Minoria (Steam) im Test – Die Läuterung der Hexen hat begonnen

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Fans der Reihe werden wahrscheinlich ziemlich schnell merken, dass sich bei Minoria einiges geändert hat. Ich habe diese Unterschiede nicht bemerkt, da ich zuvor nie ein Spiel der Momodora Reihe gespielt habe. Minoria ist somit mein erstes Spiel von Bombservice, das ich mir für einen Test etwas näher angesehen habe. Warum ich 1.000 Tode starb, verrate ich euch im PC Test.

Von Nonnen und Hexen

Die Inquisition ist bei uns schon offiziell ein paar Jährchen her, doch in der Welt von Minoria ist das noch ganz normal, oder sagen wir: Es ist nicht normal, eine gefährliche Hexe zu sein. Das findet nämlich niemand gut. Wir befinden uns in Minoria mitten im vierten Hexenkrieg und wahnwitzige bösartige Hexen planen, verschiedene Rituale durchzuführen. Doch glücklicherweise gibt es da den Klan der Nonnen, der zu Beginn erst einmal größtenteils ausgelöscht wird. Glauben zumindest die Hexen. Genau bis zu dem Moment, in dem sie auf Schwester Semilla und ihre Begleiterin Fran treffen. Semilla ist gut mit dem Bogen und kann Räucherwerk einsetzen, um sich zu heilen oder selbst anzugreifen. Fran ist… ein lästiges Beiwerk, das immer nur in Cutscenes große Reden schwingt und ansonsten nicht zu sehen ist, was ich sehr schade finde.

Ich weiß, dass es vielleicht nicht üblich für ein Metroidvania ist, aber man kann doch auch mal mit Altem brechen. Mir hätte es sehr gut gefallen, wenn Fran nicht nur schmückendes Beiwerk wäre, sondern vielleicht als irgendwas Unterstützendes fungiert. Sie ist nicht mal der Tutorialerzähler, denn dafür gibt es Texte, die immer wieder an denselben Stellen eingeblendet werden, selbst wenn ich schon viele Level weiter bin. Ich bin mir nicht sicher, was das soll. Sie gibt auch keine hilfreichen Tipps, wenn ich zum Beispiel ewig in die falsche Richtung laufe, anstatt den richtigen Weg zu nehmen. Dann hätte man sich Fran auch schenken können, denn mehr als große Töne spucken kann sie definitiv nicht.

Okay, also erkunde ich mit Semilla in Minoria die Welt der Kathedrale, später dann noch mehr, um den Hexen Einhalt zu gebieten. So ganz klar ist mir das nicht alles, eine Synchro wäre auch irgendwie toll gewesen, denn so fühle ich mich ziemlich allein, zwar mit einem schönen Soundtrack, aber einsam bin ich trotzdem. Und dabei hätte es so gut gepasst.

Mein erstes Metroidvania

Ich weiß nicht, ob ich mich in Minoria gut geschlagen habe, ich nehme an, dass ich aber keinen guten Job gemacht habe, da ich schon bei der ersten Hexe gefühlt 1.000 Mal starb. Danach habe ich das aber halbwegs mit dem Kampfsystem verstanden. Ich blocke nun mal meistens nie oder weiche aus. Das muss man aber, wenn man in Minoria irgendwas erreichen will. Für mich ist das schwierig, das zu lernen. Wer regelmäßig so was spielt, der wird schon wissen, worauf er sich einlässt. Ich fand dafür die Grafik hübsch und irgendwie erfrischend. Immerhin ist das Gameplay nicht so ermüdend, wie andere Spiele dieser Kategorie. So kann ich bei jedem Tod einen Fortschritt erkennen und weiß, woran ich gescheitert bin, das finde ich super, denn auf diese Weise lerne ich ein bisschen mehr, wie ich welcher Attacke ausweichen kann.

Im Laufe der Zeit lernt Semilla in Minoria einige Fähigkeiten und findet auch weiteres Räucherwerk, mit denen sie beispielsweise Blitze beschwören kann – und schon stellt sich eigentlich die Frage, wie viel Hexe steckt eigentlich in Semilla selbst, wenn sie Räucherwerk benutzen kann. Diese Frage wird jedoch nicht beantwortet, wie in den meisten Fällen. Was ich in Minoria unfair finde ich schlichtweg die Art, wie die Gegner mit mir umgehen. Alle haben viel mehr Lebenspunkte als ich, während ich mit zwei oder drei Schlägen einfach tot bin. Das ist zwar relativ normal für ein Videospiel, kommt mir hier aber besonders unfair vor. Selten habe ich eine Chance, mich wirklich zu verteidigen. Zwar bin ich nach und nach besser im Ausweichen geworden, aber mir fehlen hier wirklich die Angriffe.

Ja, ich weiß vermutlich, dass das in einem Spiel dieser Art nicht so ist, aber mir fehlen sie trotzdem. Die Angriffe, die die Gegner weghauen, mit denen ich auch eine Chance habe und mit denen ich mich nicht ständig verstecken muss. Ich weiß jedenfalls jetzt sehr sicher, dass diese Spiele nichts für mich sind, das ist doch schon mal was.

