Akiba’s Trip: Undead & Undressed (PS4) im Test – Das ruckelfreie Strip-Erlebnis

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Akiba’s Trip: Undead & Undressed konnte uns auf der PS3 überzeugen, aber technische Mängel sowie der nicht allzu ausgeprägte Tiefgang ermöglichten “nur” eine sehr solide Wertung von 74 Punkten. Nun liegt uns auch die PS4-Fassung vor, die am 6. Februar auf den Markt kommt. Ob der Striptease auf der aktuellen Konsolengeneration eine bessere Figur macht?

Das Strippen geht weiter

Akiba’s Trip: Undead & Undressed auf der PS4 ist im Wesentlichen inhaltlich identisch zur PS3-Fassung, wurde aber dennoch um nützliche Features erweitert, die auch zeigen, dass sich die Entwickler bei Aqcuire mit der Plattform auseinandergesetzt haben: Nicht nur gibt es Filter für die Grafik, die Akihabara ein alternatives Aussehen verpassen, sondern Zuschauer von Livestreams können (theoretisch) selbst aktiv werden und dem Spielenden beispielsweise die Polizei mit ihren Interaktionen auf den Hals hetzen. Während unseres Palace Streams zu Akiba’s Trip: Undead & Undressed mit der PS4-Version hat dieses Feature noch nicht richtig funktioniert, was aber möglicherweise etwas mit dem Zeitpunkt vor dem Launch zu tun haben könnte.

Ansonsten bietet Akiba’s Trip: Undead & Undressed auf PS4 die gleich Story rund um die Synthisters, die so etwas wie mythische (aber natürlich reale) Wesen im digitalen Akiba sind: Auch unsere Spielfigur selbst ist ein Synthister, Wesen, die völlig ihren Bedürfnissen erlegen sind, schließt sich aber trotzdem den Freedom Fighters an, um Synthisters zu jagen. Nebenbei wollen wir natürlich auch noch mindestens einem Mädchen gefallen, wobei sich Entscheidungen während der Story auf unsere Beziehungen und auch auf die inhaltliche Entwicklung auswirken. Diese Dinge wurden recht sinnvoll in den Verlauf der Haupt- und Nebenhandlung integriert. Zwischenzeitlich können wir uns im HQ über den Stand unserer Beziehungen auf dem Laufenden halten.

Akiba’s Trip: Undead & Undressed überzeugt noch immer mit zahlreichen Haupt- und Nebenaufträgen, die zudem relativ abwechslungsreich sind. Damit wird den Schwächen des Kampfsystems, dem es noch immer an Raffinessen und Tiefgang mangelt, ein wenig entgegengewirkt, wenn wir zwischenzeitlich kleinere Rätsel lösen, Stein-Schere-Papier spielen oder uns auch mal Passwörter merken müssen.

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Das Kampfsystem ist das Herzstück von Akiba’s Trip, könnte aber mehr Tiefgang vertragen.

Ein echtes Remastered!

Zwar verzichtet die PS4-Version von Akiba’s Trip: Undead & Undressed auf einen Namenszusatz, der darauf hinweist, dass die Version technisch überarbeitet wurde, dennoch sind erfreuliche Unterschiede sofort erkennbar: Die Auflösung liegt höher und Bild ist deutlich schärfer, doch am erfreulichsten ist, dass man auf der PS4 in Akiba ohne die nervigen Ruckler auskommt, die die PS3-Version dauerhaft gequält haben. Unsere eigenen Figuren, die Passanten als auch die Fahrzeuge auf den Straßen bewegen sich nun völlig flüssig über den Bildschirm. Natürlich ist Akiba’s Trip: Undead & Undressed dennoch kein grafisches Wunderwerk und bietet ein nur solides visuelles Erlebnis, das nur selten wirklich aufregend ist.

Keine Änderungen sind leider in Bezug auf die Ladezeiten und die Darstellung der „Open-World“ festzustellen: Noch immer handelt sich ausschließlich um sehr kleine Abschnitte, die jeweils durch Ladebildschirme getrennt sind. Auch beim Betreten der zahlreichen Läden wird man immer mit einer Ladepause konfrontiert. Das ist etwas schade und hier wäre durchaus mehr drin gewesen auf der PlayStation 4!

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Akiba fühlt sich glaubwürdig und realistisch an!

