JDM Racing 2 (Switch) im Test – Schwammiger Arcaderacer

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Zum 24. Dezember 2020 ist im eShop auf der Switch das Arcaderennspiel JDM Racing 2 erschienen – zum schmalen Preis von 4,99€. Das war für mich dann ein Spontankauf – das Spiel folgt ein Jahr nach seinem Vorgänger, welches ganz erkennbar seinen Ursprung auf mobilen Plattformen hat. JDM Racing gibt es auch für Android und iOS. Wie mir der zweite Teil als Switch Exklusivtitel gefallen hat, erfahrt ihr in der Review.

Mobilegame Charakter

JDM Racing 2 ist auch ein Rennspiel, dass seinen Ursprung auf Smartphones hat – ähnlich wie das von mir erst kürzlich getestete Rush Rally 3. Doch einen deutlichen Unterschied gibt es: JDM Racing 2 merkt man den Ursprung auf dem Smartphone deutlich an. Natürlich muss man dabei auch den schmalen Preis bedenken, immerhin erhält man hier ein vollständiges Spiel ohne Ingame-Käufe für unter 5€.

Der Umfang ist dafür durchaus beachtlich, unverständlich ist aber, warum JDM Racing 2 ohne Touchunterstützung im Handheldmodus daherkommt. Die Bedienung der Menüs, die nur mit dem Stick möglich ist, ist nicht gerade komfortabel – Touchsteuerung hätte das Ganze bereichert.

Doch während man den generellen Mobile Game Charakter eben durch den schmalen Preis noch verzeiht, hinterlässt die Steuerung generell keinen allzu guten Eindruck: Beschleunigen und Bremsen erfolgt nicht über die Schultertasten, sondern in JDM Racing 2 über Y und X (Y für Nitro) und A und B (B für Handbremse) – während man sich daran gewöhnen kann, bleibt der schwammige Eindruck immer erhalten. Zwar gibt es kleine Unterschiede zwischen den Fahrzeugen, doch mit keinem baut man ein richtiges Kontrollgefühl oder einen spürbaren Kontakt zum Untergrund auf. Auch die Bremsen sind nicht wirklich griffig – einerseits realistisch, andererseits die äußerst schwammige Steuerung nur unterstreichend.

Einige Strecken sind optisch hübsch anzusehen, aber technisch nicht beeindruckend.

Arcade wie früher

Das Drumherum ist dabei gar nicht schlecht: Die Switch bringt die Rennspiele vorher, wie man sie heutzutage durchaus das eine oder andere Mal vermisst: JDM Racing 2 bringt kurze Events mit, von denen man auch mal eins zwischendurch fahren kann. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei nicht ganz ohne, vor allem durch den Kampf mit den Boliden gewinnt man nicht jedes Rennen auf Anhieb. Vor allem bei den Dragraces oder Survival Events muss man sich aber den Trick zunutze machen, sofort das Nitro zu verballern, sonst hat man keine Chance.

Events und Strecken sind recht vielfältig und werden mit ausreichend Abwechslung eingesetzt. Viele Auswahlmöglichkeiten hat man aber nicht, nur selten werden in einer Meisterschaft zwei Events auf einmal freigeschaltet. Ist also ein hartes Event in JDM Racing 2 dabei, muss man sich dabei erst mal die Zähne ausbeißen, bevor man dann weitermachen kann.

Belohnt wird man für gewonnene Events aber mit Erweiterungen und Teilen für die Fahrzeuge – meist gebunden, manchmal aber auch frei wählbar. Die Wagen können von der Leistung her angepasst werden und die Teile sollte man auch kaufen, sobald möglich. Auch die optische Anpassung ist möglich, hier werden aber wirklich nur die Bereiche des Fahrzeugs bezeichnet und anschließend „Teile“ durchnummeriert – mehr Liebe hätte hier gutgetan.

Lose! Ja, man gewinnt nicht immer.

Keine großen Überraschungen

Generell merkt man JDM Racing 2 jetzt nicht unbedingt die große Passion an: Ich glaube, insgesamt ist der Titel ohnehin sehr ähnlich zum ersten Teil, aber es gibt neue Fahrzeuge und Strecken. Die Fahrzeuge sind an japanischen Modellen orientiert, während die Strecken keine überraschenden Designs bieten – aber insgesamt wirkt doch alles eher wie ein generisches Mobilerennspiel, nicht schlecht, aber die großen Wow-Effekte bleiben aus, auch, wenn es um den Sound geht.

Technisch löst JDM Racing 2 generell keine Begeisterung aus, die Optik ist halt okay, aber nicht sonderlich gut optimiert. Beim Überqueren der Ziellinie stottert alles und auch die Fahrzeuge in Dragraces rasen nicht flüssig über die Strecke – schade. Im Vergleich zu einem Rush Rally 3, das eben richtig gut auf die Switch optimiert ist, kann man mich hier nicht begeistern.

Die Teile dürfen einzeln auch farblich angepasst werden.

Fazit: Nichts Besonderes

JDM Racing 2 fällt für mich in die Kategorie von Spiel: „Kann man machen, muss man aber nicht.“ Auf der Pro-Seite steht der schmale Preis, die recht vielfältigen Events und das Gefühl, einen einigermaßen motivierenden Arcaderacer wie früher zu spielen, in dem man recht viel freischalten kann. Gegen JDM Racing 2 spricht aber die sehr schwammige Steuerung und der gesamte Eindruck, dass hier ein Mobilspiel ohne viel Liebe auf die Switch gebracht wurde – und weder technisch gut angepasst wurde noch die Touchoption für Menüs mitbringt. Wer für die unter 5€ einen Arcaceracer für zwischendurch oder unterwegs sucht und auch mit schwammiger Steuerung und etwas Frustpotential leben kann, kann sich JDM Racing 2 durchaus ansehen, doch auch auf der Switch gibt es bessere Alternativen, zum Beispiel Gear Club Unlimited, welches wesentlich mehr zu einem im Angebot ähnlichen Preis bietet.

ProContra
+ Recht abwechslungsreiche Events– Bildrate nicht stabil
+ Vielfältige Strecken– Extrem schwammige Steuerung
+ Einiges zum Freischalten– Keine Touchunterstützung
+ Optische Anpassung der Fahrzeuge– Stellenweise frustrierend
– Lieblose Benennung der Teile

Technik: 54

  • Grafik: 50
  • Sound: 48
  • Umfang: 70
  • Gameplay: 53
  • KI: 48

Spielspaß: 50

  • Wiederspielwert: Der Umfang geht klar, aber nach dem Durchspielen kann man nicht wirklich noch was rausholen.
  • Frustfaktor: Vorhanden – manche Events haben es durchaus in sich und die Steuerung bleibt schwammig.
  • Design/Stil: Soweit okay, aber nichts Besonderes.
  • Musik/Sound: Einfach gehalten und nicht beeindruckend.
  • Preis-/Leistung: Die 4,99€ sind angemessen.

Offenlegung

Wir haben JDM Racing 2 selbst gekauft.

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Manuel Eichhorn
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