Do Not Feed the Monkeys 2099 (Steam) im Test – In der Zukunft stalken

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Es ist schon einige Jahre her, dass ich mich dem Voyeurismus-Simulator namens Do Not Feed the Monkeys auf Steam hingegeben und einige der Primaten in ihren Kamerakäfigen beobachtet habe. Nun rief der Primate Observation Club aus dem Jahr 2099 an und fragte, ob ich mein Glück nochmal versuchen würde. Ob ich Do Not Feed the Monkeys 2099 probieren möchte? Na, aber hallo! Ich habe die Steam Version des Spiels ausprobiert und verrate in meiner Review, warum ich es ein bisschen besser als den Erstling finde. !B

Auf dem Bild ist eine Mail von A. Prince zu lesen, der mich darüber informiert, dass ich eine lebenslange Mitgliedschaft im Primate Observation Club von meinem Großvater geerbt habe.

Aufpassen und notieren

Do Not Feed the Monkeys 2099 spielt in der Zukunft, doch das Prinzip ist gleich geblieben zum Erstling. Du schlüpfst dabei in die Rolle einer Person, die Teil des Primate Observation Clubs ist. Damit du im Club aufsteigen kannst, benötigst du sogenannte Käfige mit Primaten drin. Das klingt jetzt schlimmer als es ist: Es handelt sich dabei einfach um Orte, Räume oder Büros, in denen sich Leben tummelt, und die alle mit einer Kamera beobachtet werden. Diese Kamerabilder werden auf deinen Monitor übertragen und dann besteht dein Hauptziel darin, die „Primaten“ zu beobachten.

Da das Ganze dieses Mal in einer mehr oder weniger fernen Zukunft spielt, kommt Do Not Feed the Monkeys 2099 auch ein bisschen futuristischer daher. Nicht nur kannst du Menschen beobachten, die zum Teil aus Roboterelementen bestehen, sondern auch Wesen auf anderen Planeten. So zum Beispiel eine Psychologin, die teilweise eine Pflanze zu sein scheint, und einige andere. Das ist ganz spannend und für mich persönlich lockert es die Szenerie ein bisschen auf. Ein wenig schade finde ich, dass auch die anderen Rassen keine abgewandelte Kultur haben. Sie verhalten sich alle doch sehr menschlich.

Du beginnst mit recht wenigen Bildschirmen, doch im Laufe der Zeit musst du dir sogar für jeweils 50 Credits neue Monitore kaufen. Andernfalls schmeißt dich der Club aus seinen Reihen und du bist wieder arbeitslos. Wichtig ist, dass du dir auch viel Zeit am digitalen Spieltag nimmst, um deine Bildschirme zu beobachten. Auf diese Weise lernst du die Routine der dargestellten Szenen und weißt, wann es wichtig ist. Wie auch schon im Vorgänger werden wichtige Satzelemente wie Wörter gelb markiert. Diese kannst du dann mit einem Klick in deinem Notizbuch unterhalb des Bildschirms speichern.

Mit den gelben Wörtern kannst du eine Internetsuche starten, um mehr über die dargestellten Primaten zu lernen. Manchmal ist es sogar notwendig, dass du auf Anfragen des Clubs antwortest, um dir mehr Credits zu sichern. Dann brauchst du die Informationen zu den Primaten wie beispielsweise ihre Namen oder auf welchem Planeten sie leben. Es ist dann deine Entscheidung, ob du die Information mit dem Club teilst oder nicht. !B

Zu sehen ist ein Computermonitor, auf dem vier kleinere Ausschnitte aus Kameraperspektiven zu sehen sind. Hierbei handelt es sich um die Monitore, die ich bereits erworben habe.

Survival für Anfänger

Do Not Feed the Monkeys 2099 ist jedoch nicht nur ein Spiel, bei dem du den ganzen Spieltag nichts anderes machst, als Bildschirme zu beobachten. Obwohl du das wirklich größtenteils tust, musst du auch Geld verdienen. Alle drei Tage kommt beispielsweise ein Unternehmen vorbei, dem du 90 Credits geben musst, um für die Kosten, die die Menschheit am Planeten verursacht hat, gerade zu stehen. Außerdem musst du dafür sorgen, dass dein Spielcharakter weder vor Müdigkeit vom Stuhl fällst, noch verhungerst, weswegen du hin und wieder auch etwas essen solltest.

Um genügend Credits zu sammeln, kannst du in Do Not Feed the Monkeys 2099 verschiedene Jobs annehmen, die je nach Länge unterschiedlich viel Geld abwerfen. Im späteren Spielverlauf hast du dann auch die Chance, Jobs mit mehr Geld zu nutzen. Auf diese Weise finde ich das Spiel relativ einfach. Ich hatte irgendwie gefühlt im Erstling mehr Herausforderungen.

Generell finde ich Do Not Feed the Monkeys 2099 ein wenig einfacher als den Vorgänger, da mir auch die Rätsel und Rechercheaufgaben viel einfacher vorkamen – oder ich bin in den letzten paar Jahren einfach klüger geworden, das ist nicht auszuschließen. Aus diesem Grund hat es mir aber auch gleich noch ein bisschen mehr Spaß gemacht, die Kameras zu beobachten und zu recherchieren.

