Indie-Entwickler gibt es viele, sehr viele. Was macht einzelne davon besonders? Natürlich die Qualität der Spiele. Dreadbit Studios ist einer der Entwickler, der sich als besonderer Entwickler bezeichnen darf, denn mit dem Debütwerk Ironcast landete man gleich einen echten Hit. 2014 gegründet, wirkte man zudem an der Entwicklung von Tearaway: Unfolded für die PS4 mit.
Die Verbindung zu Tearaway hat auch einen guten Grund: Dreadbit Studios wurde von Daniel Leaver gegründet, der zuvor Designer bei Media Molecule war und dort bei allen veröffentlichten Spielen bis Tearaway mitwirkte. Danach beschloss Leaver, seine gewonnene Erfahrung für ein eigenes Studio zu nutzen. Dreadbit hat seinen Sitz ebenso wie Media Molecule in Guildford, England.
Dreadbit fungierte als Einmann-Unternehmen, welches Mitarbeiter auf Vertragsbasis für einzelne Projekte einstellt und nicht dauerhaft. Daniel Leaver hat somit bei Dreadbit die Aufgaben Game Design, Content Creation, Projektmanagement und PR- und Marketing weitestgehend selbst in die Hand genommen, für letzteren Bereich hat man sich aber auch schon Unterstützung durch den Indie-Publisher Ripstone besorgt, der für die Veröffentlichung von Ironcast auf PC und Konsolen zuständig war.
Mit dem Erstlingswerk Ironcast ebenso wie mit dem Mitte/Ende 2016 für PC bzw. PS4 veröffentlichten Seraph stellte Dreadbit seine Ambitionen unter Beweis, vermeintlich simple Genre neu zu interpretieren und herausfordernde Spielerlebnisse daraus zu machen. Bei Ironcast bot man ein Drei-gewinnt-Prinzip mit besonderen Kniffen, während Seraph einen akrobatischen Shooter darstellt, indem man sich als Spieler ausschließlich auf das Navigieren durch die Level in einem sehr rasanten Platformer konzentriert – und darauf, den Abzug der ausgerüsteten Waffe zu drücken. Das Zielen wird von der KI vollautomatisch übernommen.
Nach dem Erscheinen von Seraph und einigen Kostümpacks dafür ist es um Dreadbit sehr ruhig geworden. Es wurde kein weiteres Spiel angekündigt. Das ist aber auch kein großes Wunder: Daniel Leavers nächster Karriereschritt ist der „Gameplay Systems designer“ bei Riot an keinem anderen Spiel als League of Legends. Gut nachvollziehbar, dass da erst einmal keine Zeit für eigene Spiele bleibt, auch wenn wir gern wieder neue Innovationen sehen würden.
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