RAD (Switch) im Test – Die zweite Apokalypse zerstörte alles…

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Bei einigen Spielen warte ich schon ganz gerne auf einen Sale, der sich lohnt. So war es bei RAD von Bandai Namco und Double Fine. Der Titel ist nun auf der Switch im Angebot, perfekt also für mich, zuzuschlagen und euch eine Review zu RAD zu präsentieren. Ob mir das rougelike Spiel in der Apokalypse gefallen hat, verrate ich euch in der folgenden Review.

Die erste Apokalypse…

RAD beginnt mit einer kurzen Sequenz, die erklärt, dass es zunächst eine Apokalypse gab, die die Welt zerstörte – doch die Menschen und Konzerne hörten nicht auf, sodass ziemlich schnell eine zweite Apokalypse folgte, von der sich die Welt noch immer nicht erholt hat. Zusammengekauert in Ecken versucht die Menschheit ums Überleben zu kämpfen, während draußen, außerhalb der Siedlungen alles verseucht ist. Doch die Nahrung wird knapp und es braucht einen tapferen Freiwilligen, der sich der Sache annimmt. Dieser Freiwillige bin natürlich ich. Bevor mein Abenteuer beginnt, kann ich mir einen von drei Charakteren aussuchen, die jedoch nur andere Skins darstellen und sonst keine Fertigkeiten haben, die sich voneinander unterscheiden. Schade eigentlich.

Ein bisschen hebt sich RAD aber dann doch von allen Apokalypse Spielen ab, da es ein ganz spannendes Gameplay aufweist, das pro Spielrunde anders ablaufen kann und auch wird, doch dazu gleich mehr. Wer sich bei RAD auf ein entspannendes Endzeitspiel gefreut hat, wird jedoch eher in die Röhre schauen, denn es vergisst zwischendurch seine Story, sodass ich einfach nur losziehe, sterbe, losziehe, sterbe und dann immer mal wieder einen Schritt weitergehen kann, um das Geld, das ich zwischendrin einsammle, in einen Tresor zu stecken, damit ich es später wieder habe. Ziemlich sinnlos, da ich keine wirkliche Verwendung des Geldes sehen kann.

RAD hat zwar gute Ansätze, verliert sich aber selbst im rougelite Charakter, da der Tod jedes Mal das Ende von allem bedeutet und man nur mit wenigen Dingen wieder von vorne anfängt. So geht leider der Tiefgang vollends verloren, den ich besonders bei einem solchen Spiel suche. Zum Beispiel gehe ich als normaler Mensch los und kehre als Mutation zurück – genau genommen sollten die Menschen Angst vor mir haben oder irgendwelche Reaktionen zeigen, doch da kommt nichts. Alle behandeln mich immer noch gleich.

Welche Mutation nimmst du?

Wie bereits erwähnt, geht es in RAD in erster Linie um Mutationen, die ich im Laufe jedes Abenteuers sammeln kann. Jeder Gegner lässt dabei RAD Energie – also radioaktive Energie – fallen, die ich in einer Leiste sammle. Ist meine Leiste voll, mutiere ich und erhalte eine zufällige Mutation, die im Grunde mit dem letzten Gegner zu tun hat, den ich vernichtet habe. Somit kann man theoretisch schon planen, welche Mutationen mal im Laufe des Spiels erhält, jedoch ist es auch nicht immer wirklich eindeutig, was einen erwartet. Und so ist jeder Durchlauf, jedes Sterben, eine Suche nach genau den richtigen Mutationen und der Hoffnung, dass man damit eine bessere Chance hat.

Denn durch die verschiedenen Mutationen, die man sowohl aktiv als auch passiv durch Roboterdinger bekommt, ist jeder Durchlauf anders. Ich kann mich auf nichts verlassen. Mal harmonieren die Mutationen gut miteinander, mal verzweifle ich, weil ich nutzlose Fähigkeiten bekommen habe. Und manchmal ärgere ich mich einfach maßlos, dass ich gestorben bin, weil ich wieder von vorne anfangen muss und alle meine gesammelten Fertigkeiten weg sind. Das ist frustrierend und mega nervig. Ich möchte zumindest eine Funktion, dass ich Dinge mitnehmen kann. Von mir aus kann der Protagonist ja sterben, aber dann soll wenigstens irgendwas Sinnvolles übernommen werden und nicht nur Quatsch.

