Trifox (Switch) im Test – Erfinderischer Fuchs auf Abenteuer

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Trifox ist das erste eigene Spiel von Glowfish Interactive. Insbesondere mit diesem Hintergrund überzeugt Trifox durch viele kreative Ideen und legt einen sympathischen Auftritt hin. Doch die technische Umsetzung auf der Nintendo Switch hat so ihre Probleme – zudem kann das Erlebnis auch ziemlich frustrierend sein. Unsere Review zur Nintendo Switch Version verrät mehr.

Ein Fuchs sucht Abenteuer

Trifox ist eher sparsam, wenn es um seine Story geht und verzichtet da auch komplett auf Worte. Der Protagonist, ein Fuchs, zieht ins Abenteuer, denn er möchte seine geplünderte Heimat wieder aufbauen. Die Plünderer werden verfolgt – und hier setzt Trifox immer wieder auf einige humorvolle und witzig gestaltete Sequenzen. Es reicht, um einen Anlass fürs Abenteuer zu liefern.

Dieses zeigt sich in Trifox wesentlich kreativer, als man in den ersten Spielminuten erwarten würde: Das Leveldesign von Trifox ist sehr abwechslungsreich und hält immer wieder neue Überraschungen bereit. Glowfish Interactive bezeichnet Trifox als von den besten 3D-Platformern inspiriert, was man wirklich merkt, und das meine ich hier nicht im negativen Sinne. Verschiedene Gameplayelemente werden immer wieder so platziert, dass sie fordernd und passend sind, ohne irgendwie geklaut zu wirken oder einfach nur des Elements willen eingebaut worden zu sein. Ein wenig überrascht war ich zwar schon, als ich vor steigendem Wasser weglaufen musste, aber Spaß gemacht hat es dann letztlich doch. Ebenso gut passt übrigens die Mischung aus Platformer und Twin-Stick-Shooter.

Bei der Charakterentwicklung setzt Trifox aber noch eins drauf: Du darfst dir die Fertigkeiten des Fuchses komplett selbst zusammenstellen, angefangen bei einer grundsätzlichen „Klasse“ und der dazugehörigen Fertigkeit bis hin zu den einzelnen anderen Fähigkeiten, die du einzeln kaufen und zusammenstellen kannst – und zwar alle, das ist nicht davon abhängig, welche Klasse du gerade aktiv gewählt hast. So kannst du dir eine Figur schaffen, die gut zu deinem Spielstil passt. Im Schnitt wirst du dennoch gut in den Leveln klarkommen. !B

Spielfigur springt über Plattformen mit Lava darunter.
Die Platforming-Abschnitte in Trifox sind meistens ziemlich einfach.

Unerwartete Hürden

Die vollkommene Freiheit sorgt natürlich auch dafür, dass du vor allem von den grundsätzlichen Klassen nie so richtig profitierst. Es ist eben wirklich eine Frage der eigenen Präferenz, wofür du dich entscheidest. Ich habe mich für den Ingenieur entschieden, da mir das Fliegen mit dem kleinen Helikopter ganz gut gefallen hat, einen objektiven Vorteil hatte ich dabei aber in Trifox nicht.

Leider wird das Spiel an bestimmten Stellen sogar ziemlich frustrierend: Immer wieder gibt es in Trifox Level oder Abschnitte dort, die viel schwieriger sind als alles drum herum. Diese Stellen kommen meistens überraschend und können einen ausbremsen. Auch die Länge der Level ist nicht konsistent. Das ist immer wieder ärgerlich und an ein paar Stellen ist für mich eine sehr spaßige Session schnell in Frust abgestürzt, vor allem, weil mir ein paar Gegnertypen einfach zu schwierig vorkamen.

