Lost Ember habe ich im letzten Jahr schon auf der Xbox gespielt (zu unserem Testbericht) und bin der Meinung, dass sich das längere Warten auf das Spiel gelohnt hat. Ich bin zum Ergebnis gekommen, dass es ein sehr atmosphärischer Titel mit einer interessanten Spurensuche ist – ein Dreivierteljahr später ist nun endlich auch die Nintendo Switch Fassung von Lost Ember erhältlich. Ich habe es noch einmal gespielt. Und berichte euch in der Review, ob sich die Reise auch auf Nintendos Plattform lohnt.
Die Reise fasziniert auch hier
Lost Ember ist ein Spiel für jede Plattform, denn ich denke, es sollte so viele Spieler wie möglich erreichen. Es präsentiert sich euch hier grundsätzlich das gleiche Spiel wie auf der Xbox und anderen Plattformen – die spannendste Frage bei der Switch Fassung von Lost Ember ist die nach der Umsetzung. Für die grundlegende Einschätzung zum Spiel empfehle ich daher einen Blick auf meinen Test aus dem letzten Jahr – am Gehalt des Spieles hat sich nichts verändert.
Lost Ember lässt euch in die Rolle eines Wolfes schlüpfen und lässt euch zwei verirrte Seelen auf dem Weg zur Stadt des Lichts begleiten – dabei geht ihr nicht nur auf eine Spurensuche eures eigenen Lebens, sondern entdeckt auch die Spuren eurer längst vergangenen Gesellschaft. Eine gelungene Reise mit vielen Wendungen und Emotionen, die vor allem meisterhaft erzählt ist. Nach wie vor ist Volker Hanisch als Sprecher für den Erzähler genau die perfekte Wahl.
Lost Ember verzichtet voll und ganz auf Kämpfe, spielerische Vielfalt entsteht durch die Möglichkeit, die verschiedenen Tiere zu steuern: Rollen, graben, schwimmen, fliegen – langweilig wird es nie, denn immer wieder ist man auf die Fertigkeiten der verschiedenen Tiere angewiesen. Passend platziert sind sie dafür in der Spielwelt.
Auf die Switch gebracht
Spielerisch bringt Lost Ember die gleichen Stärken und Schwächen mit wie schon im letzten Jahr – und das bedeutet auch, dass wir es bei der Switch Fassung mit einer Anpassung auf Nintendos Plattform zu tun haben, aber auch offensichtliche (kleine) Fehler nicht behoben wurden: Die Tiere laufen oder fliegen immer noch gern gegen Hindernisse und Berge, hier habe ich mir in der Zeit schon einen Patch für die bisherigen Versionen gewünscht, doch auch in der Switch Fassung gibt es immer noch diese kleinen Schönheitsfehler.
Ein paar Mal mehr als auf der Xbox ist es mir hier nun auch passiert, dass ich irgendwo feststeckte oder nach einem Sturz in die Tiefe an der falschen Stelle in die Spielwelt gesetzt wurde – ein Ort, an dem es keinen Weg zurück auf den richtigen Pfad gab, ohne wieder zu stürzen. Da blieb dann nur ein Neuladen zum Kontrollpunkt, was immerhin jedes Mal funktioniert hat.
Und was ist mit der Umsetzung auf die Switch? Sie ist okay. Mehr nicht. Sie ist nicht schlecht, aber auch nicht super gut. Am Detailgrad von Lost Ember hat man nichts Offensichtliches verändert (noch immer verzaubert die Welt, aber hier und da blickt man auf triste Stellen), in erster Linie ist das Bild im Vergleich zur Xbox One X einfach nur ziemlich unscharf. Nicht störend, aber es fällt schon auf. Im Handheldmodus gibt es viele einploppende Schatten und Objekte (Gras etc.) und das Bild wirkt etwas unruhig.
Die Performance von Lost Ember auf der Switch ist hier und da wacklig – immer mal wieder ruckelt das Spiel, die Bedenkpausen sind größer als auf der Xbox. Ich empfehle, Lost Ember im internen Speicher zu installieren – hier treten die Performanceprobleme etwas weniger auf, als wenn das Spiel auf der SD Karte installiert ist. Keine Sorge, die Performance ist nicht dauerhaft furchtbar und Lost Ember bleibt immer absolut spielbar, nur hier und da sind die Ruckler eben schon auffällig.
Auch ein während der Testphase veröffentlichtes Update mit der Versionsendung .2 brachte bei diesen Themen keine Verbesserungen.
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Mehr InformationenFazit: Auch die dritte Reise tat mir gut
Auf der Switch habe ich Lost Ember zum dritten Mal gespielt: Von seiner Faszination verloren hat die Reise dabei kaum etwas. Mooneye Studios haben hier einfach ein wunderbares Spiel geliefert, das perfekt für überall geeignet ist – für die Switch ist das Spiel dabei tatsächlich wie gemacht. Die Umsetzung auf Nintendos portable Konsole könnte besser sein – aber auch schlechter. Im direkten Vergleich zur Xbox ist das Bild ziemlich unscharf, gut aus sieht Lost Ember dennoch. Die Performanceprobleme sind eher auffällig und die spielerischen Fehler, die nicht behoben wurden: Da bleibt man gern mal in der Spielwelt irgendwo stecken. An meinem grundsätzlichen Fazit aus dem letzten Jahr ändert sich wenig: Lost Ember ist ein super Spiel, das in Erinnerung bleibt und das man definitiv gespielt haben sollte. In der längeren Zeit für die Umsetzung hätte man sich aber gern noch die Zeit nehmen können, die kleinen spielerischen Fehler zu fixen.
Pro | Contra |
---|---|
+ Viel Atmosphäre | – Performance nicht wirklich rund |
+ Immerhin solide Umsetzung auf die Switch | – Bild sehr unscharf |
+ Epischer Erzähler | – Spielerische Macken seit Originalrelease nicht gefixt |
+ Atmosphärische Welt |
Technik: 78
Grafik: 68
Sound: 97
Umfang: 85
Gameplay: 82
KI: 58
Spielspaß: 87
- Story: Lost Ember ist erzählerisch unheimlich stark – ebenso wie die Geschichte rund um die vergangene Zivilisation.
- Frustfaktor: Nicht vorhanden.
- Nachhaltigkeitswert: Lost Ember hat es verdient, in Erinnerung zu bleiben und im besten Fall, auch nochmal gespielt zu werden. Es ist ein schöner Titel, den man auch zusammen erleben kann.
- Design/Stil: Insgesamt sehr stimmig, hier und da ist nur auffällig, dass es an Details mangelt.
- Musik und Sound: Super atmosphärisch und passend, besonders durch den deutschen Erzähler.s
- Preis-Leistungs-Verhältnis: 30€ sind okay, eventuell wäre es für 25€ noch attraktiver.
- Akkuverbrauch: Pro 10 Minuten Spielzeit verbraucht Lost Ember etwa 10 Prozent Akku, also 40 Prozent in der Stunde. Somit könnt ihr gute zwei Stunden auf der Switch spielen.
Offenlegung
Ein Reviewkey für Lost Ember auf der Nintendo Switch wurde uns zur Verfügung gestellt.
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