Dome Keeper (PC) im Test – Rohstoffe, Kuppeln und Wiederholungen

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Zugegeben: Ich mag keine roguelite Spiele. Ich mag es nicht, immer wieder zu verlieren und dann von ganz vorne anzufangen. Das motiviert mich nicht, sondern frustriert mich nur. Ganz anders bei Dome Keeper, dessen Prototyp ich kürzlich erst auf itch.io spielte und dann super spontan zur Vollversion auf Steam griff. Das kommt in der Regel sehr selten vor und ich bereue es absolut nicht. Was mich an Dome Keeper fasziniert und warum es mich so sehr motiviert, verrate ich in der Review zur Steam Version.

Meine Kuppel! Ich muss sie beschützen!

Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung, worum es wirklich in Dome Keeper geht. Es erzählt auch keine Geschichte, außer dass ich als Meteorit oder so auf einem dunklen Planeten lande. Ich bin allein und um mich herum bildet sich eine Kuppel. Das ist meine Basis und mehr kann ich da oben nicht tun. Spannender wird es da erst, wenn ich nach unten gehe, dort wartet jede Menge Erdreich auf mich, erkundet zu werden und untermalt durch die Grabgeräusche, die deutlich an die Imps aus Dungeon Keeper erinnern, bahne ich mir einen Weg.

Hier unten im Erdreich warten dabei ganz verschiedene Dinge auf mich. Zum einen wichtige Rohstoffe, mit denen ich meine Kuppel, mich und alles, was ich sonst so finde, ausbauen kann. Zum anderen Relikte, die mir helfen, meine Basis weiter auszubauen und zum Beispiel einen Fahrstuhl einzusetzen, der Rohstoffe nach oben bringt, oder einen Bohrbert, der mit mir gemeinsam in den Tiefen nach Rohstoffen wühlt. Doch so harmonisch wie Dome Keeper bis hierhin klingt, ist es gar nicht, denn es ist ein fieses Game.

Alle paar Minuten beschließen nämlich Monster, dass sie unbedingt meine Kuppel angreifen müssen. Keine Ahnung, was denen das bringt, schließlich weiß ich nichts über die Welt. Aber gut, sie verhalten sich halt einfach „menschlich“ und greifen alles an, was sie noch nicht kennen, und das machen sie eben in Wellen, damit es nicht langweilig wird. Meistens komme ich rechtzeitig wieder oben an, um meine Kuppel zu verteidigen. Manchmal denke ich mir aber auch, dass es gerade so viel besser ist, hier unten die Rohstoffe fertig abzubauen – und das ist dann meistens das Ende meiner Kuppel und meines Spieldurchlaufs.

Besonders in den späteren Spielrunden wird es dann aber zeitlich auch immer eine Herausforderung. Gerade wenn man bereits ziemlich tief unten ist, weil man denkt, dass es hier Rohstoffe oder Relikte gibt, dann ist es gar nicht mehr so einfach, in einem sinnvollen zeitlichen Rahmen zur Kuppel hoch zu kommen. Das frustriert, denn hier greift dann wiederum das Roguelike Element. Kuppel kaputt, Spiel von vorne beginnen – und ich weiß nicht mal, wieso das so ist. !B

In einem unterirdischen Tunnelsystem fliegt ein Minenarbeiter mit einigen Wasserkugeln in den Armen nach oben.

Zwischen Bohrbert und Aufzug

Ist die Kuppel einmal zerstört, beginnt die nächste Spielrunde. Hierbei kannst du aussuchen, welches der Relikte, die du gefunden hast, du mitnehmen möchtest. Dabei gibt es ganz vieles, was du finden kannst. Mein Lieblingsrelikt ist definitiv der Aufzug, denn hier werden deine gefundenen Rohstoffe mit nach oben in die Basis genommen, wenn du sie entsprechend im Licht des Aufzugs ablegst. Bohrbert ist jedoch genauso praktisch. Das ist ein kleines Wesen, das für dich gräbt und Rohstoffe abbaut. Ein Fan bin ich zudem auch von der Mine, die ich hinunter werfen kann und die dann einfach explodiert und somit alles zerstört, was im Umfeld liegt. Das erleichtert das Abbauen sehr.

So gibt es einige verschiedene Relikte, die du finden und in deine Basis bringen kannst. Wenn du keines davon verwenden möchtest, kannst du es einfach in Rohstoffe umwandeln lassen. Allerdings kannst du jeweils nur eins mit in die nächste Runde nehmen, entscheide also stets weise.

