Bereits im September habe ich mir die Liebesgeschichte zwischen Eda und Owl auf dem PC für euch angesehen und war eher mäßig begeistert, nun ist When the Past Was Around jedoch auch für die Nintendo Switch erschienen, weswegen ich es mir nicht nehmen lassen konnte, hier einen Blick zu riskieren. Ob mich die Switch Version von When the Past Was Around mehr begeistern konnte, erfährst du in meiner Review.
Eda und Owl
Ich habe bereits in meiner PC Review von der Geschichte rund um Eda und Owl geschrieben, die beide durch ihre unheimliche Liebe zur Musik miteinander verbunden sind. Und auch jetzt, ein Vierteljahr nach dieser Review kann ich meinen Eindruck nur bestätigen. Ich kann noch immer keine wirkliche Verbindung zu Eda und Owl aufbauen, ich weiß nicht, was sie bewegt. Ich weiß nicht, was sie tun, außer eine klischeehafte Liebesbeziehung zu führen.
Eda ist eine junge Musikerin, Owl ein musikalischer Eulenmann. Beide verlieben sich durch die Musik ineinander, die einen wesentlichen Bestandteil des Spiels ausmacht – und das zurecht, denn der Soundtrack ist noch immer eine wahre Wucht. When the Past Was Around spiegelt mir jedoch keine Tiefe wider, tatsächlich ist die Geschichte ziemlich eindeutig und vorhersehbar, was ich sehr schade finde. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen.
Die Geschichte selbst wird durch Bilder erzählt, in dem du mit Eda und Owl verschiedene Abschnitte ihrer Beziehung besuchst, mal bist du mit den beiden am Strand, mal esst ihr Kekse zusammen. Das ist schon ziemlich nice, doch irgendwie fehlt mir einfach dieser Funke. Und es kann nicht sein, dass der Funke nur durch einen gelungenen Soundtrack übertragen wird. Dafür punktet aber auch immer noch der von Hand gezeichnete Zeichenstil sehr und verleiht immerhin alles ein Auge fürs Detail.
Nichts geändert hat sich an den Rätseln, die immer noch sehr schwankend in der Schwierigkeit sind und keinen durchgehenden Faden haben. Stattdessen kommt da sogar die technische Seite des Spiels um die Ecke und sorgt nochmal für Trubel.
Die Liebe zur Eule für unterwegs
Das Gute an When the Past Was Around ist die Kürze der Geschichte, so ist das Spiel sehr gut für die Switch und somit auch für unterwegs geeignet. Doch Vorsicht: Beendet am besten immer ein Kapitel, bevor ihr weiterspielt, denn sonst beginnt ihr jedes Kapitel wieder von vorne, was ein bisschen frustrierend sein kann.
Für mich war bereits die PC Version von When the Past Was Around kein Spiel, das technisch lupenrein war, doch auch die Switch Version ist nicht ohne. Tatsächlich hing ich in mehreren Rätseln immer wieder fest, denn das Ereignis zur Lösung wollte partout nicht auslösen. Erst als ich das Kapitel komplett neugestartet habe, ging es weiter – das ist mir tatsächlich ein paar Mal passiert und hat mich doch ein paar kostbare Nerven gekostet.
Auch die Steuerung ist ein wenig sehr verwirrend: Ich kann mit den Schultertasten nach rechts oder links scrollen, um die Level einzusehen. Oder ich nutze den rechten Stick oder fahre mit dem linken Stick entsprechend in die Richtungen. Das ist super verwirrend. Alternativ kann ich sogar noch den Touchscreen benutzen und mit dem Finger lenken. Das sind an sich super viele Möglichkeiten, doch auf Dauer hat es bei mir eher zu Verwirrung geführt, so habe ich mit dem Finger beispielsweise häufiger das Level verschoben als tatsächlich das anzuklicken, was ich klicken wollte.
Immerhin ist der Akkuverbrauch ganz nett, sodass in knapp einer Stunde nur so rund 20 % vom Akku fortgehen, wenn man eine Launchkonsole hat. Technisch gesehen, schätze ich beide Versionen auf demselben Niveau ein.
Fazit: Dädümm Dädümm Dümm
Ich liebe Liebesgeschichten und so versuchte mich auch When the Past Was Around in seinen Bann zu ziehen, doch die Geschichte bleibt für mich zu oberflächlich. Viel eher werden die Rätsel mit ihrer schwankenden Schwierigkeit in den Vordergrund gestellt, statt die Liebe an sich. When the Past Was Around erzählt eine zarte und liebevolle Geschichte über die Liebe, das Leben und den Abschied, verpasst dabei jedoch, mich mitzunehmen und mir das Gefühl zu geben, dass ich Eda und Owl überhaupt kenne.
Doch auch jetzt ist der Soundtrack das, was mir von When the Past Was Around in ständiger Erinnerung bleibt – nicht zuletzt, weil wir jeden Morgen davon geweckt werden. Es ist ein Soundtrack, der so viele Variationen hat, der immer da ist, der sich wandelt und die Liebe untermalt. Der Soundtrack ist das stärkste am ganzen Spiel, unterstützt vom handgezeichneten Zeichenstil. Die Switch Version selbst hat einige technische Herausforderungen und auch der Touchscreen ist eher schlecht als recht eingebunden. Für Fans von kurzen, romantischen Point & Click Adventures geeignet.
Pro | Contra |
---|---|
+ Touchscreen! | – Touchscreen… |
+ Schöne Liebesgeschichte… | – … der es an Tiefgang fehlt |
+ Hervorragender Soundtrack, eingängige Klänge | – Keine Bindung zu den Charakteren möglich |
+ Schöner, handgezeichneter Grafikstil | – Schwankende Schwierigkeit bei den Rätseln |
– Manche Rätsel lösen nicht aus | |
– Steuerung sehr verwirrend |
Technik: 74
Grafik: 87
Sound: 94
Umfang: 70
Gameplay: 46
Spielspaß: 63
- Story: Ihr begleitet in When the Past Was Around Eda und Owl auf ihrem Liebesabenteuer und schwelgt in den Erinnerungen der Vergangenheit.
- Nachhaltigkeitswert: So schön Soundtrack und Grafikstil auch sind, wird es vermutlich keine große Rolle spielen.
- Frustpotential: Aufgrund der Puzzles durchaus vorhanden, denn diese sind sehr, sehr schwankend in ihrer Schwierigkeit.
- Design/Stil: Wunderschön und von Hand gezeichnet.
- Musik und Sound: Das beste Argument des Spiels und ein Soundtrack, der definitiv in Erinnerung bleibt.
Offenlegung
Wir haben einen Review Key zu When the Past Was Around vom Publisher erhalten.