Der Spielspaß steigt

Trotz dieser immer noch vorhandener Mängel macht Akiba’s Trip: Undead & Undressedauf der PS4 deutlich mehr Spaß als auch noch auf der PS3. Insbesondere das flüssigere Spielerlebnis trägt zu einer höheren Motivation bei, in der gut gelungenen Umsetzung von Akihabara mehr Zeit zu verbringen. Das Weltkonzept geht auf, denn immer mal wieder wird man auch mal von jemandem angequatscht, der einem etwas verkaufen oder uns schlichtweg über den Tisch ziehen will, während Ladeninhaber engagiert um Kunden werben.

Darüber hinaus überzeugen noch immer die vielen Anpassungsmöglichkeiten für die eigenen Figur, seien es die Vielfalt an Klamotten oder die zahlreichen Waffen, die wir bei erledigten Synthisters finden oder in Shops kaufen können. Auch die Integration des Smartphones samt E-Mails und „Pitter“-App ist sehr gut gelungen und zeigt die Stärken des Spieles, die einer Umsetzung von Akihabara gerecht werden.

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Fazit: Der aufregender Striptease

Akiba’s Trip: Undead & Undressed macht tatsächlich eine deutlich bessere Figur als noch auf der PS3. Die Entwickler hätten ohne Bedenken auch einen Zusatz wie „Remastered“ auf die Packung drucken dürfen: Die gröbsten Mängel im Hinblick auf die Performance wurden ausgebügelt, wodurch der Spielspaß und Spielfluss deutlich steigen. Nur die häufigen Ladepausen und die Spielwelt mit zu vielen kleinen Abschnitten nerven noch immer.

Somit ist Akiba’s Trip: Undead & Undressed nun ein wirklich empfehlenswertes Spielerlebnis, dem trotz zahlreicher und vielfältiger Haupt- und Nebenquests noch ein wenig mehr Raffinesse und Vielfalt im Hinblick auf das zentrale Element, dem Kampfsystem, gut getan hätten. Eine Empfehlung sprechen wir wie gesagt dennoch aus und die Gesamtwertung steigt um einige Punkte. Unsere zum Ausdruck gebrachte Skepsis gegenüber der PS4-Fassung erweist sich also als unbegründet.

Pro Contra
+ Das Flair von Akihabara wurde gut eingefangen – Kleine Gebietsabschnitte, häufige Ladepausen
+ Interessantes Konzept… – … das nicht vollends ausgenutzt wird und insgesamt eher flach bleibt
+ Zahlreiche Aufträge und Nebenmissionen – Dem Kampfsystem mangelt es an Präzision und Tiefgang
+ Unzählige Waffen und Kleidungsstücke – Interaktions bei Livestreams zum Testzeitpunkt (noch) nicht funktionsfähig
+ Sehr gute englische Lokalisierung
+ Auf der PS4 sehr flüssige Darstellung

Technik: 74

  • Grafik: 64
  • Sound: 68
  • Umfang: 85
  • Gameplay: 78
  • KI: 75

Spielspaß: 82

  • Story: Schön ist, dass wir nicht einfach nur zum Jux unseren Gegnern die Kleider ausziehen. Nebenbei wird unser Wissen über moderne Vampire aufgefrischt und natürlich ist unser Ziel auch, mindestens einem Mädchen zu gefallen. Entscheidungen während der Story machen’s möglich.
  • Frustfaktor: Frustig ist höchstens, wenn das Spiel wieder mal durch eine Ladepause unterbrochen wird.
  • Wiederspielwert: Auch wenn das Spiel verschiedene Enden verspricht, dürfte der Wiederspielwert von der Motivation her gesehen insgesamt eher gering ausfallen.
  • Design/Stil: Akihabara wurde sehr überzeugend und glaubwürdig umgesetzt.
  • Musik: Gelungen, aber es mangelt ein klein wenig an Abwechslung.

Informationen zum Testgerät
Plattform: PlayStation 4
Version: Standard
Hardware: Standard, ohne ausgetauschte Hardware
Alter des Geräts zum Testzeitpunkt: 1 Jahr, 2 Monate (PS4 Launchkonsole)

Information:: Akiba’s Trip Undead & Undressed wurde uns für PS4 von NISA zur Verfügung gestellt.

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Manuel Eichhorn
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