Rainy Season (PC) im Test – Regnerische Tage genießen?

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Als Kind war es für einige vermutlich die Hölle: Da freut man sich auf einen tollen Ausflug zum Vergnügungspark und dann kommt das olle Wetter um die Ecke und macht den Plan zunichte. Es regnet und man muss mit der Familie doch zu Hause bleiben. Doch wer weiß, was für großartige Abenteuer in diesem großen Haus der Großeltern so auf einen warten. Rainy Season entführt uns in dieses Szenario, das ich mir ein bisschen genauer angesehen habe. Was ich von der Steam Version halte, verrate ich in meinem Spieletest zum Spiel. !B

Auf dem Bild ist eine Hintergasse von Wohnhäusern zu sehen. Es regnet: Der Boden ist nass.

So schön kann Regen sein

Was ich sehr schön an Rainy Season finde, ist schlichtweg die Möglichkeit, dass ich direkt zu Beginn einstellen kann, wie viel Zeit ich habe, um zu spielen. Das finde ich sehr cool und auch entgegenkommend. Vielleicht möchte ich einfach nur ein paar Minuten am Tag die Ruhe des Regens genießen und lauschen, wie die Tropfen das Gras streicheln oder auf dem Dach des Nachbarn tanzen.

Rainy Season erzählt die schlichte Geschichte eines Jungen, der mit seiner Schwester und Mama das Haus der Großeltern besucht. Angedacht ist eigentlich ein Besuch in einem Vergnügungspark, doch plötzlich beginnt es zu regnen. Vorlage genug, um die Fantasie des Jungen auf die Spitze zu treiben. Und so erkunden wir gemeinsam das alte Haus der Großeltern, während die Mutter zum Einkaufen gefahren ist und mir mein Lieblingsessen besorgt. Mir stehen zwei Etagen zum Erkunden zur Verfügung, die voller Geheimnisse stecken. Manchmal begegne ich einer sprechenden Puppe, mal einem Wesen, das in der oberen Etage fernsieht. Und mal bilde ich mir ein, dass es so viel regnet, dass die Fische gen Himmel schwimmen.

Es sind typische Ideen eines Kindes, die ich vermutlich auch gehabt hätte. Obwohl, ich war schon immer kreativ und würde mir vermutlich ganze Völker ausdenken, die zwischen den Ritzen der Dielen wohnen und die im Garten ihre Reittiere züchten. Oder ich würde mir selbst Angst machen und nur noch im Wohnzimmer sitzen. Wer weiß schon genau, was sich meine Fantasie ausdenken würde.

Ich liebe es, in Rainy Season einfach auch mal nur dem Regen zu lauschen. Das geht am besten im zweiten Stock, da kann ich die Fenster aufmachen, und einfach nur hören, wie die Tropfen tanzen. Doch ich mag es auch, die Geheimnisse zu erkunden und im Garten zu schauen, wie die Büsche zu blühen beginne. Oder ich beobachte gerne die kleinen Talismane, die an der Veranda hängen und deren Bedeutung mir kürzlich durch Weathering With You erklärt wurden, denn diese sollen dafür sorgen, dass die Sonne wieder scheint. So gibt es übrigens noch weitere interessante Dinge, die sich zur japanischen Kultur im Haus verstecken, was ich auch sehr schön und angenehm finde. So lerne ich mal wieder etwas über die Kultur. !B

Wenn Regen zum Gewitter wird

Rainy Season ist bereits im Mai 2020 erschienen, doch irgendwie ging es ganz an mir vorbei, was ich schade finde. Es ist wirklich eine schöne und entspannende Erfahrung, wenn sie nicht leider technisch ein paar Macken hätte. In meinem ersten Durchlauf kam ich beispielsweise nicht mehr zurück ins Haus, nachdem ich im Garten war. Irgendwie wollte mein Charakter die Stufe nach oben nicht mehr gehen. Das hat mich irgendwie sehr frustriert. Auch die Laufanimationen meines Charakters finde ich irgendwie ein wenig befremdlich. Ich weiß nicht, ob das Team hinter dem Spiel mal beim Laufen nach unten geschaut hat. Neben diesen Dingen finde ich das Schließen und Öffnen von Türen ein wenig unglücklich, aber das ist eher nebensächlich.

Stattdessen genieße ich auch den Soundtrack sehr und beobachte mit Freude, wie sich mein Charakter hinsetzt und wieder aufsteht. So höflich, so japanisch. Über das Aussehen von Rainy Season lässt sich sicher streiten. Ja, vielleicht wären schönere Assets besser gewesen, vielleicht aber auch nicht. Ich mag den Stil und finde ihn passend. Bis auf kleinere Dinge wie beispielsweise die Animationen meines Charakters. Doch was ich auch ziemlich schön finde, sind einfach die Geschichten, die im Zuge meiner Erkundung erzählt werden.

Rainy Season ist wie so ein Stück Kindheit, die man nebenbei entdecken kann. Eine wirklich schöne Erfahrung, die mich auch einfach mal zur Ruhe kommen lässt. Zudem kann ich selbst entscheiden, wie lange ich spielen möchte und kann somit 20, 40 oder 60 Minuten in diese ruhige Erfahrung abtauchen. !B

Zu sehen sind Büsche, die im Regen im Garten stehen. Auf ihnen wachsen plötzlich große blaue Blumen, darüber schweben ein paar Glühwürmchen.

Fazit: Da bleib ich gerne bei Regen zu Hause

Rainy Season lässt dich an einem regnerischen Tag zu Hause bleiben. Mit Hilfe deiner Fantasie erkundest du das Haus deiner Großeltern und findest Quallen im Garten, einen Spirit im oberen Stockwerk und noch so vieles mehr. Rainy Season ist wie eine Kindheit, die du erneut besuchen kannst, während du nebenbei die japanische Kultur auf dich wirken lässt. Dennoch ist es ein bisschen technisch unrund, sodass ich hin und wieder feststeckte und auch die Laufanimationen ein wenig gruselig anmuten, auch das Öffnen und Schließen der Tüten könnte in diesem Walkingsimulator schöner sein. Das ist so ein Spiel, das du immer dann aufsuchen solltest, wenn du einfach mal abschalten und deine Ruhe haben möchtest. Ignoriere dann einfach, falls du irgendwo feststeckst, es geht hier um die Erfahrungen, die du machst. Und die lohnen sich.

ProContra
+ Wunderbare Spielerfahrung– Technisch nicht wirklich rund
+ Schöner Soundtrack– Laufanimationen teilweise gruselig
+ Zauberhafte Regengeräusche, um Abzuschalten– Öffnen/Schließen von Türen unhandlich
+ Fantasievolle Kindheitsideen im Hause der Großeltern

Offenlegung

Ich habe mir Rainy Season bei Steam selbst gekauft. Der Titel ist dort schon für wenige Euro zu haben.

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Beatrice Eichhorn
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