Trotz der Relikte, die du mit in die nächste Runde in Dome Keeper nehmen kannst, gestaltet es sich nach einigen Runden doch sehr gleichförmig. Immer wieder steigst du hinab, immer wieder hoffst du auf die richtigen Rohstoffe. Nach einigen Spielstunden kann somit das durchaus motivierende und fesselnde Gameplay eher zur Last werden, sodass man sich fragt, wieso man das eigentlich alles tut. Ich hätte mir ein bisschen Story gewünscht, ein paar mehr Geheimnisse, die ich über die Zivilisation auf diesem Planeten entdecken kann. Irgendwas, was mir was erzählt.

Die Vielfalt der Gegner

Dome Keeper ist ein grafisches Pixelartabenteuer. Das bedeutet, dass alles mit Pixeln gezeichnet wurde, um ganz besonderen Charme zu versprühen. Das tut es auch, der Stil ist angemessen und ich hätte es mir kaum in 3D vorstellen können. Auch die unterschiedlichen Monster sind dabei gut dargestellt. Je weiter ich in der einzelnen Sitzung komme, desto vielfältiger – und durchaus schädlicher – werden die Gegner.

Es gibt zum Beispiel fliegende Gegner, die sehr wendig sind und sich viel bewegen, während sie immer mal wieder die Kuppel angreifen, dafür halten sie nicht viel aus. Dann gibt es auch größere fliegende Gegner, die schon ordentlich Schaden machen, dafür aber echt langsam sind. Und dann gibt es noch Viecher, die auf dem Boden unterwegs sind und unterschiedlich viel Schaden an meiner Kuppel hinzufügen, wenn ich sie nicht rechtzeitig aufhalte. Ich kann zwar meine Kuppel auch ausbauen und meine Waffen verbessern, aber manchmal sind es auch einfach zu viele Gegner, die von überall auf mich einstürmen. Das wird dann ziemlich schnell zum Stress, auch wenn es motivierender Stress ist.

Untermalt wird Dome Keeper übrigens von einem ziemlich passenden Soundtrack und das Geräusch beim Graben erinnert stark an das Geräusch der Imps aus Dungeon Keeper, vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mich so verbunden mit dem Spiel fühle, obwohl es mich gleichzeitig auch manchmal an meine Grenzen bringt. Spielen lässt es sich übrigens am Laptop relativ einfach an der Tastatur. Ich habe keinen Controller angeschlossen, sondern mit der Tastatur gespielt. Das ist zwar manchmal trotzdem verwirrend, allerdings kann ich meinen kleinen Menschen recht gut steuern und auch lenken. Technische Herausforderungen oder Bugs hatte ich beim Testen des Games keine. !B

Auf dem Bild ist in der Mitte ein Haufen goldener Steine zu sehen, die von einem Wesen unter der Erde gehalten werden. Auf der linken Seite bohrt sich ein lilafarbenes Wesen in die Erde.

Fazit: Ich will meine Kuppel doch nur schützen

Dome Keeper erzählt keine Geschichte, es gibt auch keine geheime Zivilisation zu entdecken. Es ist einfach nur ein Spiel, in dem ich aus unbekannten Gründen mit einer Kuppel auf einem fremden Planeten einschlage und mich in den Boden graben muss, um mich vor immer wiederkehrenden Gegnerwellen zu verteidigen. Dabei ist meine Kuppel das Wichtigste, das ich habe. Ich muss sie beschützen. Geht sie kaputt, fange ich wieder ganz von vorne an und kann mein Glück erneut versuchen. Dabei ist Dome Keeper für mich sehr motivierend, sodass es gar nicht so schlimm ist, wirklich wieder von vorne anzufangen, manchmal würde ich nur wirklich gerne mehr Relikte mit in die nächste Spielrunde nehmen, damit es ein wenig einfacher wird. Dome Keeper ist definitiv kein Spiel zur Entspannung, es ist stressig und anstrengend, viel zu oft hoffe ich, dass meine Kuppel den nächsten Angriff übersteht und dass ich irgendwas anders gemacht hätte. Definitiv eine Empfehlung, denn es macht mir persönlich viel Spaß, du solltest dich aber darauf einstellen, mehrere Versuche zu benötigen, um weitere Modi und Möglichkeiten freizuschalten.

ProContra
+ Motivierendes Gameplay– Keine Geschichte, keine Welt mit Hintergründen
+ Viele verschiedene Relikte…– … von denen ich mich stets für nur eins nach deiner zerstörten Kuppel entscheiden muss
+ Einfacher Pixelartstil, der gut zum Spiel passt– Nach einigen Spielrunden recht repetitiv
+ Schöner und passender Soundtrack mit Dungeon Keeper Inspirationen– Recht stressiges Gameplay

Offenlegung

Ich habe mir Dome Keeper bei Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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