Vermutlich hat da auch die technische Umsetzung auf die Switch ihren Teil dran, doch dazu gleich mehr. Die frustrierenden Stellen in Trifox fand ich vor allem deshalb suboptimal, da der grundsätzliche Aufbau des Spieles auf ein eher entspanntes Abenteuer schließen lässt. Auch der Umfang von Trifox ist eher überschaubar und durch die unnötigen Tode wirkt die Spielzeit gestreckt, da auch die Checkpoints in den Leveln nicht immer super liegen und man dann ziemlich viel wiederholen muss. Da viele Platformer-Einlagen dagegen eher einfach ist, scheint Trifox irgendwo in einem Konflikt zu liegen, was es eigentlich möchte – mit weniger Schwierigkeitsausbrüchen hätte es mir wirklich besser gefallen. Gleichzeitig möchte dich das Spiel aber auch dazu motivieren, die Level mehrfach zu spielen und mit möglichst vielen gesammelten Punkten und wenigen Toden zu schaffen – da passt das alles also wieder. !B

Kampf gegen verschiedene Gegner, hinter der Spielfigur steht ein Geschütz, das Flammen wirft.
Die Kämpe sind ziemlich effektreich und profitieren von den Fertigkeiten.

Halbe Power auf Nintendo Switch

Davon abgesehen glaube ich, dass man auf anderen Plattformen die bessere Version von Trifox bekommt und vermutlich auch mehr Spaß haben kann. Auf den ersten Blick ist die Nintendo Switch Version von Trifox nicht schlecht: Das Bild ist lediglich unscharf, die Kanten flimmern und es wirkt alles etwas weichgewaschen. Die offiziellen Screenshots zu Trifox aus dem Pressekit sehen deutlich hübscher aus.

Was mir schnell aufgefallen ist, sind Herausforderungen mit der Helligkeitseinstellung: Dunkle Abschnitte sind in Trifox einfach viel zu dunkel, und ich bekomme sie nicht hell, ohne dass helle Abschnitte zu hell sind. Das tritt in erster Linie im TV-Modus auf, aber auch im Handheld-Modus lässt sich aus irgendeinem Grund keine optimale Bildeinstellung finden.

Doch auch die Performance ist nicht immer top, es kommt in den Kämpfen ganz gerne zu Performance-Einbrüchen und sogar der Ton setzt aus, was vor allem beim Spielen im Handheld-Modus mit Kopfhörern auffällt. Das beeinflusst leider auch die Kämpfe und teils das Platforming, da sich alles etwas unpräzise anfühlt und ich in manchen Kämpfen öfter gestorben bin, als es hätte sein müssen. Das ist etwas schade, ich denke einfach, besser konnte das Team bei Glowfish Interactive Trifox nicht auf die Nintendo Switch optimieren. Grundsätzlich passt das Spiel super auf die Switch, aber ich denke, dass durch die technische Seite Einiges an Spielspaß verlorengeht. !B

Dunkler Spielabschnitt, auf dem Bild ist nicht viel zu erkennen.
Manchmal ist es einfach zu dunkel, an manchen Stellen ist das Bild auf dem TV komplett schwarz.

Fazit: Kreatives Abenteuer mit Technikschwäche

Gamer's Palace Score 65 von 100.

Trifox ist ein kreatives Abenteuer geworden und ein gelungenes Debüt für Glowfish Interactive. Das abwechslungsreiche Leveldesign mit vielen Überraschungen und die komplett freie Charakterentwicklung haben mich überzeugt. Die Nintendo Switch Version des Spieles kann ich aber nur bedingt empfehlen: Technisch ist das Erlebnis auf der Switch nur bedingt rund, vom unscharfen Bild abgesehen kommt es auch regelmäßig zu Aussetzern von Bild und Ton, was auch die Kämpfe negativ beeinflusst. Das macht Trifox noch etwas frustrierender, als es eigentlich eh schon ist, denn immer wieder kommt es im Spiel zu unfairen Ausbrüchen des Schwierigkeitsgrades. Aus Spaß wurde dadurch bei mir mehr als einmal Frust, und das innerhalb von wenigen Sekunden oder Minuten. Trifox halte ich dennoch für gelungen, würde aber zur Version auf einer anderen Plattform greifen, da ich zumindest davon ausgehe, dass das Spiel dort besser läuft.

ProContra
+ Sehr kreatives Leveldesign– Technische Umsetzung auf der Switch: Bild- und Tonaussetzer
+ Individuelle Charakterentwicklung– Unfaire Ausbrüche des Schwierigkeitsgrades
+ Gute Symbiose aus Platformer und Twin-Stick-Shooter– Levelgrößen nicht konsistent
– Teilweise wechseln sich Frust und Spaß zu schnell ab

Offenlegung

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Manuel Eichhorn
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