Epistory: Typing Chronicles (Steam) im Test – Wenn das Wort deine mächtigste Waffe ist

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In vielen Spielen schlägt man mit Schwerten um sich, man schießt mit Pfeil und Bogen oder schleicht sich an den Gegner an, um ihn mit einer versteckten Klinge zu vernichten. Doch manchmal können Wörter schärfer als jede Klinge sein. Ich habe mir für euch den Titel Epistory: Typing Chronicles auf Steam angesehen und verrate euch im Test, warum ihr es spielen müsst.

Es war einmal…

Epistory beginnt mit den zwei wohl berühmtesten Anfängen einer Geschichte. Zunächst mit „Es war einmal“, gefolgt von „Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten“ und versetzt euch somit schon einmal in die richtige Stimmung. Ihr landet in einer Welt, die der Protagonistin fremd und bekannt zugleich erscheint und die der Dunkelheit droht anheim zu fallen. Nur unsere namenlose Protagonistin und ihr Fuchs haben die Macht, gegen das Böse anzugehen und die Welt wieder zu einem friedlichen Ort zu gestalten. Denn wir sind in der Lage, nur mit der Macht von Worten unseren Gegnern und Gefahren Einhalt zu gebieten.

Epistory: Typing Chronicles ist genau das, was der Name bereits verspricht. Ein Tippspiel. Nein, kein Tippspiel im Sinne von „Ich wette auf eine Mannschaft“, sondern eines, bei dem man seine Fingerfertigkeiten unter Beweis stellen muss. Wie sich das genau verhält, verrate ich euch später, hier geht es erst einmal um die Story und die Welt an sich. Denn neben der Story gibt es in Epistory noch Schatzkisten zu entdecken, die euch Fragmente zur Vergangenheit zeigen und euch verraten, was genau gerade passiert. Auf diese Weise könnt ihr die Welt mit einem Ziel erkunden und nicht nur umherstreifen. Epistory weist dabei eine enorm dichte Atmosphäre auf, denn auch wenn die Welt sehr hübsch aussieht und friedlich wirkt, verbirgt sich doch hier und da eine Gefahr, die es mit Worten auszuschalten gilt. Ich liebe Epistory und die Art des Spiels, denn es macht Spaß auf dem Fuchs zu reiten und die Welt wieder in ihr Gleichgewicht zu bringen.

So öffnet sich die Welt für ein neues Kapitel

Es war die beste aller Zeiten…

Ich habe euch bereits gesagt, dass ihr in Epistory auf das geschriebene Wort zurückgreift, das bedeutet, dass ihr das Spiel keineswegs mit einem Controller spielen könnt. Es sei denn, dieser hat eine Tastatur implementiert. Über den auftauchenden Gegnern, bzw. über den Gefahren und Blockierungen oder Elementen im Spiel, die euch auf eurer Reise begegnen, befinden sich häufig Worte. Diese Worte tippt ihr einfach so schnell wie möglich und am besten fehlerfrei auf eurer Tastatur und kommt somit weiter im Spiel. Das ist ziemlich cool und auch recht praktisch. Doch Vorsicht: Zu Beginn sind es noch einfache Worte wie beispielsweise „Ehe“ oder „Aue“, doch später werden es längere Wörter mit viel mehr Silben und das kann schon einmal ordentlich an den Nerven zerren.

Auf eurer Reise lernt ihr neben den Worten auch noch vier verschiedene Elemente kennen, mit denen ihr im Spiel weiterkommt. So könnt ihr beispielsweise Eiswege nur mit der Eiskraft überqueren und manche Gegner erfordern ein anderes Element, um es zu besiegen. Das ist cool, anstrengend und schweißtreibend zugleich, denn hin und wieder stoßt ihr auf Nester, die voll mit Gegnern sind, die in unterschiedlicher Geschwindigkeit und Schwierigkeit spawnen und die euch möglichst nicht berühren dürfen. Für jemanden, der auch beruflich unheimlich viel am Computer schreibt, sollte Epistory demnach keine Herausforderung sein, doch für andere schon. Das Schwierigste am Ganzen ist eigentlich die Herausforderung, dass man sich nicht vertippt, denn das kann besonders bei diesen Nestern schon einmal arg ins Auge gehen. Doch genau das macht mir am Kampfsystem so super viel Spaß. Man weiß oft, wo der Fehler lag und dann probiert man es einfach so lange, bis es klappt. Epistory schlägt da ein bisschen in die Zeit der alten Spiele, als man sich noch durchgebissen hat und wo es nicht gereicht hat, den Gegner in eine Wand zu clippen.

Mit jedem Wort, das ihr tippt, erhaltet ihr übrigens auch „Erfahrungspunkte“, die sich dann wiederrum in richtige Punkte verwandeln, mit denen ihr eure Fertigkeiten verbessern könnt, sodass eure Angriffe zum Beispiel mehr Erfolg haben oder dass ihr sprinten könnt, das ist auch ziemlich cool und stachelt erst recht dazu an, Epistory weiterzuspielen und alles zu entdecken.

