Gravity Chase (Xbox) im Test – Fokussiertes Rennen in der Zukunft

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Die großen Reihen der futuristischen Racer haben alle schon seit Jahren das Feld geräumt, doch regelmäßig gibt es neue Titels des Genres, die teils mit frischem Wind, teils mit bewährten Formeln überzeugen wollen. Gravity Chase vom britischen Studio Repixel8 ist ein neuer Anwärter im Bereich der Rennspiele in der Zukunft. Ich habe mir das Spiel auf der Xbox angesehen und berichte dir, ob es mich überzeugen konnte.

Fokussiert aufs Rennen

Eine Story oder eine großartige Inszenierung brauchst du von Gravity Chase nicht zu erwarten: Hier geht es einzig um allein um die Rennen, die du mit bis vier Spieler:innen an einer Konsole im Splitscreen absolvieren darfst. Einen Online-Multiplayer gibt es keinen. Nach und nach kannst du mit genügend Punkten 16 Rennstrecken freischalten, die es in verschiedenen Modi und Schwierigkeitsgraden zu absolvieren gilt.

Das ist dann der vielschichtigste Aspekt an Gravity Chase: Es gibt drei Geschwindigkeitsklassen und drei Schwierigkeitsgrade, die unabhängig voneinander funktionieren, und dann auch noch drei Spielmodi: Arcaderennen ohne Waffen, Kampfrennen mit Waffen, und Eliminierungsrennen, ein Hybrid, bei dem alle 30 Sekunden der letzte im Rennen eliminiert wird. Kleiner Schönheitsfehler dabei: Wenn man nur noch allein auf der Strecke ist, muss man noch 30 Sekunden warten, um selbst eliminiert zu werden und so das Rennen letztlich zu gewinnen.

Dein Fortschritt im Spiel wird mittels Sternen für die einzelnen Strecken dargestellt: Für jede Geschwindigkeitsklasse, in der man auf einer Strecke gewonnen hat, unabhängig vom Modus oder Schwierigkeitsgrad, gibt’s einen Stern. Zudem gibt’s Punkte für jedes Rennen (je schwieriger, desto mehr Punkte), mit denen man die weiteren Rennen freischalten kann. Im Endeffekt kann man sagen: In Gravity Chase musst du dich selbst motivieren. !B

Runde 2 in einem Rennen, Waffen und Boost wurden gerade aktiviert.

Hauptsache schnell

Das liegt auch daran, dass Gravity Chase am Anfang sehr einfach scheint, doch der Schwierigkeitsgrad schnell anzieht. Vor allem auf höchstem Schwierigkeitsgrad hat es alles ab Strecke fünf oder sechs so richtig in sich – beim ersten Versuch wird man viele Rennen nicht gewinnen und manchmal ist es auch etwas Glückssache.

Zum Glück gibt es pro Geschwindigkeitsklasse drei Gleiter, die man jeweils mit Upgrades versehen darf. Helfen die Upgrades dabei, die Rennen leichter zu gewinnen? Na ja, jaein, aber es geht ja auch um das gute Gefühl und darum, mit dem verdienten Geld etwas machen zu können.

So reduziert die Spielmechaniken in Gravity Chase auch wirken, so anspruchsvoll ist das Spiel letztlich, denn um wirklich alles zu gewinnen, ist es gut, auch die Strecken etwas verinnerlicht zu haben, um Boostfelder nutzen zu können, diejenigen aber, die einen ausbremsen, vermeiden zu können. Waffen in Gravity Chase sind übrigens auf eine ganz einfache Waffe beschränkt, eine Art Maschinengewehr. Waffen direkt sammelt man also nicht ein, sondern nur Munition für die eine vorhandene Waffe. Diese sowie der Boost, den man ebenfalls auf der Strecke einsammeln und händisch aktivieren kann, werden erst in Runde 2 jedes Rennens aktiviert, was ich für einen guten spielerischen Kniff halte. !B

Upgradebildschirm in Gravity Chase.
Die Gleiter dürfen mit Upgrades versehen werden.

Technisches Mittelmaß

Technisch reißt Gravity Chase keine Bäume aus und setzt eher auf ein stimmiges, als wirklich beeindruckendes Gesamtbild. Das Bild wirkt etwas grob und hier und da flimmert es auf Xbox Series S ganz schön – zusammen mit den Farben sollte man übrigens gehörig die Finger vom Spiel lassen, wenn man Motion Sickness empfindlich ist oder gar mit Epilepsie kämpft. Das ist das Spiel wohl gar nicht zu empfehlen.

Gravity Chase läuft schön flüssig, Optik und Soundkulisse passen letztlich sehr gut zusammen. Mehr optisch beeindruckendes hätte ich mir definitiv von den Kursen gewünscht, die sehen sich doch zum Teil irgendwie sehr ähnlich – andererseits hat man bei der Geschwindigkeit der Rennen aber auch gar nicht großartig Zeit, sich irgendwas in der Umgebung anzugucken. !B

Auf der Strecke mit lila Umrandungen bei hoher Geschwindigkeit
Optisch prasselt manchmal ziemlich viel auf dich ein.

Fazit: Schnörkelloser Futureracer

Gravity Chase möchte nicht viel mehr, als dich mit schnellen futuristischen Rennen zu fordern und zu begeistern. Diese Aufgabe erledigt es gut. Aktuellen Trends wie einer Story oder umfangreichen Karrieremodi folgt das Spiel gar nicht, was einen guten Teil des Charmes ausmacht. Motivieren muss man sich dadurch aber zu einem gewissen Grad auch selbst, denn Gravity Chase wird schon nach kurzer Zeit durchaus fordernd. Dafür darf man auch mit bis zu vier Spieler:innen im Splitscreen loslegen. Zum recht schmalen Preis gibt’s hier einen futuristischen Racer ohne Schnickschnack. Nicht mehr und nicht weniger.

ProContra
+ Gutes Geschwindigkeitsgefühl– Kann durchaus frustrierend werden
+ Reduzierte, aber fordernde Mechanik– Optisch nicht sonderlich beeindruckend
+ Funktionierende Schwierigkeitsgrade– Motivation muss eher durch dich kommen
+ Stimmige Soundkulisse

Technik: 73
Grafik: 69
Sound: 75
Umfang: 72
Gameplay: 78
KI: 70

Spielspaß: 74

  • Story: Hier muss man drauf verzichten – doch darum geht es auch gar nicht.
  • Design/Stil: Insgesamt stimmig – solide, aber nicht beeindruckend.
  • Musik und Sound: Die Soundkulisse passt insgesamt super.
  • Frustpotential: Durchaus vorhanden, so, wie es sich für das Genre quasi auch gehört.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Der abgerufene Preis von 11,99€ geht in Ordnung.
  • Langzeitmotivation: Wer nach Perfektion strebt und sich etwas selbst motivieren kann, kommt hier auf seine Kosten. Auf ganz lange Sicht gesehen geht Gravity Chase aber sicher die Puste aus.

Offenlegung

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Manuel Eichhorn
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