PDP Legendary Collection: Deliverer of Truth (PC/Xbox One) im Test – Soft-Touch-Controller mit Zusatzfunktionen

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Ganz besonders in sind sie in diesem Jahr: „Pro Controller“ – Verschiedene Hersteller konkurrieren darum, dem Gamer das beste Gamepad mit Zusatzfunktionen in die Hand zu drücken. Zuletzt kündigte Sony für die PS4 gleich zwei Pro-Controller an. Bereits auf der gamescom konnte ich kurz PDPs „Deliverer of Truth“ ausprobieren, der Teil der Legendary Collection des amerkanischen Herstellers ist. Erkennbar möchte also auch dieser Hersteller, der hierzulande unter anderem durch Afterglow und Rock Candy bekannt ist, anspruchsvollere Gamer ansprechen. Auffällig: Der Deliverer of Truth kommt zu einem angenehmen Preis von rund 50 Euro. Was kann der Controller? – Unser Test verrät’s.

BildFrei programmierbare Multi-Function Wheels 

In deutschen Onlineshops sind derzeit noch keine brauchbaren Produktbeschreibungen zum Deliverer of Truth vertreten und noch dazu existieren viele falsche Produktbilder, die den Controller als völlig normalen Controller im Xbox-Format zeigen. Doch ganz stimmt das nicht: Auf der Rückseite verfügt der Controller über zwei sogenannte „Multi-Function Wheels“. Beide können jeweils nach oben oder unten bewegt werden bzw. wie ein Button gedrückt werden – Alle diese Stellungen sind frei programmierbar.

Der Deliverer of Truth ist sowohl am PC (mit Windows 10) als auch auch mit der Xbox One mit simplem „Plug & Play“ nutzbar. Achtung: Es handelt sich um einen kabelgebundenen Controller! Also: USB-Kabel rein und schon kann’s losgehen. Auch für die Multi-Function Wheels benötigt man keine Software. Über eine dritte Taste auf der Rückseite kann jeweils ein anderer Button des Controllers einer bestimmten Stellung eines Wheels zugeordnet werden. Konkret: Ihr drückt die mittlere Taste auf der Rückseite, dann eins der beiden Wheels in eine beliebige Position. Eine grüne LED auf der Vorderseite des Controllers beginnt zu blinken, dann drückt ihr eine andere beliebige Taste – Und schon ist diese der zuvor gedrückten Wheelstellung zugewiesen.

Ich habe mir beispielsweise beim Spielen von Forza Horizon 3 das Hoch- bzw. Runterschalten auf das rechte Wheel gelegt. Also: Wheel nach oben drücken für die X-Taste, nach unten für die B-Taste. Standardmäßig war bereits eine Einstellung vorhanden: So entsprach eine nach-oben-Bewegung des rechten Wheels dem Druck der R3-Taste, ein Druck des linken Wheels dem Steuerkreuz nach links und so weiter.

Jederzeit könnt ihr eure Wunschbelegung ändern und so an euer Spiel anpassen. Der Deliverer of Truth merkt sich die Einstellung aber auch beim Abstöpseln vom Gerät und natürlich ist das entsprechende Mapping dann sowohl am PC als auch an der Xbox One gültig, solltet ihr den Controller an beiden Spielgeräten verwenden.

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Das sind die Function Wheels auf der Rückseite – Mithilfe der mittleren Taste erfolgt die Programmierung.

Qualität & Verarbeitung

Die Multi-Function-Wheels liegen in der Nähe des Bereichs, wo eure Finger beim normalen Spielen liegen werden – Das muss ja auch so sein, damit sie bequem erreichbar sind, ohne extreme Fingerübungen vollziehen zu müssen. Somit kann es durchaus auch sein, dass ihr sie aus Versehen beim Zocken berührt – Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass ich sie nie aus Versehen ausgelöst habe. Die Wheels verfügen über genau die richtige Empfindlichkeit, damit sie nicht aus Versehen betätigt werden, aber eben doch komfortabel verwendbar sind.

Auch sonst hat mich die Verarbeitung des Deliverer of Truth überzeugt: Vor allem die Soft Touch Oberfläche hat es mir ziemlich angetan. Zwar ist PDPs Controller nicht geriffelt wie der neue offizielle Wireless-Controller, das Soft-Touch fühlt sich jedoch immer kühl und auch trocken an – Selbst bei schwitzigen Händen liegt der Controller super in der Hand, zudem ist die Oberfläche ziemlich resistent gegenüber Staub und natürlich auch gegenüber den Fingerabdrücken.

Die Tasten des Deliverer of Truth überzeugen mit einem guten Druckpunkt – Das gilt besonders für den zentralen Xbox-Button, mit dem ich auf der Xbox One nun endlich sicher durch zweimaliges Drücken jederzeit zum Guide unterbrechen kann, weil der Button nicht so schwammig ist wie an meinem zwei Jahre alten Originalcontroller. Die Analog-Sticks unterscheiden sich deutlich von denen am Originalcontroller, sind aber in der Mitte trotzdem leicht vertieft und haben einen angehobenen Rand, der Abrutschen zuverlässig verhindert.

