Criminal Girls: Invite Only (PS Vita) im Test – Wie kriminell sind die Mädchen wirklich?

()

Wie heißt es so schön? Gute Mädchen kommen in den Himmel und böse überallhin. So in etwa verfolgt das PlayStation Vita Spiel Criminal Girls: Invite Only genau diese Theorie. Mit einer Mischung aus Dungeon Crawler und Visual Novel versuchen uns die Jungs von NISA ein interessantes Spielkonzept anzubieten. Ob sich diese Mischung aus Hentai, Visual Novel, Dungeon Crawler und Schlammschlacht lohnt, verraten wir euch in unserem Test.

Gut und Böse ist relativ

Die Geschichte von Criminal Girls: Invite Only für die PlayStation Vita ist relativ schnell erzählt: Ihr beginnt eure neue Stelle im Gefängnis der Hölle und müsst auf ein paar kriminelle Mädchen aufpassen. Dumm nur, dass etwa die Hälfte davon gerade geflohen ist. Als ihr euch jedoch mit eurer Vorgesetzten und den übrigen Mädchen auf die Suche begebt, stoßt ihr auf jede Menge böse Monster. Und das alles führt letzten Endes dazu, dass ihr mit euren verbliebenen Mädchen aus dem Gefängnis entkommt. Nun habt ihr die Aufgabe, dass ihr eure Mädchen quasi von all ihren bösen Taten bereinigen sollt.

Euch fehlen die Zusammenhänge? Macht euch nichts draus, die fehlen uns nämlich auch. Es scheint eine Geschichte zu geben, die zu anfangs auch logisch erscheint, aber irgendwie wandelt sich das alles im Laufe der Zeit so, dass man am Ende ohnehin kein Ahnung mehr hat und sich einfach nur über die Soft-Hentai-Bilder während der Motivationsphasen freut. Ups, zu viel verraten? Später mehr dazu.

Zunächst einmal sind die Mädchen, die ihr zur Verfügung habt, den klassischen RPG-Typen zuzuordnen. Ran beispielsweise ist der typische Tank, während Sako ein Damage-Dealer im Nahkampfbereich ist. So hat jedes Mädchen, auch diejenigen, die ihr später freischaltet, ganz bestimmte Aufgaben und Angriffe, die ihr auf jeden Fall kennen solltet. Doch auch zum Kampfsystem äußern wir uns gleich noch.

Leveln für Otakus

Das Leveln in Criminal Girls: Invite Only funktioniert auf der einen Seite ziemlich klassisch: Ihr sammelt Erfahrungspunkte und bei einer bestimmten Anzahl levelt eure Figur auf. So steigen ihre Werte an, Angriffe bekommt die Figur so allerdings nicht. Damit eure Mädchen auch neue Angriffe und Fähigkeiten lernen, ist es wichtig, dass ihr sie motiviert – und hier kommen Otakus und Fingerakrobaten auf ihre Kosten.

Um eure Mädels zu motivieren müsst ihr in der Infarmery auf Motivate gehen. Übrigens JEDES Mal, wenn ihr das das erste Mal macht, sprich bis ihr Stufe 2 bei jedem Mädchen erreicht habt, wird euch das Tutorial angezeigt. Wer’s also einfach nicht kapiert, ist hier echt gut aufgehoben. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt: Damit eure Mädchen aufsteigen, müsst ihr nun mit den beiden Touchbildschirmen verschiedene Aktionen ausführen. Zum Beispiel müsst ihr wischen oder auf eine bestimmte Stelle drücken. Je besser ihr seid, desto mehr Punkte erhalten die Mädchen – und desto schneller steigen sie im Level auf.

ABER jetzt kommt der interessante Teil daran. Während ihr nämlich versucht, sowohl vorn als auch hinten an der Vita richtig zu drücken, seht ihr rosafarbenen Rauch. Je besser ihr seid, desto mehr geht dieser Rauch weg – und entblößt ein Soft-Hentai-Bild (USK 16, wenn wir das anmerken dürfen). Sonderlich spektakulär ist das nicht und der Sinn erschließt sich einem auch nicht, warum sich die Mädchen in Cosplays kleiden sollen, damit man sie so motivieren kann.

Random-Kampfsystem

Nicht nur das Leveln ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, sondern auch das Kampfsystem an sich. Alles scheint dem Zufall überlassen zu sein. Bevor wir euch das jetzt aber ausschweifend erklären, möchten wir es euch ziemlich genau darstellen. Bedenkt, ihr habt immer vier Mädchen in eurer Truppe. Das bedeutet für Runde 1 sieht euer Kampfbildschirm so aus:

Mädchen 1 – Kann Skill einsetzen
Mädchen 2 – Kann zusammen mit Mädchen 1 angreifen
Mädchen 3 – Kann alleine angreifen
Mädchen 4 – Kann zusammen mit Mädchen 2 angreifen

Wenn die Mädchen zusammen angreifen, solltet ihr immer darauf achten, wen ihr angreifen lasst. Während Alice beispielsweise eine Magierin ist, wird ihr normaler Angriff nur wenig Schaden machen, bei Sako allerdings sieht das Ganze anders aus, da sie ein Damage-Dealer ist. Ihr solltet immer schauen, dass zwei Angreiferinnen zusammen angreifen. So, erklären wir euch mal Runde 2. Werft nochmal einen Blick auf die erste Runde.

