SpaceHey – Eine gerechte Alternative für MySpace

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Als ich jung war, war das mit dem Internet noch nicht so. Damalige Netzwerke wie MySpace sind irgendwie noch voll an mir vorbei gegangen, doch ich hörte davon: Es gab die Freiheit, die eigene Seite so individuell wie möglich zu gestalten, Blogbeiträge zu posten und Gleichgesinnte zu finden. Quasi ein innovativer Vorreiter heutige Social Media Netzwerke.

Im Juli 2003, also vor fast 20 Jahren, wurde eine Community unter dem Namen MySpace gegründet, die damals durch die Decke ging, hin und wieder den Besitzer wechselte und auch mal versuchte, wieder Fuß zu fassen. So richtig glückte das alles nicht, mittlerweile wirkt die Seite auch eher wie jede x-beliebige Seite im Netz. Damals, das weiß ich noch, war das der Ort, um Kunstschaffenden und Menschen aus der Musikszene zu folgen. Vor allem Indiebands hatten da die Möglichkeit, sich besser vorzustellen. Da ich mich damals absolut nicht dafür interessierte, sondern lediglich in themenspezifischen Foren unterwegs war, sprach mich das nicht so an.

Wer jedoch die gute alte MySpace Zeit mit ihrem ganz besonderen Retrocharme vermisst, hat nun vielleicht eine passende Alternative. SpaceHey heißt diese spannende Alternative und wurde vom deutschen Entwickler Anton Röhm ins Leben gerufen, der zur damaligen Hochzeit von MySpace noch nicht mal wusste, dass es dieses Netzwerk überhaupt gab. Laut einem Artikel auf codecademy.com schrieb Röhm die Seite aus Spaß im Zuge der Pandemie, doch dann ging alles per TikTok viral. „MySpace is back!“ wurde da voller Freude gepostet und mittlerweile verzeichnet das Netzwerk bereits mehr als 500.000 angemeldete Nutzer:innen.

Röhm fand selbst die Inspiration zu SpaceHey ganz klassisch im Internet: Mithilfe von Wikipedia und dem Internet Archive verschwand er im Rabbit Hole namens MySpace und war von dieser Zeit fasziniert, die er nie selbst erleben konnte. Er wollte etwas Ähnliches schaffen. Seitdem die Community 2020 an den Start ging, arbeitet er non-stop daran und versucht vor allem die Server am Laufen zu halten, da sich doch immer sehr viele Nutzer:innen auf der Seite tummeln. !B

Zu sehen ist die Startseite von SpaceHey, auf der man vier verschiedene Profile sieht, die man erkunden kann, und einen Loginbereich.

Was ist dieses SpaceHey denn nun?

Gerade wenn du vielleicht der jüngeren Generation angehörst und nach den 2000ern geboren wurdest, hast du die MySpace Phase vermutlich nur durch Erzählungen erlebt. Ich glaube auch, dass das in Deutschland gar nicht so beliebt war wie in anderen Teilen der Welt. SpaceHey ist eine Rekreation von MySpace und bietet dir die Möglichkeit, dein eigenes Profil vollkommen individuell mit vorgegebenen Designs oder eigenen CSS Snippets zu gestalten. Es ist schließlich dein ganz eigener Ort, gestalte ihn also so, wie du möchtest.

Du kannst dort auch eigene Blogbeiträge schreiben. Die meisten haben das früher wie eine Art Tagebuch verwendet und wenn ich so durch die Accounts browse, scheint der Trend auch heute noch ein wenig in diese Richtung zu gehen. Außerdem kannst du im Profil alle deine Freunde verlinken und deine Hobbies und Favoriten zu allem möglichen teilen. Zusätzlich kannst du auch in den verschiedenen Foren an ganz unterschiedlichen Themen teilnehmen oder dort auch deine eigenen kreativen Ergüsse teilen, um andere daran teilhaben zu lassen. Wichtig ist Anton Röhm nur, dass er einen Ort schafft, an dem man sich wohl fühlt. !B

Aufgeführt sind hier die verschiedenen Vorteile von SpaceHey: Retro Social, Privacy Friendly, Fully Customizable und 500.000 people.

Ist das wirklich kostenlos?

Das Ziel von Röhm ist es, eine kostenlose Community zur Verfügung zu stellen, die einen inklusiven und sicheren Raum für alle Nutzer:innen schafft. Durch das hohe Wachstum steigen logischerweise auch die Kosten hinter dem Projekt, weswegen Röhm zunächst eine einzelne Werbeanzeige auf der Startseite eingebaut hat, die dabei helfen soll, die Kosten zu decken. Das gab er vor vier Monaten in einem Blog Post bekannt. Glücklicherweise sind seitdem keine weiteren Anzeigen dazugekommen. Durch die Werbung lässt sich die Seite jedoch ein wenig finanzieren, außerdem hat er noch einen Stickerverkauf, wodurch sich auch ein bisschen was finanziert. Derzeit sucht er Werbepartner, die ihn unterstützen können. Für die Nutzer:innen soll SpaceHey jedoch weiterhin kostenfrei bleiben.

Welche Vorteile und Funktionen hat es?

Wie ich schon schrieb, ist es eine wholesome community und das merkt man auch, wenn man durch die einzelnen Foren und Beiträge postet. Außerdem liest man es auch unter dem oben verlinkten Blog Post. Hier bedanken sich so viele für diese freundliche Community und den wirklich sicheren Ort, der geschaffen wurde. Ich bin mir nicht sicher, wie viele das schon mal Zuckerberg mitgeteilt haben. Doch lasst uns mal über die Funktionen sprechen, die SpaceHey alle so mit sich bringt:

  • Vollkommen individuell anpassbare Profilseite
  • Eigene Blogbeiträge
  • Eigenes Instant Messaging
  • Foren zu verschiedenen Themen
  • Gruppen für Gleichgesinnte
  • Teile per Bulletins Dinge nur mit deinen Freunden

Übrigens: Wenn du keine Lust hast, dich mit HTML und CSS zu beschäftigen, um deine Profilseite so individuell zu gestalten wie du selbst bist, gibt es auch vorgefertigte Layouts, die teilweise die Community erstellt hat.

Je mehr ich mich mit SpaceHey beschäftige, desto faszinierter bin ich von dieser Retrowelt, die dabei trotzdem versucht, freundlich und offen zu sein. Ein riesiger Vorteil zu vielen anderen Netzwerken. Übrigens kannst du auch ganz klassisch auf der Profilseite Kommentare hinterlassen, um so jemandem vielleicht eine nette Nachricht oder Grüße zukommen zu lassen. Vielleicht gibt es ja auch bald ein Profil von uns, wer weiß das schon so ganz genau? Der erste Eindruck ist jedenfalls sehr viel versprechend.

Wir drücken Anton Röhm die Daumen, dass das Projekt weiterhin so gut wächst und er auch mal die eine oder andere ruhige Minute für sich selbst hat. !B

Auf dem Bild ist ein Profil auf SpaceHey zu sehen, das die verschiedenen Funktionen wie Blogs, Interessen und Freunde abbildet.

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Beatrice Eichhorn
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