Rush Rally 3 (Switch) im Test – Mobile Rallyesimulation

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Es ist schon eine ganze Weile wieder eine gute Zeit für Rennspielfans: Vor einigen Jahren gab es da mal eine kleine Flaute, doch mittlerweile sind wieder verschiedene Genre in ausreichender Anzahl vertreten. Auch die Switch bekommt das eine oder andere Rennspiel spendiert: Rush Rally 3 vom britischen Studio Brownmonster ist dort schon seit einem Jahr vertreten. Wie sich der Titel, der seinen Ursprung auf Smartphones hat, auf der Switch schlägt, verrät die Review.

Rallyesimulation auf der Switch

Brownmonster beschreibt Rush Rally 3 als Rallyesimulation – und als eine der besten, die man auf mobilen Plattformen bekommen kann. Auf der Switch selbst hat man dabei auch so ziemlich freie Fahrt – als große Konkurrenz im Rennspielbereich, die etwas Richtung Simulation tendiert, ist ansonsten nur Gear Club Unlimited etabliert und ziemlich gut unterwegs.

Tatsächlich tendiert Rush Rally 3 eher in die Richtung Simulation als Arcade – eine Klasse wie WRC 9 darf man aber nicht erwarten. Das ist zum einen schon dem fehlenden Controllerfeature der adaptiven Trigger geschuldet, zum anderen liegt es auch vor allem am Streckendesign: Die Kurse sind nicht so anspruchsvoll und auch nicht so eng wie in einer originalgetreuen Rallyesimulation.

Während einer Rallye darf auch repariert werden – einige Teile verschleißen schnell!

Dennoch hat auch Rush Rally 3 durchaus Einiges an Anspruch zu bieten: Die meisten Kurse sind zwar recht kurz, aber man sollte dennoch eine gewisse Aufmerksamkeit mitbringen. Den härtesten Simulationsaspekt hält Rush Rally 3 wohl aber an unerwarteter Stelle bereit: Beim Verschleiß des Fahrzeugs. Reifen und Motor haben eine geringe Haltbarkeit und bei stärkeren Kollisionen bricht auch gern mal die Radachse. Insbesondere der Verschleiß des Motors kostet aber viel Zeit, da das Fahrzeug dann nur noch wesentlich langsamer unterwegs ist.

Übrigens setzt Rush Rally 3 auf keinerlei echte Lizenz und Kurse – aber um echte Fantasywagen handelt es sich auch nicht. Modelle und Markenlogos sind verdächtig an realen Vorbildern orientiert, und jeder, der schon mal ein Spiel mit echten Lizenzen gespielt hat, wird die Designsprache sofort wiedererkennen – natürlich macht das Rush Rally 3 zu einem gewissen Grad auch authentischer.

Marken und Fahrzeuge sind leicht wiederzuerkennen.

Gar nicht so einfach

Während man bei Fahrphysik und Streckengestaltung durchaus die mobile Herkunft von Rush Rally 3 merkt, kann es der Titel im Bereich der Schwierigkeit durchaus mit großen Rallyesimulationen aufnehmen: In allen Meisterschaften und auf jeder Etappe die erste Etappe zu belegen, ist tatsächlich meistens gar nicht so einfach.

Die Power Stages sind aber oft auch wesentlich schwieriger als die ersten Etappen einer Meisterschaft – ganz ausgegoren ist der Schwierigkeitsgrad nicht, was Rallyespielen irgendwie etwas eigen zu sein scheint. Doch damit entfacht Rush Rally 3 einen Reiz, den viele andere heutige Rennspiele nicht mehr haben: Auch für den zweiten oder dritten Platz wird man belohnt und anschließend fährt man die Meisterschaft eben einfach erneut, um vielleicht noch eine bessere Position herauszufahren – ein anderes Fahrzeug oder neue Upgrades machen’s möglich.

Tatsächlich wird man Strecken und Rallyes auch eher erneut fahren müssen, um sich neue Fahrzeuge leisten zu können. In dieser Hinsicht fühlt sich Rush Rally 3 eher wie ein Rennspiel vergangener Generationen an, denn es geht nicht immer automatisch weiter, man ist auf Wiederholungen angewiesen – und das, obwohl man eben auch weiterkommt, ohne immer nur Erster zu sein.