Ein wenig schade finde ich nur, dass ich auch hier nicht sehe, was ich bei diesen Arbeiten erledige. Ich habe zwar eine Beschreibung und hinterher bedankt sich auch die Person bei mir, für die ich den Job gemacht habe, aber so ein bisschen mehr wäre schon nett. Ebenso wie die Spiellänge. Ich war relativ schnell nach rund zweieinhalb Stunden mit meinem ersten Spieldurchlauf durch. Insgesamt gibt es wohl fünf verschiedene Enden, von denen einige sicherlich einfach zu erreichen sind, während andere nach Perfektion rufen. !B

Jeden Morgen öffnet sich die Tageszeitung in Blau automatisch, um mir zu zeigen, was geschehen ist. Dies ist auch auf dem Bild zu sehen.

Voyeurismussimulator

Schon Do Not Feed the Monkeys wurde damals als Voyeurismussimulator bezeichnet, weil man den ganzen Spieltag nichts anderes hauptsächlich tut, als andere Leute zu beobachten. Do Not Feed the Monkeys 2099 setzt da jetzt noch eine Ecke mehr drauf, weil ich nicht nur Leute, sondern auch andere Lebensformen oder Umgebungen beobachten kann. Manchmal fühlt es sich definitiv an, als würde ich etwas Verbotenes tun, in dem ich beispielsweise das ältere Ehepaar dabei beobachte, wie er versucht, bei ihr zu bleiben, anstatt zur Arbeit zu gehen. Allerdings nur manchmal.

Beim Vorgänger hatte ich noch mehr das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Nun jedoch fühlt es sich eher so an, als würde ich wirklich nur die Überwachungskameras von Orten überwachen. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, auch wenn ich mir ein wenig mehr gewünscht habe, dass es sich mit einigen weiteren Funktionen vom Vorgänger abhebt. Was ich noch immer ein bisschen schade finde ist, dass sich in einigen dargestellten Szenen jeder Tag ständig wiederholt. Andere Käfige wiederum verändern sich. Ich mochte besonders das eine Bild, wo man zunächst nur eine Wüste sieht – einige Spieltage später steht da eine Stadt mitten im Dschungel. Das finde ich faszinierend.

Auch andere Käfige haben sich so weiterentwickelt, welche einige jedoch jeden Tag dasselbe präsentieren. Für einen weiteren Teil der Reihe sollte das Studio versuchen, hier noch ein bisschen mehr in die Tiefe zu gehen. Unbedingt notwendig ist es nicht, weil es trotzdem viel Spaß macht. Hingegen ist es sehr cool, das die Kameras, die ich zur Verfügung gestellt bekomme, jedes Mal variieren, sodass man zwar manchmal die gleichen bekommt, aber doch jeder Spieldurchlauf abgewandelt wird durch die verschiedenen Bildschirme.

Was ich an Do Not Feed the Monkeys 2099 besonders mag, ist der Soundtrack. Er erinnert mich schlichtweg an den Soundtrack eines großen Mehrfamilienhauses mitten in einer Großstadt: Müllautos, die vorbei fahren. Drohnen, die vorbei fliegen. Mal klassische, mal rockige Musik von den Nachbarn. Das hat schon was und gibt dem Ganzen irgendwie schönen Tiefgang. Auch der Grafikstil ist sehr schön. Der Titel greift den Pixelartstil des Erstlings auf und erweitert diesen auf charmante Weise. Der Titel verfügt für mich über unglaublich viel Charme, der sehr gut umgesetzt ist. !B

Das Bild zeigt einen Einblick in einen Kamerablickwinkel. Zu sehen ist ein düsteres Büro mit Kerzen und Totenschädeln. Es wirkt eher wie das Büro einer Wahrsagerin oder Kartenleserin.

Fazit: Ich beobachte auch gerne in der Zukunft

Der Gamer's Palace Score zeigt eine 86 an.

Do Not Feed the Monkeys 2099 hat mich als Fortsetzung überrascht: Es nimmt das Gameplay des Vorgängers, reichert ihn mit einigen weiteren Elementen an, wagt jedoch keine großen Schritte. Doch das macht nichts, denn Spaß habe ich dennoch mit dem Voyeurismussimulator im Jahr 2099, der sein Potential nach einigen Spieltagen erst so wirklich entfaltet. Und dann heißt es: Überleben zwischen Monitoren, Jobs und ungesunden Burgern, während man versucht, an genügend Geld zu kommen. Glücklicherweise stellt das kaum Herausforderungen dar, was mir besonders gut gefällt. Do Not Feed the Monkeys 2099 ist eine gelungene Fortsetzung, die zwar nicht unbedingt das Affenrad neu erfindet, aber als Fortsetzung genau das tut, was sie soll: Lust auf noch mehr.

ProContra
+ Gelungener Soundtrack eines Mehrfamilienhauses– Keine abgewandelten Kulturen der neuen Planeten
+ Für mich spannendes Gameplay– Zeitmanagement ist nur halb so wichtig
+ Viele verschiedene Geschichten, die sich teilweise weiterentwickeln– Mehr Geschichten sollten sich täglich weiterentwickeln
+ Zufällige Monitore pro Spieldurchlauf– Nur wenige Änderungen im Vergleich zum Vorgänger
+ Es ist relativ leicht, Geld zu verdienen

Offenlegung

Wir haben einen Key für die Steam Version von Do Not Feed the Monkeys 2099 kostenfrei erhalten.

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Beatrice Eichhorn
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