Ich habe schon einmal während des Steam Summer Festivals eine Vorschau zu Dreamscaper geschrieben. Schon damals haben mich die Traumwelten gefesselt, während ich einige Wünsche für das Spiel geäußert habe. Nun ist die Early Access Version bereits seit dem 14. August 2020 am Start und ich hatte einige weitere Stunden die Gelegenheit, mich durch die Träume zu kämpfen. Meinen Eindruck lest ihr hier in unserer Dreamscaper Preview.
Mehr Träume, mehr Freunde
Das Team von Afterburner Studios hat es geschafft, die Qualitäten von Dreamscaper bereits in der Demo zum Summer Festival gut auszudrücken: Das Spiel erzählt seine Geschichte auf eine mysteriöse Weise ohne allzu viele Worte und mit einem Stil, der in Erinnerung bleibt. Vor allem das luzide Träumen wird gekonnt mit einem leicht verschwommenen Stil dargestellt. Dass sich Levelelemente wiederholen, steigert hier nur die Glaubwürdigkeit. Was ich schon in der ersten Vorschau sagte: Dreamscaper ist ein Titel, bei dem zufällig Generierung der Level Sinn ergibt.
Überhaupt werden die Level auch bei häufigerer Wiederholung, und die wird in Dreamscaper sicher nicht ausbleiben, nicht so schnell langweilig. Trotz ähnlicher Versatzstücke erzeugt der Levelgenerator höchst unterschiedliche Welten, manche sind größer, andere kleiner, und wirklich identische Abschnitte sind mir bisher noch nicht untergekommen. Doch ebenso wie bei der optischen Gestaltung der Level ist man auch spielerisch sehr dem Zufall unterworfen.
Wie weit man in einem Durchgang kommt, ist durchaus davon abhängig, wie sehr einem der Zufall gewogen ist: Manchmal wartet man vergeblich auf eine stärkere Waffe, obwohl man viel zu schwach ist, ein anderes Mal hat man gleich mehrere zur Auswahl. Unabhängig davon finde ich, dass der Schwierigkeitsgrad von Dreamscaper bereits mit dem zweiten Level etwas zu stark anzieht, was sich im dritten Level schon fortsetzt. Den ersten Abschnitt der Geschichte schafft man meist schon beim ersten Mal problemlos, hier ist höchstens der Boss etwas anspruchsvoll, während einem die folgenden Abschnitte durchaus mehr einheizen und die Gesundheit schnell knapp wird.
Es hängt vom Zufall ab
Etwas steuern kann man, was man außerhalb der Traumwelten erledigt: Wenn Cassidy aus ihren Träumen erwacht, hat man drei Stunden Zeit, um zu diversen Schauplätzen zu reisen, mit anderen Personen zu sprechen und diese zu beschenken. Das ist nicht nur ein netter Zeitvertreib, der ein paar mehr Worte in die Erzählung bringt, sondern hierüber stellt Dreamscaper auch einen Großteil der Freischaltungen: In dem man das Freundschaftslevel mit allen Figuren steigert, schaltet man Objekte frei, die für kommende Träume verfügbar werden.
Ob man von den Items dann auch profitiert und die eigene Lieblingswaffe wirklich auftaucht, ist dann aber schon wieder ganz vom Zufall abhängig. Vor allem am Anfang wird man sich in Dreamscaper somit mit allen Waffen anfreunden müssen, es ist nicht möglich, zu steuern, mit welchen Waffen man startet oder welche in den Leveln droppen. Erst mit vielen gesammelten Materialien ist es möglich, sich ein Waffenarsenal zum Start zu erschaffen.
Welche Waffe man führt, macht durchaus einen großen Unterschied: Zwar kann man Dreamscaper durchaus mit bloßem Buttonsmashing spielen und auch gewinnen, doch wer die taktischen Möglichkeiten und korrektes Timing nutzt, hat noch mehr Spaß und teilt auch mehr Schaden aus. Die Waffen zeigen dabei durchaus Unterschiede, auch wenn irgendwann der ausgeteilte Schaden und etwaige Boni einfach den Ton angeben.