Die Cockpitansicht darf nicht fehlen.

Saubere technische Umsetzung

Lob hat Rush Rally 3 für die saubere technische Umsetzung auf der Switch verdient, wobei das Team hier seiner Mission gerecht wird und im Handheldmodus sogar eine noch sauberere Leistung liefert: Da läuft Rush Rally 3 absolut flüssig und sieht ziemlich gut aus. Im TV-Modus schafft es Rush Rally 3 zwar auf 1080p Auflösung, kommt aber hier und da ganz leicht ins Stocken – es fühlt sich nicht ganz so flüssig an, wie im Handheldmodus.

Dennoch ist das technisch insgesamt eine saubere Performance – auch die Strecken können mit dichter Vegetation überzeugen, auch wenn ihre optische Gestaltung bei weitem nicht an andere Rennspiele heranreicht. Die verschiedenen Länder sind hauptsächlich durch die Flaggen und eine unterschiedliche Farbgebung der Kurse zu erkennen – unterschiedliche Untergründe und Wetterlagen simuliert Rush Rally 3 aber ganz gut, wenngleich man zum Beispiel bei Regen auf mehr Effekte als die Tropfen verzichten muss.

Lobenswert sind auch die Einstellungsmöglichkeiten – wem zum Beispiel die Bildrate im TV Modus wirklich zu instabil ist, darf einfach auf eine niedrigere Auflösung wechseln. Bei der Gestaltung der Menüs erinnert Rush Rally 3 durchaus an ein Mobilspiel: Über Toucheingaben kommt man oft schneller zum Spiel als beim Auswählen der verschiedenen Menüpunkte – insgesamt geht die Bedienung aber in Ordnung.

Nicht nur die Leistung, sondern auch der Innenraum des Fahrzeugs darf angepasst werden.

Fazit: Ziemlich konkurrenzlos

Wer ein Rallyespiel auf der Switch sucht, wird um Rush Rally 3 nicht so richtig herumkommen: Der aktuelle WRC Teil hat es nicht auf die Switch geschafft, doch ich erinnere mich an die Switch Umsetzung von V-Rally 4, die technisch ein Graus war. Hier macht Rush Rally 3 Einiges besser und hat sich den Titel als beste mobile Rallyesimulation redlich verdient. Die technisch saubere Umsetzung gefällt, während man bei Fahrphysik und Strecken durchaus einige Abstriche in Kauf nehmen muss. Durch verdächtig bekannte „Fantasiewagen und -marken“ wirkt das Erlebnis recht authentisch und das Fahrgefühl gefällt – während die Spielstruktur mit deutlich älteren Rennspielen verwandter ist als mit aktuellen. Rush Rally 3 unterhält mobil wie auch am TV ziemlich gut und kann insgesamt zwar nicht ganz, aber beim Anspruch durchaus mit „großen“ Rallyesimulationen mithalten.

ProContra
+ Technisch saubere Umsetzung– Schwierigkeitsgrad nicht ganz ausgegoren
+ Upgrades für die Wagen– Bildrate im TV Modus (1080p) nicht ganz stabil
+ Flüssiges Spielerlebnis– Eher einfache Streckengestaltung
+ Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten– Sehr schneller Verschleiß am Motor (+ Reifen)
+ Recht authentisches Erlebnis

Technik: 79

  • Grafik: 81
  • Sound: 85
  • Umfang: 83
  • Gameplay: 77
  • KI: 70

Spielspaß: 83

  • Wiederspielwert: In Rush Rally 3 ist der Wiederspielwert durchaus gegeben, da man für neue Wagen und Upgrades die Strecken durchaus auch mehrfach fahren muss.
  • Frustfaktor: Stellenweise vorhanden – der Schwierigkeitsgrad ist nicht ganz ausgegoren.
  • Design/Stil: Authentisch, da die Fantasiewagen und -marken sehr nah am Original angelehnt sind.
  • Musik/Sound: Insgesamt gelungen.
  • Preis-/Leistung: Die 14,99€ UVP sind angemessen.

Offenlegung

Wir haben Rush Rally 3 selbst gekauft.

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Manuel Eichhorn
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