Niche (Switch) im Test – Mein genetischer Versuch

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Ich habe Niche: A Genetics Survival Game bereits vor einigen Jahren auf der gamescom gesehen, kam jedoch nie wirklich dazu, eine Review zur PC Version zu schreiben. Da das genetische Abenteuer nun auch auf der Switch erscheint, nutze ich dieses Mal die Gelegenheit und erzähle euch in meiner Review, ob sich die Mutation auf Nintendos mobilen Konsole lohnt.

Sooo viele Möglichkeiten

Es gibt genau zwei Dinge, die ich zum Grundgerüst von Niche näher in den Vordergrund stellen möchte. Das ist zum einen der gigantisch große Genpool, der mir zur Verfügung steht, zum anderen der Überlebensaspekt. Im Grunde geht es in Niche: A Genetics Survival Game tatsächlich darum, dass ihr ein Rudel aus Wesen habt. Diese haben jeweils vollkommen unterschiedliche Gene – sowohl starke als auch schwache Gene – und aus diesen entstehen dann die unterschiedlichsten Wesen.

Warum ich von Wesen schreibe? Nun, im Grunde sind es die Wesen, die ihr selbst erzeugt. Sie als „Katzen“ oder etwas in der Art zu bezeichnen, ist nicht wirklich richtig. Ich beispielsweise hatte irgendwann eins Wesen, das hatte Flügel und Fledermausohren sowie Fühler. Was es für ein Tier ist, ist dabei vollkommen egal. Nicht alles braucht ein Label. Nicht alles muss in eine Schublade gesteckt werden. Niche kommt mit so vielen Möglichkeiten daher, dass es schwierig ist, ein und dasselbe Wesen zweimal zu schaffen.

Die Genmutationen sind wirklich grandios und bieten so viele verschiedene Möglichkeiten, sodass ich einige Zeit nur damit verbrachte, meine Wesen miteinander zu paaren und zu schauen, was daraus entsteht. Auf der anderen Seite macht mir jedoch häufig der Überlebensaspekt einen Strich durch die Rechnung.

Folgt man der Story von Niche: A Genetics Survival Game so lernt man Adam kennen, der von seinem Rudel getrennt wurde. Er ist vollkommen allein und sucht somit andere Wesen, die ihm helfen, sodass er wieder nach Hause kommt. Ganz so einfach ist das nicht und überleben wird Adam die ganze Geschichte sowieso auch nicht, denn mit den normalen Standardeinstellungen ist es relativ schwierig, sinnvoll zu überleben – und das liegt mitunter nicht unbedingt daran, dass ich nicht genügend Nahrung habe.

Manchmal werden meine Wesen krank – ich weiß weder, warum das so ist, noch kann ich wirklich etwas dagegen tun. Und das ist mir sowohl im Story Modus als auch im selbst erstellten Spiel passiert. Und dann saß ich nach einigen Spieltagen da und hatte kein Rudel mehr, da es einfach krank wurde. Hier wünsche ich mir ein bisschen mehr Unterstützung, dass ich weiß, was ich tun soll oder kann. Gespielt wird übrigens rundenbasiert, sodass jedes Wesen bis zu 3 Züge pro Runde machen kann.

Das ist MEIN Spiel

Während mich der Storymodus relativ kalt gelassen hat, weil ich keinen richtigen Sinn in der Story rund um Adam sah, schließlich stirbt er ziemlich schnell und ich glaube nicht, dass sein Ziel darin bestand, wieder zum Rudel zurückzukehren, hat mich der Sandboxmodus doch angesprochen. Hier bin ich Herrin über mein Spiel und kann schalten und walten, wie ich möchte.

Hier habe ich zum Beispiel die Möglichkeit, mein Rudel von Grund auf selbst zusammenzusetzen und somit alle Gene in den Pool zu werfen oder zu verbannen, die ich will. Ich kann aber noch viel mehr, so zum Beispiel auch das Alter der Wesen einstellen, sodass sie mir nicht sofort wegsterben – oder ich gehe hardcore und lass sie einfach nach wenigen Tagen schon sterben. Das ist ziemlich cool und macht deutlich mehr Spaß als der Storymodus. Hier kann ich sogar einstellen, was meine Siegbedingungen sind, sodass es nicht unbedingt ein Endlosspiel wird.

