Jeden Freitag stellen wir dir momentan einen Artikel vor, der Teil unserer Interviewreihe „13 Fragen“ ist, doch nicht alle, die wir angeschrieben haben, haben es im rechtzeitig zur ersten Veröffentlichung der Reihe geschafft. Doch schlimm ist das nicht, weswegen es nun ein erstes Interview gibt, in dem alle 13 Fragen am Stück beantwortet werden.
Sylvain, dessen Kickstarter Kampagne zu ONA noch bis zum 21.12.2021 läuft, hat mir kürzlich seine Antworten zugespielt. Du weißt nicht, was ONA ist? ONA ist eine interessante Reise, die sich jedes Mal anders entwickeln wird. Du wirst auf dieser Reise verschiedene Orte der Menschheitsgeschichte besuchen und das eine oder andere über dich herausfinden, was du vielleicht noch nicht wusstest. Sylvain de Vreese, der Schöpfer hinter ONA, ist leidenschaftlicher Fotograph und Videokünstler, weswegen er auch die Idee zu diesem besonderen Projekt hatte. Wenn dein Interesse geweckt ist, wirf sehr gerne einen Blick auf die Kickstarter Kampagne.
Ansonsten: Vorhang auf für die Fragen und Antworten.
Was macht dir beim Entwickeln von Spielen am meisten Spaß?
„Neue Ideen zu finden. Besonders Schlüsselideen, die ganz neues Potential für ein Projekt freischalten. Diese Momente sind magisch für mich und fühlen sich sehr zufriedenstellend an.“
Gibt es etwas, das dir beim Entwickeln gar keine Freude bereitet? Wenn ja, was?
„Wenn ich mich an einer Idee fest beiße, während ich jedoch von den Aufgaben, die noch zu tun sind, überwältigt werde. Der Entwicklungsprozess braucht viel Zeit und es könnte herausfordernd werden, an jedem Aspekt der Idee festzuhalten.“
Woher nimmst du die Inspirationen für dein Spiel?
„Von einer ganz persönlichen Einsicht, dass ich mit einem Spiel, die Welt positiv verändern könnte. Allerdings auch durch Projekte wir Myst oder das weniger bekannte In Memoriam. Beide Spiele haben mir für den Anfang genug Inspiration gegeben.“
Was tust du, um auch in stressigen Phasen „sane“ zu bleiben?
„Ich meditiere und gehe in der Natur spazieren, oder ich verbringe Zeit mit meinen Freunden, um ein bisschen zu entspannen und vom Stress abzuschalten. Außerdem hilft es mir, wenn ich in mein Notizbuch schreibe, um neue Perspektiven zu sehen.“
Was ist dein persönliches Lieblingsspiel und warum?
„Das Spiel ist schon alt, aber In Memoriam (Anm. d. Red.: Release 2003) war eine der eindringlichsten Erfahrungen, die ich in einem Spiel je erlebt habe. In diesem Spiel musstest du Rätsel lösen, um Menschen, die von einem Bösewicht gefangen gehalten wurden, zu befreien. Fake Webseiten wurden dabei ins Leben gerufen, die den Eindruck einer echten Ermittlung erwecken sollten, gepaart mit dynamischen Puzzles, die es zu lösen gab.“
Was hat dazu geführt, dass du Entwickler:in wurdest?
„Als ich ein Teenager war, bekam ich die Idee, ein Videospiel zu erschaffen, dass die inspirieren und aufwecken könnte. Ich bin diesem Traum mehrere Jahre gefolgt, bis ich das Konzept für ONA hatte.“
Welcher Spruch motiviert dich weiter zu machen?
„“If you free yourself, you free others…“ Bedeutet, dass das einzige, was du in dieser Welt ändern kannst, du selbst bist. Denn dann hast du natürlich auch einen Einfluss auf andere.“
Was motiviert dich generell?
„Alles mit einem höheren Sinn. Die Welt und die Menschheit zu beobachten, gibt mir regelmäßig die Kraft, an der Entwicklung meiner Idee weiterzuarbeiten.“
Welchen Tipp würdest du ganz neuen Entwickler:innen mitgeben?
„Du musst immer das große Ganze sehen und hab keine Angst vor Details. Manchmal hilft es mir, einen Schritt zurückzutreten, um einen anderen Blickwinkel auf das zu bekommen, das ich gerade erschaffe.“
Unterstützt du eine gemeinnützige Organisation? Wenn ja, welche und warum?
„Für mich ist das Bewusstsein unserer Zivilisation ein zentraler Punkt, den es zu entwickeln gilt, um die Dinge zu ändern. Es ist sehr wichtig, die Vision und die Perspektiven der Menschen auf das Leben zu erweitern.“
Woher hattest du die Idee für den Namen deines Studios?
„Wizard Motion. Ich glaube, dass die Magie noch lebt und in uns selbst gesucht und gefunden werden kann. Wizard bezieht sich auf die Fähigkeit, das Leben in Bezug auf Aspekte wahrzunehmen, die für die Augen unsichtbar erscheinen können. Motion bezieht sich jedoch auf die dynamische Behandlung der Visuals innerhalb eines Projekts selbst.“
Auf welches Feature in deinem aktuellen Spiel bist du sehr stolz?
„Stop-Motion-Animationen in Verbindung mit synchronisierter Musik und Klängen schaffen ein immersives und bedeutungsvolles Erlebnis. Auch die Tatsache, dass während des Besuchs von ONA niemand die gleichen Inhalte sehen wird.“
Ich kann ohne meinen Mangotee selten wirklich arbeiten. Was brauchst du, um richtig loslegen zu können?
„Den Flow-Zustand erreiche ich dann, wenn ich nicht von den alltäglichen Lebensumständen abgelenkt werde. Es passiert, wenn ich mich von dem abtrenne, was nicht wichtig ist. Meditation hilft.“
Vielen lieben Dank, lieber Sylvain, für die Beantwortung der Fragen. Und jetzt ist für dich der richtige Zeitpunkt gekommen, die Kickstarter Kampagne von ONA zu besuchen.
Foto von Olya Kobruseva von Pexels