Mädchen 1 – Kann alleine angreifen
Mädchen 2 – Kann Skill einsetzen
Mädchen 3 – Kann zusammen mit Mädchen 4 angreifen
Mädchen 4 – Kann zusammen mit Mädchen 3 angreifen

Merkt ihr den Unterschied? Und nein, ihr dürft nicht selbst entscheiden, wer wann was als Angriff hat. Ihr könnt auch nicht wechseln oder so, sondern müsst euch jede Runde aufs Neue darauf einlassen, was euch das Spiel anbietet. Das ist zwar mal eine Abwechslung im Vergleich zu anderen Spielen, führt aber auch zu ziemlich viel Frust, wenn die Mädchen eben nicht ihre SKills einsetzen, die den Gegner problemlos wegfegen würden.

Ran 10 Damage

Der Sprachaspekt in Criminal Girls: Invite Only ist sehr seltsam. Die Texte sind alle Englisch, während die Synchronisation selbst auf Japanisch erfolgt. So viel dazu, doch der eigentliche Punkt besteht in den englischen Texten, denn diese sind nicht immer korrekt. Beispielsweise lest ihr im Kampf immer wieder “Sako 10 Damage” oder “Alice 4 Damage”. Ihr könnt euch dann aussuchen, ob dass bedeutet, dass Sako oder Alice Schaden genommen oder erteilt haben. Hier fehlen in der Regel ein paar Verben, die dem Ganzen ein ordentliches Sprachgefüge verpassen.

Ein bisschen nervig ist, dass sich die Mädchen manchmal zwischendrin beim Laufen unterhalten. Ihr hört dann ganz oft, dass die Mädchen etwas Japanisches von sich geben, bis ihr jedoch den Blick auf den kleinen Chat links im Bildschirm geworfen habt, ist der Text meistens schon verschwunden. Sehr schade, denn dieses Element ist an sich ziemlich cool, da es den Figuren Leben einhaucht. Ein bisschen anders hätte man es aber schon einbauen sollen.

Ein weiterer seltsamer Aspekt besteht darin, dass man Gespräche und Cutscenes auch vorspulen kann. Hierzu muss man einfach Start drücken und schon wird das Gespräch gespult. An sich eine gute Idee, da es in diversen Visual Novels auch so eine Funktion gibt. Aber drückt man einmal auf den Vorspulknopf, braucht man eine ganze Weile, bis man Criminal Girls: Invite Only wieder davon überzeugt hat, dass es jetzt nicht spulen darf. So gehen schon einmal ziemlich schnell einige Gesprächsfetzen verloren, was auch nicht hätte sein müssen.

Grafik – Oh, du Schöne…

Die Grafik von Criminal Girls: Invite Only orientiert sich sowohl an Animes, aber auch an klassischen RPGs auf diversen Handhelds. Hier kann Criminal Girls: Invite Only seine Herkunft nicht leugnen, denn ganz so neu ist der Titel nicht. Deswegen ist es umso trauriger, dass die kleinen Figürchen auf dem Spielfeld nicht ordentlich übertragen wurden. Gerade beim Laufen sind die kleinen Figuren sehr undeutlich und pixelig. Auch hier kann die PlayStation Vita in der Regel mehr. Dafür sind die Zeichnungen der Figuren, besonders bei den Soft-Hentai-Bildern sehr hübsch gemacht. Schade, aber immerhin passt es zum Style des Spiels.

Dafür darf sich Criminal Girls: Invite Only über einen sehr schönen und passenden Soundtrack freuen, der sogar im Menü schon für gute Laune mit klassischem J-Pop sorgt.

Fazit: Criminal Girls: Invite Only bleibt eher so im Mittelmaß

Criminal Girls: Invite Only kommt mit einer zunächst interessanten Geschichte daher, die leider im Laufe des Spiels irgendwie an Reiz verliert, sodass die eigentliche Aufgabe nur noch darin besteht, verschiedene Aufgaben zu erfüllen, um die Mädchen weiter reisen zu lassen. Auch das Kampfsystem wirkt zunächst innovativ, leidet jedoch unter einer große Zufälligkeit, sodass es schwierig ist, seine Angriffe direkt zu planen – Einfluss hat man darauf nämlich eher weniger. Schade. Wer ein bisschen seine Finger beanspruchen möchte, sollte die Mädchen motivieren und sich über leichtere Hentai-Bilder freuen (USK 16).

Criminal Gils: Invite Only verfügt nur über eine japanische Tonspur mit englischen Untertiteln, die im Kampfbildschirm eher schlecht als recht ist. Wir hätten wirklich mehr vom Titel erwartet, aber Criminal Girls: Invite Only ist ein simpler Dungeon Crawler mit diversen zufälligen Elementen, die zum Teil anders lösbar gewesen wären. Dennoch kommen Fans der alten Schule auf ihre Kosten, da es sich vom Schwierigkeitsgrad stellenweise an alten Titeln orientiert. Eine bessere Umsetzung wäre aber bestimmt möglich gewesen.

Technik: 57
Grafik: 57
Sound: 72
Umfang: 80
Gameplay: 50
KI: 30

Spielspaß: 57

  • Story: Die Story wirkt sehr belanglos, schade.
  • Frustfaktor: Der ist Dank des Kampfsystems, das zu machen scheint, was es will, vorhanden.
  • Wiederspielwert: Eher gering, sofern man es nicht auf Platin anlegt. Einmal wird vermutlich reichen.
  • Design/Stil: Man orientiert sich zum einen am Anime-Look, zum anderen an den Stil früherer Rollenspiele.
  • Musik: Die Musik ist sehr gut und passend.

Wie gut hat dir der Beitrag gefallen?

Durchschnittsdaumen: / 5. Bisher abgegebene Daumen:

Bis jetzt gibt es noch keine Daumen! Sei dier erste, der einen abgibt.

Du findest uns nützlich?

Dann folge uns doch in den sozialen Netzwerken!

Erzähl anderen von diesem Beitrag
Beatrice Eichhorn
Neugierig?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
älteste
neueste meiste Bewertungen
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen