie zwar teilweise etwas aggressiv unterwegs sind, andererseits aber auch Fehler machen.

Perfektionieren kannst du dein eigenes Können mit fünf verschiedenen Fahrzeugklassen. Um überall die höchsten Belohnungen zu kassieren, musst du jede Veranstaltung mit jeder Fahrzeugklasse gewinnen. Kombiniert mit den drei Schwierigkeitsstufen zeigt sich, dass Dakar Desert Rally nicht nur eine riesige Spielwelt hat, sondern generell ein riesiges Spiel. Um es zu perfektionieren, kann man wirklich viel Zeit investieren. Und ich wette, vor allem Profis werden genau das tun. !B

Fahrzeug im Wasser, ein Wegpunkt wurde validiert, am Bildschirmrand befinden sich das Roadbook und die Navigation.
Ab dem Profi-Modus navigierst du mit dem Roadbook.

Bleib auf Kurs

Dakar Desert Rally bietet die besten Strecken, die ich bisher in einem Rennspiel erlebt habe: Es ist Aufmerksamkeit erforderlich, um hier voranzukommen, und manch eine Abkürzung kann tatsächlich eine sein, während du bei einer anderen hinter einem Hügel geradewegs in einen Felsen rast.

Saber Porto hat bewiesen, dass sie ein wirklich fesselndes Erlebnis auf der Rennstrecke inszenieren können, dazu tragen auch die Wettereffekte bei: Nacht, Regen, Schnee, Schneestürme, Sandstürme: Es fühlt sich alles einfach ziemlich cool an. Wenn man bestimmte Etappen in Dakar Desert Rally geschafft hat, ist man wirklich erleichtert, es ohne Weiteres ins Ziel geschafft zu haben. Und da gebe ich die zu, dass ich nur sehr wenig Zeit mit dem Simulationsmodus verbracht habe und am meisten mit dem Sportmodus.

Manchmal musst du beim Fahren auch blind fahren: Die Weitsicht kann bei bestimmten Wetter oder Licht wirklich sehr eingeschränkt sein, dann zählt ein bisschen Intuition und Aufmerksamkeit auf das, was das Roadbook und/oder Beifahrer:in hergeben. Es ist wirklich ein besonderes Erlebnis.

Was ich nochmal gesondert hervorheben möchte: Die KI in Dakar Desert Rally* hat mich überzeugt. Insgesamt zeigt sie ein ausgeglichenes Bild: Sie macht Fehler, teilt aber hier und da auch aus: An manchen Stellen kann das frustrierend werden, vor allem wenn man im Profi- oder Simulationsmodus unterwegs ist. Im Sportmodus dagegen wird Dakar Desert Rally nach etwas Eingewöhnung und Übung aber sogar eher zu einfach. !B

Cockpit-Ansicht in Dakar Desert Rally bei Regen.
Die Cockpitansicht überzeugt auch technisch.

Die Technik macht’s

Technisch überzeugt mich Dakar Desert Rally auf Xbox Series S, wenn auch nicht hundertprozentig. Die größte Schwäche ist, dass das Spiel nicht immer ganz flüssig läuft, wobei es ausgerechnet dort leicht ruckelt, wo man nicht damit rechnen würde: Auf der Teststrecke zum Beispiel, oder bei Wüstenstrecken. Im Schnee oder heftigem Regen bleibt es dagegen (größtenteils) flüssig. Ruckeln heißt bei Dakar Desert Rally einfach, dass die Bildrate auf Xbox Series S so herunterfällt, dass das Spiel nicht mehr ganz flüssig wirkt. Spielbar bleibt es dagegen sehr gut.

Was die Fahrphysik angeht, kann mich Dakar Desert Rally überzeugen. Nur die LKW wirken manchmal irgendwie etwas zu leicht und in der einen oder anderen Situation führen Fahrzeuge etwas zu heftige Aktionen nach Crashes durch. Ein paar kleine Fehler gibt es bei der Navigation: Selten kommt es auch im Sportmodus vor, dass das Spiel eine falsche Richtung meldet, obwohl man genau auf den nächsten Navigationspunkt zufährt und auch keinen verpasst hat – aber das passiert eben nur selten.

Bei Reparaturen auf der Strecke neigt Dakar Desert Rally dazu, die Lichter des Fahrzeugs zu „vergessen“, sofern diese kaputt waren. Zwar kann mein Scheinwerfer mittels Knopfdruck ein- und ausschalten, allerdings funktioniert das dann auch nicht mehr. Ungünstig, wenn man bei Nacht unterwegs ist.

Sehr gut umgesetzt wurden die vielfältigen Kameraperspektiven: Selbstverständlich darfst du für zusätzlichen Anspruch auch in die Cockpitansicht wechseln, und davon gibt es nicht nur eine. Überhaupt stehen verschiedene Kameraperspektiven zur Verfügung, sodass für jede:n was dabei ist. !B

Cockpitansicht auf dem Quad auf einer Wüstenstrecke.
Cockpitansicht auf dem Quad mit realistischer Darstellung des Roadbooks.

Fazit: Siegerpodest im Rally-Genre

Das Bild zeigt eine Wertung mit einer 90.

Ich wurde von Dakar Desert Rally mehr als positiv überrascht: Für mich fährt das Spiel auf einen Podestplatz im Rallye-Genre. Es ist das aufregendste Rallyespiel, das ich bisher gespielt habe, und eins, das mich motiviert, seine Elemente zu lernen und die Strecken zu beherrschen. Die drei Schwierigkeitsstufen machen Dakar Desert Rally dabei für jede:n zugänglich, im Sportmodus wird es stellenweise sogar sehr einfach, wenn man etwas Übung hat. Im Profi- oder gar Simulationsmodus dagegen ist Frust teilweise vorprogrammiert, du bekommst das, was die Modi versprechen. Doch dafür bekommst du auch ein herausragendes Erlebnis auf der Strecke: Saber Porto hat geniale Rennstrecken geschaffen, die verschiedene Wetterbedingungen optisch beeindruckend und spielerisch herausfordernd darstellen. Kleine technische Mängel und seltene Herausforderungen mit der Navigation gibt es auf der Xbox Series S und nicht immer läuft Dakar Desert Rally komplett flüssig, dennoch überzeugt mich die Umsetzung auf die Microsoft Konsole und es macht mir sehr viel Spaß.

ProContra
+ Herausragende Strecken– Technisch nicht ganz stabil auf Xbox Series S
+ Tolle Wettereffekte– Kleine Herausforderungen bei der Navigation
+ Drei Schwierigkeitsstufen für unterschiedliche Ansprüche– (Erwartbarer) Frust im Profi- und Simulationsmodus
+ Großer Umfang
+ Toll umgesetzte KI
+ Mehrere gut umgesetzte Kameraperspektiven

Offenlegung

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Manuel Eichhorn
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