Nonnen zaubern die Technik schön…

Wieder einmal habe ich ein PC Spiel auf meinem Laptop gespielt, ich olle Frevlerin… Minoria läuft jedoch auf meinem Laptop recht flüssig, auch wenn das gute Stück immer mal wieder heiß läuft. Abstürze gab es keine, hin und wieder kleinere Einbrüche in der Framerate, aber nichts Weltbewegendes, was den Spielfluss wirklich beeinflussen würde. Hin und wieder kam es zu kleineren grafischen Fehlern, aber auch das hielt sich im Rahmen. Nachdem letzten Versuch am PC mit einem Spiel ohne Controller habe ich mich für Minoria gleich mit einem Controller hingesetzt und wurde nicht enttäuscht. Die Steuerung ist sehr angenehm und folgt den normalen Regeln der Tastenbelegung, auch hier versucht man keine großen Sprünge.

Was ich ein bisschen schade finde, ist das Design des Spiels. Ich habe mir die quasi-Vorgänger der Reihe einmal angeschaut und fand ziemlich viele Elemente, die einfach gleich aussahen. Das finde ich schade, denn auch hier hätte ich mir etwas Innovatives erhofft. Irgendwas Neues. Etwas Frisches. Stattdessen scheint es sich bei Minoria um ein ganz normales Metroidvania zu handeln, das keine großen Sprünge macht und deswegen für mich auch nichts Besonderes beinhaltet. Die Story ist nicht sonderlich ergreifend, das Kampfsystem zwar fordernd, aber nicht unschaffbar. Viele Gelegenheiten wie eine passende Synchro wurden ausgelassen und nicht genutzt. Dabei ist der Grafikstil wirklich hübsch und ich hatte irgendwie auf mehr gehofft. Schade.

Erfrischend, weil unfair den Gegnern gegenüber, fand ich die Aufmerksamkeitsspanne der Gegner. Sind sie mit dem Rücken zu mir, sehen sie mich nicht und ich kann sie alle nach und nach einfach so vernichten. Sehen sie mich, wehren sie sich immerhin.

Fazit: Ich erwarte mehr von Hexen läuternden Nonnen

Ich hatte keine Ahnung, was mich mit Minoria erwartet, so habe ich noch nie ein Metroidvania oder ein Spiel der Momodora Reihe gespielt. Minoria spielt in einer Zeit, in der der vierte Hexenkrieg tobt. Kämpfende Nonnen haben sich bereit erklärt, den Hexen das Handwerk zu legen, doch die Hexen finden das gar nicht gut und haben einen Großteil der Nonnen vernichtet. Bis auf Semilla und ihre nutzlose Freundin Fran. Die Geschichte beinhaltet für mich keine Tiefen, Fran ist schmückende Beiwerk mit großer Klappe, ansonsten bin ich allein. Minoria hat leider keine Synchro, sonst wäre die Atmosphäre vermutlich noch besser gewesen, dafür ist der Zeichenstil wirklich recht hübsch, auch wenn ich grafische Elemente aus den Vorgängern im Spiel wiederfinde, was ich ein wenig schade finde. Generell geht Minoria keine großen Wagnisse ein. Es scheint ein ganz normales Metroidvania zu sein, ohne spannende Tiefen, ohne gravierende Neuerungen. Das finde ich schade und ich bin mir sicher, dass da noch mehr drin gewesen wäre. Für Fans von Metroidvania ist es sicherlich ganz nett, für mich war es nicht das richtige Spiel, auch wenn es immerhin einen gewissen Anspruch hat und nicht sonderlich unfair ist, da ich mit jedem Tod gelernt habe, was ich besser machen kann.

Pro Contra
+ Faires Kampfsystem, das trotzdem viele Tode produziert – Leichte Grafikfehler
+ Sehr schöner Soundtrack – Eher lahme Geschichte
+ Hübscher Zeichenstil – Fehlende Synchro sorgt für fehlende Atmosphäre
+ Steuerung mit Controller angenehm – Fran ist nur schmückendes Beiwerk
– Geht keinerlei Sprünge oder Wagnisse ein

Technik: 76
Grafik: 83
Sound: 78
Umfang: 84
Gameplay: 58

Spielspaß: 67

  • Story: Als Nonne Semilla versuchst du den Hexen das bitterböse Handwerk zu legen und Frieden über das Land zu bringen.
  • Frustfaktor: Recht hoch, da das Kampfsystem aber an sich recht fair ist, ist dafür der Widerspielwert recht hoch.
  • Wiederspielwert: Relativ hoch, da man sich durchbeißt duchs Spiel.
  • Design/Stil: Schön gezeichnet und passend, wenn auch einige Elemente aus vorherigen Spielen erkennbar sind.
  • Musik: Passend im Hintergrund.

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Beatrice Eichhorn
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