Anfang des Jahres waren wir in Leipzig auf einem Antiquitätenmarkt, wo es praktischerweise auch einen Stand gab, der alte Videospiele verkauft hat – unter anderem auch jede Menge Games für die PlayStation 2. Da ich nun schon länger immer mal wieder an das einzige Sportspiel dachte, dass ich mit Begeisterung auf Sonys alter Konsole gespielt habe, fingen wir an zu stöbern und wurden tatsächlich fündig.
Für ein paar Euro gehörte Summer Heat Beach Volleyball mir und noch glücklicher war ich, als ich den Fernseher von Manu übernahm, weil er sich einen neuen kaufte. Denn nun konnte ich meine PlayStation 2 wieder ordnungsgemäß anschließen und mich mit Juliana Blanco wieder auf das sandige Feld begeben. Da soll nochmal jemand sagen, dass ich mich nicht für Sport begeistern könnte.
Die Vergangenheit
Ich bin, wie es für mich damals üblich war, Anfang der 2000er über Summer Heat Beach Volleyball in meiner Videothek gestolpert. Generell war diese Videothek damals für mich der absolute Zugang zu neueren und älteren Games. Vieles habe ich hier kennengelernt, doch das führt zu weit. Vielleicht gibt es mal einen eigenen Artikel zu dieser Zeit, mal sehen.
Summer Heat Beach Volleyball erschien 2003 von Acclaim Entertainment für die PlayStation 2 – und das auch noch exklusiv, denn der Titel ist in der Art nirgendwo sonst zu finden. Entwickelt wurde der Titel von Acclaim Entertainment Cheltenham, welches 2000 gegründet wurde. Allerdings nahm es mit dem Studio und dem Publisher kein gutes Ende, denn 2004 meldete das Unternehmen seinen Bankrott an. Viele Titel kann man nun nur noch bei einzelnen Händlern oder auf Flohmärkten finden.
Ich liebte Summer Heat Beach Volleyball auf der PlayStation 2 und es ist bis dato auch das einzige Spiel dieser Art, das ich gerne gespielt habe. Ich habe mir nicht mal andere Beachvolleyballspiele besorgt oder so, sondern blieb in Gedanken immer diesem Titel treu. Warum genau, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich sehr froh war, als wir auf den Flohmarkt diesen für mich verloren geglaubten Klassiker gefunden hatten.
Meine Erinnerungen trügen mich nicht
Was mich an Summer Heat Beach Volleyball stets sehr begeistert hat, war der Grafikstil. Das waren damals schon sehr hochwertige 3D-Modelle, bei denen man richtig viele Details sehen konnte. Zusätzlich wird man für so gut wie jedes gewonnene Match in irgendeiner Weise belohnt – wenn man noch nicht alle Belohnungen erhalten hat. Da es sich hierbei um ein PlayStation 2 Spiel handelt, sind die Belohnungen auch noch recht sinnvoll und nicht nur aufploppende Errungenschaften. So gibt es Sonnenbrillen und Bademode in verschiedenen Farben für die einzelnen Charaktere. Das hat mich stets motiviert. Zumal ich damals nicht sagen konnte, welche Belohnung ich als nächste freischalte. Heute findet sich dazu sicherlich ein Guide irgendwo.
Auch jetzt, wenn ich den Titel in meiner PlayStation 2 rotieren höre – ja, die Konsole ist im Vergleich doch sehr laut – erlebe ich wieder diese gleichen Gefühle. Ich freue mich noch immer, simple Cosmetics freischalten zu können und auch mit meinen Spielerinnen, die alle unterschiedliche Werte haben und sich dadurch tatsächlich verschieden spielen lassen, auf dem Feld zu sein. Übrigens: Ich spiele tatsächlich immer nur die weiblichen Charaktere, weil ich einfach das Gefühl habe, dass die sich auf dem Feld besser lenken lassen als die männlichen Figuren.
Damals habe ich auch lieber nur Frauen gespielt – das hatte allerdings tatsächlich andere Hintergründe. Ich mochte damals Spiele weniger, in denen ich nur Männer spielen konnte und habe diese, wenn möglich, so oft vermieden, wie ich konnte. Hey, ich war 14 und es waren die frühen 2000er. Da waren wir alle noch nicht soweit wie heute.
Ziemlich cool fand und finde ich auch den gewählten Soundtrack. Ohne dieses Beachvolleyballspiel hätte ich die Band Sum41 vermutlich niemals kennengelernt, denn Acclaim Entertainment hat sich im Soundtrack echt nicht lumpen lassen. Gerade aus heutiger Sicht will ich gar nicht wissen, was alleine die Lizenzen gekostet haben. Vielleicht einer der Gründe, warum das Studio dann irgendwann schließen musste. Neben Sum41 gab es auch Lieder von Pink, Kylie Minogue, Sprung Monkey, Freshmaka und Suburban. Also ein durchaus passender und klangwürdiger Soundtrack für dieses heiße, actiongeladene Spiel mitten auf dem Sandfeld.
Ich bin auf jeden Fall froh, diesen Klassiker wieder in meiner Spielebibliothek begrüßen zu dürfen und hoffe noch, den einen oder anderen Klassiker ebenfalls nochmal spielen zu können. Der Markt der Retrogames ist ja doch groß – auch wenn mir vermutlich einige widersprechen würden, dass die PS2 noch nicht ganz sooo wirklich als Retrokonsole zählt. Für mich ist sie das aber auf jeden Fall und ich bin froh, Summer Heat Beach Volleyball nun wieder spielen zu können. Ein Hoch auf damalige Videotheken, ohne die ich niemals so derart viele Spiele hätte spielen können, wie ich es getan habe.
Ich bin dann mal noch ein paar Runden auf dem Feld. Drückt mir die Daumen.