Einmal im Monat gibt es ja üblicherweise einen Buchtipp von mir, wenn ich etwas gelesen habe, das mich wirklich überzeugt hat. Diesen Monat ist es eher „kein Buchtipp“ – weil mich Sebastian Fitzeks neuer „Keinthriller“ – Horror-Date eher ratlos zurückgelassen hat. Und mir vor allem als Horror-Konstrukt in Erinnerung geblieben ist.
Gezündet hat Horror-Date für mich wohl deshalb nicht, weil der Humor des Buches einfach nicht meins ist – ich vermute, ich hätte viel weniger versuchen sollen, dieses Buch erst zu nehmen. Fangen wir mal mit einem groben Überblick über die Geschichte an: Der beste Freund eines Todkranken gibt sich ebenfalls als todkrank aus, um auf ein Date zu gehen, das der Freund über „the Walking Date“, eine Dating-Plattform für Todkranke, gefunden hat. Es bleibt natürlich nicht bei diesem Date, sondern es entspinnt sich ein Drama mit umfassenden Versprechungen, Familiendramen und einem klitzekleinen TikTok-Zwischenfall.
Horror-Date will von vorne bis hinten komisch sein und packt eine krasse Entwicklung auf die nächste: Ganz die Fitzek-Struktur, gepaart mit sehr kurzen Kapiteln, wie man sie auch aus seinen Psycho-Thrillern kennt. Das Problem des Ganzen: Für mich war die Geschichte gefühlt ab dem 10. Kapitel einfach nur noch zusammenkonstruiert, Kapitel für Kapitel wurden die Ereignisse unglaubwürdiger, während mir die zerrissen-gutmütige Art des Protagonisten gehörig auf den Geist ging. Auch sprachlich hat mir Horror-Date nicht besonders viel Spaß gemacht, weil Nullaussagen durch die Gedankenströme des Protagonisten ordentlich verschwurbelt wurden.
Meinungen gehen auseinander, andere Leser:innen feiern mit Horror-Date mitunter auch das Buch des Jahres. Ich vermute, wer die anderen „Keinthriller“ von Sebastian Fitzek mochte, wird auch mit Horror-Date seine Freude haben können. Ich weiß jetzt, dass ich in Zukunft die Finger davon lasse – und habe mein Horror-Buch-Date des Jahres (hoffentlich) hinter mir.
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