Auch die Schultertasten/Trigger gefallen mir mit ihrer strammen Konfigurierung ziemlich gut und machen bei Rennspielen o.Ä., wo man gegebenfalls hier dosieren muss, eine gute Figur. Das Steuerkreuz ist wie immer bei Xbox-Controllern etwas gewöhnungsbedürftig und neigt dazu, ab und zu doppelt auszulösen, gefällt mir durch den zwar schwammigen Druckpunkt aber besser als das steinharte Original-Digikreuz. Besonders überzeugt hat mich im konkreten Einsatz darüber hinaus die Vibration des Controllers – Zunächst scheint den Motoren zwar die Power zu fehlen, doch vor allem beim schon erwähnten Forza Horizon 3 fiel mir auf, dass sie sehr präzise Feinheiten vermitteln können, wozu mein Original-Controller mit seinem zwar kräftigen, aber eher plumpen Vibrieren nicht in der Lage war.

Am PDP Deliverer of Truth knackt und knarzt nichts – So muss es sein. Von der Verarbeitung her macht der Controller aus aktueller Sicht also durchaus einen langlebigen Eindruck. Ob dem auf Dauer so ist, kann ich aktuell natürlich noch nicht beurteilen, update diesen Testbericht aber, sollte sich auf absehbare Zeit hier Anlass zur Kritik ergeben.

Im Lieferumfang befindet sich ein rund drei Meter langes USB-Kabel – Sehr lobenswert. Zum Anschluss des Deliverer of Truth könnt ihr natürlich theoretisch (fast?) jedes USB auf Micro USB Kabel nehmen, ich kann das mitgelieferte aber durchaus empfehlen. Auch wenn es kein Soft-Touch-Kabel ist, so passt es durch den geformten-Micro-USB-Anschluss perfekt in die entsprechende Öffnung des Controllers und sitzt dann auch absolut sicher. Lang genug zum bequemen Zocken ist es ja allemal.

An den Deliverer of Truth könnt ihr dank 3,5mm Klinkenanschluss auch ein Headset anschließen – Wie bei allen PDP-Controllern wird das Steuerkreuz dann beim Drücken einer zusätzlichen Taste zu Funktionstasten, sodass ihr direkt am Controller die Lautstärke des Chats regulieren könnt oder sogar Freunde einladen könnt. Praktisch!

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Der Xbox-Button leuchtet beim Deliverer of Truth nicht – Aber eine weiße LED zeigt an, wenn der Controller bereit ist.

Fazit: Etwas mehr für (etwas) weniger Geld

Nach einiger Spielzeit mit dem Deliverer of Truth kann ich sagen, dass ich den Controller aus der PDP Legendary Collection momentan einem Original-Controller von Microsoft für PC und Xbox One vorziehe. Preislich spielt er ungefähr in derselben Liga und ja, er ist kabelgebunden – Ich persönlich spiele mittlerweile aber ohnehin wieder lieber an der Strippe und bin vor Akku-Überraschungen gewappnet. Der Deliverer of Truth überzeugt als gewöhnlicher Xbox-Controller mit der guten Verarbeitung, einer tollen Soft-Touch-Oberfläche sowie rundum angenehmen Sticks und Knöpfen. Mehr oder weniger als Spielerei verfügt er zudem über zwei jederzeit programmierbare Multi-Function-Wheels auf der Rückseite, auf die insgesamt bis zu sechs Tasten gelegt werden können. Das ist kein Must-Have und macht den Deliverer of Truth auch nicht zu einem Pro-Controller, kann aber für bestimmte Einsatzzwecke durchaus nützlich oder spaßig sein. Das wirklich lange USB-Kabel im Lieferumfang rundet das Gesamtpaket für knapp 50 Euro ab.

Der PDP Deliverer of Truth ist ab sofort bei deutschen (Online-)Händlern zum Preis von rund 50 Euro erhältlich.

Pro Contra
+ Tolle Soft-Touch-Oberfläche – Steuerkreuz schwammig, reagiert manchmal doppelt
+ Guter Druckpunkt der Tasten – Kein echter „Pro-Controller“ (trotz Marketings)
+ Angenehme Trigger – (ggf. werden Wheels aus Versehen ausgelöst)
+ 3 Meter langes USB-Kabel
+ Solide Verarbeitung – Nichts knackt oder knarzt
+ Einfach programmierbare Wheels
+ Plug & Play an PC und Xbox One

Sonstige Bewertungskriterien:

  • Kompatibilität/Anschlüsse: Der Deliverer of Truth wird mit einem USB-Micro USB Kabel per Plug & Play an PC oder Xbox One angeschlossen.
  • Verarbeitung: Die Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck und die Soft-Touch-Oberfläche überzeugt. Auch die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt und wirken gut verarbeitet.
  • Preis-Leistung: Gut – Für den Preis bzw. etwas weniger eines gewöhnlichen Xbox-Controllers bekommt man diese kabelgebundene Alternative mit Zusatzfunktionen und guter Verarbeitung.

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Manuel Eichhorn
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