Das Ende kommt schneller als du denkst…

Eigentlich hat RAD irgendwo auch eine Story, die es immer wieder selbst vergisst und so rücken ganz schnell zwei Aspekte in den Vordergrund: Zum einen die Mutationen, zum anderen das Sterben an sich. Ich sterbe in RAD ziemlich schnell. Die ersten paar Male war das noch nicht so schlimm, da ich das Spiel kennengelernt habe und mich an die Mechaniken gewöhnen musste, doch mit jedem Tod frustriert es mich immer mehr. Ich will die Dinge behalten, die ich sammle, ich will meinen Fortschritt nicht jedes Mal wieder abgeben müssen, nur weil ich gestorben bin. Ich hatte am Anfang die Hoffnung, dass ich zumindest nach dem ersten größeren Boss so was wie generell „speichern“ kann, aber nein. Sterbe ich weiterhin, fange ich immer noch ganz am Anfang wieder an. Und das frustriert mich ungemein.

Immerhin dauert es nicht wirklich lange, bis man stirbt – doch je weiter man kommt, desto mehr ärgert es einen, wenn man stirbt, da dann jeglicher Fortschritt verloren geht, außer natürlich das Geld. Das Positive am Sterben ist noch, dass man Punkte sammelt und damit wiederum automatisch neue Waffen, Modi und Charakter freischaltet, was ziemlich cool ist. Doch das macht leider den Rest des Spiels nicht wett. Dafür ist der ganze Stil des Spiels ganz gut, auch wenn die Grafik ausgewaschen und zum Teil doch verschwommen wirkt, so ist der 80er Jahre Stil deutlich zu erkennen und auch der Synchronsprecher ist der Hammer. Doch wenn für mich der Sinn des restlichen Ganzen fehlt, bringt mir das auch nicht sonderlich viel. Zusätzlich sind auf der Switch die Ladezeiten recht lang, sodass es schon dauert bis man vom Hauptmenü ins Spiel und dann weiter in die Level kommt.

Fazit: Nicht ganz meine Apokalypse

Vielleicht ist RAD einfach nicht das richtige Spiel für mich, obwohl das Setting an sich passt, doch mit dem rougelite Charakter des Gameplays komme ich einfach auf Dauer nicht zurecht. Die Story, die an sich ganz cool anfängt, fällt dabei einfach hinten runter und ich bin am Ende die Dumme, die jedes Mal stirbt und immer wieder von vorne anfängt, ohne dabei wirklich irgendwelche Fortschritte zu machen. Immerhin punktet RAD mit einem coolen 80er Jahre Grafikstil und einem klasse Synchronsprecher, doch so wirklich springt der Funke nicht über. Ich fand die Idee ziemlich cool, doch verliert sich RAD einfach nur in einem Sammelsurium an verschiedenen Mutationen, die man bei jedem Spieldurchlauf automatisch und zufällig erhält – und die nach einem Tod oder so wieder weg sind. Die Ansätze sind gut, vor allem mit der zweiten Apokalypse, doch bei der Umsetzung hapert es für mich noch sehr an zu vielen Ecken und Kanten.

ProContra
+ Freischaltbare Charaktere, Waffen und Modi– Lange Ladezeiten
+ Zufällige Mutationen– Zufällige Mutationen
+ Toller Synchronsprecher, gute Atmosphäre– Fortschritt wird bei Tod nur geringfügig gespeichert
+ Steuerung intuitiv– Grafik teilweise verschwommen und unscharf
– Story eher belanglos
– Mutationen haben keinen Einfluss auf Verhalten der anderen Menschen

Technik: 66
Grafik: 70
Sound: 84
Umfang: 80
Gameplay: 58
KI: 40

Spielspaß: 48

  • Story: Du musst die Siedlung retten und metzelst dich dabei irgendwie durch eine radioaktive Welt.
  • Frustfaktor: Danke, rougelite Charakter, denn du hast bei mir für ordentlich Frustpotential gesorgt und konntest es dabei nicht mal durch irgendwas wieder wettmachen.
  • Nachhaltigkeitswert: Wenn es sich nicht selbst im Kern vernichten würde, könnte ich mir RAD sehr gut in der Nachhaltigkeitsdiskussion vorstellen. So leider nicht.
  • Design/Stil: RAD orientiert sich am Stil der 80er Jahre.
  • Musik und Sound: RAD orientiert sich am Stil der 80er Jahre.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: RAD kostet 20 €, was für mich definitiv zu hoch ist. Ich habe es für 10 € erhalten und damit gehe ich vollkommen mit.
  • Akkuverhalten: In einer Stunde werden etwa 20 Prozent Akku verbraucht. Es sind also vier Stunden Spielzeit mit RADauf der Switch mit einer Akkuladung möglich.

Offenlegung

Wir haben uns RAD auf der Switch selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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