Das klingt alles viel zu gut, um wahr zu sein? Stimmt, denn Niche: A Genetics Survival Game stellt sich auf der Switch selbst sehr viele Beine und bringt sich selbst zu Fall. Das liegt nicht an der grafischen Umsetzung, tatsächlich läuft das Spiel auf der Switch sehr flüssig und ich hatte so gut wie keine grafischen Fehler. Dafür ist die Steuerung unter aller Kanone und hier ist die Umsetzung nicht wirklich gut gelungen. Die Steuerung ist so unintuitiv, das ich mich durch die erste Zeit im Spiel wirklich quälen musste. Erst nach ein oder zwei Stunden war es kein Krampf mehr, mich in Niche zurechtzufinden.

Es sind einfach zu viele Knöpfe, die etwas bewirken und wenn man einmal falsch drückt, hat man gleich ein ganz anderes Menü geöffnet, das mir in dem Fall aber nicht weiterhilft. Hier sollte wirklich mehr auf die Usability geachtet werden, denn schön ist das nicht. Und das ist neben falsch umgesetzten Texten (da wird im Tutorial immer noch von meiner Maus gesprochen) der absolut größte Kritikpunkt im Spiel. Niche ist einfach nicht schön spielbar auf der Switch. Und ein Spiel sollte niemals ein Krampf auf einer Plattform sein. Auf dem PC sollte Niche: A Genetics Survival Game deutlich besser funktionieren und steuerbar sein.

Fazit: Lieber auf dem PC spielen

Ich mag Niche: A Genetics Survival Game wirklich sehr aufgrund seines unheimlich großen Genpools und den fast unendlichen Möglichkeiten. Es ist ein gutes Spiel, um Mutationen und Vererbung zu verstehen, denn das macht es wirklich gut. Auch wenn mich die Story nicht ganz dazu anregt, hier weiterzuspielen, so liebe ich den Sandboxmodus, in dem ich Herrin über all meine Wesen sein kann, so wie ich es gerade möchte. Damit hat es ein unheimlich großes Alleinstellungsmerkmal.

Was ich an Niche allerdings absolut nicht mag, ist die Steuerung auf der Switch. Zu viele Knöpfe haben zu viele Funktionen und mit einem falschen Knopfdruck ist man plötzlich in einem ganz anderen Menü. Für mich ist die Steuerung absolut nicht intuitiv, sondern führt eher zu jede Menge Frust. Gerade die erste Spielzeit war ein Krampf für mich. Zudem gibt es einige Momente, in denen ich nicht weiß, was passiert ist. Zum Beispiel wenn die Tiere plötzlich krank sind, mir fehlt da jeglicher Anhaltspunkt.

Ich empfehle euch Niche: A Genetics Survival Game dennoch sehr und lege es euch ans Herz, nur vielleicht nicht unbedingt die Switch Version.

ProContra
+ Unheimlich viele Möglichkeiten– Steuerung absolut nicht intuitiv
+ Grandioser Sandboxmodus, in dem ich selbst bestimme– Viele zu viele Knöpfe haben viel zu unterschiedliche Funktionen
+ Interessantes Konzept, um Gene und Vererbung zu verstehen– Nicht immer ist nachvollziehbar, was gerade passiert
– Tutorial Texte nicht immer an Switch angepasst

Technik: 72
Grafik: 80
Sound: 80
Umfang: 86
Gameplay: 62
KI: 53

Spielspaß: 53

  • Story: Es gibt einen relativ belanglosen Storymodus und einen ziemlich empfehlenswerten Sandboxmodus.
  • Frustfaktor: Die Steuerung ist nicht intuitiv und spielen war für mich eher ein Kampf, bis ich nach ein oder zwei Stunden halbwegs mit ihr zurechtkam.
  • Nachhaltigkeitswert: Da Niche bereits seit einigen Jahren auf dem PC verfügbar ist und nun auf die Switch kommt, ist der Nachhaltigkeitswert sehr groß.
  • Design/Stil: Der Stil ist ganz okay, erinnert an ein Brettspiel, was zum Strategieansatz passt.
  • Musik und Sound: Passt.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Niche: A Genetics Survival Game wird auf der Switch 17,99 € kosten, was ich für den Umfang angemessen finde.

Offenlegung

Wir haben Niche: A Genetics Survival Game direkt vom Publisher erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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