Die Berliner GameArt Studios hatten uns unlängst bereits das anspruchsvolle, wenn auch äußerst frustige Quantum Rush Champions auf der Xbox One präsentiert. Mit Fermi’s Path steht nun direkt ein Arcade-Geschicklichkeitsspiel aus gleichem Hause für 9,99€ im Store. Wir haben uns mit Fermi auf die Reise begeben und berichten im Test, ob uns das Abenteuer gefallen hat.
Eine rasante Reise…
Fermi ist ein kleines Teilchen auf dem Weg durch den subatomaren Raum. Ihr habt nicht viel mehr zu tun, als Fermi zu seinem Ziel, also zum jeweiligen Levelausgang zu bringen. Fermi bewegt sich dabei sogar automatisch. Aber – Oben sprachen wir von „Arcade“ und, viel wichtiger: „Geschicklichkeit“. So einfach ist diese Aufgabe nämlich gar nicht, ganz im Gegenteil: Auch Fermi’s Path weist stellenweise ganz viel Frustpotential auf, hat aber eine ebenso große Lernkurve.
Fermi bewegt sich an genau einem Strang durch die Level, an dem er an vier Seiten entlanggleiten kann. Darüber hinaus kann er springen und verfügt über einen Schussangriff. Und so sind quasi alle Komponenten schon erklärt: Mit dem linken Stick die Position am Strang ändern, im richtigen Moment springen, unter Umständen feindliche Teilchen angreifen.
Mit diesen drei Aufgaben ergibt sich ein rasanter Mix, der levelabhängig eure komplette Aufmerksamkeit fordert: Zeit zum Nachdenken bleibt an vielen Stellen nicht, sondern erforderlich ist für Fermi’s Path eine gute Beobachtungsgabe, schnelle Reaktionen und auch ein gutes Gedächtnis: In manchen Levels bleibt euch nichts anderes übrig, als die Abfolgen der Hindernis- und Gegnerkonstellationen auswendig zu lernen und dementsprechend eure Eingaben anzupassen. Die Steuerungseingaben sind präzise, erlauben aber gleichzeitig keinerlei Fehler, ohne zumindest Schaden deswegen zu nehmen. Meistens reicht es, das Level oft genug zu wiederholen, dann prägen sich die Abfolgen ohnehin automatisch ein. Oder eure Beobachtung und Reaktionen sind so gut, dass ihr es direkt hinbekommt. Hut ab!
Viel Abwechslung
Während einen einzelne der 23 Levels in Fermi’s Path wirklich zur Weißglut treiben können, da man manchmal einfach immer wieder an der gleichen Stelle draufgeht, wurde im Spiel dafür gesorgt, dass es zumindest nicht dauerhaft auf die Nerven geht: Viel Abwechslung macht’s möglich.
Diese zeigt sich sowohl optisch als auch spielerisch, denn die Levels zeigen grafisch nicht nur immer wieder weitere neue und angenehme Akzente, sondern setzen auch vom Gameplay her andere Nuancen: Mal ist die Geschwindigkeit höher, mal geht es eher um gekonnte Sprünge und Sprungkombinationen, mal rücken eher feindliche Teilchen in den Vordergrund, die mit Fermis Waffe angegriffen werden können.
Und natürlich wäre Fermi’s Path kein ordentliches Spiel mit Jump’n’Run Anleihen, wenn es nicht auch Sammelobjekte und versteckte Bonuslevels geben würde: Diese sind gekonnt an fiesen Stellen in den einzelnen Passagen versteckt, sodass ihr zum Komplettieren jedes Abschnitts zumindest einige Anläufe braucht und euch deren Orte merken müsst – Auf Anhieb werdet ihr das nämlich garantiert nicht schaffen.
Feiern könnt ihr eure Erfolge übrigens nur alleine: Einen Mehrspielermodus in irgendeiner Form oder wenigstens Bestenlisten gibt es nicht, sodass eure in Abhängigkeit von erworbenen Punkten und gesammelter Objekte erreichte Punktzahl nur für euch lokal gespeichert wird. Belohnt wird man aber durch die Erfolge, für die man durchaus einige Zeit in Fermi’s Path investieren muss.
Steife Präsentation, saubere Technik
Ähnlich wie schon Quantum Rush Champions präsentiert sich Fermi’s Path ein wenig ungelenk auf der Xbox One – Das Hauptmenü wirkt irgendwie streng und kann auf den ersten Blick kein Interesse am Spiel wecken. Die Bedienung funktioniert dieses Mal aber.
Technisch hat man ansonsten eine saubere Leistung abgeliefert: Die Level sind nett anzusehen, die Musikuntermalung und die Soundeffekte sind zudem passend und lenken darüber hinaus sogar gekonnt vom Frust ab, da sie Fermi’s Path irgendwie putzig wirken lassen. Ärgerlich ist nur die teilweise kritische Bildrate in einigen Abschnitten. Die Spielbarkeit wird davon zum Glück nicht beeinflusst.
Fazit: Rund, knackig, gut
Fermi’s Path ist ein netter Titel für die Xbox One für alle, die mit Geschicklichkeit, Jump’n’Run oder auch Rennspielen etwas anfangen können: Es macht Spaß Fermi, das kleine Teilchen auf dem Weg durch den Raum, zu seinem Ziel zu geleiten. Dabei hat Fermi’s Path stellenweise ein äußerst hohes Frustpotential – Doch in den meisten Fällen gibt es nur Fermi, den Weg und euch, sodass ihr mit einer gesunden Mischung aus Beobachtungsgabe, Reaktionsschnelle und Einprägungsfähigkeit an die Sache herangehen müsst, um Erfolg zu haben. Der hohe Abwechslungsreichtum innerhalb der 23 Level macht diese Aufgabe noch spaßiger, kleine technische Probleme wie die instabile Framerate trüben den Gesamteindruck etwas. Dennoch ist Fermi’s Path ein spaßiger Titel, zumindest für zwischendurch.
Pro | Contra | ||
+ 23 spielerisch und optisch abwechlsungsreiche Level | – Stellenweise hohes Frustpotential | ||
+ Gelungene Optik | – Instabile Framerate | ||
+ Gesunde Mischung aus Beobachtungsgabe und Reaktionsschnelle notwendig | (- Keine Ranglisten etc.) | ||
+ Musik und Soundeffekte gelungen | |||
- Grafik: 74
- Sound: 90
- Umfang: 83
- Gameplay: 77
- KI: 75
Spielspaß: 83
Einzelspieler:
- Frustfaktor: Stellenweise stark vorhanden, jedoch mit Lernen, Beobachtung und schnellen Reaktionen vermeidbar.
- Wiederspielwert: Durchaus vorhanden, um Sammelobjekte zu sammeln und die Erfolge zu verdienen.
- Design/Stil: Insgesamt gelungen und abwechslungsreich.
- Musik/Sound: Musik und Soundeffekte passen sehr gut und wirken insgesamt sehr „putzig“.
Informationen zum Testgerät
Plattform: Xbox One
Hardware: Titel installiert auf externer USB 3.0 Festplatte (2 TB)
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 11 Monate
Wir bedanken uns bei GameArt Studio für die Bereitstellung des Reviewmusters zu Fermi’s Path!
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