Heroes of Might & Magic III HD Edition (PC) im Test – Möge der Klassiker weiterleben!

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Schon wieder eine Remaster-/HD-Edition bei uns im Test! Bereits 1999 brachten New World Computing und 3DO Heroes of Might and Magic III auf den Markt. Den seither gefeierten Serienableger ließ Ubisoft nun vom Entwickler DotEmu neu auflegen. Mit dem Zusatz HD Edition kam der Rundenstratege nun neu und per Steam auf den Markt. Ein Klassiker, der heute noch sein Geld wert ist?


Die langen Nächte von damals…

… wie haben wir sie vermisst! Sicherlich ist Heroes III in mancher Hinsicht nicht mehr ganz zeitgemäß, doch das trifft einerseits auf Komfortfunktionen zu, die vor ganzen 16 Jahren schlichtweg kein Spiel hatte, andererseits auch auf die Präsentation mancher Inhalte, die man heute cineastischer erwarten würde.

Zeitlos geblieben sind aber das rundenbasierte Gameplay an sich, das auch Genre-Enthusiasten auf entsprechendem Schwierigkeitsgrad noch heute eine ordentliche Herausforderung bieten kann und einige weitere Dinge, die eine bis heute unerreichte Klasse haben, allen voran der Soundtrack, der insbesondere die Schlachten herausragend untermalt.

Geblieben ist in Heroes of Might and Magic III HD Edition dieses ständige Suchtgefühl, nur noch den nächsten Ort auf der Karte zu erkunden, nur noch diese eine Stadt zu erobern und dann… Ach nur noch die nächste Spielrunde! Sowohl die Kampagnen als auch die Einzelszenarien sind sehr fesselnd und dank sechs möglicher Schwierigkeitsgrade auch immer herausfordernd.

Eine ganz kurze Spielerklärung für alle, die gar nichts mit Heroes III anfangen können: Mit eurem Helden seid ihr zu Pferd mit einer Einheitentruppe im Schlepptau unterwegs. Eure Aufgabe ist es je nach Map, Städte bzw. Burgen zu erobern und alle Feinde zu beseitigen. Kämpfe gegen Kreaturen in der Welt und andere Ritter ebenso wie Angriffe auf andere Städte werden rundenbasiert ausgefochten, ebenso läuft auch die Erkundung rundenbasiert ab. Eure Städte baut ihr nach und nach aus, um mehr Einheiten rekrutieren zu können und bessere Verteidigungen zu haben. Der Held steigt nicht nur im Level auf und kann neue Fertigkeiten lernen, sondern auch durch Artefakte die eigenen Fertigkeiten und die der Truppe steigern.

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Nur noch diesen einen Kampf! Wirklich!

HD = Vollständig?

Auch wenn Heroes of Might and Magic III HD Edition mit den genannten Kampagnen und Szenarien Spielstoff für unzählige lange Nächte bietet, so beinhaltet die HD Edition nur das ehemalige Hauptspiel The Restoration of Erathia. Die beiden Add-Ons, Armageddon’s Blade und The Shadow of Death, die sechs bzw. sieben weitere Kampagnen hinzufügten, gibt es (noch) nicht in der Neuauflage.

Im Spiel enthalten ist aber der Karteneditor, mit dem eigene Karten entworfen werden können, sowie eine Steamworks-Lobby, die Mehrspielerbattles ermöglicht. Durch das Fehlen der Add-Ons könnten einige Spieler den Zufallsgenerator für Szenarien vermissen, der erst mit Armageddon’s Blade eingeführt wurde.

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In der Spielwelt gibt es viel zu erkunden.

Steckt da Mühe drin?

Wie sieht sie nun aus, die Heroes of Might and Magic III HD Edition? Die Originalgrafik ist natürlich mit an Bord und diese und ein Blick auf die echte Originalfassung machen deutlich: Die Unterschiede sind nicht bahnbrechend, aber insgesamt zufriedenstellend. Den Figuren sieht man in den Kämpfen an, dass sie überarbeitet wurden, und auch die Maps wurden natürlich ein wenig aufpoliert, damit alles nicht mehr pixelig wirkt. Nur die Minimap zur Orientierung wirkt noch immer sehr steinzeitlich und hätte gern überarbeitet werden dürfen. Ein technisches Meisterwerk ist Heroes of Might and Magic III HD Edition also nicht, leistet sich aber wenigstens auch keine ganz großen Schnitzer, auch wenn es einige Kleinigkeiten dennoch zu beanstanden gibt.

Hin und wieder kommt es nämlich zu Problemen mit dem Cursor, der positionsversetzt auf bestimmte Objekte reagiert. Dadurch wird es unter Umständen zur Milimeterarbeit, eine bestimmte Stelle in der Spielwelt anzusteuern. Zwischendurch wurden bei uns auch merkwürdige Scrollanimationen ausgelöst und einmal stürzte das Spiel mit einem „unbekannten Fehler“ ab. Ansonsten zu loben sind das problemlose Speichersystem sowie das automatische Zwischenspeichern, das einem nach jeder Runde aushelfen kann, sollte man schon länger nicht mehr händisch gespeichert haben.

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Immer noch sehr hübsch anzusehen: Die Städte!

Fazit: Der Klassiker ist es wert, gespielt zu werden

Viel negative Kritik konnte man über Heroes of Might and Magic III HD Edition schon lesen. Wir haben es außerordentlich genossen, den Klassiker wieder einmal spielen zu dürfen. Die Überarbeitungen sind nicht bahnbrechend, aber zufriedenstellend. Geblieben sind auf alle Fälle das süchtigmachende Spielprinzip, das einen stundenlang vor den Bildschirm fesselt! Noch dazu bietet Heroes of Might and Magic III HD Editionauch erfahrenen Spielern eine willkommene Herausforderung. Sicherlich fehlt auch die eine oder andere Komfortfunktion, die man heute gewohnt ist, aber das gehört zum Charme des Spieles nunmal dazu. Uns hat Heroes of Might and Magic III HD Editiongefallen, begrüßt hätten wir nur, wenn auch die beiden Add-Ons mit an Bord gewesen wären. Wer weiß, ob diese nicht noch kostenpflichtig nachgeworfen werden.

Pro Contra
+ Unerreicht süchtig machendes Gameplay – Beinhaltet nur das Hauptspiel Restoration of Erathia
+ HD-Überarbeitung solide… – … aber nicht bahnbrechend
+ Noch immer tolle Musik – Hin und wieder Probleme mit dem Cursor sowie Abstürze
+ Karteneditor und Steamworks-Multiplayer verfügbar

Technik: 76

  • Grafik: 63
  • Sound: 89
  • Gameplay: 78
  • Umfang: 71
  • KI: 77

Spielspaß: 83

Einzelspieler:

  • Story: Verschiedene Kampagnen und Szenarien bieten umfangreiche Stories rund um das Königreich Erathia. Die Präsentation ist logischerweise etwas angestaubt.
  • Wiederspielwert: Hoch, da verschiedene Schwierigkeitsgrade vorhanden sind und das Spiel immer wieder motiviert.
  • Frustfaktor: Stellenweise hoch, da einiges auch unfair werden kann.
  • Design/Stil: Die HD Überarbeitung ist solide, aber nicht bahnbrechend. Ansonsten fällt der Stil des Titels schon immer.
  • Musik/Sound: Der Soundtrack ist bis heute unerreicht genial. Die Soundeffekte wecken gute Erinnerungen an früher!

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Manuel Eichhorn
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