Es war die schlimmste aller Zeiten

Epistory zeigt eine Welt, die von einer schlimmen Katastrophe angegriffen wird. Die Tiere werden böse und dunkel und können nur durch unsere Protagonistin und ihren Fuchs gerettet werden. Ich habe Epistory vor drei Jahren das erste Mal durchgespielt und jetzt für die Review noch einmal eine ganze Ecke, um mir alles in Erinnerung zu rufen, doch auch jetzt fiel mir nichts auf, wo es sich als bockig gestaltet. Die deutschen Wörter sind gut, die Eingaben der Tastaturen funktionieren auch super als Combo. Das bedeutet, wenn ihr etwas angeblich gedrückt habt, es das Spiel aber nicht erfasst, so kann es sein, dass ihr eben nicht richtig gedrückt habt. Beispielsweise ist das bei mir und der R Taste so, denn die ist sehr druckunempfindlich, sodass ich den Knopf doch sehr stark drücken muss, damit er akzeptiert wird.

Epistory wählt immer das Wort aus, das ihr als erstes vollständig schreibt. Wenn also beispielsweise mehrere Wörter auf dem Bildschirm angezeigt wird, so wird es auch immer das auswählen, was ihr gerade schreibt. Was auch ziemlich cool ist. Es gibt, für mich persönlich, nicht ganz so viel an Epistory auszusetzen. Zu Beginn erklärt einem das Spiel, dass man mit J,I, E und F steuert, aber ihr könnt auch ganz normal das bekannte WASD nehmen, wenn euch das lieber ist. Mir hat das viel Frust erspart, da der Angriffsmodus sowieso mit Enter oder der Leertaste ausgewählt wird. Ansonsten finde ich die Entwickler klasse, weil sie im Laufe der Zeit viele weitere Sprachen hinzugefügt haben. Aber ansonsten bin ich recht ratlos, vielleicht ist das Menü ein wenig unübersichtlich, aber es läuft sogar auf meinem Laptop mittlerweile flüssig. Vor drei Jahren noch musste ich es an Manuels PC spielen, weil damals mein Laptop nicht gut genug war, doch heute funktioniert das ganz gut. Und somit habe ich nicht wirklich etwas am Spiel auszusetzen.

Fazit: Worte sind schärfer als jede Klinge

Ich kenne viele Spiele, bei denen ich mit Waffen um mein Überleben kämpfe. In Epistory kämpfe ich jedoch mit der Waffe, die mir auch im wahren Leben zur Verfügung steht: Ich habe das Wort als mächtige Waffe. Mal verwandelt es sich in ein Feuerschwert, mal in Blitze, doch letzten Endes bleibt es das Wort, das über den Köpfen meiner Gegner auftaucht und ich schneller als der geölte Blitz in meine Tastatur haue, um es zurück in die Schatten zu schicken. Epistory: Typing Chronicles ist ein Meisterwerk und geht in die Gaminggeschichte als ein wahres Spiel mit Wortmagie ein, bei dem es keine wirklichen Waffen braucht, um die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Jeder, der auf der Suche nach einer wahren Herausforderung ist, sollte sich Epistory anschauen und Teil dieser wunderbaren Geschichte werden.

Pro Contra
+ Unheimlich schöner Zeichenstil – Steuerung zunächst unpraktisch (funktioniert mit WASD aber auch)
+ Innovatives Kampfsystem – Menü etwas sehr altbacken
+ Hervorragender Soundtrack und passende Musik
+ Gute Möglichkeit, um Tippfertigkeiten zu steigern
+ Schöne Geschichte mit Tiefgang
+ Ein Spiel, das man so schnell nicht vergisst

Technik: 93
Grafik: 95
Sound: 94
Umfang: 96
Gameplay: 90
KI: 90

Spielspaß: 100

  • Story: Die Welt ist in Gefahr und du bist die einzige, die in der Lage ist, das Gleichgewicht wiederherzustellen und für Frieden zu sorgen. Deine Waffe ist das geschriebene Wort.
  • Frustfaktor: Am Ende ist man selbst schuld, wenn Frust entsteht, denn die Worte sind so gut und auch die Genauigkeit der Buchstaben passt wie die Faust aufs Auge. Wer hier Frust empfindet, sollte an seinen Schreibfertigkeiten arbeiten.
  • Nachhaltigkeitswert: Epistory ist eines jener Spiele, über das man immer mal wieder spricht. Erst kürzlich habe ich mit einem Arbeitskollegen darüber gesprochen.
  • Design/Stil: Wunderbar und malerisch.
  • Musik und Sound: Die Sprecherin und auch die Musik sind großartig und runden das fast perfekte Weltbild hervorragend ab.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Epistory kostet im Normalpreis 14,99 € und das ist es auch wirklich wert. Allein durch das Kampfsystem, das in der Erinnerung bleibt.

Offenlegung

Wir haben Epistory: Typing Chronicles bei Steam selbst gekauft.

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Beatrice Eichhorn
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