Die erwähnten Materialien benötigt man auch, um die Wunschitems für die Bekannten herzustellen, um ihren Freundschaftslevel schneller zu steigern. Natürlich haben alle Figuren Vorlieben – es ist aber erstaunlich anspruchsvoll zu durchsteigen, wer welches Item besonders gern hat. Cassidy führt zwar Buch über die Vorlieben, doch nicht jeder mag gern das, was vielleicht offensichtlich wäre.
So will ich auch träumen können
Okay, nein, ich möchte vielleicht keine Monster, die mich in meinen Träumen verfolgen, doch die Atmosphäre und Optik von Dreamscaper sind einfach wunderbar: Stilistisch ist das Spiel große Klasse und es passt einfach alles zusammen, das gilt fürs Figuren- und Monsterdesign wie auch alle Elemente in der Spielwelt.
Bis man alle Etappen in Cassidys Leben gesehen hat, vergeht einige Zeit, denn mit jedem Tod wird man wieder auf die erste Etappe, die in Cassidys Heimatstadt, zurückgeworfen und muss sich wieder neu hocharbeiten. Dabei bleiben die Fortschritte in der Realwelt erhalten – so sieht das Roguelite Systen von Dreamscaper aus, d.h. man profitiert weiterhin von allen erhaltenen Freischaltungen und neuen Items, das Spiel selbst beginnt aber ohne Ausrüstung wieder im ersten Level von vorn.
Technisch ist das Ganze schon sehr sauber umgesetzt und Bugs sind mir keine begegnet. Nur der Controller spielte einmal in den Menüs verrückt und ließ mich nichts auswählen, mit der Tastatur ging es. Ansonsten hinterlässt Dreamscaper aber schon einen technisch runden Eindruck und ich denke, dass der Fokus der Entwickler darauf liegen wird, noch mehr Inhalte ins Spiel einzufügen – vor allem die Gegnervielfalt ist doch noch etwas beschränkt, während es bei Waffen und Fertigkeiten zumindest schon eine ausreichende bis gute Auswahl gibt. Mein Wunsch ist, dass man dabei auch ein kleines bisschen weniger vom Zufall abhängig gemacht wird.
Fazit: Ein überzeugender Traum
Nach der Demo habe ich nichts anderes erwartet: Dreamscaper gefällt mir richtig gut und überzeugt vor allem mit der wunderbaren Atmosphäre und wunderschönen Traumwelten. Spielerisch läuft das Ganze schon rund und bietet ein gelungenes Kampfsystem mit genügend Taktik und einer Vielzahl von Waffen und Fertigkeiten. Während sich die Gegnerauswahl noch in Grenzen hält, wünsche ich mir irgendwo, dass man doch etwas weniger vom Zufall abhängig gemacht wird: Die prozedurale Generierung passt zwar wunderbar zu Dreamscaper und es ist wirklich jeder Durchgang anders, doch der eine ist einfach viel leichter als der andere, da die Gegner leichter und/oder die Ausrüstung einfach besser ist. Das sollte man noch etwas fairer gestalten können, ohne dass die Level zu gleichförmig werden: Zu Wiederholungen wird es nämlich kommen, so viel ist sicher. Doch da fast jede Traumwelt mit einer tollen Atmosphäre verzaubert, ist das gar nicht so schlimm. Es wird spannend zu sehen sein, welche Inhalte die Entwickler noch für Dreamscaper vorsehen. Im Early Access soll das Spiel noch bis zu einem Jahr lang sein.
Meine derzeitige Wertungstendenz: Ich siedele Dreamscaper im Ende 70er bis Anfang 80er Bereich ein.
Offenlegung
Ein Reviewcode zu Dreamscaper wurde uns vom Publisher zur Verfügung gestellt.
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